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von KatharinaY  am 27.07.2023, 14:38 Uhr

Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Mein Sohn (24 M) wird gerade bei der Tagesmutter eingewöhnt. Anfangs lief es sehr gut, er fühlt sich dort sichtlich wohl und geht gerne zum Spielen hin. Die ersten Trennungen liefen auch ok ab, er hat zwar geweint, sich aber schnell beruhigen lassen. Nun hat es sich die letzten Male sehr verschlechtert, das Weinen wurde immer mehr und er kommt nun, solange ich noch da bin, die ganze Zeit schauen, ob ich noch da bin. Heute hat er so sehr geschrien (und zwar wirklich geschrien), dass ich dann von mir aus wieder in die Wohnung bin (ich warte immer eine Weile davor, um zu sehen, wie es läuft). Die TM schien etwas ungehalten, dass ich von mir aus interveniert habe, aber er hat wirklich so sehr geweint, dass das für mich nicht ok war. Zuhause würde ich ihn nie so schreien lassen -- wieso dann bei der TM? Zudem habe ich ja eine Weile gewartet, ob er sich beruhigt, was dann aber nicht passiert ist.

Nun fühle ich mich doch ein wenig schlecht, weil ich eingegriffen habe. Aber so vom Gefühl her möchte ich einfach nicht, dass mein Kind so weinen muss. Klar, kurz ist das normal und ich kann das auch aushalten. Aber längeres Schreien ist für mich ein Signal, dass etwas bei ihm nicht ok ist. Es hat danach auch lange gedauert, bis ich ihn beruhigt hatte -- wie hätte das denn die TM geschafft?

Hat jemand Tipps für eine solche Situation oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Habe gerade das Gefühl, das Ganze geht in die falsche Richtung :(

Viele Grüße

 
12 Antworten:

Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von Fleurdelys am 27.07.2023, 15:18 Uhr

Da gehen die Meinungen sicher auseinander. Ich finde es wichtig, auf sein Gefühl zu hören (es sei denn, man ist tendenziell immer überängstlich). Bei meiner Tochter war es anfangs in der Kita auch so ähnlich. Ich bin eingeknickt und habe dem Vorschlag der Leiterin zugestimmt, ab da nur noch Türabgabe zu machen. Das heißt, ich habe sie einer Erzieherin in den Arm gedrückt und bin einfach gegangen, trotz Schreien und Festklammern, und habe sie nach 15 Minuten wieder geholt. Das ging total gegen mein Gefühl. Sie sagten, dass sei notwendig, damit sie sie auch beruhigen können. Ich hatte aber den Eindruck, dass sie sich nicht sicher fühlt und so gar nicht erst eine engere Bindung aufbauen kann.
Es hat sehr lange gedauert, bis sie sich dort wohl gefühlt hat. Und ich denke, das hing auch damit zusammen, dass der Schock am Anfang tief saß. Sie hat erst kurz vor dem dritten Geburtstag wirklich angefangen, eine engere Bindung zu einer der Erzieherinnen aufzubauen.

Ich würde mit der TM sprechen und schildern, was dir durch den Kopf geht. Es kann sein, dass sich das Ganze jetzt in die Länge zieht (dafür kann niemand was) und sie würde es wahrscheinlich am liebsten einfach schnell durchziehen, was auch verständlich ist.

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von linghoppe. am 27.07.2023, 17:34 Uhr

du kannst versuchen ein Tshirt einem Teddybär von dir an zuziehen , oder du ziehst es bei der Tagesmutter vor seinem Augen an, und ziehst es ihm an , du hast dann ein zweites für dich schon darunter an, oder ziehst dich um--

viel Erfolg

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von KatharinaY am 27.07.2023, 20:18 Uhr

Danke für deine Erfahrung. Ja, du hast recht, da gibt es sicherlich unterschiedliche Ansichten. Viele Leute meinen ja auch, das müsse so sein, dass ein bisschen Schreien normal ist, aber ich bin der Meinung (bzw habe die Hoffnung?) es müsse auch ohne gehen.

Die TM stresst eigentlich nicht wirklich, dass es schnell gehen muss. Allerdings werden gerade 3 Kinder auf einmal eingewöhnt und ich habe das Gefühl, dass ihr das manchmal ein wenig zuviel ist. Daher habe ich dann ein doppelt schlechtes Gewissen, wenn er schreit, weil das laut ihr dann die anderen Kinder "ansteckt", oder sie durcheinander bringt wenn dann eine Mama zurückkommt und die andere nicht. Ich denke, dass es besser laufen würde, wären die anderen Kinder schon alle fest angekommen.

