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Geschrieben von Madman68 am 08.07.2020, 16:09 Uhr

Nervt mich irgendwie

Hallo, Folgendes: Mein Vater hat seit 25 Jahren eine Freundin, mit der ich noch nie eine besonders gute, innige oder herzliche Beziehung hatte. Ebenso wie mein Vater selbst hat sie sich auch noch nie für meine Kinder, die inzwischen schon 20 und 22 sind, interessiert. Beide haben eigentlich nie versucht, eine Beziehung zu meinen Töchtern aufzubauen. Letztens telefoniere ich mit meinem Vater und da sagt er: "Ja, wir würden ja auch gerne mal wieder was von unseren Enkelinnen hören." Das war das erste Mal, dass er "unsere Enkelinnen" gesagt hat. Mich hat das sehr irritiert - und auch geärgert. Ich empfinde nicht, dass die Partnerin meines Vaters Oma meiner Kinder ist - und meine Kinder empfinden das auch gar nicht so. Das ist reine Formalie bei denen. Sie interessieren sich überhaupt nicht, tun dann aber so, als würden sie. Mir ist da wirklich sogar ein bisschen übel dabei geworden, als er gesagt hat "unsere Enkelinnen". Bin ich da zu sensibel? Auch mein Vater hat sich, nachdem sich meine Eltern getrennt haben, als ich elf Jahre alt war, nie wirklich um mich und meine Schwestern gekümmert. Und auf einmal stellt er Ansprüche an seine Enkelinnen? Mir kam das ganz schön übergriffig vor. Dennoch hab ich mich gefragt: Sieht die Frau das vielleicht wirklich so, dass meine Töchter ihre Enkelinnen sind? Ihre Tochter hat auch Kinder, die aber noch viel kleiner sind. Da ist mein Vater schon Opa (weil es den anderen gar nicht mehr gibt). Aber das hat die Partnerin meines Vaters auch jahrelang forciert, indem sie meinen Vater mehr oder weniger gezwungen hat, diese Rolle auch anzunehmen. Auf Familienfesten bin ich immer ganz verwundert und auch verletzt, wenn ich sehe, wie verhältnismäßig nett mein Vater für die Enkel seiner Lebenspartner den Opa gibt. Das ist wohl vor allem der Schmerz, weil er nie für mich und meine Kinder da war. Und ja, ich weiß, ich bin erwachsen (schon über 50 Jahre alt inzwischen). Aber es tut dennoch weh.

 
19 Antworten:

Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von kuddelmuddel am 08.07.2020, 20:44 Uhr

was ist denn deine Frage? Ich verstehe durchaus dein Unbehagen, aber da gibt es wohl nur zwei Wege: Deinen Vater und seine Lebensgefährtin ansprechen und das Thema klären, ggf dir verbitten, dass von "Unseren Enkelinnen" gesprochen wird (wobei ich das nach 25 Jahren Beziehung etwas befremdlich fände). Du kannst ja deinen Unmut deutlich machen, äußern, dass du dir das "Großelternsein" für die Enkel der Lebensgefährtin auch für deine Kinder gewünscht hättest. Und schon das Vatersein ja nur so Semi geklappt hat!
Aber da deine Kids ja auch erwachsen sind, ist das eigentlich vollkommen latte. Wenn Opa mit Lebensgefährtin was von den Enkelinnen hören will, kann er sie ja aktiv kontaktieren, du musst da ja nix mehr vermitteln. Das würde ich auch so sagen.

Der zweite Weg ist: Runterschlucken, heimlich ärgern, Klappe halten

LG

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von MoneSi am 09.07.2020, 1:52 Uhr

