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Geschrieben von einöde am 21.12.2013, 20:11 Uhr

Rechtschreibprobleme...bitte um Hilfe beim Erklären...

Mein 9 jähriger (3. Klasse) hat plötzlich Probleme in der Rechtschrift und deswegen suche ich Regeln/Erklärungen/Hilfestellungen. In der zweiten Klasse schrieb er jedes Diktat super (immer so 0-2 Fehler).

Er macht immer wieder die selbe Art von Fehlern:

1.) Groß und Kleinschreibung:
Klar, Hauptwörter schreibt man groß, alles andere klein und man erkennt sie, indem man einen Artikel davorsetzen kann
"der Junge"....und "der kluge Junge"....aber "der Kluge"....
"ich rolle" aber "er reißt im Rollen" ....ICH weiß, es sind substantivierte Verben, aber wie erklärt man das einem 9 jährigen

2.) Verdoppelungen von Mittlaute
Gab ihm den Tipp, immer die Grundform/Verlängerung zu bilden, da hört man die Verdoppelung:
z.B. Das Getreide quillt auf. (quellen, also zwei l)
ABER: Die Kinder stritten (streiten) NUR ein "t"
Er hat ein Fahrrad. ("hatten" aber mit 2 t)
Zusammen sind wir gut. ABER Insgesamt sind wir gut. Weshalb schreib man "insgesamt" mit einem "m" und "zusammen" mit 2?

3.) "in" oder "ihn" bzw. "im" oder "ihm"
Gab ihm den Tipp: Überall wo er seinen Namen einsetzten kann und der Satz macht noch Sinn schreibt man es mit "h" (da Personalpronomen) und ansonsten ohne (Ortsangabe).
Aber irgendwie klappt es trotzdem nicht...anderer Erklärungsversuch???

4.) Dehnung mit h oder Verdoppelung des Vokals
Er pflückt ein paar Beeren. Warum nicht "pahr Behren"?
Weshalb aber Feuerwehr und nicht Feurweer? Für mich klingt "Beeren" und "Wehr" bei den "es" gleich :-(

5.) Weshalb schreibt man maches mit "ie" und anderes wieder nicht
"Ruine, Gardine, Tiger, gibt" höre ich ein langes "i", aber man schreibt es nicht...
Aber bei "Miene, viel, Biene", schreibt man schon ein "ie".
WANN kann man sich auf das Hören verlassen und wann nicht?
Ich dachte, nach der letzten Rechtschreibreform soll man so schreiben wie man es hört? Wo ist da mein Denkfehler?

Bin für jeden Tipp dankbar!
Kari

 
7 Antworten:

Re: Rechtschreibprobleme...bitte um Hilfe beim Erklären...

Antwort von Silke11 am 21.12.2013, 21:36 Uhr

Die letzte Rechtschreibreform führte keineswegs das Schreiben, wie man es hört, ein.

zusammen braucht 2 m, weil das a kurz ist, also müssen 2 Konsonanten folgen. Insgesamt hat nach dem a 2 Konsonanten.

Ihn und in wird doch schon verschieden gesprochen, bei ihn ist das i lang, bei in kurz.

Zu 4.: Das muss man sich ein einfach merken, wie diese Wörter geschrieben werden.

Ein langes i schreibt man meist ie, die Ausnahmen (Tiger, Igel usw.) muss man lernen und sich merken.

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Re: Rechtschreibprobleme...bitte um Hilfe beim Erklären...

Antwort von Lilipaula am 21.12.2013, 22:07 Uhr

Hallo einöde,
vielleicht hilft dir die FRESCH- Methode; ich habe sehr gute Erfahrungen mit meinen Schülern damit gemacht!!
Es gibt 4 Rechtschreibstategien:
1. Silbentrennung: hier hörst du besonders doppelte Mitlaute:quel-len,
sie strit-ten, hat-ten, ABER: ins-ge-samt, zu-sam-men

2. Ableitung: bei äu/eu ä/e ...
Baum- Bäume, Hand- Hände

3. Verlängerung: bei ähnlich klingenden Endlauten (t-d,g-k, b-p..)
Bild- Bilder, Kalb- Kälber

4. Merkwörter: manches kann man einfach nicht erklären! x-chs, v-f
hier auch viele Wörter mit Dehnungs-h (statt doppelten Vokat)

Zur richtigen Rechtschreibung gehören zudem Kenntnisse in der Grammarik ( Wortarten: (rollen-. das Rollen: Sinnzusammenhang im Satz ist hier entscheidend), Satzanfang groß schreiben..)

