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Geschrieben von Astrid am 01.02.2012, 11:28 Uhr

Doch, die Erzieherin hat Unrecht!

Hallo,

der schnelle Abschied ist leider in vielen Einrichtungen nicht totzukriegen, obwohl Entwicklungspsychologen seit Jahren darauf hinweisen, dass diese Form der Eingewöhnung für viele Kinder überfordernd und schlecht ist. Im schlimmsten Fall kommen sie innerlich nie richtig im Kindergarten an oder es treten immer wieder Probleme beim Abschied auf, die längst überwunden schienen.

Ideal und empfohlen ist die sog. sanfte Eingewöhnung. Dabei bleibt die Mutter so lange dabei, bis das Kind eine feste, neue Bezugsperson gefunden hat, von der es sich ablenken und trösten lässt. Und bis das Kind beim Abschied null weinen muss. Nur allmählich fängt die Mutter an, mal für 30 Minuten wegzugehen, das wird dann langsam gesteigert.

Im ersten Kiga, wo wir waren, wurde auch der Hauruck-Abschied praktiziert. Unsere Tochter war im ganzen ersten Jahr dort nicht wirklich glücklich, auch wenn sie irgendwann nicht mehr weinte. Unseren Sohn schickten wir später auf einen anderen Kiga, wo die sanfte Eingewöhnung praktiziert wird. Ich bin zwei bis drei Wochen lang dort geblieben, was überhaupt kein Problem ist. Man hilft ein bisschen mit, liest den Kindern vor usw. Dort wird man auch nicht gedrängt, bald zu gehen. Der Erfolg: Mein Sohn konnte mich gehen lassen, ohne zu weinen. Er ist schnell richtig glücklich im Kiga gewesen.

Bedenke: Der zügige Abschied wird nicht praktiziert, weil er ach so gut für das Kind wäre. Sondern weil er am bequemsten für die Erzieherinnen ist, die sich oft nicht gern bei der Arbeit auf die Finger schauen lassen. Das ist aber Unsinn, in einem guten, entspannten Kiga stören Mütter überhaupt nicht. Ich persönlich würde nie wieder einen Kiga wählen, der nicht die sanfte Eingewöhnung praktiziert.

Da Ihr aber nun schon in so einem Kiga seid, würde ich zumindest auf einem Kompromiss bestehen: Bleibe ruhig täglich noch 30 Minuten da, schau ein wenig zu, rege Deine Tochter zu Spielen an. Auch die Erzieherinnen sollten sich - noch während Du da bist - um Deine Tochter kümmern und versuchen, sie schon ein wenig mit einzubeziehen und von Dir wegzulocken. Eventuell würde ich Deine Tochter auch etwas früher abholen, am Anfang reichen vielleicht zwei Stunden.

Weise ruhig darauf hin, dass die sanfte Eingewöhnung in vielen Kigas längst Standard ist, weil sie sich 100prozentig bewährt hat und funktioniert. Lässt sich die Kiga-Leitung auf keinen Kompromiss ein, würde ich ehrlich gesagt (nach meinen eigenen Erfahrungen) den Kiga wechseln. Die Holzhammer-Methode würde ich bei meinem Kind nicht mehr mitmachen.

LG

 
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