Du hast natürlich recht, darüber zu reden ist das Beste und sie ist zum Glück da auch recht zugänglich. Wollte nur mal ein bisschen bei anderen Mamas nachfragen, ob das einfach normal ist und man da durch muss. Wobei ich mir in diesem Fall ernsthaft überlegen würde, ihn noch eine Weile zuhause zu behalten.

Danke für deine Antwort!

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von Cafe2go am 28.07.2023, 1:24 Uhr

Hallo,
Mein Sohn wurde mit 2 im Kiga eingewöhnt. Die Pädagogin war super und hat die Eingewöhnungskinder gestaffelt kommen lassen, so dass immer nur 1 Kind in Trennung war, solange die Trennung für die Kinder problematisch war - so hatte sie Zeit sich total um dieses eine Kind zu kümmern. Sie hat auch was die Trennungszeit anging total auf die Kinder geachtet (die einen waren schon 2h alleine, die anderen erst 5min, so wie es für die Kinder halt gut gepasst hat).

Aus einem anderen Kiga haben wir gehört, dass bei allen Eingewöhnungskindern die Trennung gleichzeitig und gleich lang stattfindet ("So, jetzt gehen alle Mamis und Papis für 5min raus") - das finde ich persönlich schwierig und wenig individuell...

Bezüglich Schreien lassen musst du dich darauf verlassen können, dass dich die Tagesmutter informiert, wenn es nicht mehr geht. Ich möchte, dass wir angerufen werden, wenn unser Sohn untröstlich ist - egal ob Eingewöhnung oder nicht. Und (bei unserer Kiga) war/bin ich mir sicher, dass sie das auch machen.

Ich würde daher auch sagen: sprich nochmal mit der Tagesmutter. Eventuell möchtest du nochmal 1 Monat warten bis die anderen Kinder eingewöhnt sind. Dass es ok ist, wenn die Eingewöhnung länger dauert (wäre das denn ok?). Und dass es dir wichtig ist, dass sie dich anruft, wenn sie ihn nicht beruhigen kann. Letzten Endes musst du ihr ja dein Kind anvertrauen und dafür musst du auch sicher sein, dass sie gut und in deinem Sinne mit deinem Kind umgeht.

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von wolfsfrau am 28.07.2023, 7:50 Uhr

Ich glaube, da sind feste Absprachen ganz wichtig. Und das sich alle beteiligten dran halten.
Es bringt dein Kind durcheinander, wenn die Tagesmutter sagt "wir holen jetzt dieses oder jenes/machen dies und das - und dann kommt Mama wieder" und plötzlich stehst du mittendrin da.

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von KatharinaY am 28.07.2023, 8:13 Uhr

Das ist sicherlich besser, wenn es gesplittet wird und jedes Kind eine eigene Zeit zur Eingewöhnung bekommt. Ich glaube, sie möchte nun auch dazu übergehen, dass wir zu unterschiedlichen Zeiten kommen, mal schauen ob sich dann was bessert. Grundsätzlich wäre es für mich ok, wenn die Eingewöhnung länger dauert, allerdings müsste ich dann meine Elternzeit verlängern, was demnächst geschehen müsste.

Dass alle Kinder auf einmal anfangen, ging übrigens von ihr aus. Ich wollte eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt starten und zumindest eine der Mütter auch, das hat sie mir erzählt. Sie wollte aber unbedingt schnell anfangen und auch mit allen gleichzeitig.

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von KatharinaY am 28.07.2023, 8:17 Uhr

Da hast du natürlich recht. Da müssen wir auf jeden Fall nochmal drüber reden. Aber es ist auch wichtig, dass das, was passiert, für alle Beteiligten ok ist und sie sich damit wohlfühlen. Wenn ich draußen warten und meinem Kind beim Schreien zuhören muss und nicht reinkommen darf, dann ist das für mich eindeutig eine rote Linie. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, sie hat es im Griff und er kriegt sich wieder ein (wie die Male davor), dann wäre ich auch nicht reingekommen. Aber du hast natürlich recht, dass ihr das eventuell auch in die Arbeit reingrätscht.

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von Belly-Monkey am 28.07.2023, 9:01 Uhr

Kannst du ein bisschen mehr über die Eingewöhnung erzählen? Wie lange geht diese schon? Wie läuft eine Trennung ab? Bleibt du noch x Minuten da oder gibst du ihn direkt ab?

