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Geschrieben von Luckymum am 16.09.2003, 14:56 Uhr

Durchschlafen - bin am Ende und ratlos!??

Hallo,
habe zwei Kids (2 1/2 J. und 8 Mon.)
Der Große hat mit knapp 3 Mon. super durchgeschlafen und hat heute noch einen gesegneten tiefen Schlaf. Leider macht mich mein Baby absolut fertig. Inzwischen schaffen wir es, daß er mit dem Großen gegen 20.30 Uhr/21.00 Uhr zu Bett gebracht wird. Um 23.30 Uhr wird er das erste Mal wach - stillen, um ca. 1.00 Uhr nachts meldet er sich wieder - also stillen/beruhigen oder auch spielen, weil der Knirps total wach ist, ich krabble wieder ins Bett um gegen 4.00 Uhr bereits wieder geweckt zu werden - der Kleine Hunger will gestillt werden. Nicht zu vergessen, daß mein Großer auch manchmal träumt und sich meldet, also muß ich da auch ab und zu nochmal aus dem Bett kriechen um zwischen 6.30/7.00 Uhr festzustellen, daß meine Kids bereits ausgeschlafen haben und ich eigentlich nur noch schlafen möchte! Unter Tags, wenn ich Glück habe, schlafen Sie mittags 1,5 Std. zusammen. Ich versuche schon mich dann hinzulegen, aber irgendwann sollte ja auch mal was gearbeitet werden und mein Mann hat auch nur noch Augenringe, weil er die nächtlichen Störungen seit 8 Mon. auch mitmacht. Wir sind echt am Ende und warten nur noch darauf, daß unser Knrips eeeeeendlich mal durchschläft!!
Wer hat auch so etwas mitgemacht und kann mir sagen, wann so ein Kind denn endlich mal richtig müde ist die ganze Nacht und keinen Hunger mehr hat. Abstillen wollte ich schon ewig, aber mein Kind sträubt sich beharrlich dagegen. Nur nachmittags und gegen Abend etwas Brei ansonsten nur Mumi!
Wäre dankbar für jegliche Tipps und Ratschläge!!! Meine Augenringe reichen bereits bis zu den Zehen und die Nerven liegen nur noch blank!
Schon jetzt vielen Dank für Eure Tipps

 
13 Antworten:

Re: Durchschlafen - bin am Ende und ratlos!??

Antwort von Luckymum am 16.09.2003, 15:00 Uhr

Ach ja, Schnuller nimmt er nicht, wir haben nur ein Schnuffeltuch, aber das liegt eh mit ihm Bett .. Und schreien lassen geht nicht, weil er zusammen mit seinem Bruder in einem Zimmer liegt, wir haben leider nur ein Kinderzimmer ...

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hmmmmmmm,

Antwort von Someone am 16.09.2003, 19:01 Uhr

das hört sich ja wirklich wie Streß pur an! Mein Großer (2 Jahre) hat zum ersten Mal mit 13 Monaten durchgeschlafen. Sein Bruder, knapp 1 Jahr, von Anfang an (bis auf Stillen...). Würde Dein Kleiner denn das Fläschchen akzeptieren? Wenn er Brei nicht vom Löffel mag, am Abend eine Milchflasche, die macht ihn dann vielleicht satt??? Du hast ja auch schon ein "großes" Kind und wirst sicherlich schon viel probiert haben. Ich denke aber, dass er definitiv kein Milch mehr in der Nacht braucht, sondern nur Dich will. Trinkt er schon aus einem Becher? Ich würde Wasser anbieten. Du müßtest wohl wirklich versuchen abzustillen um aus dem "Teufelskreis" rauszukommen.

Weiß nicht ob was brauchbares dabei war, wünsche Dir auf jeden Fall noch viel Kraft!!!!

Gruss
Someone (deren 2 gerade noch im Kinderzimmer nur Quatsch machen)

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Re: Durchschlafen - bin am Ende und ratlos!??