Hier sieht man wieder dass ein Dikat nie die wirkliche Rechtschreibleistung abfragen kann!! Vielmehr geht es darum, wie gut ein Kind geübt hat und sich die Merkwörter eingeprägt hat. Wenn dein Sohn jetzt im 3. Schuljahr plötzlich Probleme mit der Rechtschreibung hat, dann vermute ich mal, dass bis ins 2. Schuljahr die Diktatwörter wie irre geübt wurden , aber nicht WARUM sie so geschreiben werden. Das Wissen wird aber jetzt plötzlich und die Kinder sollen Transferleistungen erbringen!
Rechtschreibung ist mehr als Wörter auswendig wissen, es geht um das Anwenden von Strategien.
Mein Tipp: google mal bei FRESCH- Methoden

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Re: Rechtschreibprobleme...bitte um Hilfe beim Erklären...

Antwort von Jule9B am 22.12.2013, 9:10 Uhr

Es gibt doch tolle Arbeitshefte dazu, wo das Kind nach und nach die verschiedenen Regeln wiederholt und Übungen dazu macht. Da sind Ausnahmen dann auch markiert/angegeben und müssen eben auswendig gelernt werden.

Schau doch mal im Schulbuchhandel, ob du was findest, was deinem Sohn zusätzlich zur Schule helfen könnte, und er arbeitet es mit deiner Hilfe/selbstständig durch.

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Re: Rechtschreibprobleme...bitte um Hilfe beim Erklären...

Antwort von DK-Ursel am 22.12.2013, 11:21 Uhr

Hej kari!

naja, von der Rechtschreibreform halte ich eh nicht viel.

Rechtschreibregeln müssen die kinder in der Schule natürlich lernen, ich selber habe trotz bester Diktatnoten diese Regeln erst gelernt, als ich sie meinen Nachhilfeschülern vermitteln mußte.
Letztendlich aber betet sich ja kein Mensch solche Regeln vor.

Paula hat Dir ja schon brauchbare Regeln/Tips gegeben.
ich erinnere mich z.B., daß die Beeren, das Haar, Paar oder sonstwas AUSNAHMEN sind, weil Doppelvokale i nder dt. Sprache nicht mehr vorkommen - dafür haben wir "jetzt" das Dehnungs-h.

Die doppelten Konsonaten haben wir in den ersten Klassen durch Silbentrennung 0 Klatschen tatkräftig geübt.
Und die Endlaute wie -ig, -lich, etc. erkennt man wie Paula beschreibt, indem man die Worte verlängert.

Und dann denke ich daran, daß die dänischen kinder manche Wörter (gängige) wirklich auswendig lernen wie Vokabeln, weil man deren abweichende Aussprache-Schreibweise nicht erklären kann - oder nur sehr kompliziert.
Bei meinen zweisprachig aufwachsendnen Kindern habe ich festgestellt, daß auch ohne großes Üben dt. Rechtschreibung besser wurde, weilsie dt. Bücher gelesen haben.
Sicher / hoffentlich lest Ihr noch vor, dann müßten Bücher doch auch interessant für ihn sein.
Laß Dir auch mal was von ihm vorlesen - sucht spannende Bücher i nder Bibliothek - und spielt, so wie wir, viele Spiele, in denen man die Sprache benutzt - Scrabble ist nur eins davon!

Ich denke auch wie Paula, daß man Rechtscheibung nie getrennt von Grammatik und der einsicht in Sprache/n überhaupt betrachten - und erbringen - kann.
ABER man kann durch Üben - und hier meine ich nicht soviel schulisches Üben nach den Hausaufgaben = Pauken, Weiterpauken, sondern eben Spiele, Lesen, aber auch diese Übungsheftchen, mit denen man Wartezeiten beim Zahnarzt, im Bus, etc. überbrückt, einiges verbessern.

