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Geschrieben von JoeyDe am 25.01.2021, 8:24 Uhr

Kleinkind stellt Spielen über alles

Hallo,

meine Tochter ist 23 Monate alt, und entwickelt sich ansich gut, allerdings ist sie in den letzten Monaten vom Körpergewicht her stark abgerutscht, von beinahe 50er Perzentile auf die 3% Perzentie. Außerdem schläft sie besonders Abends nur sehr schwer ein, wir brauchen teilweise länger als zwei Stunden sie zum Schlafen zu bringen, obwohl sie sichbar müde ist.

In beiden Bereichen sehe ich eine Gemeinsamkeit: die Kleine stellt das Thema "Spielen" über alles, und verkündet das auch lautstark. Also: statt zu essen will man spielen ,statt schlafen: spielen, immer nur spielen.

Nun ist es sicherlich normal, dass kleine Kinder viel spielen, und sie darf natürlich auch tagsüber wann immer sie es möchte spielen, sie spielt entweder alleine, wenn sie will spielen meine Frau und ich auch ausiebig mit ihr, lesen vor, sie ist eigentlich ständig am Spielen, einer von uns hat auch immer Zeit. Sie macht das auch gut, und sie kann sich auch allein beschäftigen.

Das Problem ist aber, dass sie, sobald sie etwas anderes tun soll, nur nach dem Spielen verlangt. Wenn wir also sagen es ist "Essenszeit", und alle am Tisch sitzen, ist sie nach zwei Bissen satt und will spielen. Sie ist natürlich nicht wirklich satt, behauptet es aber. Wenn wir sie "austricksen", indem einer vorliest und der andere füttert , dann isst sie auch, sonst nicht.

Gleiches beim Einschlafen: man reibt die Augen, wälzt sich im Bett, aber. "Spielen, spielen spielen", es gibt kein anderes Thema. Schlägt man vor "noch ein Spiel, dann geht es aber ins Bett" bringt das nichts. auch Rituale wie Gutenachtgeschichte, runterkommen, etc. helfen nicht. Es geht nur: "Spielen, spielen, spielen".

So langsam sind wir mit unserem Latein am Ende: was können wir noch tun, um den Spieltrieb soweit zu bremsen, dass auch noch Raum ist für andere Tätigkeiten?

 
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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von DK-Ursel am 25.01.2021, 11:30 Uhr

Hej!

Es ist gut, daß Du Spielen als wichtig anerkennst, das ist es nämlich. So lernen Kinder. Aber sie lernen natürlich auch anderes auf andere Weise, und das geht bei Euch gerade verloren.
Sie hat Euch gut im Griff.
Ihr spielt im wahrsten Sinne des Wortes mit.
Beim Essen, beim Schlafengehen.
Erziehen heißt eben, nicht immer den Wünschen des Kindes nachzugeben. Je kleiner das Kind, umso weniger weiß es ja, was gut ist - Ihr seid die Vorbilder und solltet vorleben, wie es geht.
Stattdessen fügt Ihr Euch den Wünschen,werden sie nur lang genug, laut genug, nervig genug hervorgebracht.
Dabei haben Kinder erwachsene Eltern zum Grenzen setzen - und diese Rolle nehmt Ihr gerade nicht deutlich genug wahr.
Wie soll sie wissen,daß Ihr wirklich meint, was ihtr sagt,wen nIhr doch wieder umschwenkt und "Spiel" mitmacht?
(Sie hat das Spielchen mit "ich mag nichtdies und nicht das" ja eigentlich nur ausgweitet auf andere Bereiche mit einer bestimmten Vorliebe --- all dies geht immer nur,weil Eltern nicht deutlich vermitteln, was sie sagen.)

