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Geschrieben von jean7 am 27.05.2009, 11:45 Uhr

Patchworkprobleme

Hallo!

Gibt es hier noch mehrere, die in so genannten Patchworkfamilien zusammen leben?

Ich lebte 6 Jahre (von Geburt an) mit meinem Sohn prima alleine, bis mein neuer Partner in unser Leben trat. Nach 15 Monaten zogen wir zusammen. Sohni war über diese Veränderung damals sehr glücklich, muss ich dazu sagen.

Aber langsam, nach gut 8 Monaten spüre ich ebnen doch die Probleme, die solche eine Konstelation mit sich bringt.

Mein Partner hat keine eigenen Kinder und ist auch noch 12 Jahre älter wie ich. Zusätzlich auch eher konserativ eingestellt.

Ich hab manchmal den Eindruck seiner Meinung nach sollten Kinder halt so nebenher laufen.

Pläne macht er ausschließlich für die Wochenende wo Sohnemann beim leiblichen Vater ist. Also Ausflüge, Kurzreisen... Es scheint, als könnte er es gar nicht erwarten, dass Leon wieder weg ist. Wenn Leon hier ist, erwartet er, dass Leon sich die meiste Zeit alleine beschäftigt.

Und hier möchte ich mal betonen, dass Leon diesbezüglich wirklich nicht besonders anstrengend ist. Wir können am Wochenende ausschlafen, Leon steht irgendwann auf und baut dann stundenlang Lego ohne uns zu wecken.

Nun sieht es in letzter Zeit ständig so aus, dass alles auf meinem Rücken ausgetragen wird. Sprich mein Partner beschwert sich bei mir über Leon (Kleinkram, wie ich finde), na ja und Leon zieht im Streit immer öfter die „ich kann nicht mehr mit S. zusammen wohnen“ Karte.–Wenn ich hier allerdings drauf eingehe kommt heraus, dass Leon bestimmt nicht wegziehen will.

S. nörgelt viel an Leon rum, mir tut das weh.

Besonders spitzt es sich momentan zu wenn S. und ich uns unterhalten und Leon eine Frage hat. S. faucht Leon dann an, er solle gefälligst warten, jetzt unterhalte er sich mit seiner Mutter (also mir). –nur unsere Unterhaltungen können dauern. Soll Leon 2 Stunden warten um zu fragen, ob er raus kann oder was trinken? Das kann es ja auch nicht sein. Im Gegenzug denkt mein Partner aber auch nicht dran zu warten, wenn Leon und ich uns unterhalten und er etwas von mir wissen möchte.

Mein Partner beschwert sich darüber, dass Leon ihm nicht jedes Mal expizit Gute Nacht sagt, er nicht jedes Mal bei Nachhausekommen durchs Haus läuft um S. zu suchen und Bescheid zu sagen, dass er nun da ist.

Im Gegenzug kommt er aber von der Arbeit nach Hause, bleibt für 10 Minuten unten und fährt dann beispielsweise noch was einkaufen. –ohne überhaupt einmal bei Leon oben gewesen zu sein.

Naja, ich könnte noch 1000 Beispiele anbringen. Wollte nur gerne mal eure Erfahrungen hören/lesen.

Vielleicht hat ja auch jemand einen guten Litaraturtipp. Hab zwar schon mehrer Bücher über das Thema Patchwork gelesen, aber auf diese Problematik ging keines ein. Da hatten ja auch meist die Männer ebenfalls Kindererfahrung.

Ich komme mir langsam etwas zerrissen vor. Als ob ich zwei Kinder hätte, wo ich vermitteln muss. Sehr anstrengend auf Dauer.

Mein Sohn liebt ihn trotzdem, auch wenn sie sich oft aneinander reiben.

Ich bin halt auch unsicher, in 6 Jahren Sohn-Mutter alleinwohnen läuft und gewöhnt man sich bestimmt schon an sehr vieles, was im Alltag mit Mann eben nicht funktioniert.

Jeannette

 
2 Antworten:

Re: Patchworkprobleme

Antwort von vallie am 27.05.2009, 11:51 Uhr

ich schreib dir mal einen roman, aber als pn...

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Re: Vielleicht mehr Klarheit und ein paar Regeln...

Antwort von Astrid am 27.05.2009, 12:19 Uhr

Hallo,

ich glaube, Patchwork heißt ja eigentlich, dass Dein Partner selbst auch Kinder mit in die Beziehung bringt - was aber bei Euch ja nicht der Fall ist. Du bist alleinerziehend und lebst mit einem neuen Partner in der selben Wohnung - das ist nicht ganz dasselbe - auch nicht im Alltag.

Also, die schlauen Experten raten in so einem Fall, die Regeln, die in der Familie gelten sollen, besonders genau zu formulieren - und zwar mit allen gemeinsam, an einem "Runden Tisch". Eine Regel kann dabei sein, dass die leibliche Mutter allein für Erziehungsfragen zuständig ist und sich der Partner hier nicht einmischt, sondern sich bewusst zurückhält, auch wenn es ihm schwer fällt. Die Mutter stellt auch die Regeln auf, die für das Kind gelten (wo es hin darf, wann es nach Hause kommt, ob es alle im Haus begrüßen soll, wenn es heimkommt etc.).

Dein Sohn braucht Übersicht und Klarheit, es wäre vielleicht besser, Dein Partner würde nicht an ihm herumerziehen, weil er selbst keine praktische Erfahrung hat und sich leider wohl bisher auch nicht wirklich mit Erziehungsfragen beschäftigt (darüber gelesen, mit Vätern gesprochen etc.) hat. Er zeigt Dir ja recht deutlich, dass er auch gar nicht den Wunsch und das Interesse hat, für Deinen Sohn ein Vater zu sein. Es geht ihm vor allem um Dich. Auch deshalb sollte er bei Erziehungsfragen so weit wie möglich außen vor bleiben und eher eine passive Rolle spielen (freundlich, gewährend, hilfsbereit - aber nicht dominierend, bestimmend, kritisierend).

Umgekehrt kannst Du Deinem Sohn natürlich auch sagen, dass Du es gern hättest, wenn er gegenüber Deinem Partner einige Regeln einhält. Ihn zum Beispiel tatsächlich immer kurz begrüßt, wenn er nach Hause kommt. Deinem Partner gegenüber kannst Du sagen, dass auch Kinder zu Wort kommen dürfen. Sage ihm zum Beispiel in so einer Situation: "Du, ich höre dir gleich weiter zu, ich muss jetzt aber kurz mal hören, was Leon sagen möchte." Dein Sohn hat Anspruch darauf, dass Du hier für ihn eintrittst, er hat sonst niemanden, der das tun kann.

Schau mal, ob es im Alltag mit festen Absprachen und Regeln nicht doch besser klappt. Auf lange Sicht wirst Du letztlich aber abwarten müssen, ob Dein Partner mit seiner Rolle (die trotz allem in Bezug auf Dich und Deinen Sohn eine Nebenrolle sein wird), auf Dauer zurechtkommt. Und ob auch Du nicht zu sehr eingeschränkt wirst von seinen arg überholten Vorstellungen...

Alles Liebe,

A.

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