Re:emfut

Ja, das glaube ich.

Und Du liest gleich eine Mann-Frau-Beziehung da rein - was ist mit den Eltern, die ihre Kinder schlagen? Ich glaube durchaus, daß auch diese Eltern ihre Kinder lieben.

Es ist doch so, daß man andere Menschen IMMER irgendwie verletzt/enttäuscht. Auch die, die man liebt. Auch der liebendste Ehemann läßt die Socken liegen oder dreht die Zahnpasta nicht zu - auch wenn er weiß, daß das seine herzallerliebste Ehefrau rasend macht. Liebt der dann weniger oder gar nicht mehr?

Es gibt keine Beziehung komplett ohne Verletzung. Der Unterschied liegt in der Stärke - und darin, wie aushaltbar das für den jeweils anderen ist. Angenommen, eine Frau kann ganz prima damit leben, daß ihr Mann drei Mal die Woche fremdpoppt - aber die offene Zanhpastatube treibt sie zum Scheidungsanwalt. Für die ist dann etwas, was ich persönlich als Pipifax ansehen würde, untragbar - während etwas anderes, was für mich gar nicht ginge, ihr total egal ist. Liebt sie dann mehr als ich? Weniger? Liebt ihr Mann mehr als meiner? Weniger?

Ich glaube, daß neben der Liebe zu einer guten Ehe auch sowas wie "Kompatibilität" gehört. Oder - alternativ - sehr viel Toleranz. Meistens ist es wohl eine Mischung aus beidem - wobei die dann auch wieder für beide passen muß.

Das, was der UP abhanden gekommen ist, ist IMHO nicht die Liebe - sondern die Kompatibilität. Zumindest dann, wenn sie mit der "Ménage à trois" nicht leben kann und will (was scheinbar so ist). Wenn sie damit leben könnte, dann könnten sie zu dritt in einer polyamorösen Beziehung leben und alle wären glücklich. (Wobei ich jetzt mal voraussetze, daß die Geliebte mit der Situation grundsätzlich zufrieden ist und nicht seit 7 Jahren darauf wartet, daß der Kerl endlich seine Frau abschießt.)