Deine Beschreibung erinnert mich an unsere Eingewöhnung (die noch nicht abgeschlossen ist, aber wir sind auf einem sehr guten Weg mittlerweile).
Da war es so, dass ich die ersten Tage komplett dabei war, dann bin ich irgendwann gegangen, die Zeit, die ich da war, wurde immer kürzer - und nach wenigen guten Trennungen hatten wir auch eine extreme Verschlechterung.
Wir haben dann angebrochen und noch einmal von neu begonnen, waren zwei bis drei Wochen immer gemeinsam dort und haben dann wieder mit Trennungen bekommen - aber so, dass ich ihn direkt abgegeben habe, ohne noch zu bleiben. Das hat mein Sohn viel besser akzeptiert bzw. angenommen.
Mittlerweile weint er in 80% der Fälle immernoch, wenn ich ihn abgebe, er lässt sich aber sobald ich weg bin sofort beruhigen. Und wenn ich ihn abhole, will er eigentlich gar nicht mit, sondern noch bleiben.


Davon ab lese ich aus deinem Text aber auch heraus, dass du anscheinend kein sonderliches Vertrauen in die TM hast. Oder warum bleibst du vor dem Haus stehen, wenn nicht, dass du Angst hast, dass du nicht angerufen wirst, wenn sich dein Sohn gar nicht beruhigen lässt. Das ist natürlich keine gute Voraussetzung für eine Fremdbetreuung.

Und was ist deine Definition von "eine Weile"? 5 Minuten? 20 Minuten?
Man muss der TM ja auch die Möglichkeit geben, trösten zu können. Und nur weil ein Kind nicht aufhört zu schreien, heißt das nicht zwangsläufig, dass es nicht getröstet wird oder den Trost nicht annimmt.
Wenn ich überlege, wie lange mein Sohn wegen XY schreit, obwohl ich ihn tröste... da hätte jede Betreuungsperson nach deinen Maßstäben keine Chance, eine Bindung aufzubauen.

Für mich war alles gut, als ich gesehen habe dass sich mein Sohn von der TM anfassen und auf den Arm nehmen lässt. Das ist bei ihm definitiv ein Vertrauensbeweis.

Ich würde mich an deiner Stelle a) einmal selbst reflektieren (ohne sich selbst Vorwürfe zu machen) und b) mit der Tagesmutter sprechen, wie es dir mit der Sotuation geht und wie ihr einen Weg findet, der allen gerecht wird. Das bedeutet aber, dass alle im Zweifel Kompromisse eingehen müssen - womöglich auch du in der Form, dass du der TM die Möglichkeit einräumst, auf ihre Art dein Kind zu beruhigen und eine Beziehung zu ihm aufzubauen.

Ich kann nur für uns sprechen, aber die mittlerweile wirklich gute Beziehung zwischen meinem Sohn und der TM konnte erst richtig erblühen, als die Trennungen stattfanden und ich für ihn nicht mehr greifbar war (natürlich muss die Grundlage dafür vorher gebildet werden).

Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ihr einen guten Weg für alle findet.

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von KatharinaY am 28.07.2023, 12:16 Uhr

Die Eingewöhnung ist nun in der 4. Woche. Dass ich vor der Wohnung warte, erfolgt in Absprache mit der TM, dass sie mich im Zweifelsfall zurückrufen kann. Haben wir bisher immer so gemacht. Beim ersten Mal bin ich aus dem Haus und sie meinte, ich solle mehr in der Nähe bleiben, bis sie mir das Ok gibt. Es liegt also nicht an mangelndem Vertrauen.

Wegen der Zeit -- es waren vl 10 Minuten. Ich finde es aber nicht so wichtig, wie lange, sondern wie das Kind schreit. Die ersten paar Male hat er auch immer geweint, aber so, dass ich das Gefühl hatte, er packt es. Es war einfach typisches "ich-will-nicht-dass-Mama-geht"-Verhalten. Aber das letzte Mal hat er sich richtig in Rage geschrien und ich denke, als Mama kennt man sein Kind ja und merkt, wann es zuviel ist. Das mag bei manchen Kindern anders sein, aber mein Sohn schreit nicht oft wie am Spieß. Das tut er nur, wenn er richtig Schmerzen oder Panik hat. Und das will ich ihm beides nicht zumuten.

Ich bin völlig deiner Meinung, dass die TM die Möglichkeit bekommen soll, eine gute Beziehung zum Kind aufzubauen, ich zweifle aber daran, dass dies die richtige Methode ist. Denn dass sie das Kind trösten kann, setzt ja voraus, dass die Bindung schon da ist.

