Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Nina985 am 24.05.2022, 19:20 Uhr

Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Hallo ihr Lieben,

Wir haben am 8.4. unsere Tochter in der 18. SSW verloren. Es war die zweite SS (nach einem frühem Abgang im November letzten Jahres in der 6. SSW). Ich hatte von Anfang an Blutungen durch ein Hämatom, musste viel liegen und es ging mir psychisch nicht gut. In der 16 SSW begannen tägliche heftige Sturzblutungen mit vielen Koageln, bis in der 18. SSW dann die Fruchtblase platzte. Man hat auch eine Infektion mit Gardnerella festgestellt, die vermutlich Grund für den vorzeitigen Blasensprung war.
Jedoch kann mir niemand sagen, warum ich am Ende so starke tägliche Blutungen hatte. Damals war das Hämatom auf dem US nämlich gar nicht mehr erkennbar.

Inzwischen war ich in der Gerinnungsambulanz...Ergebnis bekomme ich in 2 Wochen. Jedoch meinte der Professor, dass er nicht davon ausgeht, dass ich eine erhöhte Blutungsneigung habe.

Weitere Untersuchungen hat meine Frauenärztin nicht empfohlen. Genetisch war unser Kind wohl in Ordnung. Progesteron hatte ich ohnehin genommen.

Ich möchte auf keine Fall nochmal so ein Trauma erleben. Ich überlege nun, evtl mal in eine Kinderwunschklinik zwecks Abklärung möglicher Ursachen zu gehen....evtl eine Gebärmutterspiegelung zu machen.

Mein Umfeld meint, ich würde übertreiben...
Wir würden eigentlich auch gerne bald wieder versuchen schwanger zu werden. Aber ich bin unsicher....

Würdet ihr noch weitere Untersuchungen machen lassen, auch wenn die Frauenärztin sie nicht für notwendig empfindet? Evtl doch mal bei der Kinderwunschklinik anrufen und fragen, was sie davon halten?

Viele Grüße
Nina

 
9 Antworten:

Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Julieju am 24.05.2022, 20:28 Uhr

Hallo. Dein Verlust tut mir leid.
Bei mir war es ähnlich. Zuerst ein kleines Hämatom, dass für die Blutungen verantwortlich gemacht wurde. Dann war das Hämatom weg oder fast weg und die Blutungen auch.
Bis sie plötzlich von einem Tag auf den anderen wieder sehr stark zurück gekommen sind und ich Fieber bekam, bzw meine Entzündungswerte in die Höhe schossen.
Ich hab dann aufgrund einer aufsteigenden Infektion u die dadurch ausgelösten Wehen mein gesundes Baby verloren (12. Ssw).

Ich denke die Blutungen wurden durch die Infektion ausgelöst. Ich glaube auch, dass die Infektion schon in den Wochen davor schon da war, was jedoch keiner kontrolliert hat und dass nicht das minimale Hämatom daran schuld war.

Ich hab nachher ein Blutbild machen lassen. Beim Hausarzt. Meine Gerinnung hat gepasst.
In einer Gerinnungsambulanz wird jedoch sicher genauer geforscht.

Meine Bakterien sind nach wie vor da. Auch die Antibiotika haben nichts gebracht.
Morgen wird wieder kontrolliert, aber ich bin überzeugt davon, dass noch alles ist, wie vor 2 Monaten. Ich werde jedoch morgen fragen, was ich noch untersuchen lassen soll.

Hat man deine Gardnerella Infektion vorher nicht bemerkt oder nicht getestet? Oder kam das hinzu?
Lg

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Nina985 am 24.05.2022, 20:41 Uhr

Hallo Julieju,

Danke für deine Nachricht. Auch dein Verlust tut mir sehr Leid. Wie geht es dir inzwischen damit?

Unsere Verläufe waren ja sehr ähnlich. Meine Ärztin meinte auch, dass die Blutungen am Ende durch die Infektion verstärkt wurden.
Festgestellt wurde meine Infektion einen Tag vor dem Abgang durch einen Abstrich, um den ich gebeten hatte. Angeblich wurde auch davor immer mal wieder auf Keime überprüft...(ich war alle 7-14 Tage beim Arzt wegen der Blutungen). Ob das wirklich stimmt, kann ich nicht beurteilen. Man sagte mir, dass die Infektion durch die Blutungen ausgelöst wurde (da sich der ph Wert ja verändert). Antibiotika musste ich auch einnehmen. Mein ph Wert scheint inzwischen ok zu sein. Aber es kann tatsächlich sein, dass die Keime sich hartnäckig halten bzw die Rückfallgefahr von Gardnerella ist wohl recht hoch.

Musst du die Gardnerella Keime erst los werden, bevor du wieder schwanger wirst? Wie geht man da vor, wenn die Antibiotika nichts genutzt haben?