Klar nervt es dich, so ablehnend wie du von der Freundin deines Vaters schreibst. Dir wird sogar übel bei dem Gedanken, dass er von ihren Enkelkinder spricht und seiner Freundin Raum gibt und nennst deinen Vater übergriffig. Ich finde das schon heftig. Du fragst an einer Stelle tatsächlich, ob du zu sensibel bist.
Ich weiß ja nicht, was bei Euch vorgefallen bzw. (viel wichtiger) wie es dir vermittelt wurde. Bei einer Trennung haben viele Väter gar kein Chance, sich ausreichend zu kümmern, weil es von der Mutter nicht zugelassen wird, er weiter noch negativ dargestellt wird. Vielen Vätern bleibt nur die Hoffnung, dass ihre Kinder später, wenn sie erwachsen sind, reflektieren und den Weg zu ihnen suchen. Bis dahin halten sie sich zurück, ebenso ihre Partnerin, alles andere macht bei Ablehnung keinen Sinn.
Ein großer Wunsch Deines Vaters wird sein, dass Du seine Partnerin akzeptierst und alle als Familie gemeinsam glücklich sein können. Da wird dir aber wohl eher schlecht.
Und ja, wenn man ein Paar ist, akzeptierst man mit dem Partner auch dessen Kinder und Enkelkinder, auch wenn man Ablehnung erfährt. Man weiß ja auch um die Liebe, Sorge und Probleme des Partners. Es geht gar nicht anders, wenn man jahrelang einigermaßen harmonisch zusammenlebt: Nachkommen werden zu einem Wir und Unsere.
Ich glaube ganz ehrlich, du musst mal die Vergangenheit aufarbeiten und überlegen, was du wirklich sicher weißt.
Frauen haben es viel leichter, auf ihren Nachwuchs einzuwirken und gehen auch rigoroser vor.
Ebenso hätte die Freundin deinen Vater wohl auch zum Opa ihrer Enkelkinder gemacht, wenn ihr leiblicher Opa noch leben würde.
Männer sind da hilfloser.
Im Klartext möchte ich dir eigentlich nur sagen, dass alles danach klingt, als wären Trennungsprobleme der Eltern schon früh auf Dich abgewälzt worden und stehen nach wie vor zwischen dir und deinem Vater und sogar zwischen deinen Kindern und ihrem Opa.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von spiky73 am 09.07.2020, 5:45 Uhr

Kann es sein, dass DU da ein ganz gewaltiges, unbewältigtes Kindheitstrauma mit Dir herum schleppt?

Ich lese nur "mimimi, der pöse Papa hat dies nicht.. Und jenes nicht... Und die schreckliche Frau an seiner Seite erst...!" - Aber du bist doch eine erwachsene Frau, und das nicht erst seit gestern!
Du hättest das alles längst aufarbeiten können, meinetwegen therapeutisch, und auch deinem Vater gegenüber kommunizieren können, was genau deine Erwartungen an ihn sind.
Anders herum hast DU nämlich offenbar auch nie aktiv versucht, das Verhältnis zu deinem Vater oder seiner Partnerin zu verbessern, nicht wahr?

Dann brauchst du dich aber auch nicht zu beschweren, wenn deine Kinder das fortführen, was DU ihnen jahrelang vorgelebt hast.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von Sarah1982asw am 09.07.2020, 9:42 Uhr

Ich würde einfach dann sagen, wenn die Lust haben würden sie sich sicher melden, Kinder merken eben ob die Interesse da und echt ist oder eben nicht, und nein wenn die Töchter die Freundin nicht als Oma sehen, vor allem wenn die echte noch da ist, dann ist das eben so.

Wie sie es sieht wäre mir da aber egal. Du kannst es leider nicht ändern, ich kenne das bei meinen Eltern die Für meinen Bruder und seiner Familie alles machen aber für mich eher weniger was das da sein betrifft, mein Sohn bleibt aber auch selten über nacht alleine das ist scho n lang her als das so war. Bei der andern Oma ist er oft auch über nacht.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von pauline-maus am 09.07.2020, 13:01 Uhr

ich finde, dass das nun baustelle deiner erwachsenen kinder und dem großvater plus frau ist.
du darfst dich ärgern aber nicht entscheiden , wer wenn wann trifft.
was würde denn in deinem seelenleben passieren , wenn alle auf einmal harmonisch miteinander können

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von Madman68 am 09.07.2020, 15:55 Uhr

