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Geschrieben von jannimama am 02.06.2004, 12:37 Uhr

rücksichtnamhe? noch wichtig?

hallo,

mich beschäftigt schon länger das thema rücksichtnamhe in der heutigen gesellschaft.

mein sohn ist 3 1/4, mein tageskind 2 1/2. jahre alt. mein sohn ist sehr schüchtern, sucht sich kinder mit denen er spielt sehr genau aus, mit anderen will er nichts zu tun haben. (ich war als kind auch so. ;-(( ) mein tageskind ist noch schlimmer (im sinne von schüchtern). beide spielen super lieb zusammen (auch mit anderen die dann aber gut bekannt sein müssen und auf ähnlichem erziehungsstand). sie teilen, wechseln sich ab, etc. (klar gehört wegnehmen auch mal dazu, aber alles mit vielen worten). wir wohnen in einem sozial eher schwachen gebiet. soweit die vorgeschichte.

wieweit müssen kinder heute rücksicht auf andere nehmen? auf dem spielplatz z.b. sind eher kinder die robust sind, "ellbogengesellschaft" lernen. auf der einen seite finde ich das auch sehr wichtig, gerade für die zukunft, wo es doch alles immer härter wird. aber wieviel rücksichtlosigkeit soll erlernt werden?

beispiel heute: zwei jungs, ca 2 jahre alt (nach größe und sprachvermögen zu urteilen), stehen an der wasserpumpe und spielen vor sich hin (ganz lieb). mein sohn und mein tagskind, schüchtern wie sie sind, stehen daneben und wollen warten bis die jungs fertig sind. so wird das natürlich nix. die beiden jungs (mutter steht drei meter daneben und unterhält sich), achten nich tauf meine. irgendwann drängen meine sich vor und sind an der wasserpumpe angekommen, stellen ihre eimer drunter und wollen sich wasser holen. die beiden jungs sofort wieder hin, ihre eimer höher gehalten, meine beide weggedrängelt. die mutter sagt nichts, mein tagskind beginnt zu weinen (ich sag ja, seeehr schüchtern), mein sohn steht daneben und guckt dem geschehen zu. ich zu meinen tagskind hin (ich versuche die kinder anzuhalten konflikte selber auszutragen und greife erst ein, wenn sie nicht mehr weiterkommen) und sie mit zur pumpe, damit sie auch dwen eimer voll bekommt. dabei habe ich die mutter höflich angesprochen, ob sie nicht auch mal etwas rücksicht auf schüchterne kinder nehmen könne und mal gucken kann was ihr kind macht.

ich weiß nicht. erwarte ich zuviel von einer fremden mutter auf ihrem zweijährigen zu gucken und ihn anzuhalten auch mal abzuwechseln? oder müssen heute kleinkinder auch schon so in der ellenbogengesellschaft integriert sein um vorwärts zu kommen?

ich möchte hie rniemanden vorwürfe machen oder dergleichen, aber ich frage mich einfach, was richtig ist.

wie sehr ihr das? überlasst die kidsd sich selbst? wer schwach ist hat verloren? oder erklärt ihr?

es geht hier um kinder im alter bis 3,5 jahren.

würde mich über zahlreiche meinungen freuen.

lg
marion

 
9 Antworten:

Re: rücksichtnamhe? noch wichtig?

Antwort von ConniS am 02.06.2004, 14:00 Uhr

Hallo Marion,

das gleiche habe ich mich auch schon des öfteren gefragt oder mich über andere Elter geärgert. Meine Tochter ist 3 Jahre alt und ebenfalls sehr schüchtern. Das gleiche Beispiel wie bei Dir (mit der Wasserpumpe) hatten wir vor kurzem auch. Meine Tochter wartete, bis der Junge, der gerade an der Pumpe war, endlich mal fertig ist, und sagte auch kein Wort, weil sie sich nicht traut. Natürlich wurde der Kleine von allein nicht fertig. Und die Eltern standen auch daneben. Da fragte ich mich auch: ist es denn so schwer, auch mal auf andere Kinder zu schauen und dem eigenen Kind zu sagen, es solle jetzt mal andere ran lassen? Muß ich denn da als Fremde etwas sagen, damit meine Tochter auch mal zum Zuge kommt?
Ich denke auch, wenn die Eltern schon so wenig umsichtig sind und auf ihre Mitmenschen achten, woher sollen das die Kinder lernen? Ich achte doch auch darauf, dass meine Tochter ihr Spielzeug oder Süßigkeiten mit anderen teil, was sie auch ohne Probleme und auch ohne Aufforderung macht. Aber in anderen Familien scheint das nicht so selbstverständlich zu sein. Schade eigentlich!