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Julieju am 24.05.2022, 22:13 Uhr

Mittlerweile geht es. Die Zeit hat Besserung gebracht. Aber ich muss noch, wenn mich wer darauf anspricht oder in einem Film irgendeine Szene kommt mit "du trägst ihn jetzt im Herzen" oder bei bestimmten Liedern weinen.
Meine FG war am 21. 3..
Ich hab mir sehr schwer damit getan, weil ich glaube, dass sie verhindert hätte werden können.
Ich war in der 7. Ssw wg SB bei der Gyn, in der 8. Ssw wegen starker Blutung u in der 9. Zur Kontrolle. In der 8. Hab ich gefragt ob sie einen Abstrich machen kann, weil ich das Gefühl hatte, es passt was nicht bzw ein Brennen hatte.
Da hieß es, dass das nicht geht wegen der starken Blutung, es würde bei der Kontrolle 1 Woche später gemacht.
Bei der Kontrolle hab ich vergessen es zu erwähnen, dachte das macht sie eh weil ja schon besprochen.
Beim Hinausgehen ist mir eingefallen, dass da ja noch was war. Hab sie gefragt ob sie jetzt doch noch einen Abstrich machen kann. Sie hat mir Fluomizin in die Hand gedrückt ohne zu schauen.

Bei 10+6 war eine Vertretung da. Sie hat gesagt der Abstrich ginge nicht wegen der Progesteron Zäpfchen. Sie hat jedoch was eingeschickt.

1 Tag später fing es an u bei 11+2 war alle Hoffnung vorbei .
Ich hab erst bei der Untersuchung im KH vor der Ausschabung einen Abstrich bekommen. Keine Mischflora (dh keine döderlein) nur noch b Streptokokken hieß es.
Das eingeschickte Material meiner Gyn hat ergeben nur noch spärlich Döderlein, hatte aber dafür massenhaft Enterobacter oder Enterokokken?, e. Coli und Klebsiellen.

Keine Gardnerellen.
Aber das Ergebnis war ja das selbe.

Ich hatte die ganze Zeit über (schon vor der ss aus Eigeninitiative besorgt) döderlein Zäpfchen zu Hause. Wollte es mir aber für die Therme aufheben, da der Urlaub geplant war. Die Ärztin hat ja auch nichts dazu gesagt. Aber am 1. Abend des Thermen-Urlaubs war es schon zu spät (obwohl ich nicht im Wasser war). Noch dazu kommt, dass ich für diese ss meine Gyn gewechselt habe, da diese um Einiges näher war.
Ich gebe mir irgendwie selbst die Schuld und meiner (jetzt ehemaligen) Ärztin auch.

Im Kh sagte man mir ich könnte sofort wieder starten, besser wäre 1 Periode abzuwarten. Die Gyn sagte wegen der Infektion erst nach 3 Monaten.

Was haben Sie dir geraten?

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Nina985 am 25.05.2022, 6:14 Uhr

Puh....also ich kann deine Gefühle bezüglich der Mitschuld der Gyn nachvollziehen. Mir ging es ähnlich... Obwohl man bei mir ja dann schon einen Abstrich gemacht hat am Ende. Ich habe auch mit mir gehadert, ob ich die Gyn wechsle, habe mich aber jetzt doch dazu entschieden zu bleiben, da sie meine Geschichte kennt. Die Entfernung ist bei mir aber auch recht weit...

Ich finde es auch unverständlich, dass bei dir trotz Drängens und schon bestehendem Verdacht kein Abstrich gemacht wurde. Ich bin kein Arzt, aber aus meiner Erfahrung kann man Abstriche trotz Blutung machen.

Daher ist es wahrscheinlich die richtige Entscheidung, dass du jetzt bei einer neuen Gyn frisch starten kannst... Das Vergangene kann man nicht mehr ändern und wir müssen es akzeptieren.

Uns hat man geraten nach 3-4 Zyklen wieder zu starten (Gyn) bzw im Krankenhaus meinte man, wir könnten gleich wieder loslegen. Damals war der Schock so groß, dass wir es uns gar nicht vorstellen konnten und erstmal eine Pause wollten.

Ich denke, dass wir es im Juli (also dann nach 3 Zyklen) wieder versuchen. Dann sind hoffentlich alle Ergebnisse der Gerinnung etc da. Ich will vorsorglich auch nochmal prüfen, ob ich auch wirklich keine Infektion mehr habe. Sowas möchte ich dann lieber vorher behandeln als in der SS....

Aktuell bin ich im 2. Zyklus und beobachte mit Ovus, ob ich wieder einen ES habe. Ich hoffe, dass sich alles wieder eingespielt...

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Julieju am 25.05.2022, 8:15 Uhr

Ich habe sogar überlegt rechtliche Schritte einzuleiten gegen diese Ärztin. Aber ich denke man wird sich darauf ausreden, dass die Abstriche erst üblich sind bei der 1. MUKI- Untersuchung und da wurden sie ja gemacht. Nur war es, als das Ergebnis kam, schon zu spät. Und was ich gesagt habe dort oder nicht, kann ich nicht beweisen.

Bei meiner vorigen und jetzt wieder Ärztin wäre das nicht passiert. Sie hat mich immer ernst genommen und komplett untersucht.