Antwort von Sonja31 am 16.09.2003, 19:41 Uhr

Hallo,
ich kenn das, seufz. Meiner ist jetzt fast 3, aber als er 9 Monate war, hatte ich das gleiche Problem, außer dass ich nicht mehr gestillt habe. 6Wochen der blanke Terror, jede Nacht 4Std gebrüllt, in meinem Bett ging auch nicht, er hat mich andauernd getreten und um sich geschlagen, je mehr ich mich um ihn gekümmert habe, desto schlimmer wurde es. In meiner Verzweiflung ging ich zum Kia, der machte Ultraschall (vielleicht Bauchweh?), meinte alles wäre in Ordnung, ich solle ihn mal schreien lassen, ich hatte totale Zweifel, habe aber nach weiteren schlimmen Nächten keinen anderen Ausweg gesehen, zumal er sich mit dem Geschrei selber fertigmacht. Habe ihn wirklich schreien lassen, nachdem ich einmal drin war und ihm erklärt habe, dass ich jetzt nicht mehr komme, weil ich auch schlafen will: er schrie 45 Min., dann war Ruhe. An alle Kritiker der Methode: wenn ich ihn rumgetragen habe, hat er 4Std. gebrüllt, so "nur" 45 Min.Das ging noch 3 Nächte so, zum Schluss nur noch 20 Min. Geschrei. Danach konnte er prima schlafen, ist bis heute so geblieben. Nur wenn er mal schlecht träumt, weint er, dann geh ich rein, tröste kurz, dann sagt er selber: Mama, geh raus, ich will schlafen. Wenn er wirklich etwas hat, ruft er auch heute noch, aber nur dann. Heute weiß ich, dass es zumindest bei meinem Kind wirklich eine Machtprobe war. Jedes Kind ist anders, man muß den Einzelfall beurteilen, ich will nicht behaupten, dass das in jedem Fall die richtige Lösung ist, aber in meinem Fall war es (leider) die Einzige. Ich bin sehr froh, dass wir uns damals dafür entschieden haben, wer weiß, vielleicht würde ich ihn heute noch brüllend in der Nacht herumtragen. Ich möchte betonen, dass er ein sehr zufriedenes Kind ist, das gerne ins Bett geht. An Deiner Stelle würde ich mal zum KIA gehen und da mal um Rat fragen, da von uns keiner Dein Kind aus der Nähe beurteilen kann. Ich möchte wirklich betonen, dass es auf das Kind ankommt! Ich habe mir diese Entscheidung damals nicht leicht gemacht, aber wenn man mit einer Situation nicht leben kann, sollte mann sie ändern, meine Meinung (es zumindest versuchen). Ich warte förmlich auf "Rabenmutter!!!!!"-Kommentare (Asche auf mein Haupt!!!!), aber ich werde dazu stehen!:-)))) Das große Kind würde ich vielleicht diese 4-5Nächte in deinem Bett schlafen lassen, ICH würde es so machen, wie das mit deinem Kind ist, ob es Trotz ist, musst Du selbst entscheiden. Bevor Du es ins Bett legst, möglichst viel Brei füttern *g. Dann nachts nur mit Wasser oder Teeflasche rein, aber nicht zu oft. Erkläre ihm kurz, warum, und dass er jetzt schlafen soll. Viel Glück und gute Nerven!!!! Und bitte: ES KOMMT AUF DEN EINZELFALL AN!!! LG; Sonja

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Re: Durchschlafen - bin am Ende und ratlos!??

Antwort von Rita11 am 16.09.2003, 21:46 Uhr

Hallo Luckymum!
Deine Zeilen könnten von mir stammen (allerd. vor 3Mon.!). Manuel (nun 1 Jahr) wollte schließlich nur Nuckeln, zog ich die Brust weg,war er wenige Minuten später wach u. schrie. Ich hatte das Gefühl, daß es kein Hungerproblem war, sondern eher Richtung "Machtkampf" deutete. Ich hab dann abgestillt und die Situation war kurzfristig besser (einige Wochen). Mittlerweile stehe ich nachts wieder 1(ist super) bis 6 mal wegen dem Kleinen auf und wärm ein Fläschchen oder gebe den Schnuller. Ich glaub es wäre nötig ihn auch mal schreien zu lassen - doch das schaff ich erst, wenn meine Nerven wieder mal ganz blank sind (auch aus Rücksicht aufs ältere Geschwister).
Vielleicht kannst du deine eigenen Schlüsse daraus ziehen, zumindest aber sollst du wissen, daß auch andere dein Leid teilen. Schwacher TRost - ist klar.

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Re: Durchschlafen - bin am Ende und ratlos!??

