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Geschrieben von März07 am 18.06.2011, 7:58 Uhr

Riesenpanik vor dem Kiga

Hallo!

Ich hatte vor einiger Zeit mal geschrieben dass mein Sohn seit einiger Zeit sehr ungern in den Kindergarten geht und das auf die Ausruhzeit schiebt, die so lange dauert in seinen Augen.

Nun wird die Sache immer schlimmer und ich weiß nicht mehr weiter. Eine Zeitlang hat er immer nur morgens gejammert und beim Abgeben war's dann wieder gut (selten gab es auch Tränen), aber nun geht es schon los, dass er abends aus heiterem Himmel, etwa beim Baden oder Essen, in totale Panik verfällt, den Kindergarten als blöd bezeichnet und meint, er wolle nie wieder hin. Nachdem ich ihm das ja nicht versprechen kann, steigert er sich richtig rein und es hört gar nicht mehr auf. Er will dann ganz genau wissen wann er wieder hinmuss und ist untröstlich. Gestern war ja Freitag und somit stand ein freies Wochenende bevor, aber trotzdem hat er bei der Aussicht, Montag wieder hinzumüssen, die totale Panik geschoben.

Ich weiß ehrlich nicht ob es wirklich nur am Ausruhen liegt, denn das sagt er zwar am häufigsten, aber ich bekomme dann oft auch andere Antworten wie "die Kindergärtnerinnen sind immer böse auf mich", "es gefällt mir nicht dass alle da so toben" oder "ein anderes Kind tut mir immer weh". Dann meinte er, er habe Angst vor den Dingern die im Schlafsaal hängen. Ich habe mir dann gestern von ihm den Schlafsaal zeigen lassen und ihm erklärt was es mit den Traumfängern auf sich hat, außerdem durfte er noch zwei Kuscheltiere von daheim mitnehmen, aber abends gab es eben wieder Theater. Außer Trösten fällt mir gar nichts mehr ein - mein Mann hingegen rastet schier aus und meint, das er sich nur anstellt und eine Show abzieht. Er behauptete, unser Sohn habe beim Abholen ganz allein auf der Bank beim Brotzeiten gesessen und er habe "keine Ahnung was der da abzieht damit keiner mit ihm spielen will". Das kann ich nun nicht bestätigen, denn meist hole ich ihn ab, und da spielt er eigentlich fast immer mit anderen und ist fröhlich.

Trotzdem gibt es mir natürlich zu denken. Mit den Erzieherinnen kann man sehr gut reden und ich habe das Problem auch schon angesprochen, es ist anscheinend auch nichts vorgefallen, und sie loben meinen Sohn auch sehr oft, er ist auch immer mehr aufgetaut seit er in den Kindergarten geht. Auch auf das Verhalten der Kinder untereinander wird sehr geachtet, ich kann mir also nicht vorstellen dass jemand ihn quält und keiner kriegt es mit... Diese Woche ist die Gruppenleiterin allerdings nicht da weil Ferien sind, also kann ich vermutlich erst nächste Woche mit ihr darüber sprechen. Ich mache mir aber echt totale Sorgen, vor allem dass er sich im Stich gelassen fühlt wenn ich ihn mit seiner Angst alleine lasse. Kürzlich kam ich auf die Idee, dass wir mal alles aufzählen was im Kindergarten toll ist, aber er meinte, es sei überhaupt nichts toll. Ich glaube allerdings kaum, dass der Wechsel in einen anderen Kiga was bringen würde zumal ich keinen Grund sehe, und es ihm um den Kindergartenbesuch generell zu gehen scheint.

Ich hab echt keine Ahnung was ich machen soll. Kennt das noch jemand vielleicht?