Bei dir hat man doch auch die Infektion zu spät erkannt. Vll hätte man schon bei der ersten Blutung schauen müssen.

Wir sind nicht schuld. Ich habe mir wirklich sehr arge Vorwürfe gemacht. Aber das ändert es auch nicht. Und man kann nicht alles wissen. Ich bin zwar Krankenschwester, aber ich hätte nie gedacht dass es dann so schnell geht, bzw dass dann vorher im Ultraschall alles super ist. Jetzt weiß ich es. Aber wenn man immer alles vorher wüsste, gäbe es keine Lotterie mehr.

Mir hat es irgendwie geholfen zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin, der so etwas Beschissenes passiert. Nicht dass ich das anderen Frauen wünsche.
Aber im "Kleine Engel" Forum habe ich ein paar ähnliche Berichte gefunden. Es ging überall sehr schnell. Vielleicht war es niemandes Schuld sondern einfach Pech.

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Nina985 am 25.05.2022, 18:55 Uhr

Da hast du Recht... Schuldzuweisungen bringen auch nichts. Ich tröste mich damit, dass ich nicht weiß, ob man es hätte verhindern können.

Was mir nur wichtig ist: für die Zukunft eine bessere Betreuung. Ich habe mich jetzt entschieden ein Gespräch in einer Kiwu Klinik zu führen, um eine Zweitmeinung zu bekommen...evtl noch eine weitere Untersuchung über mögliche Ursachen für die starken Blutungen....Wenn es etwas gibt, das ich tun kann, um zu verhindern, nochmal so ein Trauma zu erleben, dann möchte ich das vorher abklären. Außerdem steht ja auch bei mir die Frage im Raum, ob die Infektion tatsächlich weg ist...

Was kam bei deinem Arztbesuch denn heraus? Sind die Keime weg?

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Julieju am 26.05.2022, 7:06 Uhr

Ich hab nach der FG öfter mit den Ärztinnen telefoniert, die dabei waren. Sie haben mir beide versichert, dass das einfach unglaubliches Pech war. Eine davon sagte, dass es Frauen gibt, die monatelang wegen solcher Bakterien, wie ich sie hatte, behandelt werden. Da meine Bakterien ja im Körper und auch in der Scheide normal sind, aber meist nicht so viele werden und sowas auslösen. Man kann sie nicht alle ausradieren, sonst hätte man keine Darmflora mehr.
Wie das bei deinen Keimen ist, weiß ich nicht.

Ich hatte trotz der ganzen Antibiotika vor und nach der FG bzw auch nach der Ausschabung bei der Nachkontrolle 2 Wochen später immer noch alle Keime.

Gestern hat die Gyn nochmal alle Abstriche gemacht.
Sie hat gesagt, dass sie auch erst bei der ersten Muki-Untersuchung die Abstriche gemacht hätte, wenn alles normal aussieht. Natürlich, wenn die Patientin das Gefühl hat es stimmt was nicht, schon vorher.

Sie meint das ist was ganz Seltenes und man hätte es wahrscheinlich nicht verhindern können. Ich soll mich von meinen negativen Gedanken lösen.

Das ist für mich gerade schwierig, aber genau das wird einer erneuten Schwangerschaft im Weg stehen.
Da ich jedoch schon 39 bin und nächstes Jahr nicht mehr will, wird es für mich schon knapp.

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Nina985 am 26.05.2022, 16:28 Uhr

Sich von den negativen Gedanken zu befreien fällt mir auch sehr schwer.

Ich bin 37...kann das mit der biologischen Uhr also sehr gut nachvollziehen. Man verliert einfach ein bisschen den Glauben an sich und das Leben.

Wir werden aber nicht aufgeben.
Ich wünsche uns, dass wir beim nächsten Mal Glück haben und beide noch ein gesundes lebendes Kind in den Armen halten werden.

Ich habe jetzt einen Termin in der KiWu Klinik gemacht, um eine Zweitmeinung einzuholen. Bei meiner Ärztin habe ich auch Ende Juni nochmal einen Termin. Und dann wollen wir es wieder versuchen.... Ich hoffe, dass mein Zyklus sich wieder einpendelt... Gerade bin ich an Tag 15 meines Zyklus und warte auf den Eisprung....

Alles Liebe dir!

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Re: Nach Spätabort: Zweitmeinung vor erneuter Schwangerschaft?

Antwort von Julieju am 26.05.2022, 17:04 Uhr

Hallo.
Ich habe schon eine Tochter. Für sie haben wir fast 3 Jahre gebraucht. Inkl. 1 Jahr in der kiwu Klinik. Im Zyklus nach der 3. Icsi hat es einfach so geklappt.
Auch dieses Mal bin ich schwanger geworden im Zyklus nach dem Kryotransfer.
Verloren hab ich unseren Sohn 1 Tag vor dem 2. Geburtstag meiner Tochter. Ausschabung hatte ich 1 Tag nach ihrem Geburtstag. Ich war also während ihrem Geb im Krankenhaus.
Ich bin das erste Mal mit 36 schwanger geworden. Mit 37 war die Geburt . Mach dir also keine Sorgen.

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