Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von jetti4, 24. SSW am 02.09.2010, 12:20 Uhr

Re:auch ich muss nun mal etwas dazu schreiben, sorry ist lang

Interessiert habe ich diesen Beitrag verfolgt und bin doch etwas verwundert oder erstaunt, was sich hier einige anmaßen. Ich habe mit 23 Jahren ein Down-Kind zur Welt gebracht, per Kaiserschnitt. Niemand hat vorher von dieser Diagnose gewusst! Als ich aus der Narkose erwachte, saßen alle heulend um mich herum und ich wurde gefragt, ob ich mein Kind überhaupt sehen möchte. Noch heute klingen mir diese schrecklichen Worte in den Ohren, denn es war doch mein Kind. Ich habe damals gesagt, es ist nun so und ich muss es nun so nehmen wie es ist und ich liebe es trotzdem, denn es ist doch meine kleine Annika. Was ich bis dahin nicht wusste war, dass an der Diagnose T21, weiter schwere Schädigungen hingen. Und diese hängen sehr oft an T21! Mein Kind hatte also, wie sich später heraus stellte einen irreperablen Herzfehler sowie einen schweren Nierenschaden. Wir mussten sie nach nur 12 Wochen Leben, und ich bezweifele an dieser Stelle, dass dieses kurze Leben für sie lebenswert war, da sie nur an Maschinen hing, während der Herz-OP gehen lassen. Das ist jetzt 17 Jahre her und ich leide noch heute darunter. Also verharmlost bitte nicht derartig T21! Ich habe in dieser Zeit genügend Eltern mit der gleichen Diagnose kennen gelernt und nicht alle leben noch immer glücklich mit ihren "Sonnenschein"Kindern. Wir waren nicht die einzigen Eltern die Abschied nehmen mussten.
Als ich '95 erneut schwanger war, war ich überglücklich, denn es sollten Zwillinge werden. Doch auch diesmal sollte es anders kommen, denn wir erhielten die Nachricht, dass eines der Mädchen wieder mit T21 zur Welt kommen würde. Wir haben lange überlegt, was wir tun und haben uns dann für einen Organ-US entschieden, um feststellen zu lassen, ob wieder weitere Organschädigungen mit dieser T21 einhergehen. Es war so, wieder schwerster Herzfehler, der ein Überleben ausschloss. Wir haben dann entschieden, dem gesunden Mädchen eine Chance auf Leben zu geben und haben uns in der 21. Woche von diesem Down-Kind bewusst verabschiedet. Glaubt nicht, dass uns diese Entscheidung leicht fiel, denn ich habe dieses tote Baby bis zur 40.Woche in mir getragen, wissend. Was meint ihr eigentlich, die hier so Frauen angreifen, weil sie Entscheidungen treffen (müssen), wie es denen damit geht? Auch Jahre danach?
Und nun könnt ihr mich steinigen! Oder auch nicht!
Dies sollte nur meinerseits auch ein Denkanstoß sein, für die, die hier meinen, alles sei mit T21 so easy. Das ist es definitiv nicht, denn es gibt verschiedenste Ausprägungen des Schweregrades dieses Syndroms!

Gruß Jetti4

 
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