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Geschrieben von Tospik17 am 24.07.2019, 9:20 Uhr

Wutausbrüche 2,5 Jähriges Kind

Hallo Zusammen,

habe bereits viel über dieses Thema gelesen und bin aber trotzdem ein bisschen verzweifelt. Unsere Tochter (2,5 Jahre) befindet sich derzeit voll in der Trotzphase. Es fängt schon beim früh aufstehen an. Sie will nicht aufstehen, wenn wir sie in der Woche aufwecken. Dann trotz sie und klammert sich an ihr Bett, damit wir sie nicht rausholen können. Wir locken Sie dann irgendwie mit interessanten Sachen aus dem Bett. Dann will sie sich nicht umziehen oder sie will bei kaltem Wetter Sommerkleidung und bei warmen Wetter eine Jacke.. Ich denke manchmal ok dann zieht sie eben eine Jacke an und draußen wird ihr schon warm werden und sie wird sich ausziehen wollen. Aber nein- der Trotz geht weiter. Auch wenn sie schwitzt bleibt die Jacke an.
Wenn wir Besuch haben und andere Kinder da sind, teilt Sie nicht ihr Spielzeug. Wenn ihr Spielzeug angefasst wird rastet sie total aus und bricht in Wut aus. Sie schreit und kreischt und weint. Verkrampft sich. Für außenstehende sieht das natürlich total schlimm aus. Aber wir kennen ja unsere kleine. 5 Minuten schreit sie und ist unansprechbar. Dann lassen wir sie auch mal, dass die Wut rauskommt. Danach kommt sie in der Regel von alleine beruhigt sich wieder und alles ist gut. Aber wenn andere Personen oder Oma und Opa da sind, dauern diese Wutausbrüche länger an. Sie beruhigt sich und steigert sich im Anschluss wieder rein und das geht den ganzen Tag so. Auch wenn ich mit ihr in ein anderes Zimmer gehe und rede bringt es nichts. Ich bin dann noch nicht einmal böse oder meckere sie an. Ich erkläre ihr in Ruhe, dass sie jetzt wütend sein darf, aber danach doch bitte wieder zu uns kommen und spielen kann. Aber sie kommt aus ihrem Trotz einfach nicht raus.
In der Kita ist jeden morgen das gleiche Spiel. Die Kita mochte sie ohnehin von Anfang an nicht so doll. Aber dann ging es einige Monate. Sie ist gerne hingegangen hat sogar eine Freundin. Aber in letzter Zeit Schreit sie wie am Spieß wenn ich Sie abgebe. Beim Abholen sagt die Erzieherin dann immer, dass sie sich nicht beruhigen lies und eine ganze Weile geschreit hat und total ausgerastet ist. Das tut mir natürlich total leid für meine Tochter aber auch für die Erzieher die sich so lieb um meine kleine kümmern.
Habt ihr einen Ratschlag für mich?

 
4 Antworten:

Das sind völlig unterschiedliche Situationen und Themen...

Antwort von Hexhex am 24.07.2019, 14:45 Uhr

Zuerst einmal: Hier geht es ja um ganz verschiedene Situationen, die Du schilderst. Und die muss man auch getrennt anschauen. Wenn ein kleines Kind morgens im Kindergarten weint, dann hat das rein gar nichts mit Wut oder Trotz zu tun! Es ist ganz oft so, dass Kinder unter 3 Jahren noch sehr trennungsempfindlich sind. Am Anfang sieht es oft so aus, als ob sie gut im Kiga zurechtkommen. Erst nach einiger Zeit zeigt sich, dass das doch nicht der Fall ist.

Das ist sehr häufig so. Am Anfang ist die Sache für das Kind neu, spannend, eben wie ein Spiel. Erst nach einiger Zeit merkt es, dass es jetzt jeden Tag in den Kiga muss, ob es will oder nicht. Und das kann für ein Kind sehr schwer zu verkraften sein. Es merkt: Ich darf nicht in den Kiga, sondern ich MUSS in den Kiga. Es ist ein Zwang, auch gegen meinen Willen. Das ist nicht dasselbe.