Antwort von sandra+emilia am 17.09.2003, 13:45 Uhr

hallihallo,

ich kann gut verstehen, wie fertig du bist, kann mich aber den kinderquälertipps meiner vorschreiberinnen nicht anschliessen (c:

emilia ist 16 monate alt und schläft nicht durch, allerdings bin ich relativ fit (ausser nach gnadenlosen zahnungsnächten...), weil ich nicht aufstehen muss. wir haben uns zwei grosse matratzen auf den boden gelegt, so dass wir quasi ein riesen-familienbett haben, und ich werd gar nicht richtig wach nachts, dreh mich einfach nur zu emilia um, wir stillen und schlafen weiter.

und was sich vielleicht für dich blöd anhört, aber versuch doch mal, nicht gegen dein baby ankämpfen zu wollen, es verhält sich nun mal wie ein "normales" baby, und wenn du das einfach akzeptierst und versuchst, die situation für dich bequemer zu machen, geht es bestimmt besser!
denn nachts aufstehen musst du ja nun wirklich nicht...

das gerede von "machtkampf" usw. meiner vorschreiberinnen ist - sorry - schwachsinn und mag vielleicht das schlechte gewissen wegen schreien-lassen beruhigen, aber weiter nichts.
denn wer ernsthaft glaubt, ein baby wolle mit seinem bedürfnis nach gestillt werden und nächtlicher nähe zu den eltern einen machtkampf austragen, ist wirklich zu bedauern.

ich kopier dir noch einen text rein, den ich sehr gut finde, und einen kommentar von dr. posth zum thema:

Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen

Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling

Schlafen, Alleinsein, Finsternis

Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute-Nacht-Geschichte, Gute-Nacht-Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.).

Schlafen - Loslassen

Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach?

Zwei Arten von guten Schläfern - die echten und die resignativen

Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen.

Die Entwicklung des Babys und das
Schlafproblem

Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen?

Das Schlafparadoxon

Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern.

Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen.




Individueller Schlafbedarf

Jedes Kind braucht - wie übrigens erwachsene Menschen auch - eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27).

Behinderung der Selbstregulation

Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern - in guter Absicht - in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl- und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit.

In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können.

Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen

Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen.
Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten.

Jedes Kind kann schlafen lernen

Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit.

Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan.

Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen


und hier noch zwei antworten von dr. posth:

"ich kann es nur immer wiederholen. Ja, es kann Schaden verursachen, sein gut 1-jähriges Kind abends beim Einschlafen schreien zu lassen. Die Ferber-Methode ist ein Konditionierungskonzept, daß auf tiefenpsychologische Effekte keine Rücksichten nimmt. D.h. das Kind wird aus Gründen seines angeborenen Anpassungsbedürnisses den unerwünschten Verhaltenswiderstand beim Weggehen der Eltern mit der Zeit aufgeben, wobei ihm immer längere "Karenzen" zugemutet werden. Darauf beruht die Methode. (So bringt man übrigens auch Hunde dazu, über Hindernisse zu springen, die sie normalerweise mieden). Ich hoffe, der Vergleich war jetzt nicht zu böse. Trotzdem: der individuelle Leidensaspekt des Konditionierungsopfers wird von den Durchführenden unterdrückt. Beim Kind führt das zu innerer Verunsicherung, Ängsten und im tiefenpsych. Sinn zu Verdrängungen (Unterbewußtsein). Je belasteter das Unterbewußtsein ist, desto größer ist die spätere Neigung zu Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Störungen. Ich kann davon nur abraten. Viele Grüße"



"Liebe X, hier wird ein heißes Eisen angerührt. Schauen wir statt in "kulturelle" Wunschvorstellungen in die Natur eines Säuglings. Der kleine Säugling ist auf Grund seiner Bewußtseinsstruktur noch nicht in der Lage, Lernprozesse im eigentlichen Sinne durchzuführen, dafür läßt er sich allerdings schnell an Dinge gewöhnen (naturgewollt). Was wir Eltern unseren Kindern jedoch angewöhnen sollten, sind gute Erfahrungen mit unserer Zuverlässigkeit und mit der umfassenden Sicherstellung ihres Wohlergehens durch uns (Bezugspersonen). Das gilt für Tage wie für Nächte! Einen Säugling durch ein gesteigertes Schreipensum an Schlaf zu gewöhnen, ist die schreckliche Ignoranz von uns Erwachsenen, die wir zuweilen unseren kleinen Kindern hinsichtlich ihrer innersten seelischen Empfindungen zumuten (häufig sogar mit einem pseudopsychologischen Deckmäntelchen, wie im Fall des besagten Buches). Prof. Ferber (USA) bemüht eine psychologische Richtung, die getrost als überholt gelten darf ("Behaviorismus"). Frühestens ab 1 Jahr, d.h. mit dem frühkindlichen Erwerb des Wissens um beständige Existenz einer Person und eines Dinges außerhalb seines unmittelbaren Blick- u. Aktionsradius (sog. Objektpermanenz) könnte ein solches Programm erfolgreich werden lassen, was nicht heißt, daß es dadurch menschlicher und empfehlenswert würde. Ich verstehe aber auch die elterliche Not, die häufig dahinter steckt, eine solche Maßnahme in Erwägung zu ziehen.
Dennoch: Säuglinge, die danach verlangen und es brauchen (ca. 90%), benötigen die elterliche Zuwendung und Versorgung, sowie den Trost auch des nachts. Sorry für soviel Text, aber an den vielen Zwischenantworten sehe ich, und aus meiner Praxis weiß ich, wie sehr das Thema unter den Nägeln brennt"


