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Geschrieben von Lian am 17.12.2013, 12:23 Uhr

Du beschreibst meine Tochter

Hallo,
der Text hätte vor 7 Jahren von mir stammen können.
Es war genauso. Ab dem ersten Löffel Beikost war das Thema Essen schwierig. Ich hab selbstgekocht, Biogemüse und Biofleisch püriert, aber das wollte sie schlicht nicht essen. Lediglich Gläschen wurden von ihr angenommen, was mich schier wahnsinnig gemacht hat, weil ich eigentlich keine Fertigprodukte mag.
Getrunken hat sie auch immer zu wenig, das ist bis heute so. Wenn überhaupt, dann Apfelsaft oder Milch. Wir hatten gerade erst eine Diskussion, weil sie unbedingt Apfelsaft in ihrer Flasche in die Schule mitnehmen wollte (Alle anderen Kinder haben auch Saft, nur sie hat bloß Wasser). Dass sie wirklich gar nichts trinkt, haben wir dann gestern festgestellt, als mein Mann ihr wirklich mal Apfelschorle mitgegeben und sie es gar nicht gemerkt hat, weil sie die Flasche gar nicht erst aufgemacht hat.

Irgendwie kann sie die Bedürfnisse ihre Körpers nicht gut wahrnehmen, egal ob es um Hunger, Durst oder Schlaf geht. Süßes ging immer. Egal wie mäkelig sie beim Essen war, wenn sie eine Süßigkeit gesehen hat, egal wie merkwürdig das aussah, hat sie intuitiv danach verlangt.
Die letzten Jahre waren wirklich schwierig. Sie aß nichts "durcheinander", nichts "mit Punkten" und im Zweifel aß sie einfach gar nix. Einmal gab es eine Woche, in der sie sich ausschließlich von 2 Joghurts ernährt hat (insgesamt, nicht etwa pro Tag).
Glücklicherweise hat sie sich aber immer gut entwickelt und keine kinderärztlich festgestellten Mangelerscheinungen.

Ich habe mir den Jesper Juul "Gemeinsam essen" bestellt. Ich wünschte, ich hätte ihn schon vor der Beikosteinführung gelesen, vielleicht wäre es dann etwas anders gelaufen.
Grundsätzlich bin ich aber über die Jahre zu der Erkenntnis gekommen, dass das Kind nun mal so ist (auch wenn wir vermutlich die Entwicklung damals unbewusst so verstärkt und viele Fehler gemacht haben). Da ihre jüngere Schwester genau gegenteilig is(s)t, habe ich mich auch entlastet gefühlt und kann entspannter damit umgehen.

Jetzt ist sie 7,5 Jahre und in den letzten Monaten entspannt es sich deutlich, sie probiert häufiger neue Gerichte und mag auch mehr Dinge, die ich früher nie für möglich gehalten habe.

Letzten Endes kann ich Dir nicht sagen, was Du jetzt tun solltest, aber ich empfehle Dir das Buch von Juul und dass Du zumindest darauf achtest, dass es beim Essen nicht zu einem Machtkampf kommt, sondern dass ihr eine entspannte Familienatmosphäre bei Tisch habt.
Ihr entscheidet, was wann auf den Tisch kommt, das Kind entscheidet wieviel es von was essen möchte. Nehmt die Mahlzeiten gemeinsam ein und versucht nicht ständig auf das Kind dabei zu gucken, so dass es unter Beobachtung steht. Ich habe mir immer wieder vorgesagt: "Ein gesundes Kind verhungert nicht am vollen Essenstisch".

Solidarische Grüße
Lian

 
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