Viele Grüße, Conni

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Re: rücksichtnamhe? noch wichtig?

Antwort von *Rosenblüte* am 02.06.2004, 14:32 Uhr

Stimmt wohl, anscheinend kommt man heute nur noch weiter, wenn man sich durchsetzt und wie die Axt im Walde benimmt. Das lernen und können schon die Allerkleinsten! Und so kommen sie auch zum Ziel. Aber ich sage euch eins: auf lange Sicht gesehen, werden sie IMMER den Kürzeren ziehen. Sie werden keine wirklich glücklichen Partnerschaften haben und auch im Beruf massive Probleme bekommen - auch wenn es vordergründig anders wirkt. Fragt man nämlich mal bei Chefs, dann spielen gutes Benehmen und Rücksichtnahme eben doch noch eine Rolle!
Macht weiter so mit euren Kindern, macht sie stark, aber auch sensibel fèr andere. Das ist der schwerere Weg, aber sicher der schönere!
LG, rose

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oh neee...

Antwort von nini+ am 02.06.2004, 17:05 Uhr

Also ich verstehe nicht, warum du nicht mit den Jungs gesprochen hast.

Wenn mich eine Mutter auf dem Spielplatz ansprechen würde, ich solle doch bitte mein Kind dazu anhalten die Pumpe freizumachen, wäre ich schon stark irritiert.

Die zwei waren ja selbst ins Spiel vertieft.

Warum sollen Eltern nur ihr eigenes Kind "maßregeln"? Wenn andere Kinder ein Problem mit meiner Tochter haben, meine Tochter sich aber korrekt verhält, greife ich auch nicht ein - sorry.

Ich hätte andererseits aber auch kein Problem, wenn eine andere Mutter mein Kind ansprechen würde (mache ich ja auch s.o.)

Nur leider sind die meisten Mütter auf Spielplätzen sehr "verklemmt" und fühlen sich persönlich angesprochen... schade...denn was lernen die Kinder denn so???

LG
nine

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Re: oh neee...

Antwort von celmin am 02.06.2004, 18:21 Uhr

Hallo,
ich sehe das eigentlich genau wie nini+. Meine Kleine ist jetzt 2 1/2 Jahre alt und ein Draufgänger, ohne Angst. Wenn ich als Mutter sehe, dass sich ein anderes Kind nicht traut, gehe ich schon mal hin und sage, dass meine das andere Kind auch mal lassen soll. Aber es ist eigentlich immer so, wenn dann auch noch ein fremder Erwachsener kommt, gehen die schüchternen Kinder eher weg. Deshalb habe ich mir eigentlich angewöhnt nicht dazwischen zu gehen. Wenn es aber wirklich zu viel wird, lenke ich mein Kind mal ab, damit die anderen auch mal drankommen.
Bei so etwas denke ich eigentlich schon, dass die Kids das hauptsächlich unter sich ausmachen solten. Meine Große war früher auch sehr sehr schüchtern. Das hat sich erst im KiGa gegeben. Es ist natürlich nicht schön, wenn man als Mutter zusieht wie das eigene Kind immer außen vor bleibt, aber ich denke mir, wenn es etwas wirklich will, springt es doch über seinen Schatten.
Gruß
Iris

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Re: oh neee...

Antwort von Nicole75 am 02.06.2004, 21:48 Uhr

Mein Kleiner wird am 18. Juni zwei Jahre alt.

Er ist das Gegenteil von schüchtern. Er ist recht lebhaft und wild.

