Lieber nicht, weil...

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, überlegst Du das mit dem Kaiserschnitt vor allem aus organisatorischen, nicht aus medizinischen Gründen. Ich selbst hatte schon zwei (unfreiwillige) Kaiserschnitte. Vielleicht hilft es Dir bei Deiner Entscheidung, wenn Du etwas mehr über den Kaiserschnitt weißt. Deshalb hier ein paar Daten und Fakten:

- Der Kaiserschnitt gehört zu den sog. "Großen Bauchoperationen". Bei dieser OP, die zwar Routine, aber keineswegs ein Sonntagsspaziergang ist, werden sieben verschiedene Gewebeschichten durchschnitten bzw. gerissen und wieder vernäht. Und das spürt man hinterher auch, es tut die ersten Tage gemein weh - wie der Geburtsschmerz, nur länger.

- Große Operationen haben natürlich auch Risiken und Nachteile: Man verliert zum einen viel Blut. Kaiserschnittfrauen erkennt man immer am bleichen, geschafften Gesicht, das sie noch wochenlang danach haben. Zu den Risiken gehört die Thrombose und Lungen-Embolie, die Gefahr schwerer Blutungen (weil in der Gebärmutterwand z.T. fingerdicke Adern durchtrennt werden können), die Gefahr eines Herzinfarkts (auch bei jungen Frauen, ist bedingt durch das erhöhte Blutgerinnsel-Risiko) usw., usw. Das musst Du vor der OP alles unterschreiben.

- Für das Kind ist diese OP ziemlich belastend. Kaiserschnittkinder haben meist schlechtere Apgarwerte. Das war auch bei meinen so, vor allem mein Sohn brauchte eine Woche, um sich davon zu erholen (obwohl er geburtsreif und fast 4000 g schwer war, das hat damit nix zu tun). Er hatte tagelang Anpassungsstörungen.

Ich will nicht falsch verstanden werden: Ein Kaiserschnitt aus medizinischen (!) Gründen kann ein Segen sein, weil er Mutter oder Kind das Leben retten oder sie vor bleibendem Schaden (Sauerstoffmangel) bewahren kann. Ihn aber nur aus zeitlichen/organisatorischen Gründen zu machen, ist aber nicht angebracht. Man zahlt dafür einen zu hohen Preis an Schmerzen und Risiken.

Ich würde eine andere Lösung für die Kinderbetreuung etc. finden, hu?

Liebe Grüße,

Hexle