Sie will beim Essen spielen?
Da lese ich nicht vor, da lenke ich nicht ab - da spiele ich nicht mit: ich esse. Du mußt ein bißchen warten.
was ist schlimm ,wenn sie mal hungrig ist? Umso mehr wird sie später essen.
Sie will beim Einschlafen nur spielen?
Was istschlimmd aran,wennsie sich auch m,al hin und herwälzt und lernt, wie man auch alleine einschläft? Daß Ihr da seid, könnt ihr doch durch Zurufe "Gute Nacht!", Jetzt nicht!" vermitteln.
"Nein, jetzt ist Schlafenszeit, morgen spielst du wieder"

Und vielleicht lese ich verkehrt heraus, aber evtl.auch tagsüber Euer MITspielen herausnehmen - natürlich sollt Ihr Euch mit dem Kind beschäftigen,aber was macht Ihr beim Haushalt, wenn Besuch kommt, wenn Ihr was selber etwas tut?
Sie kann sich allein beschäftigen - okay, dann kann sie es doch, sie will nur nicht.
Und wenn sie tagsüber "Spielen, spielen!" ruft: Gebt Ihr nach oder sagt da jemand:
Nein,. ich muß jetzt staubwischen, staubsaugen, putzen - Wäsche... aber du kannst mir ja helfen .. .und gibt ihr einen Lappen, ein Wäscheklammer etc. in die Hand? "Hier, du kannst mir helfen; dann sind wir schneller fertig und können Bilderlotto ... spielen."AUCH das ist "spielen" - udn sie lernt gleichzeitig: Erst das eine, dann das andere.

Vielleicht geht Ihr einfach zuviel auf das ein, was sie gerade will - achtet wieder mehr auch auf Euch,damit I>hr eine Familie und keine kindgesteuerte Gemeinschaft werdet.

Zum Gewichtsverust kann ich nichts sagen,außer daß Kinder ja durchaus schlanker werden wenn sie ihren Babyspeck verlieren und mehr sich mehr bewegen. Solange der Arzt das nicht bedenklich findet, würde ich dem nicht zuviel beimessen.

Grundlegend eben:
Das Kind fordert nur ein,wovon es eine Ahnung hat,daß es das auch bekommt. Ihr habt ihm also irgendwann im Laufe der Zeit vermittelt: Wenn ich nur lange genug meins will, bekomme ich es auch.
Jetzt seid Ihr als Eltern dran: Wenn Ihr nur lange genug Euers wollt, bekommt Ihr es auch.

Das erfordert jetzt gute Nerven,aber mit Eurer Methode kommt Ihr ja nicht weiter, sie verbraucht auch Kraft - also vielleicht doch mal wieder den (nur kurzfristig) unbequemeren Weg gehen und das vermitteln,was Ihr wollt.
Und für die Zukunft bedenken: Im Augenblick ist Nachgeben immer leichter - aber auf dem langen Weg ist der steinigere Weg für alle,auch für Euer Kind,das nun lernen muß, das Ihr eben keine Servicestation rund um dieUhr seid.

Gruß Ursel, DK

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von JoeyDe am 25.01.2021, 13:24 Uhr

Hallo DK.Ursel,

danke für deinen ausführlichen Beitrag, du legst den Finger vermutlich schon in die richtige Wunde :)

Die Kleine ist ein absolutes Wunschkind, und natürlich sind wir beide viel für sie da, auch wenn wir beide berufstätig sind sind wir eben auch beide im Homeoffice und zur Not auch mal flexibel. Ein Luxus, den sicher nicht jeder hat.

Im Prinzip weiß ich das auch, dass ich nicht immer nachgeben soll, aber wie würdest du konkret vorgehen, z.B in folgenden Sitationen?

Situation 1: Familie sitzt am Abendtisch, Kind im Hochstuhl Wir sagen: "Es ist Essenszeit", Kind: "Spielzeit", schreit, quengelt. Sollen wir sie sitzen lassen, bis wir selbst fertig sind? Oder sie aufstehen lassen und spielen lassen? Sitzen bleibt sie dann übrigens nur, wenn wir sie anschnallen, und dann schreit sie wie am Spieß. Müssen wir das durchziehen? Wenn wir sie springen lassen, dann hat sie ja im Prinzip ihr Ziel erreicht weil sie dann eben spielen kann. Einen Laufstall haben wir nicht mehr für sie, dafür ist sie inzwischen auch zu groß und zu mobil.

Situation 2: Wir bringen sie ins Bett, was darauf raus läuft dass meine Frau das zumindest Abends tun muss, Papa wird hier nicht akzeptiert (auch wenn wir sonst ein gutes Verhältnis haben). Einfach liegen lassen im Bett? EInfach rausgehen? Meine Frau ist ja shcon soweit dass sie nur noch da ist und versucht passiv auf die ständigen Spielforderungen zu reagieren, also im Prinzip nur schaut, dass sie wirklich liegen bleibt und nicht durchs Zimmer turnt, und eben immer wieder betont dass jetzt Schlafenszeit ist, und sie morgen wieder spielen kann.

