Geschrieben von suwi am 25.07.2003, 11:34 Uhr |
Besondere Mütter
Besondere Mütter
von Erma Bombeck (übersetzt aus dem Englischen)
Die meisten Frauen werden durch Zufall Mutter. Manche freiwillig, einige unter gesellschaftlichem Druck, andere haben es lange geplant und erhofft, und ein paar werden Mutter aus reiner Gewohnheit. Dieses Jahr werden mehr als 100.000 Frauen Mütter behinderter Kinder werden.
Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, nach welchen Gesichtspunkten die Mütter behinderter Kinder auserwählt werden ? Ich stelle mir Gott vor, wie er auf die Erde sieht und sich die Werkzeuge der Arterhaltung mit größter Sorgfalt und Überlegung aussucht. Er beobachtet genau und diktiert dann seinen Engeln Anweisungen ins riesige Hauptbuch.
"Maier, Irmgard: Einen Sohn. Schutzheiliger: Matthias
Förster, Margot: Eine Tochter. Schutzheilige: Cäcilie
Rüster, Carola: Zwillinge. Schutzheiliger ? Gebt ihr Gerhard, der ist es gewohnt, dass geflucht wird."
Schließlich nennt er einem Engel einen Namen und sagt lächelnd: "Ihr gebe ich ein behindertes Kind."
Der Engel ist neugierig: "Warum gerade ihr, oh Herr ? Sie ist doch so glücklich !" "Eben deswegen !" sagt Gott lächelnd. "Kann ich einem behinderten Kind eine Mutter geben, die das Lachen nicht kennt ? Das wäre grausam."
"Aber hat sie denn die nötige Geduld ?" fragt der Engel.
"Ich will nicht, dass sie zuviel Geduld hat, sonst ertrinkt sie in einem Meer von Selbstmitleid und Verzweiflung. Wenn der erste Schock und Zorn abgeklungen sind, wird sie es tadellos schaffen. Ich habe sie heute beobachtet. Sie hat den Sinn für Selbständigkeit und Unabhängigkeit, der bei Müttern so selten und so notwendig ist. Verstehst du, das Kind, das ich ihr schenken werde, wird in seiner eigenen Welt leben. Und sie muss es dazu bringen, in der ihren zu leben. Das wird nicht leicht werden."
"Aber Herr, soviel ich weiß, ist ihr Glaube an dich nicht besonders stark !"
Gott lächelt. "Das macht nichts, das bringe ich schon in Ordnung. Nein, sie ist hervorragend geeignet. Sie hat genügend Egoismus."
Der Engel ringt nach Luft. "Egoismus ? Ist das denn eine Tugend ?" Gott nickt. "Wenn sie sich nicht gelegentlich von dem Kind trennen kann, wird sie das alles nicht überstehen. Diese Frau ist es, die ich mit einem nicht ganz vollkommenen Kind beschenken werde. Sie weiß es zwar noch nicht, aber sie ist zu beneiden. Nie wird sie ein 'gesprochenes Wort' als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Nie 'einen Schritt' als etwas Alltägliches. Wenn ihr Kind zum erstenmal 'Mama' sagt, wird ihr klar sein, dass sie ein Wunder erlebt. Wenn sie ihrem Kind einen Baum, einen Sonnenuntergang schildert, wird sie ihn so sehen, wie nur wenige Menschen meine Schöpfung sehen. Ich werde ihr erlauben, vieles deutlich zu erkennen, was auch ich erkenne --- Unwissenheit, Grausamkeit, Vorurteile --- und ich werde ihr erlauben, sich darüber zu erheben. Sie wird niemals allein sein. Ich werde bei ihr sein, jeden Tag ihres Lebens, jede einzelne Minute, weil sie ihre Arbeit ebenso sicher tut, als wäre sie hier neben mir."
"Und was bekommt sie für einen Schutzheiligen ?" fragt der Engel mit gezückter Feder.
Da lächelt Gott: "Ein Spiegel wird genügen !"
liebe Grüße suwi
PS...bin nicht die gläubigste Kirchgängerin..aber es hat mir irgendwie Mut gemacht ..
..bin neu hier ..Mein Sohn Manuel ist mittlerweile 8 jahre alt ..hat seit seinem 6. Lebensmonat eine Epilepsie, sich die ersten 4 jahre normal entwickelt..dann hatte er min. 800 Grandmal-Anfälle in einem Jahr war über 20 Monate stationär in Kliniken..man konnte zusehen ..wie er langsam abgebaut hatte..er konnte sich einfach zwischen den Anfällen nicht mehr ausreichend erholen ..wir haben ihn oft tagelang gefüttert, weil er zu schwach war, den Löffel zu halten.. das mit anzusehen war für uns sehr schlimm..und ich wünschte mir nichts sehnlicher als meinen 3-jährigen Lausbub, der mich mit seinem Gekletter und Gehopse oft rasend gemacht hat vor Sorge;-).. zurück. Mittlerweile hat er alle Antiepileptika durch, die für ihn in Frage kommen..3 Gehirnoperationen ( 2 nur zu Diagnosezwecken) und es geht ihm seit seiner letzten Op zumindest so gut, dass er wieder rumspringt, er hat zwar noch bis zu 20 Grand-mal im Monat, aber man sieht, dass er wieder Fortschritte macht.. und wir Eltern haben in den letzten Jahren auch Fortschritte gemacht ..wir haben gelernt und können nun auch damit umgehen, dass unser Sohn nie wieder der *normal gesunde Junge sein wird, der er mal war..das war ein harter und langer Kampf ..mit viel Wut und Trauer und Hilflosigkeit..abver auch mit Humor ..ganz wichtig das Lachen nie dabei verlieren, denn das würde Euer Kind nicht verstehen, wieso seine Mama und sein Papa nicht lachen...
knuddels suwi
man das ist wirklich schön, musste richtig weinen
Antwort von tanzmaus am 26.07.2003, 20:05 Uhr
heike
Ich kann mich Tanzmaus nur anschließen, mir is gleich ganz anders zumute. Alles Gute für Euch und LG Dana und Max
Antwort von mamadana am 26.07.2003, 21:50 Uhr
1
Re: Besondere Mütter
Antwort von Rowena am 27.07.2003, 16:44 Uhr
Hallo suvi,
Dein Brief hat mich sehr berührt. Ich wünsche Dir und Deinem Sohn Manuel viel Kraft und Glück.
Alles erdenklich Gute!
rowena
Re: Besondere Mütter
Antwort von suwi am 28.07.2003, 8:01 Uhr
..
danke ..das tut sooooooooooooo gut und ihr seid echt lieb :-)))
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