Ich denke auch, dass man sich selbst reflektieren soll, das tue ich auch. Bisher war ich aber nie eine überängstliche Mama und hatte bisher auch keine Probleme mit der Eingewöhnung. Ich bin immer bedenkenlos gegangen, als die TM mir das Ok gegeben hat und hatte auch vollstes Vertrauen, dass sie ihn gut auffängt. Da es mit dem anderen Jungen, der ebenfalls mit uns neu angefangen hat, ähnliche Probleme gab (erst lief alles wunderbar, nun kann die Mama auch gar nicht mehr gehen, weil er so schreit) frage ich mich, ob es vielleicht an der parallelen Eingewöhnung liegt und wir uns alle mit unseren Ängsten gegenseitig anstecken.

Danke für deine Erfahrungen, es ist gut zu wissen, dass es manchmal holprig läuft und es Sinn macht, nochmal zurück zu gehen. Ich hoffe, unsere TM lässt sich darauf ein. Euch auch alles Gute und danke für die Antwort:)

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von Belly-Monkey am 29.07.2023, 7:03 Uhr

Okay, dass er "wie am Spieß" geschrien hat, hatte ich aus deinem Ausgangspost nicht so herausgegeben. Da wäre ich wohl auch wieder rein - oder auch nicht, da ich nie vor dem Gebäude stehen bleibe.
Nicht weit weg zu gehen, ist ja in Ordnung, aber direkt vor dem Gebäude zu warten, ist zumindest ungewöhnlich; vor allem, wenn es der Wunsch der TM selbst ist.

4 Wochen sind ja schon relativ lang, so dass man eigentlich davon ausgehen sollte, dass Kind und TM sich bereits kennen und eine gewisse Portion Vertrauen vorhanden ist.

Was natürlich Murks ist, ist dass ein weiteres Kind gleichzeitig eingewöhnt wird. Da kann ja gar nicht die größte Aufmerksamkeit auf dem einen Kind liegen.
Wir hatten das auch, dass noch ein weiterer Junge eingewöhnt wurde (das war allerdings nicht so vorgesehen; die Eingewöhnung von dem Jungen dauerte, als wir begonnen haben, bereits 4 Monate), aber wir waren niemals gleichzeitig da. Ich denke, es war für uns auch Glück, dass die Mama des anderen Jungen die Eingewöhnung dann auch abgebrochen hat, als bei uns die Trennungen länger wurden. Sonst hätten sich die Anwesenheiten auch überschnitten.
Was ich nämlich beobachtet habe war, dass mein Sohn in der ersten Woche der (neuen) Trennungen bei der Abholung immer auf dem Schoß der TM saß. Das hat er am Anfang als Sicherheit wohl gebraucht. Undenkbar, wenn da noch ein zweites Kind gewesen wäre, das zwecks Eingewöhnung so viel Zuwendung gebraucht hätte.

Ich würde wirklich noch einmal mit der TM reden, speziell auch über den Tag, als er so geschrien hat, wie ihr Eindruck da war, wie dein Eindruck war (damit das aus der Welt ist und ihr einen gemeinsamen Stand habt) und dann wie ihr am besten weiter macht. Auch in Hinblick der parallelen Eingewöhnung.
Kommunikation ist wie immer das A&O.

Und ich wollte dir auch noch folgenden Link da lassen:
https://stefanievonbrueck.de/23-falsche-mythen-ueber-eingewoehnung/

Speziell Punkt 14 und 18.

Noch einmal.alles Gute für euch!

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von KatharinaY am 29.07.2023, 13:50 Uhr

Ganz ehrlich, wenn dort drinnen was vor sich geht, was ich als Mutter nicht hören darf weil ich es nicht ertragen könnte -- dann läuft doch was falsch. Wenn ich mich so weit entfernen muss, damit ich das Schreien nicht hören kann, dann ist aus meiner Sicht das Vertrauen, das ich entgegen bringen soll, mißbraucht.

Ich habe mittlerweile mit ihr gesprochen und sie sieht es im Übrigen auch so, dass übermäßiges Schreien nicht sein soll. Sie war aber der festen Ansicht, sie hätte ihn irgendwann beruhigen können. Diese Ansicht teile ich nicht. Und unter Beruhigen verstehe ich auch nicht "warten, bis das Kind aufhört zu weinen, weil es merkt, dass das Weinen eh keinen Zweck hat".