Also für mich wären konkrete Tipps und Handlungsanweisungen interessant und hilfreich :-)

Danke!

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von Regina87 am 25.01.2021, 14:35 Uhr

Ich bin kein Fan davon, so kleine Kinder zum sitzen bleiben zu zwingen, wenn sie keinen Hunger haben oder satt sind. Zuhause darf unsere Tochter spielen, aber eben ohne uns. Wenn wir noch essen, darf sie sich gerne allein beschäftigen.
Euer Kind wird nicht verhungern, vor vollem Tisch.
Bei uns steht auch immer Obst und Gemüse bereit,sollte dann doch mal Appetit aufkommen. Nur mache ich kein Essen warm, wenn Tochter lieber spielt statt zu essen. Da muss sie dann warten, bis es die nächste Hauptmahlzeit gibt.
Im Kindergarten klappt es übrigens gut, da bleibt sitzen bis alle Kinder fertig sind (falls der Einwand kommt, dass es ja Situationen gibt, in denen ein Kind sitzen bleiben muss)
Also mein erster Tipp: lasst euer Kind spielen und trennt essen und spielen ganz deutlich (nicht füttern und dabei vorlesen)

Beim Schlafen müsst ihr konsequent bleiben. Nicht nein sagen und dann doch wieder nachgeben mit "okay, noch ein Spiel aber dann...)
Bei uns hilft ein Küchenwecker. Der wird eingestellt, mit der Ansage" Wenn er klingelt, geht es ins Bad" Klar, wird dann verhandelt aber da bleiben wir Konsequent.
Kommt im Zimmer dann wieder "ich will noch spielen" hat unsere Tochter die Wahl, entweder noch 10 min spielen (Küchenwecker) oder eine Geschichte lesen. Beides gibt es nicht. Sie hat die Wahl wie sie ins Bett kommt aber wir entscheiden dass sie ins Bett kommt.
Kommt sie im Bett nicht zur Ruhe, singe ich noch was oder streichel ihr den Kopf oder den Rücken und sage immer wieder, dass jetzt Schlafenszeit ist. Da ist dann auch manchmal Ausdauer angesagt aber eben keine Diskussionen oder Verhandlungen mehr.

Unser Tochter darf viel mitentscheiden und wir versuchen den Alltag Bedürfnisorientiert zu gestalten. Aber dennoch geben wir einen Rahmen vor, der durchgezogen wird und somit für unsere Tochter auch nachvollziehbarer ist.

Wenn es mal Phasen gab, in denen unsere Tochter wirklich lange gebraucht hat, um zur Ruhe zu kommen, habe ich versucht rauszufinden woran es liegen könnte. Genug Bewegung? Genug frische Luft? Vllt noch nicht müde genug? Entsprechend hab ich dann versucht ganz kleine Veränderungen einzubauen (mal 10 min später ins Bett) aber mir auch immer klar gemacht, dass es mal gute und dann wieder schlechtere Phasen gibt

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Wenig Essen hat nicht mit Spielen zu tun...

Antwort von Hexhex am 25.01.2021, 14:56 Uhr

Hallo,

ich kann Deine Sorge total gut verstehen, auch aus eigener Erfahrung. Ich habe ein paar Gedanken und Anstöße dazu, die Dich vielleicht etwas entlasten oder helfen, Dein Kind besser zu verstehen.

1. Ein gesundes Kind verhungert nicht vor vollen Tellern, es bekommt auch keine Mangelerscheinungen. Ein echtes zu wenig-Essen gibt es nur bei Kindern mit Behinderungen, bei denen die Nahrungsaufnahme oder das Hungergefühl aus hirnorganischen Gründen nicht gut funktionieren.

Kleine Kinder dürfen phasenweise sehr wenig essen, und sie dürfen sehr zierlich sein. Meine Kinder waren bei der Geburt auch beide Wonneproppen, wurden dann aber im zweiten Lebensjahr sehr zierlich und blieben auch eher schlank - bis heute. Dass Deine Tochter wenig isst und sehr leicht ist, liegt nicht am Spielen, auch wenn das so aussieht. Sondern es ist eine Typfrage. Unsere Kinderärztin beruhigte uns auch immer und sagte, dass ihr die zarten Kinder viel lieber seien als die kleinen Moppel, denn die zierlichen seien gesünder.

