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Geschrieben von mama von Joshua am 24.03.2009, 12:58 Uhr

Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Ich möchte gerne mal eure Meinung dazu hören....

Eine Mutter aus einem anderen Forum will ihr Kind in einen anderen Kindergarten schicken, weil dort

- Englisch mit den Kindern gelernt wird
- musikalische Früherziehung gemacht wird
- schon schreiben und lesen geübt wird

Alles beruht nicht auf freiwilliger Basis, sondern ist Pflichtprogramm in der Gruppe. Also nix mit "Nur die Kinder die Interesse zeigen", sondern ein muss für jedes Kind.

Ich bin der Meinung, im Kindergarten sollen die Kinder malen, basteln, singen, kneten, turnen und mit ihren Freunden spielen. Pflichtprogramm -und schon gar nicht in Form von Englisch, Lesen und Schreiben- hat meiner Meinung nach in einem Kindergarten nichts zu suchen. Würde unser Kindergarten solch ein Pflichtprogramm aufstellen, würde ich mir überlegen, ob ich meine Kinder dort lasse, da der Kindergarten seinen Zweck verfehlt. Daraufhin wurde mir unterstellt, meine Einstellung sei altmodisch und man müsse heute schon mit der Zeit gehen.

Ist das wirklich so ? Bin auf eure Meinungen hierzu gespannt.

LG
Nicole

 
25 Antworten:

Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von fracla am 24.03.2009, 13:03 Uhr

ich glaub ich bin auch altmodisch. Klar sind die Kinder in dem Alter sehr lernfähig und aufnahmebereit, was neue Sachen angeht, aber ich finde, daß sie das alles auch spielerisch aufnehmen können und nicht als Pflicht. Ich finde, sie sollten im Kindergarten Grundfähigkeiten erlernen und vertiefen , wie z.B. soziales Verhalten, was gemeinsam und nicht gegeneinander machen, überhaupt die ganze Welt begreifen lernen, in dem sie eben basteln, kneten, im Matsch spielen.... Nur wer greifen kann, kann auch begreifen.

Claudia

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Ich bin auch Deiner Ansicht...

Antwort von MM am 24.03.2009, 13:07 Uhr

... und denke, diese Aktivitäten sollten, wenn schon, dann als freiwilliges Zusatzprogramm angeboten werdem. Wobei gerade das mit dem Englisch hier jetzt auch Mode ist - und laut Expertenmeinungen in der Regel nichts bringt (zumindest nicht in der meist praktizierten Form). Etwas anderes ist es, wenn es um einen mehrsprachigen KiGA geht und Englisch oder eine andere Sprache kontinuierlich Bestandteil ist (z-B. eine der Erz. spricht nur Englisch oder so)...

Und mit dem Lesen und Schreiben - OK, mit den Kindern, die demnächst in die Schule kommen, kann man im Rahmen des Vorschulprogramms mal ein paar Vorübungen machen, aber ansonsten halte ich da auch nichts von. Was machen sie denn dann in der Schule?!

Mein Sohn fängt jetzt auch an zu lesen, von sich aus - aber ich denke, da reicht es, die Kinder einfach machen zu lassen, wenn sie halt so weit sind (Input gibt es ja überall genug)... Es ist aber nicht Aufgabe des KiGA, den Kindern das Lesen beizubringen.

Gruss, M.

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von Biankaline am 24.03.2009, 13:08 Uhr

Hallo,
bei uns in Belgien ist es so das mit den ab 5 Jährigen Lesen/Schreiben usw geübt wird.
Mit den kleineren wird auch spielerich gelernt, Englisch, Französisch, Rechnen etc.
Das ist hier völlig normal.
Im gegenzug haben sie aber genug Freispielzeit, es wird, gemalt, gebastelt und gespielt.
Ich denke es sollte sich alles die Waage halten.

Ein Kindergarten ist meiner meinung nach eben nicht nur Verwahr und Spielanstaltt sondern auch Vorbereitung auf die Schule.