Da bist Du ziemlich auf dem Holzweg. Mein Vater wurde von meiner Mutter überhaupt nicht davon abgehalten, sich zu kümmern. Er hat es nur einfach nicht getan. Und weder er noch seine Partnerin haben sich um mich, meine Schwestern oder unsere Kinder jemals gekümmert. Du gehst wahrscheinlich von Deiner positiven Kindheit aus und kannst das gar nicht verstehen, um was es geht.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von Madman68 am 09.07.2020, 15:56 Uhr

Danke Dir! Ja, mit den zwei Wegen hast Du recht. Wahrscheinlich nehme ich Weg Nummer 2. Denn ich befürchte, da ist Hopfen und Malz verloren und die würden niemals zugeben, dass sie irgendwas falsch gemacht haben.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von MoneSi am 09.07.2020, 19:44 Uhr

Okay, dann tut es mir leid, dass ich es falsch eingeschätzt habe. Vergiss das Geschreibsel.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von Bela66 am 12.07.2020, 8:23 Uhr

Ich glaube, Du überbewertest diesen Satz Deines Vaters von den Enkelinnen. Vermutlich hat er darüber und über die genaue Bedeutung gar nicht nachgedacht. Menschen handeln nicht immer logisch, stringent oder konsequent, sie labern auch einfach so mal etwas. Das gilt doch locker für 90 Prozent von allem, was Leute so am Tag von sich geben.

Natürlich hat Dein Vater einen neuralgischen Punkt getroffen bei Dir. Ich glaube, anstatt über das Wort Enkelinnen nachzudenken, wäre es vielleicht an der Zeit, Deinem Vater einmal (ruhig) zu sagen, was Dich wirklich umtreibt. Nämlich sein früheres Desinteresse, Deine alten Verletzungen - all so etwas. Selbst wenn er das nicht versteht, wäre es für DICH wichtig, ihm das alles mal zu sagen. Da ist viel alter Groll, und der belastet Dich.

Selbst wenn Du nicht mit ihm darüber reden kannst oder das vielleicht sogar schon getan hast - wichtig wäre, dass DU jetzt einen Weg findest, die Vergangenheit loszulassen. Die Vergangenheit existiert nicht, sie ist ein reines Gedankengebäude. Du kannst hingehen, wohin Du willst - nirgendwo wirst Du sie finden. Sie existiert also nur in Deinen Gefühlen - aber die kannst Du beeinflussen und verändern.

LG

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Genau!

Antwort von kunstflair am 13.07.2020, 19:03 Uhr

Ich sehe das auch so.

Egal, wenn er von ‘unseren enkelinnen’ spricht und wurst, was sie denkt.
So viele jahre an nichtinteresse, das sagt sehr viel aus.
Logo, dass du verletzt bist.
Ich wäre froh, sind die mädels schon erwachsen, da musst du nichts aktiv unternehmen.
Lass alle reden und halte distanz, andere lösungen sehe ich nicht.

Alles gute!

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Sie existiert nicht?

Antwort von kunstflair am 13.07.2020, 19:06 Uhr

Doch, die vergngenheit existiert.
Und sie äussert sich im beschriebenen unwohlsein.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von kunstflair am 13.07.2020, 19:19 Uhr

Ich kenne das. Und leute mit familien, wo es das nicht gibt, können das nicht verstehen, dass reden alles nur noch schlimmer macht, bzw es dann noch mehr weh tut als vorher.

Du könntest probieren, dich darüber zu freuen, dass es mit töchtern gut läuft.
Denn ich kenne viele, die als erwachsene bei ihren eltern über die kinder jammern müssen.
Mir ist es tausend mal wichtiger, mit den kindern gut klarzukommen und ihnen das geben zu können, was ein kind erwarten darf.

Alles gute!

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Re: Sie existiert nicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.07.2020, 11:36 Uhr

Es ist nicht die Vergangenheit, die sich im Umwohlsein äußert, sondern die Erinnerung - und die ist trügerisch.

Erinnerung ist sehr subjektiv und hat nicht immer etwas mit der Realität zu tun - ich glaube, das ist gemeint mit der Aussage, daß die Vergangenheit "nicht existiert".

