Babys sind nicht frech

Hallo meffilein,

Da hab ich mich auch nicht gut ausgedrückt :-)

Ja - das er sich darüber freut, bei dir eine Reaktion auszulösen, ist eben genau das gleiche! Das ist eben Selbstwirksamkeit: Er erkennt, dass er in der Lage ist, etwas zu bewirken - bei dem Gegenstand (macht ein Geräusch auf dem Boden), oder bei dir durch deine Reaktion (du sagst etwas, oder hebst es wieder auf).

Das gleiche passiert, wenn ein Kleinstkind etwas anfassen möchte, und die Mutter sagt: "Nein" - etliche Kinder lachen dann, und machen das gleich noch einmal. Das ist kein "freches" Verhalten - sie müssen erst noch lernen was "nein" bedeutet, und vorläufig begreifen sie nur, dass sie eine Reaktion der Mutter bewirkt haben, indem sie den Gegenstand anfassten. Dieses Erfolgserlebnis möchten Sie eben wiederholen.
Mit frech hat das nichts zu tun!

Und dafür muss man auch nicht alle Kinder der Welt persönlich kennen - ein wenig Beschäftigung mit der Entwicklung kognitiver Prozesse hilft schon weiter.

Dessen ungeachtet gibt es auch bereits im Babyalter unterschiedlich ausgeprägte Charaktereigenschaften. Ein sensibleres Kind beginnt beim strengen "Nein" zu weinen, ein durchsetzungsstarkerer Charakter krabbelt zum dritten mal mit dem Kopf gegen das Schränkchen, weil er doch noch hofft, dass es hier weitergeht.


Zu dem Zitat von Dr. Posth würde ich gern den Zusammenhang sehen, hast du einen link?
Für mich wäre auch die Frage, ob 1.) die Aufzählung " es trifft nur die sozial schlecht gestellte, beziehungsmäßig in Bedrängnis geratene und emotional unzulängliche Familie" mit "oder" oder mit "und" verknüpft gemeint ist, 2.) würde ich jetzt "sozial schlechter gestellt" auch nicht direkt mit "Arm" übersetzen - denn sozial bedeutet "gesellschaftlich" oder auch "Sich um die Belange der Mitmenschen kümmernd". Und nicht "wirtschaftlich" oder "finanziell". Und das auch in finanziell gut situierten Familien soziale Kälte herrschen kann, ist doch nicht gerade unbekannt, oder?
Aber Dr. Posths politische Ansichten sind auch etwas anderes als seine Ausführungen zur Entwicklungspsychologie, finde ich.