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Geschrieben von +emfut+ am 09.04.2010, 14:57 Uhr

@ emfut

Wo schrub ich, daß Du was falsch machst?

Ich finde nur, daß Du wenig Raum für Veränderungen, Eventualitäten, Bewegung... läßt. Aber das ist ja nichts, was sich im Tun äußert - eher im "Getan werden".

Soll heißen:
Du hast eine sehr strenge, feste, unveränderbare Vorstellung Eurer Beziehung. Das paßte mal, paßt immer noch - aber es gibt keine Garantie, daß das für immer und alle Ewigkeit passen wird. Aber Deine Einstellung läßt diese Veränderung nicht zu, Du weigerst Dich, Dich mit dem Potential der Veränderung auseinanderzusetzen.

Die meisten Ehen/Beziehung zerbrechen aber nicht, weil sie sich verändern - sondern weil die Beteiligten mit der Veränderung (die immer kommt, kann man nicht verhindern) falsch umgehen oder gar nicht damit umgehen können/wollen.

DERZEIT magst Du nicht am WE in die Disse. Und was passiert, wenn Du in 1, 3, 5, 8, 10, 20 Jahren plötzlich doch (wieder) Lust darauf bekommst. Könnt IHR damit umgehen? Ist der "Vertrag", den Ihr am Anfang Eurer Beziehung geschlossen habt, locker genug für Veränderungen? Du möchtest Deinen Mann SO - und dieses SO ist sehr starr und unbeweglich (zumindest kommt es in dieser Diskussion so rüber). Auch er will Dich offensichtlich SO und nicht anders. Reicht die Liebe noch für's Anderssein?

Und das ist auch der Druck, den ich oben meinte. Wenn Du sehr deutlich sagst: "Ich will Dich nur so und so und so und so, auf keinen Fall so und so oder so!" - dann ist das auch ein Druck.

Es ist sicher eine sehr heikle Gratwanderung, diese Balance zwischen "deutlich sagen, was man will" (ich will das keinesfalls schlechtreden, denn natürlich soll man sagen, wenn einem etwas nicht paßt) und "Raum lassen für Veränderung und Bewegung".

Und dieser Raum für Veränderung beinhaltet dann auch zwei Dinge: Den Raum für gemeinsame Veränderung, und den Raum für getrennte Veränderung. Also die Personen verändern sich, und die Beziehung verändert sich. Das erzeugt immer wieder Spannungsfelder - die man aushalten können muß, auch das gehört zu einer funktionierenden Beziehung.

Konkret kann das also heißen, daß man sehr klar macht: "Ich möchte nicht hintergangen werden!" - daß man aber im konkreten Fall eines Hintergehen-Werdens innnehält und wirklich, ehrlich nach Ursachen, Gründen, Lösungen sucht, ohne gleich in das Muster schuldig/unschuldig oder gut/böse zu fallen.

Ich glaube auch, daß Du mein Beispiel mit dem tiefen Fall nicht verstanden hast. Es sollte sich nämlich auf Deinen Mann beziehen: Stellst Du Deinen Mann auf einen Sockel, von dem er irgendwann fallen könnte? Und was passiert dann? Genau dann werden nämlich diese gut/böse-Kategorien ausgepackt, statt sich gegenseitig einfach (okay, es ist nicht einfach) neu einzuordnen.

Mein Ex stellte mich auf einen Sockel. Ich fiel, als ich seinen Erwartungen nicht mehr gerecht werden KONNTE, als der Druck, perfekt sein zu müssen, für mich nicht mehr auszuhalten war. Aber statt mich endlich als Person wahrzunehmen, die Ecken und Kanten hat, die nicht immer perfekt und toll und unfehlbar ist, die auch mal Scheixxe baut - also als kompletter Mensch - wurde ich für ihn von der absolut Guten zur absolut Bösen. Er konnte diese Veränderung in mir nicht zulassen, er liebte das Idealbild von mir, nicht mich als Person. Er konnte keine Fehler verzeihen. Im Endeffekt zerbrach unsere Ehe also nicht, weil ich mich verändert habe - sondern weil mein Ex diese Veränderung in seinem starren Bild unserer Beziehung nicht eingeplant hatte und nicht zulassen konnte.

Also: Eine sehr starre Form zerbricht sehr schnell, eine flexible Form hält mehr aus - ist aber auch anstrengender im Handling.

 
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