totale Ehekrise, bin am Ende

Hallo,

ich muss mal mit jemanden reden. Im April diesen Jahres ist unser Sohn Lukas auf die Welt gekommen. Mein Mann ist selbstständig und daher rund um die Uhr beschäftigt, sogar Samstags und oft Sonntags (zumindes Sonntags am PC). Daher fühle ich mich oft alleingelassen und dementsprechend hat sich auch meine Stimmung verändert. Während der Schwangerschaft war ich auch oft und viel alleine, hatte Angst vor allem, was meinem Baby schaden könnte (hatte vorher schon zwei Fehlgeburten) und wurde somit sehr depressiv. Ich dachte, dass sich alles ändern wird, sobald das Kind auf der Welt ist, aber nix hat sicher verändert. Im Gegenteil, es ist alles schlimmer geworden. Mein Mann steht ständig unter Druck, sehr beschäftigt und dadurch schnell reizbar. SOmit gibt es jeden Tag, sobald er heim kommt, Streit. Sogar nach seinem Feierabend steht dann noch sein Vater vor der Tür, der mit ihm noch Betriebsinterne Dinge besprechen muss. Er kommt immer dann, wenn wir am Abendessen sind, also immer unpassend. Das ärgert mich jedes Mal aufs Neue. Wie oft habe ich meinem Mann schon gesagt, er sollte mal seinem Vater sagen, dass er später oder vor dem Abendessen kommen soll und nicht immer die einige Stunde platzen lässt, in der wir drei (unser Sohn, mein Mann und ich) mal zusammen in Ruhe essen können. Denn unser Sohn braucht auch mal seinen Vater und es bringt nix, dass der Vater sich dann auch noch anderweitig beschäftigt, als seinem Sohn aufmerksamkeit zu geben, bevor ich ihn dann ins Bett bringe. Nun ja denn, also nach oftmaliger Aufforderung seinem Vater das zu sagen, ist bisher nichts geschehen, denn er hat es ihm noch nicht gesagt und ich habe mitterlweile das Gefühl, dass er es nicht traut ihm zu sagen. (und daran sieht man, wie wichtig ihm seine Familie doch ist. Wenn wir ihm wichtig wären, hätter er es seinem Vater schon längst gesagt!!!!)
Ich bin durch die ständigen Streiterein schon so depressiv und aggressiv geworden, dass ich schon 2x vorhatte auszuziehen und mich scheiden zu lassen. Und nun bin ich wirklich soweit diesen Schritt durchzuziehen, denn ich kann nicht mein Leben lang so weiterleben und dadruch krank werden. Im Bezug auf Sex läuft seit der Schwangerschaft nichts mehr, denn Lust habe ich keine mit ihm zu schlafen, denn dafür fehlen die Gefühle und die Ruhe, einfach das, was vor seinem Beginn in die Selbstständigkeit war. Da war er noch ein ganz anderer Mensch. ABer den werde ich nie mehr wiederbekommen. Ihm ist auch seine Firma wichtiger als seine Familie, habe ich das Gefühl. Ich schlafe schon seit einigen Monaten auf der Couch. Kurzum: wir leben nicht mehr auf einer Wellenlänge. Nur mir tut dann immer nur einer weh: Mein Sohn Lukas. Grad auf die Welt gekommen, schon stehen seine Eltern vor der Scheidung.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich fange schon an, bei den kleinsten Dingen in die Luft zu gehen, weil ich mich so verändert habe. Ich möchte gerne mal öfters raus, unter Leute, vielleicht wieder Arbeiten gehen, aber das ist jedens Mal so ein Drama meinen Mann zu bitten, mal einen Abend daheim zu sein. Aber hingegen er ist zweimal in der Woche unterwegs (Sauna und Feuerwehr). Für ihn ist es einfach das normalste in der Welt, dass die Frau daheim ist, um aufs Kind aufzupassen, aber dass die Frau auchmal gerne was unternehmen möchte, darum muss ich dann immer betteln.
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich ihn überhaupt noch liebe, denn er ist einfach nicht mehr derjenige, den ich vor 4 Jahren kennengelernt habe. Manchmal stelle ich mir vor, wie ich mit einem anderen Mann eine glückliche Familie führe, zusammen mit meinen Sohn. Das ist irgendwie schon ein Traum, von dem ich erhoffe, dass er irgendwann mal in Erfüllung geht. Denn so kann es nicht weitergehen, ich will mich nicht kaputt machen. An eine Eheberatung haben wir schon gedacht, aber ich weiß nicht, ob das unsere Ehe noch retten kann, denn dafür müssten sich die alten Gefühle für ihn aus einem verschlossenen Eimer befreien und ich weiß nicht, ob man sie umbedingt erzwingen soll.

Ich hoffe, dass ihr mir irgendwie einen Rat geben könnt, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Vielen lieben Dank fürs Lesen,

eure Christina