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Geschrieben von Hase67 am 15.08.2010, 12:14 Uhr

Patchwork ist immer Baustelle...

... aber das Tröstliche ist, die meisten "normalen" Familien sind es auch.

Ich habe zwei Kinder von zwei verschiedenen Vätern, bin mit dem Vater des zweiten Kindes verheiratet, und meine Große (jetzt 10) und meinen Mann verbindet auch seit jeher ein spannungsgeladenes Verhältnis. Die beiden haben Punkte, wo sie sich super verstehen (Mathe, Naturwissenschaften, Sport), aber emotional grenzt sich meine Tochter deutlich von ihm ab, und auch er ist (für mein Empfinden) oft weniger herzlich als mit seinem leiblichen Kind. Meine Tochter hat schon immer klargestellt, dass mein Mann für sie die zweite Geige spielt in Auseinandersetzungen. Sie versucht auch gerne, uns in Streits zu polarisieren und mich auf ihre Seite zu ziehen. Für mich ist es dann oft sehr schwierig, neutral zu bleiben, weil sie mir wiederum emotional näher ist als mein Mann. Ohne Streit geht das dann nur in Situationen ab, wo es mehr oder weniger eindeutig ist. Das halte ich aber für normal, und ich kenne das auch aus "normalen" Familien.

Auffallend finde ich auch immer wieder, wie extrem es sich auswirkt, wenn eines ihrer Elternteile (also entweder ich oder ihr Vater) emotional durchhängen - sie neigt IMMER dazu, uns zu beschützen und sich auf die Seite desjenigen zu schlagen, der emotional gerade bedürftiger ist. Das macht die Situation oft noch komplizierter, und da ist es m. E. extrem wichtig, einen klaren Kopf und Überblick zu behalten, WARUM sie sich gerade so verhält, wie sie das tut.

Was ich bei euch nicht so glücklich finde, ist das gänzliche Fehlen der anderen Väter. Hat sich das so entwickelt, wolltest du das so, wollten die Väter das so? Dein jetziger Partner ist ja nicht der "Papa" des Großen oder des Kleinen, er ist ein Freund und dein Partner, und das wird auch immer so bleiben... Alles andere finde ich verzwungen und irgendwie unehrlich, so schön für dich auch die Vorstellung sein mag, du hättest mit ihm eine "heile" Familie. Da solltet ihr mit ihm ehrlicher und klarer sein, finde ich.

Möglich und vielleicht sogar wahrscheinlich, dass dieser Wunsch nach einer heilen Familie bei dir so stark ist, weil du selbst keine glückliche Kindheit hattest, aber als "Los" würde ich die jetzige Konstellation nicht bezeichnen - ich mag den Fatalismus nicht, der in diesem Wort steckt. Menschen sind nicht einem "Los" ausgeliefert, sie haben immer die Möglichkeit, sich zu entscheiden und Lösungen zu finden, auch wenn sie sich dabei manchmal von Illusionen verabschieden müssen und es ein hartes Stück Arbeit sein kann...

LG

Nicole

 
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