 
5 Antworten:

Re: Riesenpanik vor dem Kiga

Antwort von magistra am 18.06.2011, 9:03 Uhr

Es ist schon einmal gut, dass du mit den Erzieherinnen im Gespräch bleibst. Lass dir doch von der Gruppenleitung mal einen Termin geben, bei dem ihr mal länger und nicht nur zwischen Tür und Angel sprechen könnt.
Bei meiner Tochter hat die Eingewöhnung eeeeeeeeeewig gedauert (und das, obwohl sie vorher zwei Jahre problemlos in der Krippe war...). Geholfen hat schließlich erst, als ihre Probleme im Stuhlkreis besprochen wurden, allerdings "anonym", d.h. die Kinder wurden gefragt, was man denn machen kann, wenn ein Kind traurig ist oder nicht so gerne in den KiGa geht. Das hat meiner Tochter damals geholfen und ich bin den Erzieherinnen noch immer dankbar, wie sensibel sie waren (und sind). Manchen Kindern fällt der Schritt in den KiGa eben schwerer als anderen.
Mach so weiter, wie du es bisher machst!

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Re: Riesenpanik vor dem Kiga

Antwort von larissa am 18.06.2011, 11:03 Uhr

Die Reaktion deines Mannes bringt euch sicher nicht weiter. Wie ist denn dein Gefühl was den Kindergarten betrifft? Wie hast du den Alltag dort während der Eingewöhnung erlebt?
Hat dein Sohn denn Freunde im Kindergarten? Spielt er viel alleine? Vielleicht lädst du mal ein anderes Kindergartenkind zu euch nach Hause ein, damit die Freundschaft gefestigt wird? Panik klingt nicht gut.
Eingewöhnung hat bei uns auch ewig gedauert, obwohl mein Sohn in der Krippe war. Er war einfach sehr schüchtern und diese Riesengruppe war im nicht ganz geheuer. Monatelang war er immer am Rand und hat den anderen nur zugeschaut. Eine Erzieherin hat ihn dann immer in Kleingruppen von 4-5 Kindern integriert und mit denen was gemacht. das hat sehr geholfen. Jetzt über ein Jahr später schreit er jedes Mal wenn ich ihn abholen will.
Ich würde einfach immer wieder mit eurer Bezugserzieherin sprechen. Was hat denn das letzten Entwicklungsgespräch ergeben? Vielleicht könnte mal sonst auch mal ein Dreiergespräch (du, Sohn und Erzieherin) anregen, wo er mal ganz offen sagen kann, was ihn belastet.
Aber einfach nicht reagieren fände ich keine gute Lösung. Es muss doch schrecklich sein für ein Kind, jeden Tag wohin zu gehen wo man nicht sein möchte.
Als es bei uns so kritisch war, habe ich meinem Sohn ganz offen gesagt, dass es mir und seinem Papa ganz ganz wichtig ist, dass er glücklich im Kindergarten ist. Und gemeinsam überlegt, ob wir nicht in einen kleineren Kindergarten wechseln sollen. War dann aber nicht nötig.
Larissa

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Re: Riesenpanik vor dem Kiga

Antwort von tina70 am 18.06.2011, 13:19 Uhr

Ich würde das wenn es mein Kind wäre ganz einfach machen...er will partout nicht, und er wird seine Gründe haben. Wenn mein Sohn sich so wehren würde, dann müßte er um gotteswillen natürlich NICHT hingehen.
Und da wäre es mir auch egal ob ich arbeite..mein Kind geht vor..IMMER.
Eigentlich ist es doch wirklich einfach..dein Sohn gibt dir genug Hilfeschreie, oder nicht??

lg
Tina

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Re: Riesenpanik vor dem Kiga

Antwort von marie74 am 18.06.2011, 13:37 Uhr

Wenn dein Sohn beim Abholen fröhlich wirkt, kann der Tag im Kiga so schlimm nicht sein, oder? Das wäre ein Ansatzpunkt, wenn du beobachtest, dass er da etwas Schönes spielt, dann ist das doch etwas, das ihm dort gefällt!

Wenn du das Gefühl hast, dass du den Erzieherinnen vertrauen kannst und dein Sohn nicht von anderen geärgert wird, also wirklich nichts vorgefallen ist, würde ich seine Unlust in den Kiga zu gehen, so sehen: Da muss er durch. Später muss man in die Schule, als Erwachsener muss man arbeiten, das würde ich ihm so erklären. Und seine "Pflicht" ist zur Zeit der Kiga.