LG

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von onlyboys am 24.03.2009, 13:08 Uhr

Tja, mit der Zeit gehen. Wer bestimmt eigentlich, was jetzt in der Zeit ist?
Ich denke, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Und wenn diese Mutter Pech hat und ihr Kind blockiert beim Unterricht im Kiga oder hat so gar kein Interesse an Englisch, was dann? Muss das Kind dann den Kindergarten wieder verlassen?
Also, bei uns gibts Englisch "erst" ab der ersten Klasse(zu meiner Zeit gings erst in der 5. Klasse los,sind wir auch nicht schlecht mit gefahren), und das reicht mir auch so.
Altmodisch finde ich deine Einstellung nicht. Nutze deine Entscheidungsfreiheit, solange du noch kannst.
Wer weiß, wie es in ein paar Jahren aussieht..........

LG,onlyboys

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von Moneypenny77* am 24.03.2009, 13:10 Uhr

Mein Sohn (fast 5) besucht einen Kindergarten, in dem man bastelt, singt, knetet, turnt und malt. Ich fand das immer super, Kindheit soll Spaß machen, der Ernst des Lebens kommt noch früh genug. Problem ist nur, daß er sich seit Wochen anfängt zu Tode damit zu langweilen und wenn ich mir vorstelle, daß er noch über ein Jahr vor sich hat und "Schulvorbereitung" daraus besteht, Punkte miteinander zu verbinden...

Wir haben hier einen Kindergarten, der ein ähnliches wie das von Dir beschriebene Konzept anbietet, allerdings in Form von AGs und ohne Pflicht. Ich habe nun meine beiden Kinder (der Kleine ist nun 3 und beginnt im August) dort angemeldet, obwohl mir das bei der ersten KiGa-Entscheidung gar nicht gefiel. Ich fand das auch immer viel zu übertrieben, viel zu "frühfördernd" und viel zu viel Programm. Heute sehe ich das eben ein wenig anders, mit einem Kind, für das das Bastel- und Malprogramm einfach nach 2 Jahren total ausgelutscht ist.

Dennoch glaube ich, daß so ein Kindergarten in erster Linie für Eltern gemacht ist, die meinen, kleine Einsteins könne man züchten, man muß nur wollen. Ich bin da wirklich hin- und hergerissen. Nun habe ich aber von vielen Müttern, die diesen KiGa gewählt haben, in dem eben Turnen, Schwimmen, Englisch, Musik und Kunst im täglichen Wechsel angeboten werden, auch ganz klar sagen, daß man Nachmittag FREIZEIT ist, DA machen die Kinder dann das, was sie wollen und ich muß gestehen, daß diese Kinder mir sehr ausgeglichen und glücklich vorkommen.

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von saarbaby am 24.03.2009, 13:13 Uhr

hallo!

Nein, ich finde es genauso wie du.
finde zwar auch zusatzkurse nicht schlecht aber halt freiwillig, wer hat lust und wer sie nicht mehr hat, kann jederzeit aufhören...

bei uns wars eigentlich so das nicht viel aussergewöhnliches angeboten wurde, das ist nun anders, dank neuer leitung und neuem vertreter.
Leider ist es aber jetzt so das die zwar angebote bekommen, aber sich damit selbst überlassen sind.
z.b. dürfen sie einen alten PC auseinander bauen mit hammer und schraubendreher, bekommen aber keinerlei anweisung und aufsicht ist auch keine dabei.
finde ich auch gar nicht gut. d.h. die projekte begrüßen wir generell schon, nur die umsetzung ist mangelhaft!

lg katja

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von mama von Joshua am 24.03.2009, 13:20 Uhr

Daß sich ein 5-Jähriger nach ein paar Jahren Kindergarten langweilt, ist für mich nachvollziehbar.

Für die Kinder, die ein Jahr darauf in die Schule kommen, gibt es bei uns im Kiga die "Besserwisser". Die Kinder machen dann Experimente, schauen durchs Mikroskop oder basteln mit richtigem Werkzeug und Holz, also lauter Sachen für die Größeren. Aber das ist auch kein Muss, wenn ein Kind lieber spielen will, wird keiner dazu gezwungen.

Die Mutter von der ich rede, hält sich eh für etwas Besseres und hat ein Wunderkind (angeblich konnte die jetzt 4-Jährige Tochter mit einem Jahr schon bis 15 Zählen- wers glaubt) und das muss natürlich gefördert werden, damit es zu Schulbeginn mindestens 4 Fremdsprachen spricht und mit 8 das Abitur in der Tasche hat *ironieoff*

LG
Nicole

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von berita am 24.03.2009, 13:23 Uhr

Hallo,

von Zwang halte ich nichts. Es ist aber letztlich immer die Frage, wie das Konzept umgesetzt wird. Bei uns gibt es z.B. auch jede Woche eine Art musikalischer Früherziehung und die Kinder lieben es, nur selten seilt sich mal eins ab.