Was mich mittlerweile mehr stört, ist, dass sie alle Schwierigkeiten nun darauf schiebt, dass ich die Abschiede zu lange in die Länge ziehen würde. Ich solle einfach gehen, ohne ihn hochzunehmen und zu umarmen, das fiele ihm leichter. Als ich gesagt habe, dass ich an dem Tag, als es so aus dem Ruder gelaufen sei, genau so gemacht hätte, meinte sie nur, er wäre da eh schon ein wenig durch den Wind gewesen und hätte schon die ganze Zeit Angst gehabt, ich könne gehen. Die Kritik, dass es mit den drei Kindern gleichzeitig zu viel sein könne, wollte sie gar nicht annehmen. Dass es mit dem anderen Junge auch nicht so gut laufe, sieht sie nicht so, obwohl die Mutter das mir gegenüber genau so formuliert hat und die ja genau die gleichen Probleme hatten. Ich finde es irgendwie komisch, dass sie mir die Verantwortung für alles in die Schuhe schieben möchte, denn ich finde sie als Fachkraft ist ja auch dafür verantwortlich, den Trennungsprozess angemessen zu begleiten. Bei einer Trennung z.B. blieb sie im Zimmer und mein Sohn kam mir zur Tür hinterherlaufen-- natürlich nehme ich ihn dann hoch und haue ihm nicht die Tür vor der Nase zu.

Na ja, ich glaube ich muss da nun nochmal in mich gehen, ob das Arrangement für mich so funktioniert. Danke für den Link! Der ist wirklich sehr hilfreich. Ich wünsche euch auch alles Gute und ihr euren Weg weiter so gut fortsetzen könnt!

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Re: Eingewöhnung -- wie viel Weinen ist ok?

Antwort von auf der Reise am 04.08.2023, 22:50 Uhr

Ich hoffe, Ihr habt längst eine gute Lösung gefunden. Sonst noch meine Erfahrung:

Ja, auch unsere Tageseltern haben darauf hingewiesen, daß lange Abschiede dem Kind nicht helfen. (Manchmal war meine Zeit dort durch längere Umzieh- und Sachen-Abgabe-Zeiten oder schlicht etwas Klönerei länger, manchmal kürzer... aber der Abschied selbst sollte vorhersehbar fürs Kind und dann flott gehen. In seltenen Fällen habe ich nach Bauchgefühl ein paar Sekunden oder 1x vermutlich 1-2 Minuten drangehängt und ihm z.B. nochmal über den Kopf gestrichen.)

Ablauf bei uns war so, daß ich mein Kind auf den Arm genommen und in den Arm der Bezugsperson übergeben habe. Dann bin ich zur Tür gegangen und raus. Das haben wir das gesamte 2. Lebensjahr nicht mehr geändert. Selbst wenn mein Kind beim Abschied nicht weinte, hat es klar gezeigt, daß es den Abschied nur noch so und nicht anders wollte. (Bestimmt auch z.T. durch altersgemäße Unflexibilität :-)) Jedenfalls fand ich das "Arm zu Arm" sinnvoll, weil es 1. den Abschied klar kommunziert und 2. sofort wieder zu Körperkontakt und Zuwendung führt... und 3. (wird mir erst hier so klar) ist damit auch geklärt, daß die Betreuungsperson sich jetzt um genau dieses eine Kind zu kümmern hat. Jedenfalls wurde mein Kind dann natürlich nicht weinend irgendwo hingesetzt, sondern begleitet, bis die Stimmung wieder gut war.

Und ja, trotz größerer Zahl einzugewöhnender Kinder waren alle Eingewöhnungen und dann die Trennungen gestaffelt, bis die Tageseltern sich das (nach 2 Wochen, glaube ich) zeitgleich zutrauten, weil sie wußten, wie welches Kind reagiert (bzw. wie viele noch Trost brauchten). Also obwohl es zwei Tageseltern waren, wurde anfangs immer nur ein neues Kind empfangen und verabschiedet, dann das nächste usw. (Jedes Kind hatte anfangs eine Stunde.) Nur die bereits eingewöhnten durften nebenher die ganze Zeit da sein. Ist aber bestimmt einfacher bei zwei Tageseltern, weil dann ja trotzdem immer einer "frei" ist für die anderen Kinder, fürs Essen-Kochen usw. Aber das ist ja auch später der Fall, die können sich immer abwechseln, und sei es, daß einer bei den Kindern bleibt, während der andere auf Toilette geht...

Viel Glück Euch!

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