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Geschrieben von Mäusemutti am 17.11.2004, 0:41 Uhr

@marit

Hallo Marit!

Ich habe mir die Beiträge zu Deinem Posting mal genau durchgelesen und schreibe Dir mal meine Gedanken dazu, völlig ohne Wertung!

Mein Mann und ich sind jetzt fast 2 Jahre verheiratet und unsere Tochter 14 Monate. Wir haben seit wir uns kennen, also nach ca. 3 Monaten, gemeinsam gewirtschaftet. Wir hatten da zwar noch kein gemeinsames Konto, aber haben niemals hin und her gerechnet.

Am Anfang kam verdiente ich mein eigenes Geld durch Bafög (habe noch meine Ausbildung gemacht) und habe nebenher gejobbt (eher nicht nebenher sondernhauptsächlich). Das wurde dann immer weniger, weil ich die Zeit lieber mit meinem Mann verbringen wollte. Man kann sagen, ich war finanziell von Anfang an abhängig.

Ich habe im Sommer 2003 meine Ausbildung beendet, (hätte mir Stellen aussuchen können, einige Lehrer wollten mich für ihre Praxen als Ergotherapeutin, bin also nicht die schlechteste). Da war ich im 9. Monat schwanger. Ich bin dann zu meinem Mann in die USA gezogen, 4 Wochen vor der Geburt. Ich habe hier keine Familie, kein Geld (werde bald ehrenamtlich als Ergo arbeiten). Bin von dem her also so etwas von abhängig, kann man sich ja vorstellen.

Wir haben ein Problem in der Partnerschaft, meine Eifersucht (die ich aber immer besser in den Griff bekomme). Deswegen war ich in Deutschland bei Pro Famila. Die Therapeutin kam dann darauf zurück, dass ich wohl ein zu geringes Selbstwertgefühl habe (das stimmt). Woher? Tja, vielleicht eben weil ich so abhänging bin??? Sie hat mir dann erklärt, dass in einer Ehe alles Geld, das mein Mann verdient, auch mir zusteht.

Ich habe viel darüber nachgedacht und mit meinem Mann diskutiert. Wir haben es (eigentlich unausgesprochen von Anfang an) so gesehen, dass wir ein Team sind. Mein Mann verdient hier in den USA sehr gutes Geld. Und er weist mich immer wieder darauf hin, das es unser ist. Er geht zwar arbeiten, aber ich kümmer mich um alles drumrum. Er weiss auch zu schätzen, was ich alles tue, gerade weil Lenja so viel Action braucht. Wir haben hier ein Haus, wo auch genügend zu putzen ist. Ich koche täglich, backe, sogar Brot. Aber mein Mann weiss das zu schätzen und zeigt mir das auch. Er bedankt sich ständig, dass ich ihm den Rücken so freihalte und stärke. Und wir haben festgestellt, dass ich gerne arbeiten möchte, einfach nur für mein Selbstwertgefühl und um in Deutschland wieder Anschluss zu finden. Also gehe ich ehrenamtlich in die Schule, Lenja dann in die Kita. Für uns ist dieses zugegeben altmodische Modell einfach am besten. Ich werde niemals soviel Geld verdienen wie mein Mann. Er geht zwar liebevoll mit unserer Kleinen um, kümmert sich und würde auch den Haushalt schaffen, aber ich glaube, ich bin einfach besser da drin. Und in einem Team macht doch jeder das, was er am besten kann. Das sollte sich trotz Fortschreiten der Emanzipation der Frau nicht ändern, finde ich. Jeder soll das machen, was dem Team am besten hilft. Denn darum geht es doch in der Ehe, es soll jedem gut gehn.

Wenn ich mich in dieser Rolle nicht wohl fühlen würde, wäre das sicher ein Problem, aber mir geht es gut so. Wir planen jetzt das 2. Kind, wenn das dann max. 2 Jahre ist und wir zurück in Deutschland, möchte ich auch arbeiten gehen, aber nicht um unabhängig zu sein, sondern für mein Selbstwertgefühl. Wenn eine Mutter 3 Jahre Erziehungsurlaub nimmt schön und gut. Nur passt auch das für mich nicht. Und dabei habe ich mir das immer gewünscht. Ich liebe Kinder, habe auch schon im KIga gearbeitet. Aber ich habe in dem Jahr mit Lenja zuhause gemerkt, das es das nicht ist.

Mein Mann unterstützt mich, sagt, ich solle, wenn ich möchte, doch arbeiten gehen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich in Dtl. dann halbtags arbeiten gehen. Aber das 1. Jahr mit Kind möchte ich zu Hause bleiben, ads möchte ich nicht missen.

In eine noch grössere Abhängiglkeit begebe ich mich, da wir bald auch ein eigenes Haus möchten. Aber für uns passt das so. Wir beide möchten das so. Und auch wenn wir uns trennen sollten (woran wir ja gar nicht denken (c; ) so fühle ich mich trotzdem sicher, ich kann arbeiten, das weiss ich. Und meine Eltern würden mich auch auffangen. Klar ist es ein grössrer Schritt. Und sichre nicht einfach, wenn man den Monat davor noch 5000 € auf dem Konto hat und den nächsten mit 2 Kindern vorm Arbeitsamt steht. Aber es ist zu schaffen, und wenn alles nichts hilft und ie Beziehung gescheitert ist, dann muss man da durch und die vielen Alleinerziehenden zeigen, dass das geht. Auch wenns schwer fällt...

Noch was zu dem Thema Kind fördern:
Ein Kind muss nicht den ganzen Tag basteln. Es lernt genug, ganz einfach wenn man sich mit dem Kind beschäftigt, egal wie. Es ist nicht gesagt, dass diese Arbeit in Kitas besser verrichtet wird. Eine Mutter, die ihr Kind liebt, fördert es genug, also mach Dir darüber keine Gedanken, das könntest auch Du. Und wenn das doch nicht wird, gibts später uns Ergotherapeuten, die holen alles aus Deinem Kind raus, was Du (oder die Erzieher) verpasst hast (c;

Also ich denke das sollte jede Familie, jedes Team, für sich entscheiden. Mir würde Euer Prinzip jedenfalls nicht gefallen, und Dir sicher meines nicht. Und ganz ehrlich: vielleicht bin ich zu jung und naiv: Aber ich denk mal lieber nicht darüber nach was im Falle einen Trennung passiert, denn sonst hätte ich auch kein Kind und würde kein 2. planen.

Liebe Grüsse von der abhängigen Mäusemutti aus New Mexico, die wartet das ihr "Ernährer" bald mal von Arbeit kommt (c;

 
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