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Geschrieben von AnnaMa am 01.08.2013, 16:37 Uhr

Kindererziehung - Verständnisfrage

Muss auch mal mit senfen …

Kindererziehung – aber nicht nur das, sondern auch Kinderbetreuung – Haushalt – Familienorganisation ist klar der „Job“ von beiden Eltern. Wenn man das also so betrachtet, übernimmt man als rückenfreihaltende Vollzeit-Familienmanagerin nicht nur den eigenen Part, sondern eben auch die 50% des anderen Elternteils. Dafür übernimmt der allein verdienende Ehemann dann eben die 50% Erwerbsarbeit der Partnerin mit. Aber so oder so sind beide voneinander abhängig:

Der Ehemann könnte den Job nicht so machen bzw. müsste für Kinderbetreuung und Haushaltshilfe sowie „Bereitschaftsdienst“ bei Zwischenfällen, Krankheit der Kinder etc. jede Menge Geld zahlen und erst mal jemand geeigneten finden. Die Ehefrau könnte sich nicht mit so viel Aufwand den Kindern und dem Haushalt widmen, sondern müsste einer Erwerbsarbeit nachgehen bzw. erst mal eine geeignete Arbeitsstelle finden. Wie schwierig das ist, kann man ja bei Alleinerziehenden und bei Unterhaltspflichtigen immer wieder feststellen.

Die „Bewertung“ der jeweiligen Anteile in dem individuellen Lebensmodell findet ja dann erst bei einer Trennung statt und betrifft dann eben auch die Langzeitfolgen eines solchen Modells: Mütter, die nach Jahren aus dem Job keine adäquate Anstellung finden, von den Einbußen bei der Altersabsicherung mal abgesehen; Väter, die nach Abzug des Unterhalts nicht mehr viel zum Leben übrig haben – aber meist zumindest die Chance, Vollzeit und allzeit flexibel dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen und allein lebend ja auch keine große Wohnung mehr brauchen. Meist haben doch dann beide Einbußen im Lebensstil hinzunehmen.

Was man nun als gerechte Aufteilung empfindet, muss ganz klar jedes Paar für sich aufteilen. Ich kenne genügend Alleinverdiener-Väter, die sich für die Erziehung ihrer Kinder schlicht überhaupt nicht zuständig fühlen, bei Fragen größerer Kinder keine Meinung äußern und keine Entscheidung treffen wollen, oder bei kleineren nicht mal wissen, was so ein Baby isst und was man von einem Kleinkind an „Einsicht“ erwarten kann. Klar gibt es auch genügend Mütter, denen der Vater alles sowieso „nicht gut genug macht“. Das hängt ja auch alles mit den persönlichen Wertvorstellungen und Prioritäten zusammen, die müssen halt abgeglichen werden, wenn man eine Familie gründet. Insofern erzieht man immer gemeinsam, trotzdem müssen die Kinder auch von irgendwem versorgt werden.

Wenn man das mal als „Verhandlungssache“ betrachtet, dann macht die Frau des Managers mit 20.000 EUR Monatsgehalt den gleichen „Job“ (mal davon ausgehend, dass jeder seine Kinder bestmöglich fürs Leben rüsten will) ja sozusagen üblicherweise für deutlich mehr „Benefit“ (Lebensstandard etc.) als die des Normal- oder gar Geringverdieners. Umgekehrt hat der Manager vielleicht auch höhere „Ansprüche“ an diesen „Job“.

Und das kann man auch nicht so am grünen Tisch planen. Im Idealfall macht jeder das, was er gut und gerne macht, die Dinge, die keiner machen mag, werden „gerecht“ aufgeteilt, abwechselnd gemacht, oder man passt halt seine Ansprüche der Realität an. Letztlich wird ja keiner gezwungen, mit jemandem eine Familie zu gründen, wenn der ganz andere Wertvorstellungen hat. Und trotzdem ist das „richtige Leben“ immer wieder so komplex, dass es zu Wertkollisionen oder auch einfach Veränderungen kommt, die man so gar nicht vorhergesehen hat. Dann gilt es halt neu zu „verhandeln“.

Wichtig finde ich auf jeden Fall, in einer Partnerschaft AUS PRINZIP AUS AUGENHÖHE zu diskutieren – egal für welche Arbeitsteilung man sich nun entschieden hat, das kann (und sollte) man ja auch wieder ändern, wenn einer nicht glücklich ist. Aber dieser gegenseitige Respekt – also die Augenhöhe - ist für mich eine Grundvoraussetzung zum Familie gründen überhaupt.

Vlg, Anna

 
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