Tipp (Achtung, lang)

Hallo Claudia,

Schmierblutungen ohne Grund gibt es nicht. Ich selbst hatte auch jahrelang Schmierblutungen, und der Gyn behauptete nach Blutuntersuchungen immer, es sei hormonell alles in Ordnung. Ich habe ebenfalls zwei Bauchspiegelungen hinter mir. Wir waren auch bereits in der Kiwu-Praxis. Dort wurde nur in der ersten Zyklushälfte Blut abgenommen, und wieder hieß es, alles sei okay. Erst, als ich anfing, Zykluskurven zu führen, wurde klar, dass ich eine Gelbkörperschwäche habe - der häufigste Grund für Schmierblutungen.

Bei Blutuntersuchungen war dies nicht herausgekommen, weil man zur zuverlässigen Bestimmung des Gelbkörperhormons drei Blutabnahmen an drei aufeinanderfolgenden Tagen in der zweiten Zyklushälfte machen müsste, und das macht aus Kostengründen kein normaler Gyn, nicht mal die meisten Kiwu-Praxen. Die nur einmalige Blutabnahme in der 2. ZH ist leider zu wenig aussagekräftig.

Nicht umsonst sind (laut meiner Gyn) Basaltemperaturkurven sogar exakter und zuverlässiger als Blutabnahmen, weil sie den gesamten Zyklus tagesgenau darstellen. An der Zyklkuskurve sieht man meist rasch, wo es hapert (z.B. Eireifungsstörung: Treppenartiger oder undeutlicher Temperaturanstieg; Gelbkörperschwäche: Zu kurze zweite Zyklushälfte, zu früher Temperaturabfall, usw.).

Ich habe dann - mit vier Jahren Verspätung - endlich Clomifen bekommen. Das optimiert (auch bei sonst regelmäßigem Eisprung) die Eireifung und sorgt für einen starken Gelbkörper. Zum ersten Mal hatte ich keinerlei Schmierblutungen, im zweiten Clomi-Zyklus wurde ich schwanger. Hast Du schonmal Clomifen bekommen?

Lass das mit den Schmierblutungen nicht auf sich beruhen, es liegt natürlich eine hormonelle Störung vor. Führe - falls Du das noch nicht getan hast - mal vier bis sechs Monate lang eine Temperaturkurve. Das geht total easy, kostet nix und dauert zwei Minuten täglich (geht auch online mit Auswertung). Danach bist Du schon wesentlich klüger.
Um den Hormonspiegel so genau festzuhalten, wie die Kurve dies tut, bräuchtest Du ca. sechs bis sieben Blutabnahmen pro Zyklus: Die üblichen drei am selben Vormittag, die zwischen zweitem und viertem Zyklustag in der Kiwu-Praxis gemacht werden, eine um den Eisprungtermin herum und drei weitere an drei aufeinanderfolgenden Tagen in der zweiten Zyklushälfte. Das ist unrealistisch, weil das wie gesagt kaum ein Arzt macht (zu teuer). Erst DANN könnte man sagen, wo das hormonelle Problem sitzt - da ist die selbst gemessene Zykluskurve doch wesentlich einfacher, eh?

Viele Grüße,

Mimi