2. Deine Tochter wünscht sich - wie alle kleinen Kinder - viel positive Aufmerksamkeit. Spielen mit Mama und Papa ist die beste Möglichkeit, diese zu bekommen. Es geht hier nicht nur ums Spielen allein, sondern darum, dass Mama und Papa sich mit einem beschäftigen und man zusammen etwas Schönes macht.

3. Dass Deine Tochter genug isst, sieht man übrigens ebenfalls an ihrer ungeheuren Energie. Würde irgendetwas mit ihrer Nahrungsaufnahme nicht stimmen, wäre sie schlapp, müde und energielos. Sie würde nicht ununterbrochen spielen wollen. Auch dies zeigt, dass Du ganz beruhigt sein kannst.

4. Essen ist etwas Natürliches und Schönes. Man muss ein Kind nicht dazu anhalten, dazu überreden oder mit Tricks oder Ablenkung dazu bringen. Bietet Eurer Maus bei jeder Mahlzeit eine bunte Auswahl an gesunden Nahrungsmitteln an, es dürfen ruhig mehrere Dinge auf dem Teller sein, aus denen sie wählen darf, sie muss nicht alles essen. Mehr ist nicht nötig. Lobt sie nicht, wenn sie gut isst, tadelt sie nicht, wenn sie „nichts“ isst. Fürs Essen braucht man kein Lob, es ist etwas Normales. Tadel ist auch unnötig, denn sie kann nichts dafür, wenn sie satt ist. Nur ungestört kann sie ein natürliches Essverhalten entwickeln.

Mein Rat als Mutter mit fast erwachsenen Kindern: Bleibt gelassen. Kinder können lange Zeit mit fast nichts prima auskommen und erleiden auch trotzdem keinen Mangel, sofern das Bisschen, das sie essen, wertvoll ist. Meine Kinder waren auch über lange Zeiträume hinweg schlechte Esser, gediehen aber trotzdem prima. Sie sind heute Teens/junge Erwachsene, sind kerngesund, schlank, sportlich und wesentlich fitter als die meisten ihrer Freunde.

LG

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von Monroe am 25.01.2021, 15:36 Uhr

Es ist ja alles toll, dass dein Kind soviel spielen möchte. Ich würde dennoch feste Regeln einführen. Wie etwa beim Essen sitzenzubleinen, bis alle wenigstens halbwegs fertig sind.
Es scheint ja schon eine relativ starke Gewichtsabnahme stattgefunden zu haben. Ansonsten rutscht ein gesundes Kind nicht plötzlich von der 50 auf die 3.Perzentile.
Fibt es bei euch feste Zeiten für alles? Essen, schlafen, Zähneputzen, Rausgehen, Spielen? Auch wenn kleine Kinder die Uhr noch nicht lesen können, können sie sich Abläufe merken. Wenn es immer nach einem bestimmten Schema geht, merken sie sich das und es erleichtert ihnen die Struktur beizubehalten. Aufstehen, essen, Zähneputzen, waschen, spielen...
Beim Thema Essen bin ich meistens entspannt, aber bei so viel Gewichtsverlust würde ich nicht mehr entspannt bleiben. Da sollte erwas mehr Struktur rein. Vielleicht auch sagen, erst isst es eine normale Portion (so viel, wie er früher gegessen hat) und dann kann er aufstehen und spielen. Vorher nicht.

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von Monroe am 25.01.2021, 15:51 Uhr

Mich hast du zwar nicht angesprochen, die Frage ging an Ursel, ich nehme mir trotzdem raus zu antworten.
Im Hochstuhl beim Essen, ja, da würde ich sie sitzen lassen, auch wenn sie quengelt und schreit. Das macht sie ein paar Mal und wenn ihr konsequent bleibt, vermittelt, dass ERST gegessen wird und DANN gespielt wird, wenn ihr fertig seid, wird sie wahrscheinlich auch wieder mehr essen.
Kindern ihren Willen lassen geht natürlich in einem gewissen Rahmen (welches Spiel spielen wir, welchen Pulli ziehst du heute an, was soll auf dein Brot,etc) aber so grundlegende Dinge wie Essenszeiten entscheidet nicht das Kind, das entscheiden Eltern und es schadet dem Kind kein bisschen, wenn es sich diesen Zeiten und Regeln fügt. Im Gegenteil, ihr Gewichtsverlust spricht ja schon dafür, dass sie eben das Hungergefühl total unterdrückt und in diesem Punkt nicht weiß, was für sie das richtige ist.

