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Geschrieben von Astrid am 10.11.2022, 9:07 Uhr

Spielbesuch ist etwas ganz anderes als Patchwork-Besuch

Huhu,

ich denke, die meisten sehen es ganz genauso wie Du. Ich übrigens auch. Es gibt sicher eher wenige, die finden, man dürfe einem anderen Kind überhaupt nichts sagen. Ich habe einen großen Bekanntenkreis und habe trotzdem noch nie so jemanden erlebt. Alle machen es eigentlich so wie Du - zumindest bei Kindern, die zum Spielen zu Besuch sind.

Du musst aber unterscheiden zwischen Spielbesuch und Patchworkfamilien. Beides kann man nicht vergleichen. Patchwork ist eine ganz andere Situation. Und zwar aus vielen Gründen. Hier gibt es zum Beispiel trennungsbelastete Kinder, die sich gegenüber dem neuen Partner oder der neuen Partner ihres Elternteils unbewusst ablehnend oder schwierig verhalten. Es gibt zwischen den alten Partnern, also den leiblichen Eltern, Schmerz, Groll, ungeklärte Dinge, Wut, Enttäuschung.

Die leibliche Mutter ist (nachvollziehbarerweise) meist auch allergisch, wenn die neue Freundin des Mannes ihr Kind erziehen will. Es gibt umgekehrt oft auch bei der „Stiefmutter“ Vorbehalte gegen das Kind ihres Partners, weil sie zwar ihn liebt, aber deshalb nicht automatisch auch sein Kind. Oder der Vater verwöhnt sein Kind zu sehr, weil er es nicht so oft sieht, er hat dem Kind gegenüber Schuldgefühle wegen der Trennung und will daher nicht, dass sein Kind von der neuen Partnerin „streng“ behandelt wird.

Und so weiter, und so weiter. Das ist eine emotional fast immer sehr hoch aufgeladene Situation. Wenn hier das Kind ermahnt wird, werden oft gleich mehrere Themen und Probleme getriggert, die gar nichts mit der eigentlichen und harmlosen Situation zu tun haben, und es wird schnell grundsätzlich.

Deshalb muss man das Ganze sicher separat sehen. Bei Besuch geht es wirklich nur um die betreffende Situation (Dein Beispiel vom Gartenschlauch). Bei Patchwork geht es um ganz andere Dinge. Hier hilft es nur, wenn alle beteiligten Erwachsenen ihre Empfindlichkeiten und deren Ursache verstehen. Wenn sie diese ehrlich reflektieren und auf den Prüfstand stellen. Und wenn sie es schaffen, trotz ihrer Verletztheiten, ihres Besitzdenken (mein Kind und nicht dein Kind), ihrer Schuldgefühle usw. pragmatisch und gelassen zu agieren. Das ist oft sehr schwer.

LG

 
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