Englisch haben hier mal versucht, ein paar Eltern ins Leben zu rufen (auf freiwilliger Basis), aber das ist eher gefloppt. Ich denke, Sprachenlernen macht nur Sinn, wenn es wirklich regelmässig und im Alltag passiert, z.B.wenn ein Erzieher native speaker ist.

Lesen und Schreiben: Tatsache ist: viele Kinder interessieren sich schon mit 4 oder 5 Jahren für Buchstaben und alles, was damit zu tun hat. Es wäre also nicht abwegig, sie dabei zu unterstützen (wenn sie wollen!). Das Problem ist nur, dass die meisten Schulen sehr unflexibel sind und die Kinder sich dann dort langweilen und die Lust an der Schule sinkt. Sowas funktioniert nur wirklich gut, wenn die Kinder in eine Reformschule mit jahrgangsübergreifenden Klassen kommen, mit individuellem Lehrplan und Förderung, die sich nach dem richtet, was die Kinder schon können und was nicht. Leider meistens noch Zukunftsmusik.

Natürlich muss es ausserdem im Kiga immer noch genug Raum für Freispiel, Basteln, Malen und Ausflüge geben, das ist klar. Die Kinder sollten nicht stundenlang nur rumsitzen müssen (schon in den Schulen schlimm genug).

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auch ich bin Deiner Meinung...

Antwort von Jordis am 24.03.2009, 13:28 Uhr

und ein Satz hier in den Beiträgen trifft es ganz genau.
"Nur wer greifen kann, kann auch BEgreifen."

Ich bin dann wohl auch altmodisch.
Na und? Mir egal. Ich finde es sowas von abscheulich, dass die Kinder immer mehr können müssen, immer schneller.Einschulung mit 5 und sie können schon Englisch usw. In 10 Jahren sind sie mit 20 womöglich mit dem Studium fertig.
Mein gott ... es sind KINDER und keine Roboter oder Computer.

Ich bezweifle, ob das alles sinnvoll ist. Jetzt langweilt sich ggf. das Kind im Kiga, aber was macht es in der Schule, wenn es ja schon alles kann, sprich lesen, schreiben, Englisch?

Oh mann, wo leben wir bloß??

fassungslose Grüße von Steffi

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von Biankaline am 24.03.2009, 13:30 Uhr

Oh je oh je....
Na die Mutter mag man ja nu nicht haben.

Ich hab eben vergessen zu erwähnen das es für die Kids unter 5 alles Spielerich gehalten wird, nichts mit stundenlang Still sitzen oder so sondern alles zum anfassen und mitmachen. Erst die 5 Jährigen haben Aufgaben die sie erledigen müßen dafür haben sie jeden Tag etwa eine Stunde und danach geht der "normale" Kiga Alltag weiter, Basteln etc.

LG

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von Moneypenny77* am 24.03.2009, 13:33 Uhr

Dann grüße sie mal von mir: mein Sohn ist 3 und zählt bis 18. Wobei ich es nicht sonderlich beeindruckend finde, wenn ein Kind auswendig lernen kann *lach*

Ich glaube nicht, daß die Kinder sich besser entwickeln nur weil sie hochtrabende Dinge tun! Ich finde es wichtig, daß Kinder das Leben kennenlernen. Zumal ich immer gern sage: was sollen unsere Kinder mit Englisch, wenn die meisten noch nicht einmal deutsch können? Für die Kinder ist es m.E. einfach nur der Reiz des Neuen, ob es nun eine neue Sprache oder was auch immer ist, ist ihnen doch egal, Hauptsache, Input und Herausforderung. Meine beiden Kinder werden, da bin ich mir sicher, in diesem Kindergarten nicht zu Nobelpreisträgern gemacht. Das Potential haben sie oder sie haben es nicht, das kann man nicht anerziehen. Sie sind "sinnvoll" beschäftigt am Vormittag, aber das "freie Spiel" kommt dort eindeutig zu kurz. Was mir recht egal ist, weil meine Kinder nicht rund um die Uhr da sein werden und sich zu Hause austoben können.