Auch beim Schlafen. Ich lese schon heraus, dass ihr auf Müdigkeitsanzeichen achtet und sie dann hinlegt. Müde Kinder wollen alles, aber nicht schlafen. Auch da würde ich konsequent bleiben und das Spielen auf morgen vertrösten. Müde Kinder weinen auch viel, weil sie immer irgendwas wollen...nur eben nicht das, was sie eigentlich brauchen -Schlaf. Sie bimmt davon auch keinen Schaden, wenn ihr das Zubettgehen "durchzieht". Vielleicht kann ein Kompromiss sein, dass ihr im Dunkeln noch kuschelt oder im Dunkeln eine Geschichte erzählt (nicht lest). Viele Geschichten kennt man als Eltern ja auch irgendwann auswendig...Wort für Wort ;-) alles Gute euch.

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von Jumalowa am 26.01.2021, 7:33 Uhr

Ich glaube ich hatte hier auf der Seite vor ein paar Tagen gelesen, dass spielen und essen in dem Alter noch zusammen hängen. Das war ein interessanter Beitrag. Daher würde ich persönlich mal ausprobieren zb eine geliebte Puppe oder so mit an den Tisch zu nehmen, die dann eben auch isst und mit ins Bett geht.
Ein Kind zu zwingen in dem Alter finde ich persönlich auch schwierig. Grenzen setzen ja, aber ich würde da keinen Kampf draus machen der beim Frühstück startet und beim Zubettgehen endet.
Natürlich hat das Kind momentan viel Aufmerksamkeit von den Eltern, aber so ist nunmal die Situation.

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von Maroulein am 26.01.2021, 13:35 Uhr

Bei meiner jüngsten hilft es unheimlich wenn sie zum einen beim Kochen einbezogen wird,zum anderen mag sie eben "Kinderessen" ,,wenn wir Pizza backen hat ihre ein Gesicht,Brot stechen wir mit einem großen Keksausstecher aus(wobei mein komisches Kind dann lieber den Rand isst),sie liebt es wenn der Teller nett arrangiert ist,und in dem Alter hat sie eben auch Mal gemanscht und gespielt mit dem Essen,das gehört absolut dazu eben mit allen Sinnen genießen zu dürfen,dabei landet automatisch was im Mund.

Abends muss man bei ihr den Mund und die Füße auch extra hinlegen,sonst bleiben die nicht still ,sie strampelt als würde sie laufen und spricht auch im Schlaf


Beim Essen gelassen bleiben,je mehr zwang man einführt desto Schlimmer wird es

Spielen im Sinne von einer lenkt ab und einer füttert finde ich nicht so sinnvoll,meine Maus hat eine Puppe mit an den Tisch nehmen dürfen die mit uns gegessen hat,die hat dann halt auch Mal richtiges Essen abbekommen

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Re: Kleinkind stellt "Spielen" über alles

Antwort von Elchkäfer am 26.01.2021, 15:28 Uhr

Ich stelle an dieser Stelle gerne noch zwei Beiträge des sehr geschätzten Experten Dr. Posth zum Thema ein.

https://m.rund-ums-baby.de/entwicklung/Essen-nur-beim-Spielen_42466.htm

https://m.rund-ums-baby.de/entwicklung/Spielen-und-Essen_37189.htm

Vielleicht habt ihr ja auch die Möglichkeit, zwischen essen und spielen einen Bezug zu schaffen.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Meine Theorie zu Monroes Praxis :)

Antwort von DK-Ursel am 27.01.2021, 12:11 Uhr

Hej Monroe!

