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Geschrieben von Oma am 21.04.2007, 0:47 Uhr

Na, wenn DAS mal keine Sensation ist:

"Vatikan schafft die Vorhölle ab

Der Vatikan hat sich nach langer Überlegung dazu durchgerungen, die Vorstellung einer Vorhölle abzuschaffen. Die Theologen im Vatikan seien zu der Auffassung gelangt, dass kleine Kinder, die nicht getauft sind und sterben, direkt ins Paradies kämen, sagte der Erzbischof von Dijon, Roland Minnerath. Der theologische Ausschuss habe sein Schriftstück schon vor Wochen fertig gestellt, es sei aber noch nicht offiziell veröffentlicht worden. Das Sekretariat teilte mit, Papst Benedikt XVI. stimme den Erläuterungen zug.

In vorab veröffentlichten Auszügen hieß es, die Vorstellung der Vorhölle sei "zu streng". Die Theologen seien zu der Schlussfolgerung gelangt, "dass es theologische Grundlagen und ernst zu nehmende Liturgien gibt, die hoffen lassen, dass ungetaufte Säuglinge erlöst werden, wenn sie sterben". Die Theologen hatten sich seit November 2005 mit dieser Frage befasst."



Ich hab gerade meine Yahoo-Startseite aufgemacht und laut angefangen zu lachen, als ich die Überschrift las. Das klingt schon irgendwie makaber.
Andererseits hätte ich nicht geglaubt, überhaupt mal so eine Meldung aus dem Vatikan zu lesen. Erstaunlich...

Euch allen eine gute Nacht und einen wunderschönen neuen Tag...

LG Marion

 
7 Antworten:

pfffft...

Antwort von psb am 21.04.2007, 20:21 Uhr

ich bin zwar grundsätzlich gläubiger christ, aber wenn ich geglaubt hätte, dass selbst babys ins fegefeuer kommen, hätt man mich wahrscheinlich nach meiner fehlgeburt in die klappse einweisen können, dann wär ich durchgedreht. jaja, die kirche ist eben nicht unfehlber (ist für mich aber auch nicht gleich dem glauben). habe letztens sogar ne mail an den vatikan geschrieben - war auch so ne schwachsinnige idee von denen: die wollen den leuten verbieten, donum vitae spenden zukommen zu lassen. grund: die machen schwangerschaftskonfliktberatung. haken: das ist die EINZIGE schwangeren-beratungsstelle, die einen katholischen hintergrund hat und sehr darauf hinarbeitet, dass die frauen die kinder behalten. und die machen ja noch viel mehr, unterstützen und beraten schwangere ud junge mütter auch in anderen problemen. uns haben die auch sehr geholfen letztes jahr, ich bin fast geplatz als ich den zeitungsartikel gelesen habe *kopfschüttel* sowas bescheuertes, denen vom vatikan is es anscheinend lieber wenn die frauen zu pro familia oder ner anderen beratungsstelle gehen, wo sie den schein viel leichter bekommen (ist unter sozialpädagogen bekannt *g*). für mich ein totaler widerspruch... aber anscheinend sind die doch lernfähig. kann man ja noch hoffen

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Du verlierst Luft, Liebes *besorgtguck*

Antwort von Oma am 21.04.2007, 21:33 Uhr

*ggg*, sorry, das mußte jetzt einfach sein!

Ich hatte kurz vor der Kommunion meines Sohnes eine längere Diskussion mit dem Priester, der reihum alle Eltern vorher aufsuchte.

Ich habe zu ihm gesagt, dass der Gott, an den ich glaube, gnädig und liebevoll ist und ganz bestimmt nicht so grausam und ungerecht, unschuldige Kinder für eine angebliche "Erbsünde" zu verdammen.

Natürlich hat er auch meine Geschichte mit der Beichte anhören müssen. Es war übrigens derselbe Priester, der uns getraut und unseren Sohn getauft hat.

