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Geschrieben von connys1977 am 30.12.2013, 13:42 Uhr

Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Hallo,

ich möchte mich heute mal an euch wenden um eine unabhängige Meinung zu erhalten.

Kurze Vorgeschichte:
Unsere Tochter kam in der 35. SSW sehr plötzlich per Kaiserschnitt zur Welt. Grund war eine Plazentainsuffizienz und somit eine Unterversorgung. Sie wog nur 1.600 g und war 47cm groß. Zunächst haben wir den Schock dieses schnellen Kaiserschnitts und des geringen Gewichts ganz gut weg gesteckt. Uns war klar, dass unsere Tochter zunächst zur Versorgung noch auf der Kinderintensiv bleiben musste.

Drei Wochen nach der Geburt trat ein Hirnblutung auf. Dies war natürlich ein Schock!!!! Die Hirnblutung trat im Bereich des Gehirns auf, welcher für die Motorik zuständig ist. Wir wussten nicht, was uns für die Zukunft erwartet und wie die Spätfolgen sein würden. Bis auf meine Eltern wissen sonst keine Personen von diesem dramatischen Zwischenfall. Inzwischen ist es so, dass unsere Tochter 12 Monate alt ist. Sie ist immer ein wenig zurück, aber geistig merkt man ihr nichts an, ganz im Gegenteil. Sie ist finden wir schon sehr aufmerksam und intelligent. Aber die linke Hand ist schon sehr auffällig. Sie kann nicht richtig greifen. Hat die Hand fast immer zur Faust. Sie bekommt Krankengymnastik, Frühförderung, ...

Im Moment belastet es mich sehr, weil ich nicht weiß, wie wir dies vor Freunden und Bekannten erzählen sollen. Wir haben schließlich 12 Monate nichts von ihrem kritischen Gesundheitszustand erzählt. Grund war ja damals, dass wir kein Mitleid wollten und unsere Tochter von allen "normal" behandelt werden sollte.

Wie könnten wir jetzt damit gegenüber anderen umgehen? Es lässt sich mittlerweile nicht mehr verschweigen, dass motorische Auffälligkeiten da sind...

Danke im Voraus für eure Meinung, eure Tipps und eure Standpunkte....

 
9 Antworten:

Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von Osterhase246 am 30.12.2013, 14:26 Uhr

vor was genau hast du denn angst?

ich denke, wenn du freunden und bekannten es genau so erzählst, werden sie Verständnis haben. (aber eben vllt auch mitleid empfinden)

IHR müsst doch damit leben. ich würde es aber erzählen, dann kommen keine Missverständnisse auf.

du kannst ihnen doch genau erklären, warum ihr es nicht gleich erzählt habt und dass ihr auch jetzt kein mitleid wollt.

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von mf4 am 30.12.2013, 14:54 Uhr

Ich finde das völlig okay, dass ihr das selbst erst einmal verdauen musstet und abgewartet habt wie sich das Kind entwickelt. Ich denke auch nicht, dass ihr euch jetzt irgendwie rechtfertigen müsst und unbedingt alles bekanntgeben müsst.
Wenn es dir ein Bedürfnis ist Familie und engen Freunden zu erzählen mach es aber müssen muss man gar nichts. Wenn jemandem etwas auffällt kann man es ja begründen und erzählen.

Ich finds super, dass es trotz der hoch-dramatischen Situation so gut läuft und die Therapien werden es sicher noch mehr verbessern. Sollten motorische Probleme bleiben dann wird sich das sowieso ergeben, dass man über die Ursachen spricht.

Ich denke du möchtest es loswerden und wenn das so ist mach es einfach. Als Freundin würde ich das aufnehmen und mich mit euch freuen, dass nichts schlimmeres passiert ist.

Mein Neffe am als Frühchen als Sturzgeburt auf den Fliesen im Badezimmer zur Welt und ich erfuhr nach und nach häppchenweise was noch passierte, dass auch Verdacht bestand, dass sein Herz nicht okay ist... ich war einfach nur erleichtert, dass keine wirklich schlimmen Dinge mehr eintrafen... nun wird er 3 und alles ist gut und er wahnsinnig süß. Ich würde meinen er ist in wenigen Dingen auch ein wenig hinterher aber er wird alles nachholen.

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von frg2706 am 31.12.2013, 11:34 Uhr

Hallo,

erstmal finde ich es ganz toll wie ihr eure Tochter unterstützt (mit Physio, Frühförderung usw, evtl später auch Ergotherapie?)
Kinder sind sehr gut in der Lage ein Handicap zu kompensieren und kommen im späteren Leben meist gut damit zurecht
Ich kann dich gut verstehen, dass ihr das bisher größtenteils verschwiegen habt. Man geht ja nicht mit dem Handicap seines Kindes hausieren und ihr habt ja auch nicht gewusst wie sich das entwickelt, hätte auch sein können das man nix merkt.
Wäre ich an deiner Stelle würde ich vermutlich erst auf Nachfragen erklären warum sie z.B. ihre Hand nicht in dem Ausmaß wie andere Kinder benutzen kann.
Ich bin mir sicher, dass eure Freunde und Bekannten sich mit euch freuen, dass sich eure Maus so gut entwickelt.
Kurze Frage abseits vom Thema, bekommt sie Botox? Weiß sie über ihr Handicap bescheid?
LG Anna

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von connys1977 am 31.12.2013, 13:28 Uhr

Hallo Anna,

Nein, sie bekommt kein Botox.