Ich unterschreibe eh bei Dir, danke fürs Antworten!!!
Ja, das Harte an der Geschichte ist eben jetzt, ihr wieder abzugewöhnen, was sie ja "gelernt" hat:
Jetzt müßt Ihr es aushalten ,daß sie Euch dann auch mal nicht gut leiden kann, daß sie schreit, protestiert, nicht gefügig mitmacht, was ihr doch fremd ist und gegen den Strich geht.
Letztendlich setzt Ihr - aus Liebe, aber eben falsch verstanden -keine Grenzen. Die aber brauchen Kinder.
Sie müssen angepaßt, später auch verhandelt werden ,aber sie müssen da sein - für uns alle. Zeigt uns nicht gerade auch dies die Coronakrise?
Grenzen setzen ist nie populär, wir schlagen alel viel lieber über die Stränge und geben unseren Wünschen lieber nach als der Pflicht.
Aber oft tut uns das ja nicht gut, oder?

Als ich mich mit einer tollen Lehrerin meiner Tochter einmal darüber unterhielt, hatte die ein Bild ,das ich nie vergessen habe:
Kinder, die in einen Park entlassen werden, wo es keine Zäune, keine Grenzen gibt, suchen erstmal diese grenzen: wie weit darf ich gehen, was darf ich tun, bevor die Erwachsenen einschreiten und HALT schreien?
Kinder, die in ein abgegrenztes Gebiet zum Spielen entlassen werden, müssen diese Grenze niciht erst suchen, sie können sich sofort dem widmen, was wichtig für sie ist und wozu sie ja nun auch draußen sind: sie können spielen - sie müssen sich nicht erst selbst eine grenze suchen.

Dieses bild kann man doch aufd alles übertragen.
ich erinnere mich an eine Mutter, die regelmäßig in die Bibliothek kam, in der ich arbeitet, und die von allen fast gefürchtet war, obwohl sie nett war: aber ihre Kinder - mal setzte sie strenge Grenzen, mal durften die Kinder alles (und unsere Assistentinnen durften die Regale später wiedersortieren, die die Kinder aus- udn um geräumt hatten! )

Und ein Vortragsredner in unserem KIGA sagte auch mal einen Satz,den ich bis heute weiß: Unmögliche Kinder schreien meistens nur danach, daß jemand ihnen eine Grenze setzt. (Übersetzt udn zitiert nach Erinnerung.)

Daraus erfolgt im Idealfall alles Handeln - und eben nicht aus der falsch verstandenen Liebe heraus, dem Kind alles recht zu machen und ihm alles zu geben, was es sich wünscht.
Das kann ein Kind noch nicht beurteilen - auch ein Jugendlicher braucht da oft noch Anleitung. Nur so lernt der mensch doch, sich zu reiben, Grenzen auszuprobieren und manchmal auch zu versetzen - all das wird für Euer Kind wichtig werden.
Grenzen engen eben nicht nur ein (auch wenn sie das jetzt natürilch erstmal so empfindet), sie geben auch Sicherheit, die kinder brauchen.
Und Eltern müssen nicht immer lieb und nett sein, sso wie Kinder das empfinden.
Sie sind auch lieb und nett, wenn sie mal unpopuläre Maßnahmen ergreifen und einschreiten, Grenzen setzen.
Und den Protest dagegen müssen Eltern aushalten (können), das ist eine Aufgabe des Elternseins - so wie Regierungen Protest ihrer Bürger aushalten müssen und trotzdem etwas beschließen,was manche nicht wollen.
Wenn man, wie oft gehört, Kinder zu Demokraten erziehen will, gehör tauch das dazu!

So, das war die Theorie zu Monroes praktischen Vorschlägen,
Übermüdete Kinder - und sicher auch "überhungerte", werden unmöglich. Meine Schwiegermutter, der kinderliebste Mensch, den ich kenne, hat sie immer versucht abzulenken. DAS habe ich unterbunden - je müder ein Kind, umso schlimmer die zusätzliche Reizüberflutung.
Und unterzuckerte Kinder sind ebenso "unmöglich" - frag mal Lehrer!

Darum, Ihr geht jetzt durch eine harte Phase, weil es eben schwer ist, sich und anderen schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen, aber wenn Ihr Euch alle daran gewöhnt, deutlich zu vermitteln, was Ihr wollt und wo die Grenze ist, habt Ihr für die nächsten Jahre sehr viel gewonnen.

Demokratie in der Familie heißt nicht, daß ein Kind alles bestimmen darf. Denn Demokratie heißt MITbestimmung - und dies überall, auch in der Familie, so weit, wi es die Rechte anderer nicht beeinträchtigt und wie es nirgends schaden anrichtet.

Alles Gute - Ursel ,DK

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