Ich passe immer auf (und greife ein), dass er keinem anderen Kind etwas wegnimmt. Gerade schüchterne Kinder wehren sich dann kaum.

Oder das Beispiel mit der Wasserpumpe: Ich würde meinen Sohn zurechtweisen wenn er ein Kind wegschupsen würde um selber an die Pumpe zu kommen. Wenn mein Kleiner aber schön am spielen ist würde ich ihn wohl nicht bitten wegzugehen damit die anderen Kinder ran können. Schliesslich musste er vielleicht auch zuerst warten bis die Pumpe frei wurde.

Wenn mein Kleiner schüchtern wäre und neben der Pumpe steht und traurig ist dass er nicht ran kann - dann würde ich ihm sagen, dass er hingehen soll um zu fragen ob er auch mal darf. Wenn er sich alleine nicht traut dann würde ich das mit ihm zusammen machen.

Ich finde, dass es wichtig ist, dass man als Mutter auf das Verhalten des Kindes achtet und dieses auch einmal zurecht weist. Ich finde aber nicht, dass ich als Mutter darauf achten muss was andere Kinder ev. möchten - sich aber nicht getrauen. Es könnte ja auch sein, dass deine Kinder einfach neben der Pumpe stehen um zuzuschauen!

Und wenn ich dann höre, dass mein Sohn gefragt wird ob das andere Kind einmal ran darf und mein Sohn würde nein sagen...
... dann würde ich ihm sagen, dass er teilen soll, dass die Pumpe allen Kindern gehört und dass sie abwechseln oder miteinander spielen sollen.

Lange rede kurzer Sinn: Ich finde dass auch von einem schüchternen Kind etwas Eigeninitiatie kommen sollte (ev. auch zusammen mit der Mutter wenn es alleine zu schüchtern ist).

LG Nicole

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Re: oh neee...

Antwort von Dani2+1 am 02.06.2004, 23:33 Uhr

Also ich kann mich meinen Vorrednerinnen auch nur anschließen:

Wenn meine Kinder niemandem etwas getan haben, sprich wegnehmen, schubsen und dergleichen, dann muß ich mein Kind auch nicht maßregeln.

Vielmehr wäre es DEINE Aufgabe gewesen, da Du ja den Vorgang beobachtet hast (da die anderen beiden Mütter nicht hingesehen haben), Dein Kind aufzufordern hinzugehen und zu fragen ob es auch mal an die Pumpe darf.
Und wenn Dein Kind zu schüchtern ist, dann mußt DU mit Deinem Kind eben diesen Schritt zusammen machen.

Ich finde auch, daß sich andere Mütter ruhig mehr trauen sollten in Bezug auf fremde Kinder. Sowohl negative als auch positve Äußerungen! Man sollte viel mehr auf gemeinschaftlichen Spielplätzen auch die Gemeinschaft pflegen!!

Grüße Daniela

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Re:

Antwort von jannimama am 03.06.2004, 7:51 Uhr

hallo,

wie ich hier lese schient es so zu sein, das die mütter der ruhigeren kids eher meinung vertreten und die anderen eher die der anderen mutter. klar, jeder zu seinem kind..

möchte nur nochmal anmerken. meine kommen in drei momaten in den kiga, daher versuche ich sie weitesgehend alleine ihre dinge machen zu lassen. eben auch warten und versuchen über den schatten zu springen. im kiga steht auch keienr hinter ihnen und zeigt alle nase lang was sie tun sollen und sie müssen auch eigeninitiative lernen.

wenn mein sohn an der pumpe steht, dann gibt er auch ab. das hat er so gelernt, das jede rmal drankommt. darum geht es hauptsächlich ja auch in meinem posting. müssen kinder teilen, abgeben, rücksicht nehmen auf schwächere (schüchterne)?

sicherlich ist jeder für kind verantwortlich, aber schade finde ich es schon, das jeder so sehr auf sich selber eingestellt ist. der schwächere verliert so.

was die andere mutter angeht.. sie hat sehr wohl gemerkt wie die sitiation war. schließlich hat sie daneben gestanden und das ganze auch mindestens 20 minuten beobachtet.