Du meinst ob die Kleine Bescheid weiss? Ich glaube bis jetzt realisiert sie es noch nicht. Mit 12 Monaten....

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von frg2706 am 31.12.2013, 15:31 Uhr

hast PN

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 02.01.2014, 13:11 Uhr

Du musst Dich doch nicht gezwungen fühlen mit Deinen Freunden und Bekannten über die Ursache der motorischen Einschränkung zu sprechen. Wenn Du denkst, dass es Dir hilft, darüber zu sprechen, würde ich es tun. Oder auch wenn direkte Nachfragen kommen.
Meine Nichte hatte übrigens vorgeburtliche ein Blutgerinnsel im Gehirn und war 3 Jahre lang sichtbar in allem verzögert entwickelt. Mit einem Jahr konnte sie gerade mal robben und sich drehen. Laufen konnte sie erst mit über 2 Jahren. Sie hatte allerdings keine speziellen Einschränkungen, sondern lediglich eine stark verzögerte Entwicklung. Inzwischen mit fast 8 Jahren ist sie mit Gleichaltrigen auf dem gleichen Stand. Zurückgeblieben ist allerdings eine Epilepsie. Meine Schwägerin hat das auch nur der Familie erzählt. Sie wurde aber öfter angesprochen, weil es schon offensichtlich war, dass ihr Kind nicht im Durchschnitt lag.

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von shinead am 02.01.2014, 13:52 Uhr

Wenn ihr nicht möchtet, dann müsst ihr doch den genauen Grund der Einschränkung gar nicht nennen.

Ihr könntet auch von einer Nachwirkung der Plazentainsuffizienz sprechen oder schlichtweg von einer nachgeburtlichen Komplikation, die sich heute eben in einem motorischen Defizit äußert.

Ihr könnt selbst entscheiden wem ihr was und in welchen Einzelheiten erzählt.

Ich denke nicht, dass euch irgendjemand böse ist, dass ihr vor einem Jahr nicht die komplette Krankenakte eurer Tochter offen gelegt habt. Prinzipiell geht es ja auch nur wenige Menschen wirklich etwas an.

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von Kaspalori am 04.01.2014, 18:57 Uhr

Seid ehrlich und sagt die Wahrheit.
Freunde, die dann bei euch bleiben sind wahre Freunde.
Freunde, die eure Tochter trotzdem noch lieb haben, sind wahre Freunde.
Freunde die sich umdrehen und gehen sind falsche Freunde.

Das mussten meine Eltern auch lernen.

Meine Eltern mussten auch da durch. Sie haben ein kleines Mädchen, mich, adoptiert. Ein Frühchen 48cm 2000g. Sehenden Auges, dass dieses Mädchen möglicherweise behindert sein würde. Wobei meine Startbedingungen noch schlechter waren. Ich war am ganzen Körper schwerst spastisch.

Dank Krankengymnastik ist einzig mein Defizit ebenfalls die linke Hand.
Aber ich habe mich daran gewöhnt, habe mein Leben nicht nach dem Defizit, sondern nach dem Können ausgerichtet.

Ich empfinde es als nicht tragisch, dass meine Zwiebeln immer grob geschnipselt sind, ich nicht eine Kartoffel mit dem Messer pellen kann und beim Kochen etwa so tappsig bin wie ein Grundschulkind.

Dass ihr kein Mitleid wollt ist verständlich. Und ich bin sicher, dass eure Tochter trotz ihrer linken Hand ein glückliches Mädchen wird und auch später selbstständig einen Haushalt führen kann trotz schlechter Feinmotorik.

Aber Vertuschen und Verheimlichen ist keine Dauerlösung (wie ihr nun gemerkt habt). Da hilft nur offen damit umzugehen.

Solange die Kleine lacht und strahlt, sind doch solche Dinge nebensächlich!
Hauptsache sie ist glücklich. :-)

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Re: Tochter hatte Hirnblutung, bislang niemandem davon erzählt. Und nun???

Antwort von Geisterfinger am 28.01.2014, 10:05 Uhr

Ich glaube ich würde daraus gar keine große "wir haben es Euch bisher verschwiege".Sache machen. Bei Frühchen ist es doch "normal", dass erst im Laufe der Zeit klar wird, welche Folgen und Einschränkungen sie haben.
Ich würde das nicht als großen Vertrauensbruch unter Freunden betrachten.
Ihr könnt doch erzählen, dass Ihr die Einschränkung jetzt auch beobachtet und dann wenn Ihr wollt von der Hirnblutung erzhlen oder eben auch nur auf die frühe Geburt verweisen.

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