So, das war’s erst mal...

liebe grüsse,
sandra

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Re: @sandra

Antwort von Sille* am 17.09.2003, 21:38 Uhr

Hallo!

Also Deine Antworten sind ja wohl der ober Hammer..sorry aber Du greifst wohl etwas tief, vonwegen "Kinderquälertipps"!
Mir fehlen da einfach die Worte- besser gesagt da möchte ich mich besser nicht drüber auslassen.Dich würde ich gerne mal im Altag erleben.
Das mußte jetzt einfach mal raus!
Gruß
Silke

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Re: @sandra

Antwort von Mu Lan am 17.09.2003, 22:11 Uhr

Hallo. Also, da muß ich Sille nun echt mal zustimmen! Meinb Kind hat eine super Basis und Vertrauen zu uns. Jedes Kind braucht feste Rituale und Tagesstrukturen. Die Kinder FORDERN solche Grenzen und Struckturen von ihren Eltern. Scheinbar gibst Du Deinem Kind diese wichtigen Grenzen und Strukturen nicht. KINDER SIND DOCH KEINE ERWACHSENEN UND SOLLEN DAHER AUCH WIE KINDER BEHANDELT WERDEN!!!
Wir sind die Vorbilder und müßen den Kindern auch vorleben, dass es gewisse Regeln und Tagesstrukturen gibt,die man einfach akzeptieren muß. Wir Erwachsene haben ja auch nicht völlige Freiheiten. Wir müßen uns auf der Arbeit vom Chef was sagen lassen und können dann auch nicht schmollen und gehen.Wir haben auch PFLICHTEN!!

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Re: Durchschlafen - bin am Ende und ratlos!??

Antwort von sandra.D am 18.09.2003, 14:27 Uhr

Hallo,
lena ist 2 jahre 7 monate, und die kleine ist 7 monate, wird ebenfalls noch fast voll gestillt.
bei uns ist es so, daß Lena auch nachts mal schreiend aufwacht..Albträume etc...Die Kleine kommt gegen 12 uhr zum Stillen und dann noch etwa 1-3 mal jede nacht. aber:
ich merk das kaum.Sie schläft bei uns im Ehebett, und ich dock sie nachts nur an und werde gar nicht wach.
Wenn die große weint, ist das Sache von meinem mann....kinderteilung.
Inzwischen ist es so, daß ich Lena nicht mehr weinen hör, und er die kleine Lara nicht mehr.
Wir sind beide morgens ausgeschlafen, und die kinder sind es auch.

LG sandy

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Re: @sandra

Antwort von C+K+H am 18.09.2003, 15:27 Uhr

erstmal HALLO an alle,

das ist doch meiner Meinung nach genau der springende Punkt eine vernünftige Basis Zwischenlösung zwischen beiden Systemen zu finden, oder nicht. Was meint ihr (an alle)?. Ich möchte mein Kind auch nicht schreien lassen und stille es auch immer, wenn es danach verlangt (auch nachts). Jetzt ist es doch aber so, dass das eigene Leben weitergeht und sich nicht immer nur alles um das Baby dreht, insbesondere wenn es etwas älter wird (jetzt fast 6 Monate). D.h. ich will doch auch mal etwas unternehmen ohne das Kind. Also muss es doch auch mal alleine einschlafen bei Oma+Opa und dort etwas länger bleiben und auch trinken (vorausgesetzt man kann abpumpen). Ich bin doch sonst nur an das Kind gefesselt. Hört sich jetzt auch böse an, ich weiß. Ich weiß auch, dass diese Baby und Kleinkindzeit die kürzeste im Leben ist und dass ich wohl nie wieder so eng mit meinem Kind sein werde, wie jetzt und ich das geniessen will, weil es ja auch wieder rumgeht und TROTZDEM manchmal stört es mich schon und ich brauch mal ne Pause. Also bin ich doch wieder beim schreien lassen. Ihr merkt, ich bin hin- und hergerissen und weiß selbst nicht wie ich soll, bzw. kann mich nicht entscheiden, wie ich denn nun vorgehen soll und bin daher im aktuellen Problem keine Hilfe. Wollte nur mal kurz meine Gedanken dazu zum Besten geben.