Meine Nichte ist mit einem Jahr in die Kita gekommen, sie geht gerne, aber die Schlaf-/Ausruhzeit fand sie immer blöd: Sie hat sich von Anfang an geweigert, im Kiga zu schlafen. Schlafen würde sie nur zu Hause. Sie durfte manchmal dann mit einer Erzieherin in die Küche, während die anderen ruhten. Jetzt, wo sie schon 4 ist, muss sie nicht mehr ruhen.

Lässt sich nicht an der Ausruhezeit was verändern, dass es ihm entgegenkommt (vielleicht einfach, dass seine Liege direkt neben der Erzieherin oder einem anderen Wunschplatz ist), die Kuscheltiere sind schon eine sehr gute Idee.

Eventuell kannst du ihm einen Glücksbringer mitgeben, den er sich die Hosentasche steckt und wenn er im Kiga traurig ist, kann der den in die Hand nehmen? Das hat meine Tochter schon mal gemacht, als sie nachdem sie länger krank war, nicht in den Kiga wollte, ihr hat es geholfen.

Alles Gute für euch!

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Re: Noch nicht richtig im Kiga angekommen...

Antwort von Mijou am 19.06.2011, 11:17 Uhr

Hallo,

nur kurz vorab: Was ist denn mit der Ausruh-Zeit gemeint? Ist das der Mittagschlaf der Kiga-Kinder? Dann würde ich ihn dazu eben nicht zwingen und darüber auch mit den Erzieherinnen reden. In unserem Kiga ist der Mittagschlaf freiwillig. Die Kinder, die sich ausruhen möchten, gehen in einen gemütlichen Extra-Raum und bekommen dort noch ein Märchen vorgelesen, bevor sie ruhen oder schlafen können. Es sind immer etwa fünf Kinder, die das nutzen.

Genau wie Du denke ich aber nicht, dass die Ausruhzeit das einzige Problem ist. Es klingt für mich danach, als sei Dein Sohn nie richtig im Kindergarten angekommen. Dass die Erzieherinnen nett sind, heißt nicht, dass er sie auch wirklich als echte Bezugspersonen akzeptiert hat und ihnen vertraut. Er spricht ja auch negativ über sie, was ebenfalls ein Anzeichen dafür ist. Wurde bei Euch die sanfte Eingewöhnung praktiziert? Eine misslungene Eingewöhnung holt ein Kind manchmal jahrelang nicht mehr auf, das war bei meiner großen Tochter damals auch so. Bei uns half schließlich nur ein Wechsel des Kindergartens. Der neue praktiziert die sanfte Eingewöhnung (die Tage bis Wochen dauern darf), und erst dort wurde sie richtig glücklich und ging supergern hin.

Falls ein Wechsel für Euch nicht in Frage kommt oder es keinen Kiga mit Konzept der sanften Eingewöhnung in der Nähe gibt, würde ich mit dem Kinderarzt über die Möglichkeit einer Psychomotorik-Therapie sprechen. In geschützten Kleingruppen können Kinder dabei neue und positive soziale Erfahrungen machen. Das Miteinander steht im Mittelpunkt. Die Kinder entwickeln gemeinsam kleine Projekte ("Baustelle", "Zirkus"), die über mehrere Therapiestunden fortgeführt werden. Das Kind erfährt: "Ich kann etwas bewirken. Ich werde in der Gruppe positiv aufgenommen und gesehen, die anderen Kinder gehen auf mich ein, zusammen geht alles viel leichter." Unsicherheit und Ängste lösen sich auf, was sich auch im richtigen Leben auswirkt.

Die Psychomotorik eignet sich für selbstunsichere, ängstliche Kinder sehr gut. Sie wäre sicher für Deinen Sohn eine große Hilfe, denn er steckt ja momentan recht tief in seiner Angst und in einer Verweigerungshaltung. Sie wird vom Ki-Arzt verschrieben, er gibt einem eine Überweisung.

LG

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