Und wo ich schon mal in Fahrt war, habe ich ihm auch noch gesagt, dass ich glaube, Gott langweile sich schrecklich, weil seit 2000 Jahren von Millionen von Menschen täglich dasselbe gebetet bzw. vorgebetet würde.
Er fragte, wie ich mir denn eine Beziehung zu Gott vorstelle. Und ich sagte, ich stelle mir keine vor, ich habe eine! Ich rede jeden Tag mit Gott, aber mit meinen eigenen Worten. Ich bitte ihn nur ganz, ganz selten um etwas. Aber ich danke ihm jeden Tag für alles, was wir haben.

Ein völlig verknöcherter Mensch kurz vor der Pensionierung. Unser Gespräch ging über mehr als 2 Stunden. Mein Sohn sagte später, er habe fast schon Angst gehabt, von der Kommunion ausgeschlossen zu werden, weil meine Ansichten ziemlich ketzerisch seien.
Aber erstaunlicherweise sagte der Pastor zum Abschied, es sei eine sehr ungewöhnliche, aber interessante Unterhaltung gewesen. Er freue sich darauf, nach unser beider Ableben (er hat das wirklich gesagt!) mit mir weiter zu diskutieren und dann zu wissen, wer von uns beiden Recht hatte *ggg*.

Ich hatte übrigens mit meiner Schwiegermutter ganz wunderbare Gespräche über den Glauben. Für sie war es etwas ganz Neues, dass ein Mensch sich quasi seinen eigenen Glauben bastelt.

Aber ich habe sie davon überzeugen können, dass es nicht darauf ankommt, jeden Sonntag beim Kirchgang gesehen zu werden, denn wer weiß schon, ob Herr Müller, der da gerade so geschniegelt die Kirche betritt, nicht gestern seine Frau verprügelt hat?

Ich glaube, das war auch das Besondere an der Beziehung zwischen Schwiegermama und mir, dass wir trotz des sehr großen Altersunterschiedes so unglaublich viel voneinander gelernt haben. Vor allem Toleranz.

Das hört sich alles recht flapsig an, trotzdem bin ich aber ein wirklich gläubiger Mensch. Es ist halt nur mein ureigener Glaube, und ich bin der Meinung, es ist nicht wichtig, wie unser "Gott" heißt, solange der Glaube an ihn uns dazu bringt, ein "guter" Mensch zu sein.

Ich muss aber sagen, so sehr mich schon vorher die Vorstellung von Babys im Fegefeuer gestört hat – dein Argument, wie sehr das Eltern nach dem Verlust eines Kindes treffen kann, ist mir echt unter die Haut gegangen. Über diesen Aspekt hatte ich nie nachgedacht. Wer denkt sich denn bloß so was Grausames aus?

Also dieser Artikel war schon eine Überraschung, ändert für mich persönlich aber nicht an meinem Glauben und an meiner Einstellung zu Kirche und Bibel.

LG Marion

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War mal weg ... aber dazu muss ich schreiben!

Antwort von eviba am 21.04.2007, 22:47 Uhr

Liebste Marion, liebste Petra,

daaas ist ein Thema nach meinem "rebellischen" Herzen.

Nun müsst Ihr Euch auch ganz kurz meine kleine Vorschichte anhören:
- Aufgewachsen in einem "Kuhkaff"
- Katholisch erzogen
- Nonnen ind der Schule
- Kloster im Ort
- Logischerweise "Katholische Jugend"
- bald Gruppenführerin (hieß wirklich so, wohl ein Überbleibsel aus kurz vorher vergangenen Zeiten) in der KJ
- "Pfarrjudendleiterin"
- "Dekanatsjugendleiterin"
- Mitgleid des Pfarrgemeinderates
- Mitglied des Dekanatsrates
- Mitglied des Diözesanrates

