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Geschrieben von sumse am 20.05.2006, 14:30 Uhr

Nochmal zu Klassenfahrten in der Grundschule...

Ich finde es teilweise völlig übertrieben, in der Grundschule bereits mehrtägige Klassenfahrten (wir sprechen hier von einer Woche und läger) zu veranstalten. Wahnsinn! Muss das denn sein? Die Klassengemeinschaft kann ich auch anders und mit einfacheren Mitteln fördern, aber diese kostspieligen Klassenfahrten sind mir ein Dorn im Auge. Wozu soll das gut sein???
Ich bin selber Grundschullehrerin und bei uns ist es üblich, eine eintägige oder höchstens zweitägige Fahrt am Ende der 4. Klasse zu machen-vorher nicht! Die Eltern werten dies überaus positiv und die Kinder genießen auch ihre eintägige Fahrt!
Dafür gibt es in den anderen Schuljahren Wanderungen, Grillfeste, wunderschöne Schulfeste und Lesenächte. Das kostet (fast) nichts und ist der Gemeinschaft mindestens genauso förderlich wie aufwändige und mit Luxusprogramm ausgestattete und schweineteure Fahrten!!!
Sorry, aber das ist in meinen Augen Irrsinn. Und dann wundert man sich, wenn das Anspruchsdenken der Kinder immer weiter hochgeschraubt wird-bis hin zum 2wöchigen Badeurlaub auf Ibiza in Klasse 10 und der USA-Rundreise in Klasse 12.
In Koblenz gibt es eine Grundschule, dit hat mit ihren Viertklässlern einen Flug in die USA (!!!) gemacht-die Partnerschule besuchen. Ja, spinn ich?
Ich habe zwei Jahre lang in einer Schule gearbeitet, in der es üblich war, zum Abschluss eine Woche auf den Ponyhof zu fahren-IRRE, BEKLOPPT!
Nein danke, das finde ich einfach nicht gut.(...und die Eltern auch nicht, vor allem, wenn es in der Familie mehrere Kinder gibt)
wo soll da -bitte schön- noch die Steigerung möglich sein?
Nee, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

 
24 Antworten:

Klassenfahrten sind doch ok

Antwort von Claudia36 am 20.05.2006, 16:22 Uhr

es gibt Ziele auch bei mehrtägigen Fahrten die nicht teuer sind.
Auslandsaufendhalte und dann noch in der Grundschule müssen nicht sein. Deutschland hat auch viele schöne Ecken auch in den weiterführenden Schulen kann man Klassenfahrten in deutschland machen.
Dort wird oftmals übertrieben, Sprachreisen, Austauschschüler, Skilager wo man vorher noch die ganze Ausrüstung kaufen muß.....
Aber mehrtägige Klassenfahrten in der Grundschule sind schon ok.
Wenn es nicht zu teuer ist.
Ich bin Erzieherin (mein 1. Beruf, arbeite aber als Krankenschwester mein2. Beruf den ich erst vor paar Jahren erlernt habe) als ich im Kiga gearbeitet habe , haben wir eine Abschlußfahrt der Schulanfänger über mehrere tage gemacht.
Kinder und Eltern waren begeistert und haben noch lange, als sie schon in der Schule waren davon berichtet.

Claudia

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Re: Nochmal zu Klassenfahrten in der Grundschule...

Antwort von KaMeKai am 20.05.2006, 16:37 Uhr

meine Tochter macht jetzt zum Ende der ersten Klasse eine 3-tägige Fahrt in eine Jugendherberge. Ich finde das super. Sie freut sich auch schon seit Monaten drauf.
Es ist auch nicht teuer.
LG
Kathrin

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Re: Hm...

