Meine tolle Mutter- eine tolle Oma :(

Hallo, im Grunde möchte ich mir hier einfach mal Luft machen, wäre allerdings auch gespannt über Rückmeldungen eurerseits
Wird allerdings ne längere Story:

Nunja, ich sollte wohl mal damit anfangen wie meine Mutter damals eben als Mutter war. Meine Mum war Alkoholikerin. Meine Kindheit und Jugend war nie einfach mit ihr, ich habe sehr unter ihren Alkoholismus und ihre Art und Weise (war recht streitsüchtig, hat schon immer psychisch manipuliert) gelitten. Sie hat seit ich denken konnte mir gegenüber rivalisiert, warum habe ich bis heute nie erfahren. Erzogen hat sie mich und meine beiden Brüder mit Zuckerbrot und Peitsche, meist mit Liebesentzug. Hat oftmals mehrere Tage nicht mit mir gesprochen oder mich beachtet, meine Brüder dafür dann immer sehr übertrieben betüddelt und beschenkt. Ich bekam dann schon als Kind psychische Probleme (Essstörung und Selbstverletzungen), habe dann kurz vor meinem 18. Geburtstag einen Suizid ausgeübt, den ich knapp überlebte. Seither hat meine Mutter nicht mehr getrunken, ich bezweifle aber dass sie es "mir zuliebe" aufgehört hat, sondern weil der negative Druck für sie zu groß wurde.
Nun, jetzt trinkt sie zwar nicht mehr, hat ihre Sucht allerdings verlagert, ist absolut Hyperchondrisch (schreibt man so ), frisst Tabletten und lebt nur noch in ihrer Egowelt.
Nunja, vor 2 Jahren kam dann mein Sohn, ihr erster und bisher einziger Enkel zur Welt. In meiner ss war sie übermäßig besitzergreifend was meinen ungeborenen Sohn anging. Sie kaufte ungefragt sämtliche erstausstattung, richtete in ihrem Haus ein extra Zimmer ein, reagierte allerdings auch immer sehr feindseelig meinem Mann gegenüber, so von wegen, der hätte da ja eh nix zu melden. Am liebsten hätte sie auch bei der Geburt dabei sein wollen und mein mann hätte zu Hause bleiben sollen usw. Nach der Geburt war sie übermäßig meinem Sohn zugewandt. Wir dachten, na schön, wenigstens liebt sie den Kleinen und würde alles für ihn tun, wir waren froh darüber zu sehen wie unser Kleiner seine Oma über alles liebte.
Dann kam die gute Frau in eine Psychosomatische Kur (in ihrem Leben wahrscheinlich die 30. . Während sie dort war, ging ja 6 Wochen lang, begann mein Sohn zu laufen. Als sie wieder heim kam und ich sie mit Sohnemann besuchte war sie wie ausgewechselt meinem Sohn gegenüber. Sie schaute ihn an wie ein lästiges Insekt, dabei freute er sich so sehr seine Oma wieder zu sehen und juchzte vor freude (mein Sohn ist sonst eigentlich ein Ruhiger). Nach unserem Besuch rufte mein Vater an und meinte dass meine Mutter wohl sagte, mein Sohn sei quasie zu quirlig und unruhig, er sei so laut, man müsste die Erziehung anders angehen, mal ohne Pampers richtig aufn Hintern hauen, so dass er das auch merken würde... Ich war echt geschockt. Nur weil sich mein Sohn nun fortbewegen konnte und sich eben freute, er ist so ein liebes Kerlchen...
Seither haben wir die Besuche sehr reduziert, besonders weil sie oftmals einen genervten Eindruck macht wenn mein Sohn auf sie zugeht, ist dann extra viel beschäftigt usw. Eigentlich beschäftigt sich ständig dann mein Vater mit ihm. Mittlerweile ist mein Sohn auch nicht mher so stark an sie gewandt, war aber eine längere Umgewöhnungsphase, da sie ihn ja anfangs derart auf sich bezogen hat.
Nur mal noch zwei Beispiele die euch evtl. einen Einblick mehr in die Oma-Qualitäten meiner Mutter bieten:
Meine Mutter hat mir mal vermittelt, dass sie schon auf meinen Sohn aufpassen würde wenn ich z.B. arbeiten gehn würde, wenn ich sie dafür bezahlen würde. Sie würde mich ja schließlich nicht so finanziell ausnehmen wie eine Tagesmutter. (meine mutter hat in diesen 2 Jahren viellecht 5 mal für ca 1-2 Std auf meinen Sohn aufgepasst, seit diesem Spruch allerdings nicht mehr).
Als wir dann letztes Jahr unser Haus renovierten und umzogen habe ich sie mal 3 Monate davor gefragt ob es vielleicht für sie möglich sei auf unseren Sohn dann immer mal wieder aufzupassen in dieser Zeit. Sie meinte da noch, ja klar, das bekommen wir schon hin. Als dann die Zeit näherrückte meinte sie zu mir, ich könnte doch ein Reisebett kaufen, dann könnte der Kleine (er schläft von anfang an nur im gewohnten Bett) ja während der Renovierung dort schlafen. Von der Bereitschaft auf ihn aufzupassen war auf einmal nix mehr zu hören. So mussten wir unseren Sohn in dieser Zeit tgl mitnehmen (war weiter weg von unserer alten Wohnung) und hatten alle drei eine sehr! anstrengende Zeit.

So, ich hoffe es wurde euch nicht zu langwierig, ich wäre euch dankbar wenn ihr mir eure Meinungen, egal in welche Richtung gehend, sagen würdet.
Viielen Dank Abbey