nachdem ein großen mädchen (vielleicht fünf jahre) meine gefragt hat gingen sie mit und haben sich wasser geholt. also klar haben sie nur gewaret bis die anderen fertig sind. schließlich drängelt man sich nicht vor.

aber solche sitautionen kann man im einzelnen auch nur schwer aufschreiben, da ja vieles mitwirkt.

ich hoffe nur, das rücksicht und teilen nicht zu sehr aus der mode kommen und diese werte meinem kind auch später mal was nützen.

denn so gebe ich ihnen ein beispiel. andere eben eher so, das sie alles für sich beanspruchen dürfen und eben nicht abgeben müssen. soweit zum miteinander in der gesellschaft.

lg
marion

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Re:(etwas lang geworden)

Antwort von Lady Mamalot am 03.06.2004, 8:50 Uhr

Mit Interesse las ich diesse Beiträge!
Mein Grosser ist ,na ja, sagen wir temperamentvoll. Wenn er an dieser Pumpe gewesen wäre und andere Kids hätten gewartet und nichts gesagt, hätte ich ihn selbstverständlich darauf aufmerksam gemacht, das noch andere kinder Wasser wollen.
Ich als Fremde kann doch die nebenstehenden Kinder gar nicht beurteilen. Ob die schüchtern sind, einfach nur geduldig, oder gar Angst vor Grösseren haben, gibt es ja alles.
Ich sehe meine Aufgabe hier klar und deutlich darin meinem Kind zu helfen mit offenen Augen durch die Gegend zu gehen und auf andere auch mal Rücksicht zu nehmen. Nicht selten entwickelt sich daraus ein gemeinsames Spiel.
Das heisst nicht das ich mich bei jeder Kleinigkeit einmische, nee nee, die Kinder müssen sich selber einigen lernen. Eben "lernen". Wie und von wem, wenn ich ihnen kein Beispiel bin, oder mal ´nen Hinweis?

Und zum Thema andere Kinder ansprechen, das ist heute leider sehr schwierig.
Ich erlaube es mir fremde Kinder zurechtzuweisen wenn ich sehe das sie andere "schlecht" behandeln-ernte aber unterschiedliche Reaktionen, von "Danke, das finde ich okay, denn ich habe es nicht bemerkt" bis"sie haben meinem Kind nichts zu sagen"(habe ich wohl wenn ein 4Jähriger ein kleinenrs mit Sand bewirft und Mutter steht quatschend am anderen Spielplatzende!)
Auf der anderen Seite kommt es natürlich sehr auf die Situation an.
Es gab schon Sachen, da fand ich es unverschämt das und wie unserer zurechtgewiesen wurde.Wenn 2 Jungs sich gegenseitig immer wieder ein Auto wegnehmen, ist es doch wohl unpassend einen davon(natürlich nicht mein eigenes Kind!) anzufahren das er das endlich sein lassen soll. Hier wäre meiner Meinung nach die Lösung" einigt eich,wechselt euch ab" und wenns nicht klappt nehme ich das Auto!

So das war jetzt ganz schön lang, ich hoffe es ist nicht zu wirr geschrieben.

Gruss Thekla

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Re:(etwas lang geworden)

Antwort von Lillith am 03.06.2004, 17:04 Uhr

Ich habe so einen kleinen Sandkasten-Rambo (17 Monate). Klar will er seinen Kopf durchsetzen. Und wenn ich ihm zum x-ten mal an einem Tag erklärt habe, daß er teilen soll usw. habe ich auch irgendwann keine Lust mehr. Vor allem wenn die anderen Kinder gar nicht mal versuchen sich zu "wehren".

Zumal es auch ein ständiges hin und her ist. Wenn nämlich größere Kinder da sind läßt der Zwerg sich fast alles gefallen, nur um mitspielen zu dürfen.

Da gehe ich auch erst dazwischen wenn bei ihm die Tränen fließen. Dann erkläre ich allerdings auch fremden Kindern was ich nicht OK finde. Oder bespreche mit meinem Kind was passiert ist wenn er selbst schuld war.

Lillith

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