Für meinen großen Sohn war es eigentlich sehr schön: zwei freie Jahr im "Mach-was-Du-willst"-KiGa und jetzt, ein Jahr vor der Einschulung, kommt ein bißchen "spielerischer Zug" in die Geschichte. Für den Kleinen wird's dagegen in meinen Augen zu früher "Drill", aber ich will ihn nicht später allein wechseln lassen. Für micht steht aber fest, daß der Große so viele AGs belegen kann, wie er möchte, der Kleine aber im ersten Jahr nur maximal 2 pro Woche, wobei eines davon Turnen sein muß.

Man kann den Kindern aber auch das Lernen verleiden, indem man es ihnen zu früh aufbürdet. Das eigene Kind zum Wunderkind zu stilisieren halte ich sowieso für gefährlich. Die meisten sind's nämlich nicht, glauben es aber irgendwann selbst und führen sich dementsprechend auf. Und das Aufwachen doch "nur ganz normal" zu sein tut dann weh.

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von carla72 am 24.03.2009, 13:35 Uhr

Was ich an diesen Diskussionen nie verstehe: warum sollen Kinder keine Kinder mehr sein, nur weil sie Buchstaben lernen oder Englisch? Kinder sind doch von Natur aus neugierig und lieben es, Neues zu lernen. Und zwingen wird sie doch keiner.

Im Grunde sind die Unterschiede doch gar nicht so groß. Kinder wollen ab und zu (aber nicht ständig) auch mal angeregt werden. Ob das nun Rechnen ist oder Experimente oder Bildermalen oder was auch immer, meinetwegen auch Englisch. Solange man nicht die Erwartung hat, das Kind müsse mindestens UN-Generalsekretär werden oder die Angst, irgendein Lernfenster würde sich unwiderruflich für alle Zeiten schließen, spielt das doch alles keine große Rolle.

Ich verstehe das auch bei der Diskussion um die Einschulung nicht. Warum sind Kinder keine Kinder mehr, wenn sie zur Schule gehen? Ich kenne hauptsächlich Kinder, die die Schule lieben und wirklich gerne gehen.

carla72

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Rej@carla72

Antwort von wickiemama am 24.03.2009, 13:47 Uhr

mein Sohn geht auch relativ gerne in die Schule, doch er hat einfach jetzt weniger Zeit zum Spielen. Das fehlt ihm ungemein. Das beobachte ich auch bei seinen Freunden. Zudem baut sich langsam ein gewisser Druck auf. Es werden z.Zt wöchentlich Proben geschrieben, und in HSU z.B muß dann halt mal gelernt werden, lesen muß geübt werden auch wenn man keine LUst hat. Da nimmt man dem Kind ein Stück Kindheit. Nur ein Stückchen vielleicht aber es ist für manche Kinder nicht Ohne...
Eine Fremdsprache im Kiga ist ja ganz nett, aber wenn das ganze nur einmal die Woche 45 min. stattfindet ziemlich nutzlos.
Bei meinem Sohn im Kiga hat jedes Kind Englisch. Er hatte es 2 Jahre lang. Und weiß nix mehr....Woher auch?
Ein Kind das mit 3 bis was weiß ich wohin zählen kann ist nix besonderes, weil viele Kinder schnell auswendig lernen, deswegen braucht ein dreijähriger noch keinen Mathekurs und es ist nicht unbedingt ein "Mathelernfenster" geöffnet. Höchstens ein "auswendiglernfenster"
Die Mathematik begreift ein Kind auch ganz gut beim Mensch-ärgere-dich-nicht spielen, oder bei UNO. Ganz viel von dem Fach Deutsch lernt ein Kind im Stuhlkreis, wenn es erzählen darf was es am Wochenende gemacht hat, oder wenn ein Buch angesehen wird.
Und sich langweilen gehört auch dazu groß zu werden und ist ganz wichtig. Mein Sohn hat sich auch in den letzten Monaten im Kiga gelangweilt. Aber lieber ein bißchen Langeweile im Kiga als ständige Überforderung in der Schule...
Und auch in der Schule kann man sich furchtbar langweilen, was aber nicht gleich heißt, daß das Kind überfordert ist. Manchmal interessiert ihn einfach nur nicht was die Lehrerin erzählt...