Gruß Ursel, DK

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Re: Anders rangehen - Erklärungen reichen nicht...

Antwort von Bonnie am 22.12.2013, 11:54 Uhr

Hallo,

Du hast einen etwas ungünstigen Ansatz. Du glaubst, wenn Du endlich die perfekte Erklärung gefunden hast, wird bei Deinem Sohn der Groschen fallen und er wird die Wörter richtig schreiben.

Kinder lernen aber nur sehr wenig durch Erklärungen - und sehr viel durch regelmäßiges Üben. Bei der Rechtschreibung gibt es nichts, was so effektiv hilft, wie tägliches Training (10 Minuten reichen). Alles im Gehirn will trainiert sein. Auch Du hast ja weder Schwimmen noch Autofahren gelernt, nur weil Dir jemand gut erklärt hätte, wie das geht, oder? Du musstest es einfach üben. Nur so lernt das Gehirn wirklich.

Erklären ist also nur ein erster Schritt, ein kleines Hilfsmittel. Wichtiger ist jetzt die bewährte Wörter-Kartei: Dabei legt man einen Karteikasten an mit drei Fächern. Ins erste kommen Wörter (pro Kärtchen nur ein Wort), die er falsch geschrieben hat, sie werden alle ein bis zwei Tage geübt. Schreibt er sie beim nächsten Üben richtig, wandern sie ins zweite Fach. Wörter hier werden nur einmal wöchentlich geübt. Sitzen sie gut, kommen sie ins dritte Fach für Wörter, die man nur einmal im Monat wiederholt. Was falsch geschrieben wird, wandert wieder ins erste Fach.

Das ist eine einfache und von Pädagogen empfohlene Methode. Ich habe damit die Rechtschreibung meiner Tochter inh. weniger Monate auf Vordermann gebracht. Die Hintergrundregeln (wann langes "ie", wann kurzes "i") lernen die Kinder dabei automatisch und nebenbei - einfach durchs viele Training.

LG

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Also, meinem Sohn habe ich die Regeln erklärt, wenn er beim frei Schreiben

Antwort von Silke11 am 22.12.2013, 12:57 Uhr

an "kritische" Wörter kam, habe ich ihm gesagt, wie die geschrieben werden, das hat er sich meist auf Anhieb gemerkt - geübt hat er nie. Jetzt hat er eine sehr gut Rechtschreibung. Gelesen hat er so gut wie gar nicht.

Er ist aber insgesamt sprachlich sehr gut, ich glaube, er hat irgendwie ein Gefühl dafür. Die Rechtschreibung hat sich ja auch irgendwie entwickelt und ist nicht völlig willkürlich (abgesehen von so Wörtern wie Thron).

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Danke für all die Tipps....

Antwort von einöde am 25.12.2013, 15:50 Uhr

ich werde natürlich weiterhin mit meinen Sohn üben, aber ich dachte manche Regeln würden helfen, und das mit "zusammen" und "gesamt" war mir bis dato ebenfalls schleierhaft, also danke für diese Erklärung!!

Muss vielleicht dazu sagen, dass ich auch selbst enorme Rechtschreibprobleme hatte (und immer noch einige habe...:-() und es erst als Erwachsene über die Grammatik (und Latain) so einigermassen gelernt habe.

Mein erster Sohn hatte von Anfang an auch diese Problme und ich übte mit ihm von der ersten Klasse weg regelmässig. Er ist jetzt nicht super in der Rechtschrift, aber es geht so. Mein Zweiter konnte mit 5 jahren schon komplett lesen (er hörte eben zu, wenn ich mit dem zwei Jahre älteren übte) und konnte auch nicht geübte Wörter richtig schreiben und nun ist auf einmal alles weg....Früher ging das mit dem Trennen, jetzt auf einmal nicht mehr, jetzt trennt er z.B. Elt-tern und nicht mehr El-tern

DANKE für alle Tipps und Antworten!
Und noch schöne Feiertage!
Karin

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