Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Nina985 am 10.05.2022, 6:27 Uhr

Umgang mit anderen Schwangeren

Hallo ihr Lieben

Ich hoffe, dass mein Beitrag hier richtig ist.
Wir habe am 8.4. unsere kleine Tochter viel zu früh in der 18. SSW still zur Welt bringen müssen. Sie hatte noch gelebt in meinem Bauch und mir ihr war alles in Ordnung, aber durch den frühzeitigen Blasensprung hatte sie keine Chance. Grund war eine Infektion, wahrscheinlich wegen der langanhaltenden Blutungen durch ein Hämatom...

Für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Es war ein absolutes Wunschkind. Mein Partner und ich haben noch kein Kind und sind leider schon etwas älter, sodass auch gefühlt nicht mehr viel Zeit bleibt (37 und 44). Die Trauer ist noch immer präsent, auch wenn der Alltag mit ablenkt.

Was mir aber sehr schwer fällt, ist es, Schwangere oder kleine Babys zu sehen. Zum Beispiel hat meine Schwägerin eine 6 Monate alte Tochter und es tut so weh sie zu sehen. Ich gönne jedem sein Glück...aber es erinnert einfach an den eigenen Verlust und wie unfair es ist, dass man selbst nicht dieses Glück hat ein gesundes lebendes Kind zu bekommen....

Nun ist am Samstag der Junggesellenabschied meiner besten Freundin, wo ich auch Trauzeugin bin. Ich habe gestern erfahren, dass auch eine Schwangere in der 30. SSW dabei ist. Es sind nur 6 Frauen, daher gibt es für mich wenig Möglichkeiten ihr auszuweichen.
Ich habe meiner Freundin schon gesagt, dass mir das sehr schwer fällt und dass ich wahrscheinlich nur vormittags zum Frühstück dabei bin. Sie ist aber enttäuscht und würde mich gerne den ganzen Tag dabei haben.

Wie würdet ihr damit umgehen?
Wie geht ihr generell mit solchen Situationen um?

Liebe Grüße
Nina

 
5 Antworten:

Re: Umgang mit anderen Schwangeren

Antwort von Thesa92 am 10.05.2022, 12:14 Uhr

Hallo liebes,
das tut mir so leid für euch. Das ist wirklich nicht fair, naja ist es nie.
Aber ich kann dich gut verstehen als ich meinen Sohn in der 16ssw gehen lassen musste war meine Schwester Gleizeit schwanger, ich konnte sie Monate lang nicht mehr sehen. Es ging einfach nicht und immer wen ich schwangere oder Babys gesehen habe musste ich weinen. Daher habe ich mich etwas zurück gezogen das war eben mein Selbstschutz. Ja das haben sehr viele nicht verstehen können und auch nicht respektiert. Aber tuh das was für dich gerade gut ist, es ist ganz normal sich so zu fühlen und es gehört einfach auch dazu. Und jede Frau die schon Mal ein Kind verloren hat versteht das sehr gut. Kümmer dich gut um dich.
Liebe Grüße

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Re: Umgang mit anderen Schwangeren

Antwort von Tauchmausmama am 10.05.2022, 12:51 Uhr

Kurz gesagt: wir sind die die trauern- warum sollen wir Rücksicht darauf nehmen wie andere sich damit fühlen? Haben wir nicht Anspruch darauf getröstet und gehalten und mit Rücksicht umfangen zu werden?
Ist schwer im Alltag umzusetzen- aber höre auf dein Bauchgefühl- wenn du nicht mehr kannst, sollte jeder dem Du wichtig bist darauf Rücksicht nehmen.
Pass auf dich auf

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Re: Umgang mit anderen Schwangeren

Antwort von Mira22 am 10.05.2022, 16:49 Uhr

Liebe Nina,

es tut mir so leid zu hören, was euch passiert ist! Ich hatte selbst eine MA im Dezember in der 11 Ssw. Da ich bereits zwei Kinder habe und noch nicht so weit war wie du, kann ich nur erahnen, wie es dir gehen muss.
Für mich war es auch nicht auszuhalten zu sehen, wie andere schwanger waren. Ich habe es auch so gemacht, dass ich den Kontakte zu einer Freundin aus Selbstschutz gemieden habe. Es hätte mich zu sehr an den Verlust erinnert.
Mittlerweile merke ich, dass es leichter wird.
Ich denke deine Freundin muss dich verstehen. Du musst jetzt gut auf dich selbst aufpassen und deiner Seele Zeit geben, dass sie heilen kann.
Ich wünsche dir, dass es bald wieder aufwärts geht!

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Re: Umgang mit anderen Schwangeren

Antwort von Mörchen17 am 10.05.2022, 17:49 Uhr

Liebe Nina,

2015 habe ich ebenfalls eine stille Geburt in der 18. Woche erleben müssen. Rund sechs Wochen danach fand die Hochzeit meiner Schwester statt und ich war der Feier nicht gewachsen, ich war bei der Trauung zwar dabei und abends noch zum Essen, aber mehr ging nicht. Und da waren noch nicht einmal (sichtbar) Schwangere anwesend. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte an einem Junggesellenabschied teilnehmen "müssen" - das hätte ich niemals durchgestanden. Und auch wenn ich weiß, dass Menschen, die so etwas noch nicht erlebt haben, sich schwer in die Gefühlswelt einer Frau, die eine späte Fehlgeburt erleiden musste, hineinversetzen können, finde ich es ehrlich gesagt ziemlich unsensibel von Deiner Freundin, zu erwarten, dass Du einen guten Monat nach dem Verlust schon einen ganzen Tag feiern sollst. Bei mir haben damals alle Rücksicht genommen und großes Verständnis dafür gehabt, dass ich überhaupt nicht in Feierstimmung war.

Du hast alles Recht der Welt, Dich von solchen Veranstaltungen fernzuhalten, wenn Dir nicht danach ist. Lass Dir kein schlechtes Gewissen machen.

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Re: Umgang mit anderen Schwangeren

Antwort von Julieju am 10.05.2022, 18:13 Uhr

Liebe Nina.
Das tut mir schrecklich leid für dich/euch.
Ich hatte am 21.3. eine Fehlgeburt aufgrund einer aufsteigenden Infektion in der 12. Ssw. Auch mein gesunder Bub hat noch kurz vorher gelebt, aber ich bekam durch die Entzündung Wehen und das kann man nicht aufhalten in der Woche.
Man fragt sich die ganze Zeit was man falsch gemacht hat oder was man hätte machen können um das aufzuhalten. Das zermürbt einen total. Das verstehe ich sehr gut.
Bei uns ist das Ganze 1 Tag vor dem 2. Geburtstag meiner Tochter passiert. 4 Tage später hatte meine Mutter Geburtstag.
Da ich am Geburtstag meiner Tochter noch im Krankenhaus lag, haben wir am 25. 3. beide Geburtstage "gefeiert".
Ich war jetzt, wie du dir vorstellen kannst, keine Stimmungskanone. Aber ich kann auch den Geburtstag meiner Tochter nicht absagen.

Eine gute Freundin hat ein zu diesem Zeitpunkt 3 Monate altes Baby. Auch da habe ich den Kontakt vermieden.
Aber jetzt fahre ich sie besuchen.

Du kannst die Zeit nicht zurück drehen und es hilft nichts, wenn du nach einem Fehler von irgendwem suchst. Du bist nicht schuld.

Ich würde zum Frühstück gehen und dann sehen wie es mir geht.
Und bei der Hochzeit auch. Das Nötigste versuchen (da du Trauzeugin bist) und dann sehen, wie es dir geht.

Alles Gute

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