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von RR am 24.03.2009, 14:10 Uhr

Hallo
ich sehe es genau wie du. Warum MÜSSEN sie alles schon VOR der Schule können? Ist es nicht wichtiger ganz andere Fähigkeiten herauszufördern die später - wenn Schule mal so richtig losgeht - zu kurz kommen weil oft die Zeit neben Hausis etc. gar nicht mehr reicht?

viele Grüße

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was nützt es dem kind das es englisch spricht

Antwort von Zwillingsmama04 am 24.03.2009, 14:15 Uhr

aber die reife für das weitere leben nicht hat zb die schule?

mir wiederstreben diese dinge wie englisch und co

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von Linda761 am 24.03.2009, 14:21 Uhr

Ich finde es wichtig, dass Kinder im Kindergarten was lernen. Es ist eigentlich egal was. Aber Kinder lernen gern und brauchen Input.

"malen, basteln, singen, kneten" sind auch Dinge, bei denen man was lernen kann. Aber das entspricht nicht jedem Kind. Mein Sohn ist 3 und malt nur Gekrakel, knetet Würste und wenn gebastelt wird, klebt nachher sein ganzer Pulli und ein fertiges Produkt ist nicht zu erkennen (es sei denn die Kindergärtnerin "hilft"). Dementsprechend verliert er an solchen Dingen schnell die Lust. Er kann sich aber ausdauernd über alles mögliche unterhalten und interessiert sich für Zahlen und Buchstaben.

Ich wäre folglich sehr dafür, wenn in dem Kindergarten mehr angeboten würde. Sie haben einen Schwerpunkt "Sprachförderung", das ist aber bei einem Kind, das gut spricht, völlig überflüssig bzw. wenn er sich langweilt sogar schädlich.

Immerhin singt und turnt er gern, spielt mit anderen Jungs und verbringt viel Zeit im Toberaum. Für einen 3-jährigen ist das genug. Aber ich kann ihn da keinesfalls lassen bis er 6,5 ist. Entweder ich finde einen Platz in einem Kindergarten mit mehr Angeboten oder ich denke über eine vorzeitige Einschulung nach. Ich weiß noch, wie sehr ich mich mit 5 im Kindergarten gelangweilt habe. Das werde ich meinen Kindern nach Möglichkeit ersparen.

Alle Kindergärten, die ich kenne, üben keinen Zwang auf die Kinder aus. Klar werden sie zum mitmachen aufgefordert, aber wie sollte man sie denn zwingen? Und wenn eben alle an einem Tisch sitzen, finde ich es egal, ob sie dann Häuser und Bäume oder Buchstaben malen. Dem einen Kind liegt das eine mehr, dem anderen das andere.

In anderen Ländern ist frühe Förderung der Kompetenzen, die man für die Schule braucht, übrigens allgemein üblich. Meine Cousine ist Lehrerin an einer ecole maternelle in Frankreich. D.h. sie betreut 2,5- bis 5-jährige Kinder. Schon die Berufsbezeichnung "Lehrerin" zeigt, dass da viel mehr gelernt wird.

Jawohl, ich finde Deine Einstellung altmodisch. Sie widerspricht der modernen Lernforschung.

LG
Linda

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R@Linda761

Antwort von wickiemama am 24.03.2009, 14:26 Uhr

Bei Deinem Kind kommt beim Basteln noch nix raus WEIL er erst 3 Jahre alt ist
Mit 6 Jahren wird das schon anders aussehen...
Und laß ihn viel im Toberaum, eine bessere Vorschulerziehung kann es gar nicht geben!!!
Es ist in Frankreich bestimmt anders als in Deutschland, das heißt aber nicht unbedingt, daß es besser sein muß... Das weiß ich nicht.
Ich weiß nur, daß ich echt glücklich bin, daß Kinder in D noch Kind sein dürfen bis sie in die Schule kommen.
Sie lernen viel beim kneten, schneiden, malen, balancieren.... Und der Rest kommt noch früh genug. Und wenn DU Dein Kind Kind sein läßt wird er Dir noch ganz tolle Bilder basteln und trotzdem noch früh genug lesen und rechnen und fremdsprachen lernen.

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@wickiemama

Antwort von Linda761 am 24.03.2009, 14:39 Uhr

Ich war im letzten Kindergartenjahr unterfordert. In die Schule bin ich dann gern gegangen, war aber immer noch unterfordert. Ich war das ja aber gewohnt und hatte mich bereits gut damit arrangiert. Ich war immer eine gute Schülerin, aber nie auffallend gut. Der Unterschied zu anderen Kindern war, dass ich kaum was arbeiten musste. Ich habe die regulären Hausaufgaben gemacht (später nichtmal mehr die), aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich hinzusetzen und irgendwas zu üben. Das hat mich nicht gestört und von den Lehrern hat es keiner mitgekriegt.