Meine Schwester zum Beispiel schwört Stein und Bein, daß sie nie mit uns - dem Rest der Familie - gemeinsam in Urlaub war. Wir haben sie angeblich nie mitgenommen, weil unsere Mutter sie ablehnt und nie haben wollte. Das macht unsere Mutter völlig fertig, denn sie WOLLTE dieses dritte Kind - meine Schwester - und ist sogar gegen den Rat der Ärzte damals schwanger geworden. Okay, das kann man nicht "beweisen", aber wir können anhand von Fotos beweisen, daß meine Schwester sehr wohl mit uns im Urlaub war. Doch sie sieht diese Fotos nur mit den Augen, sie ändern nichts an ihrer gefühlten Realität - sie verkündet weiterhin, daß sie NIE mit uns im Urlaub war.

So kommt es, daß sich meine Schwester im Alter von fast 50 Jahren sehr intensiv an einer subjektiven Vergangenheit abarbeitet, die objektiv nie so war. Ich finde das geradezu tragisch - vor allem für unsere Mutter, die schwer krank ist und die diese Vorwürfe sehr persönlich nimmt. Ich glaube meiner Schwester, daß sie sich damals zurückgesetzt und vielleicht auch "ungewollt" fühlte. Aber es ist eben dennoch das (persönliche, subjektive) Gefühl, mit dem meine Schwester sich auseinandersetzen sollte. Stattdessen arbeitet sie sich an (angeblichen) Tatsachen und damit an den (vermeintlich) Schuldigen ab.

Bei der AP habe ich ebenfalls den Eindruck, daß sie sich gerade an ihrem Vater abarbeitet - das ist ja nicht ihr erstes Posting zu ihm. Das soll sie unbedingt tun! Aber es hilft, wenn man sich klarmacht, daß Erinnerung mehr mit (subjektiven) Gefühlen zu tun hat als mit (objektiven) Tatsachen. Dann kommt man nämlich irgendwann zu der Erkenntnis, daß man selber damit klarkommen muß, und daß der "Schuldige" das niemals heilen kann, denn seine Erinnerungen sind wahrscheinlich komplett andere.

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Re: Nervt mich irgendwie

Antwort von Silvia3 am 15.07.2020, 19:51 Uhr

Dein Vater sieht sich und seine Partnerin als Einheit und sagt "unsere Enkelinnen", ob die Frau das auch so sieht, sei mal dahingestellt. Darüber hinaus sind deine Kinder 20 und 22, die Frau ist seit 25 Jahren die Partnerin deines Vaters. Damit kennt sie deine Kinder von Geburt an und ich würde sie als Oma bezeichnen, egal, ob sie sich so benommen hat oder nicht.

Davon abgesehen sind deine Töchter alt genug, selbst zu entscheiden, welche Verwandtschaftsbeziehungen sie pflegen wollen. Ich würde mich nicht darüber aufregen, sondern den Töchtern sagen, was Opa gesagt hat (ohne spitze Nebenbemerkungen) und dann können sie entscheiden, was sie machen wollen.

Nach 25 Jahren solltest du Frieden mit der Partnerin deines Vaters machen, und auch mit deinem Vater. Wahrscheinlich lebt ja jeder sein Leben und ab und an sieht man sich mal bei Familienfeiern. Ist so eine lockere Verbindung es wert, einen Streit vom Zaun zu brechen, auch noch wegen einer flapsig dahingesagten Bemerkung?

Deine Aufregung über diese Bemerkung zeugt ja von tiefer Verletzung, wahrscheinlich aus der Zeit der Trennung deiner Eltern und danach. Wenn du das Thema nicht grundsätzlich angehen willst, würde ich schweigen.

Silvia

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Sie existiert nicht? Richtig. Die erinnerung. Und heilen.

Antwort von kunstflair am 15.07.2020, 23:11 Uhr

Das ist wohl wahr, was du schreibst, es ist die erinnerung, Doch die gefühle sind ja immer ganz real.

Ich bin bei silvia: schweigen ist besser als vorwürfe. Abstand hilft. Dann wird es einfacher.

Allerdings sind diese alten verletzungen bestimmt nicht aufgrund einer einzigen situation entstanden. Stts schwester fasst jahre, eventuell jahrzehnte? unter ‚keine ferien mit restfamilie‘ zusammen. Ob die mama das dritte kind wollte... also ich glaube stt, dass das alle glauben, inklusive die mama selber. Aber ein kind fühlt sich nicht abgelehnt aus spass oder langeweile.