Aber mal ne Frage, auf die ich gerne eine Antwort hätte: das mit dem Schreien lassen und Einschlafen aus Resignation wurde doch wohl bei den meisten unserer Generation so angewendet. Hat es uns spürbar geschadet?

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@sille und mu lan

Antwort von sandra+emilia am 18.09.2003, 21:02 Uhr

dazu kann ich nur sagen, dass es für mich quälerei ist, ein kind absichtlich und ganz bewusst 45 minuten lang nachts allein in seinem zimmer schreien zu lassen. alle anderen ausdrücke dafür wären von meiner seite aus schönfärberei.
denn das hat mit der suche nach kompromissen oder lösungen, die für ALLE ok sind nichts mehr zu tun.
mehr werde ich zu diesem thema nicht mehr sagen, weil ich es schlicht und ergreifend leid bin, alle paar wochen diese "schreien lassen ist prima grenzen setzen" usw. diskussionen zu führen, sorry.

lg
sandra

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@ c + k + h

Antwort von sandra+emilia am 18.09.2003, 21:06 Uhr

hallihallo,

nur zu deiner letzten frage: ja, ich denke es hat uns spürbar geschadet. der schaden ist der, dass es uns so schwer fällt, unsere babys so zu nehmen, wie babys nun einmal sind, dass wir das gefühl haben, das eingehen auf die kindlichen bedürfnisse wäre ein opfer, und ein grosser schaden ist ebenfalls, dass wir denken, schreien lassen schadet nichts...

lg
sandra

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Re: @sandra

Antwort von susli am 19.09.2003, 14:32 Uhr

huhu,
ganz ehrlich, wenn ich das so lese denk ich an meinen 4jährigen: ich WILL doch aber..., ich WILL auch...
nicht böse gemeint ;-). ich bin auch weg, aber nur wenns eben ging. wobei mein mann das immer ganz gut hinbekommen hat und meine mutter auch. nur wenns nicht ging, dann hab ich eben kurze zeit verzichtet, ich bin erwachsen genug, ich kann das ;-)

aber zum schaden: doch, ich denke es hat uns geschadet. schau dich um. ist die gesellschaft so, wie du es gern hättest? ich kann das leider nicht bejahen. und früher war es auch nicht besser. wieviele leute sind mehr oder weniger unfähig eine vernünftige beziehung zu führen? sich auf echte nähe einzulassen? ich hab da auch einige probleme, nicht schlimm, aber ich wollte manchmal ich könnte anders. von ganz anderen dingen ganz zu schweigen. und wenn ich mir anschaue, wie meine großmutter mit 95 von ihren eigenen kindern behandelt wird, dann wird mir ganz anders. sie war wohl laut meiner mutter eine sehr strenge und distanzierte frau, ging vielleicht bei ihrer geschichte auch nicht anders. trotzdem hoffe ich sehr, daß meine kinder mir so was nie antun.

liebe grüße
susanne

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Re: @sandra+emilia

Antwort von Mu Lan am 19.09.2003, 21:13 Uhr

So, dass letzte Wort von mir zu diesem Thema:
Meine Tochter hat niemals!!!! länger als 2-3 Minuten am Stück geschrien bzw. schreien müßen. Sie ist 2,5 Jahre und schläft seit der 11 Lebenswoche super durch. Mit Ausnahme von Krankheit, dass ist aber wohl auch zu verstehen. Mein Kind wollte nie bei uns im Bett schlafen und doch ist sie total glücklich und ausgeglichen. Sie hat aber auch viele Freiheiten und nur ein paar elementare Grundregeln, wo wir uns alle! dran halten müßen. So, genug dazu! Jeder hat eben eine andere Meinung. Man sollte aber keinen in den Postings persönlich beleidigen oder so harte Töne anschlagen! LG

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