Viele Kinder haben ja sogar noch mit 3 oder 3,5 Jahren große Probleme beim Abschied. In unserem Kiga wird zum Glück die sanfte Eingewöhnung praktiziert: Man bleibt als Eltern so lange mit dabei, bis das Kind einen ohne Tränen gehen lassen kann. Das darf mehrere Wochen dauern. Ich würde bei Euch nachfragen, ob Du eine Weile mit dabei sein kannst. Ein schneller Abschied ist nämlich nicht fürs Kind das Beste, sondern für die Erzieherinnen am bequemsten. Sie müssen Dir daher auch nicht leid tun, es ist nämlich IHR Job, Kindern die Eingewöhnung zu erleichtern!

Das Zweite ist das Teilen von Spielzeug. Ein 2,5 Jahre altes Kind muss noch nicht gut teilen können. Du überschätzt die Reife Deiner Tochter, wenn Du das schon von ihr verlangst, dafür ist es sehr früh. Es mag Kinder geben, die hier nachgeben und scheinbar besser teilen können. Die Regel ist das nicht. Deine Tochter versteht noch nicht, dass Spielen nur klappt, wenn man auf etwas verzichtet. Sie will ihre Sachen, die ihr ja auch tatsächlich gehören, nicht hergeben.

Frage Dich selbst einfach mal, wie gerne DU Deine Sachen abgibst: Lässt Du gern irgendwelche Bekannte mit Eurem Auto fahren? Magst Du es, wenn jemand Deine Handtasche benutzt, Dein Deo nimmt, oder sich ohne zu fragen an Deinem Kleiderschrank bedient...? Siehst Du, genauso geht es Deiner Tochter mit IHREN Sachen. Es dauert noch, bis sie teilen kann.

Was den Trotz angeht: Das ist ein ganz anderes Thema. Hier darfst Du Dich klarer und besser durchsetzen. Ein Kind muss nicht mit einem Spielzeug oder etwas Spannendem aus dem Bett gelockt werden. Irgendwann machst Du sonst nichts anderes mehr, als den Kasper für Dein Kind zu geben. Sondern es ist Dein Job, die Führungsrolle zu übernehmen. Du bist die Mutter, Du bestimmst den Ablauf des Tages. Deine Tochter wünscht sich eine souveräne und starke Mama, die ihr Halt und Orientierung gibt.

Wiederhole Deine Anweisung so oft, bis hört. Gib nicht nach, geh nicht weg, versprich nichts. Sage: „Du musst jetzt aufstehen.“ Immer wieder, bis es klappt, weil sie merkt, Du gibst definitiv nicht nach. Du kannst ihr natürlich auch kleine Aufgaben selbst übertragen: Sie darf aus zwei Outfits eines aussuchen, oder wählen, was sie zum Frühstück will etc. Wenn Du sie solche Dinge selbst entscheiden lässt, fühlt sie sich groß und muss an anderer Stelle nicht soviel herumtrotzen.

LG

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Re: Das sind völlig unterschiedliche Situationen und Themen...

Antwort von JaLu9116 am 24.07.2019, 16:59 Uhr

hier stimme ich zu.. bis auf die Sache beim morgentlichen Aufstehen.. wenn da nach 10x "du musst jetzt aufstehen" nichts passiert - und das wäre bei meinem Kind auch nach 50x so, dass es sich nicht aus dem Bett bewegen würde - würde ich es bestimmt aber sachte und nicht mit Zorn aus dem Bett holen.. vllt hilft, wenn das Frühstück schon fertig auf dem Tisch steht a la "komm, das Frühstück ist schon fertig, jetzt essen wir erst mal gemütlich was"? oder "los komm schnell, dann kannst du Papa mit dem pürieren vom Früchteshake (oder sonstigem) noch helfen, bevor er das fertig hat".. vllt reicht euch morgens auch noch eine Vorleserunde und ihr kuschelt noch 10 min. auf der Couch zusammen und du ließt vor.. irgendetwas was das Aufstehen interessanter macht oder worauf sich das Kind am Morgen freuen kann, wenn es sich aus dem Bett bewegt :D