Ergebnis: Es fällt mir bis heute sehr schwer, mich richtig in die Arbeit zu knien, wenn ich was lernen muss. Ich bin es gewohnt, dass ich alles schnell verstehe und behalte, und wenn das mal nicht so ist, schaffe ich es kaum, mich einfach mal intensiv damit zu befassen. Ich liebe Routine-Tätigkeiten, die mich überhaupt nicht fordern (Bügeln, Putzen, auf der Arbeit gleichförmige Listen abarbeiten,...). Ich erreiche im Ergebnis viel weniger als Leute, die schon in der Schule immer arbeiten mussten. Dieses Problem haben viele Leute, die in ihrer Kindheit nie gefordert wurden. Ich habe mich jetzt endlich mal dazu durchgerungen, mich testen zu lassen. Tatsächlich: Potenzial ist jede Menge da. Nur die Nutzung ist erschwert.

Im Zusammenhang mit meinen Kindern will ich das besser machen. Sie müssen auf jeden Fall lernen, was es heißt, sich anzustrengen, und welche Erfolgserlebnisse es bringt, wenn man etwas erreicht. Der Grundstein dazu: ständige Unterforderung vermeiden.

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Jein....

Antwort von Tathogo am 24.03.2009, 14:52 Uhr

Ich finde man sollte den Mittelweg gehen.

Ein Kind fördern,aber nicht überfordern.

Basteln,kneten,spielen ,singen...sollte man DAS nicht eher zu Hause mit seinem Kind????

Ich denke schon dass die Institution Kindergarten in den nächten Jahren einen krassen Wandel durchmachen wird-halte dies auch für sehr sinnig.

Von"Pflichtveranstaltung" zu sprechen halte ich für übertrieben-Kinder lassen sich zu nix "zwingen" auf das sie null Bock haben

Vielleicht bringt Frühenglisch und musikalische Früherziehung nix,aber Schaden tuts bestimmt auch nicht.

heisst ja nicht dass die Kinder in diesem Kindergarten nu gar nicht mehr basteln,kneten und spielen,mhm?

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@wickiemama

Antwort von Linda761 am 24.03.2009, 15:03 Uhr

(Habe Dir oben auch gerade nochmal geschrieben).

Klar kommt bei meinem Sohn beim Basteln noch nichts raus, weil er erst 3 ist. Aber eben darum ist es nicht sonderlich sinnvoll, ihn im Kindergarten basteln zu lassen. Es macht ihm keinen Spaß, wenn er die Vorlage der Erzieherin sieht und selbst nichts hinbekommt, was auch nur im entferntesten so aussieht. Wenn er frei eine Collage kleben darf, macht er das sehr gern. Leider wird im Kindergarten oft "anlassbezogen" nach irgendeiner Vorgabe gebastelt, was bei den Kleinen dann bedeutet, dass eher die Erzieherinnen basteln. Davon haben die Kinder aber ja nun nichts, denn sie wollen hauptsächlich SELBER was machen.

Ich lasse meine Kinder Kinder sein. Ich wollte nur deutlich machen, dass das malen, basteln und kneten für einige Kinder viel mehr Zwang bedeutet als englisch oder ein paar Buchstaben zu lernen. Ich verstehe einfach nicht, wieso man im Kindergarten basteln soll und in der Schule später dann "die ernsten Dinge des Lebens" lernen.

Ein gesundes Kind lernt gerne. Und es lernt lieber Dinge, bei denen es Erfolgserlebnisse hat. Bei einem Kind, das intellektuell recht weit entwickelt ist, sind das eben oft Dinge, die "erst in der Schule drankommen". Es ist gut möglich, dass es dann später am malen und basteln mehr Spaß hat. Wenn die Feinmotorik dann soweit ist, dass was "Schönes" bei rauskommt. (Nicht, dass ich von meinem Sohn irgendwas verlangen würde. Aber er ist ein Kind, dass sehr wohl merkt, ob er etwas gut kann oder nicht. Und wenn er was nicht gut hinkriegt (wie das malen) verliert er für eine Weile das Interesse dran und probiert es später mal wieder (mit deutlich mehr Erfolg). Er ist ein sehr ungeduldiges Kind und seine Feinmotorik ist noch längst nicht so weit wie sein Kopf. Daher frustrieren ihn Tätigkeiten, bei denen die Feinmotorik gefordert ist.)