... und dann war die Deutsche Bischofssynode in Würzburg und ich lernte einige "Größen" der Kath. Kirche persönlich kennen: Kardinal Julius Döpfner, Bischof Meissner, Hans Küng und auch Josef Ratzinger. - Mit Julius verstand ich mich eigentlich sehr gut, aber er war zuuu liberal. So diskutierten wir z.B. über die "Dreieinigkeit", ich unterbreitete ihm ein paar Bibeltexte mit dem echten Wunsch, er könne mir das alles erklären, aber Julius meinte nur: "Du musst doch nicht an die Dreieinigkeit glauben, deswegen kannst Du doch auch katholisch sein" - Die gleiche Auskunft erhielt ich zur Frage nach der unsterblichen Seele und auch zu Fegefeuer und Hölle. Das Gespräch fand in privatem Rahmen in einem Würzburger Weinhaus hinter dem Dom statt. Mir gegenüber saß mein damaliger Bischof Josef Stangl und zu dessen rechter Seite J. Ratzinger. Stangl trat mir ein um's andere Mal unter dem Tisch an's Schienbein und Ratzi, der zunächst nur zugehört hatte, "ergoss" sich dann in Kirchengesetzen, Dogmen u.ä. Das ging so lange, bis ich damals zu ihm sagte: "Du wärst ein super Großinquisitor gewesen. Wenn Hexenverbrennungen noch zugelssen wären, würdest DUUU mich verurteilen." Er lächelte schon damals so "milde" und aufgesetzt... Jedenfalls bin ich nach endlosen Zweifeln, Gesprächen und gründlicher Einkehr dann aus diesem "Verein" ausgetreten. Da könnte ich Euch noch Geschichten erzählen - die Pharisärer der Bibel waren Waisenknaben gegen diese Verbrecher!

Und ich glaube heute das Gleiche wie Ihr - GOTT IST LIEBE ...und welcher Vater käme auf die Idee, sein Kind mit Feuer zu bestrafen. So pervers, wie einzelne Ansichten aus dem tiefsten Mittelalter sind viele Ansichten noch heute... siehe Empfängnisverhütung!!!

(Übrigens es geht mir halbwegs gut - macht Euch keine Sorgen, wenn ich mich mal nicht melde)

Viele liebe Grüße

Eure Bärbel

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Mann, dagegen war meine Maffay-Story ja Kindergarten!!!

Antwort von Oma am 21.04.2007, 23:01 Uhr

Aber erstmal: Hallo Bärbel, schön, dich zu lesen. Hast du gesehen, dass ich vor 2 Tagen nach dir gefragt habe?

Du fehlst, und ich hoffe, dich bald wieder öfter zu lesen. Und vor allem, dass es dir bald wieder mehr als halbwegs gut geht...

Deine Geschichte ist unglaublich. Ich erinnere mich, als Ratzingers Gesicht auf allen Zeitschriftentiteln war und sich mir immer die Nackenhaare aufstellten, wenn ich das unnatürliche "Lächeln" sah.
Ja, ich sehe die Runde förmlich vor mir. Muss eine Begegnung der dritten Art gewesen sein *ggg*.

Wobei - ich glaube, deine Enttäuschung, ausgelöst durch das Verhalten höchster Würdenträger, war sehr viel schmerzhafter als meine.

Alles Liebe - von Herzen...
Marion

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@Oma

Antwort von eviba am 21.04.2007, 23:13 Uhr

Ja, Marion, hatte gesehen, dass Du mal nach mir gefragt hast, aber ich hatte einfach keine Kraft...

Es wird schon alles wieder - Das Glas ist schon wieder halb "voll" und nicht mehr halb "leer". Mein süßer Putzili ist Lebenselixir für mich und ich hole mir meine Dosis so oft als möglich ab :-)

Alles, alles Liebe

Bärbel

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Re: @Oma

Antwort von Oma am 21.04.2007, 23:30 Uhr

Bärbel,

ich spüre die Kraft und den Willen in deinen Zeilen.

Du hast schon soviel geschafft, bevor Samuel da war. Und ich kann mir gut vorstellen, dass der kleine Mann das
reine Lebenselixier für dich ist. Jetzt schaffst du noch mehr.

Und ich schick dir auch ein dickes Kraftpaket. Ich hab genug davon.

Fühl dich umärmelt von Marion

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mensch bärbel...

Antwort von psb am 22.04.2007, 12:07 Uhr

ich frag jetzt nicht, was los ist, weil ich das gefühl habe, dass du das hier nihct erzählen magst. ich hoffe, es geht dir ganz schnell wieder sehr gut und du findest deine kraft und deine mitte wieder! marion hat recht, du fehlst, ich freue mich immer, von dir zu hören. wir alle schicken dir unsere besten wünsche und knuddeln dich virtuell ganz doll!

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