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Re: Wutausbrüche 2,5 Jähriges Kind

Antwort von niccolleen am 24.07.2019, 18:17 Uhr

Ich stimme auch Hexhex bei fast allem zu.

Was mich aber sehr stoert, ist generell die Sichtweise des "Trotzens" und das ins Zimmer schicken. Sie ist noch so klein. Kein Kind "trotzt" weil das halt so ist. Und wo ist das Problem, wenn sie ihre Jacke anbehalten will? Sie macht doch ihre eigenen Erfahrungen dabei. Du gibst ihr Stoff fuer Trotzreaktionen, die voellig unnoetig sind. Was soll denn passieren? Dann ist ihr halt mal zu warm oder zu kalt. Du kannst ja was mitnehmen, was sie sich bei "zu kalt" ueberziehen kann, oder ihr was abnehmen, wenn es doch zu warm wird, und schon gibt es eine Trotzsituation weniger.
Aufstehen in der Frueh kann echt schwer sein. Ich bin kein Morgenmensch und es ist seit ich denken kann, die schwierigste Uebung des Tages. Klar muss sie trotzdem aufstehen, wenn du in die Arbeit musst, aber man kann Verstaendnis aufbringen, und schon ist wieder weniger Trotz noetig.
Aus zwei Optionen aussuchen und entscheiden lassen (putzt dir der Papa heut die Zaehne oder ich? Willst du die rote Weste oder die blaue? etc.) und wieder eine Trotzsituation eliminiert.

Ansonsten ist es doch nichts Schlechtes, wenn deine Tochter erkennt, dass sie ein eigenstaendiger Mensch ist. Klar kann das manchmal anstrengend sein, aber dafuer wird sie mal ein Mensch, der weiss was sie will und sich dafuer einsetzt. Das ist ja auch kein schlechter Zug.

lg
niki

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Re: Wutausbrüche 2,5 Jähriges Kind

Antwort von Tospik17 am 24.07.2019, 23:33 Uhr

Ich selbst stimme euch ja auch bei allem zu und versuche auch so gut es geht auf Ohre Wunsche einzugehen. Aber in manchen Situationen kann ich nicht so direkt auf ihre Wünsche und Vorstellungen eingehen, sei es beim Einkaufen oder in Sitiationen mit Zeitdruck oder wenn anderr Leute dabei sind und ich nicht immer zu 100 Prozent zuhören kann. Sie fordert schon sehr viel Aufmerksamkeit. das finde ich auch toll und dass sie schon so viel spricht und ihre Wünsche formuliert und definiert ist alles super. Aber es gibt eben auch mal Situationen in denen sie zu kurz kommt. Und dann rastet soe total aus. Also kann ich ihr entgegenkommen solange ich will. Sobald etwas nicht so läuft wie sie es sich vorstellt spielt sie verrückt und macht alles mögliche um ihren Willen durchzusetzen. Das ist zwar schön, dass sie sich selbstfindet aber ich habe auch Nerven die manchmal blank liegen.
Und um nochmal auf das Thema Kita zurück zu kommen. Dort hat sie sich aich von Anfang am geweigert. Wir hatten auch eine sanfte Eingewöhnung. Ich habe sie 4 Monate zur Kita begleitet. Aber das loslassen viel ihr immer schwer.
Ich denke mittlerweile auch, dass es ihr Charakter ist. Sie ist Temperamentvoll und drückt sich gerne laut aus.

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