Es reicht aber natürlich nicht, den Kindergarten da flexibler für die Bedürfnisse des einzelnen Kindes zu gestalten. Die Schule muss da schon mitziehen. Es gibt da sehr gute Konzepte z.B. mit klassenübergreifendem Lernen, wo jedes Kind im eigenen Tempo lernen kann.

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Re: was nützt es dem kind das es englisch spricht

Antwort von Linda761 am 24.03.2009, 15:26 Uhr

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Meinst Du, englisch lernen schadet der Schulreife?

Und womit fördet der "normale" Kindergarten die Schulreife? Ich sehe nichts, was in einem Kindergarten mit Englisch-Unterricht per se zu kurz kommen würde.

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Finde ich toll - aber nur Freiwillig!

Antwort von Krümelkecks am 24.03.2009, 19:01 Uhr

Hallo,

ich finde die angebotenen Sachen ganz toll. Unser Kiga singt auch sehr viel mit den Kindern (sind mit dem Felix ausgezeichnet), aber leider bieten sie bisher noch nicht musikalische Früherziehung an. Meine Tochter liebt Musik und ich glaube, sie würde daran liebend gern teilnehmen! Auch habe ich ein sehr wissbegieriges Kind und bin der Meinung, man sollte ein Kind zu nichts zwingen - seinen Wissensdurst aber auch nicht unterbinden!

LG
Katja

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Re:Finde ich völlig in Ordnung, wir überlegen zu wechseln. Und ein Kiga der ganz

Antwort von Charlie+Lola am 25.03.2009, 7:51 Uhr

toll schien, wo wir schon fast die Anmeldung für den Sommer unterschrieben haben, hat sich genau mit der Sache disqualifiziert.
Ich finde Hausaufgaben (die er wohl aufgibt) und Pflichtprogramme gehören da nicht hin.
Leistungsgesellschaft hin oder her, mit Druck erweckt man eh nix.

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Re:Finde ich völlig in Ordnung, wir überlegen zu wechseln. Und ein Kiga der ganz

Antwort von nani1980 am 25.03.2009, 8:36 Uhr

Habe jetzt die Antworten nicht durchgelesen, ich sehe es zwiespältig. Was ich klasse fände, wäre eine Mischung, am Anfang im Kiga natürlich spielen etc. aber wenn sie dann meinetwegen i. d. Vorschulgruppe sind, fände ich es nicht verkehrt, wenn sie ans Lesen und Schreiben gewöhnt werden, wurde bei mir damals auch so gehandelt. Musikalische Früherziehung finde ich prinzipiell toll, sollte aber natürlich auf freiwilliger Basis geschehen, soll heissen, das Kind muss Lust daran haben, in dem Fall würde ich es auch fördern. Aber wenn nicht, dann nicht, erzwingen kann man nix! Das mit dem englischen ist für mich ein No-Go, obwohl ich selbst einen Fremdsprachenbezogenen Beruf erlernt habe, gehört diese Sache für mich in die Schule und nicht in den Kiga.

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Re: Altmodische Einstellung ? Wirklich ?

Antwort von Prettyangel am 25.03.2009, 9:17 Uhr

Hallo,

ich bin da deiner Meinung. Die Kids müssen in der Schule dann genug Druck und Stress aushalten mit dem Lernen und Erwartungsdruck.
Ich bin der Ansicht man soll sie auch mal Kind sein lassen. Basteln, Malen, Singen, Tanzen und einfach nur Spielen macht ihnen Spaß und sie lernen dabei genauso viel... nur eben kein Englisch und kein Lesen, Schreiben und Rechnen... :0)

Ich würd meine Kids nicht dahin schicken. Meine Lernen von sich aus gern was... haben massig Vorschulbücher zu Hause, die sie mit Vorliebe machen... aber das freiwillig und gerne. Meine Große möchte da jeden Tag was machen und das lass ich sie auch... aber nur wenn sie es selber möchte! Aber sie spielt auch gern einfach nur mit ihren Puppen und Legos oder träumt mal vor sich hin.. und das find ich gut.

LG
Silke

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