Im ausgangspost hingegen geht es um noch weniger, nämlich um die aussage ‚unsere enkelinnen.‘ Da wurden über jahre (jahrzehnte?) verletzungen zugefügt, wenn zwei wörter so ein emotionales erdbeben auslösen.

Spannend fände ich zu wissen, wie man das selbst heilen kann.
Das ziel kann ja nicht sein entweder alle türen zu verschliessen oder bei jeder begegnung zu verweifeln.

Alles gute!

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Re: Sie existiert nicht? Richtig. Die erinnerung. Und heilen.

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.07.2020, 9:35 Uhr

Zitat:
"Ob die mama das dritte kind wollte... also ich glaube stt, dass das alle glauben, inklusive die mama selber. Aber ein kind fühlt sich nicht abgelehnt aus spass oder langeweile."

Ich glaube meiner Schwester durchaus, daß sie sich wirklich abgelehnt fühlte - das schrieb ich auch so. Ich bezweifle aber ganz ernsthaft, daß unsere Mutter sie "nie gewollt" hat. Ich habe andere Erklärungen für dieses Gefühl, das meine Schwester hat, doch es würde zu weit gehen, das hier auszuführen.

Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem, was man wohl unter "externer Hilfe" zusammenfassen kann. Aber dafür muß die allererste Erkenntnis sein, daß man BEI SICH SELBER ansetzen muß. Es hilft nicht zu warten, bis der (vermeintlich oder tatsächlich) "Schuldige" sich ändert oder auch nur zugibt, daß er was falsch gemacht hat. Damit macht man sich ja nur wieder abhängig von dem Menschen, von dem man eigentlich unabhängig sein möchte. Ich sehe das an meiner Schwester, die in ihrer Sehnsucht nach (nachträglicher) Anerkennung ihres Leides viel intensiver mit der verhassten Mutter verstrickt ist als ich,

Meine andere Schwester hat immer einen Spruch: "Ab 30 ist man für sein Gesicht selber verantwortlich!" Soll heißen: Irgendwann muß man seine Kindheit - und sei sie auch noch so schrecklich gewesen - hinter sich lassen und sich auf seine eigenen Ressourcen besinnen. Meine Erfahrung ist: Wenn man das schafft, dann kann man auch die Menschen aus der Vergangenheit betrachten als das, was sie sind - Menschen mit Stärken und Schwächen.

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Oh ja! Aber ...

Antwort von kunstflair am 16.07.2020, 13:36 Uhr

Kann ich von a bis z unterschreiben, deckt sich alles mit meinen erfahrungen.

Nur bei der externen hilfe stolpere ich.
Warum kann man das nicht alleine?
Bzw. wo beginnt man, wenn man es ohne externe hilfe schaffen will?
“Unsere enkelinnen” - zwei wörter lösen ein erdbeben aus.
Was könnte man der ausgangsposterin raten ausser externer hilfe?
Wäre sie eine freundin von mir, würde ich ihr sagen: freu dich über deine kinder.
Doch das wäre ja dann immer noch keine bewältigung.

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Re: Oh ja! Aber ...

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.07.2020, 11:50 Uhr

Ich habe nicht gesagt, daß man es alleine nicht kann. Auch bei "externer Hilfe" muß man die "Bewältigungs-Arbeit" ja letztlich alleine machen. Man hat nur jemanden, der sich auskennt und einem beim Finden des "Wie" hilft. Insofern genau dann hilfreich, wenn man alleine (bisher) kein passendes "Wie" gefunden hat.

Ich kenne kein Patentrezept - was vielleicht auch daran liegt, daß ich nicht an Patentrezepte glaube.

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Meine MUtter hat das auch immer gesagt, aber ab 20 !

Antwort von Leewja am 17.07.2020, 14:16 Uhr

"Mit 20 bist du für dein Gesicht und deinen Charakter selber verantwortlich" - das hat sich ziemlich eingeprägt bei mir.

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