Antwort von Bonnie am 20.05.2006, 16:46 Uhr

Hallo Sumse,

bei uns werden Fahrten von zwei bis vier Tagen Länge im dritten und vierten Schuljahr gemacht. Sie sind nicht "schweineteuer", sondern möglichst preiswert (Schullandheim). Ich finde dieses Angebot sehr schön. Auch stimmt es nicht, dass das Anspruchsdenken gestiegen ist, denn diese Fahrten haben wir vor 30 Jahren auf meiner damaligen Grundschule auch schon gemacht, und zwar eine Woche lang.

In der weiterführenden Schule habe ich vor 25 Jahren eine Skifahrt gemacht, eine Fahrt ins geteilte Berlin, und in der Oberstufe eine Abi-Fahrt nach Wien/Budapest. Alle Fahrten haben mir sehr viel gegeben und werden mir immer in Erinnerung bleiben, weil ich damals nicht viel gereist war und ich sehr viel gelernt habe. Wer Austauschschüler aufnahm, durfte zusätzlich in unsere Partnerschule nach Seattle/USA, was ich aber nicht gemacht habe. Es hat sich hier also in den letzten 25 bis 30 Jahren kaum etwas verändert. Alle Fahrten waren gut überlegt, supergut vorbereitet und extrem bereichernd.

Viel schlimmer und schädlicher als schöne Klassenfahrten finde ich Dauerfernsehen, stundenlanges Computerspiel und desinteressierte Eltern - das sind meiner Meinung nach die heutigen Kindheits-Zerstörer, die übergewichtige, unzufriedene und desorientierte Kinder hervorbringen...

Bei Deinem Posting fällt ein bissel auf, dass auch Dir das rechte Maß etwas zu fehlen scheint. Es ist nur von "Irrsinn" und "bekloppt" die Rede, was zu einer Grundschullehrerin ehrlich gesagt nicht so recht passen will. Hoffentlich bist Du bei Deinen Schülern mit Deinen Urteilen etwas gelassener und gemäßigter.

Bleib cool, eh?

Bonnie

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Ich fand es übrigens sehr Schade das unsere in der 1. Klasse noch nicht auf Klassenfahrt gingen

Antwort von claudia36 am 20.05.2006, 16:51 Uhr

sondern erst ab der 3. Klasse.
In der 1. und 2 Klasse haben sie nur Tagesausflüge gemacht, war auch schön aber nicht so als wenn man mit den Freunden übernachtet.

Ich finde Klassenfahrten gut und wichtig!

Claudia

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Nachtrag

Antwort von Claudia36 am 20.05.2006, 16:56 Uhr

Natürlich gibt es auch immer Lehrerinnen und Lehrer dehnen dies zuviel ist mit der Klasse etwas zu unternehmen, denn es ist ihre Freizeit!!!!
Das selbst habe ich an der Schule unserer Großen erlebt.
Die lehrer sagten dort klipp und klar.
Wir fahren nicht mit euch weg, denn das ist unsere Freizeit.
Das soll es auch geben.

Claudia

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Au weia!

Antwort von sumse am 20.05.2006, 18:22 Uhr

Nun...
a) keine Angst :-). Bei meinen Schülern kann ich mich mit unbeherrschten Ausdrücken wie irrsinnig und bekloppt zurückhalten. Ich gelte als besonnen, überlegt und berechenbar. Macht euch um meine Klasse da mal keine Gedanken, mein innerschulisches Verhalten ist durchaus in Ordnung.
b)Claudia, deine Bemerkung mit "Lehrern, denen das in ihrer Freizeit zuviel wird" finde ich durchaus nicht angebracht, denn das hat nichts mit meinem Posting zu tun, in dem ging es um etwas anderes. Ich schätze mich als überdurchschnittlich engagiert ein, verwende mein Engagement aber für andere Dinge. Bei mir gibt es viele Nachmittagsveranstaltungen, ich habe auch kein Problem damit,am Wochenende auf dem Acker ein Kartoffelfest zu feiern, Sonntags mit meiner Klasse selbstgebaute Drachen steigen zu lassen oder -wie gerade erst letztes Wochenende- eine Lesenacht zu organisieren (mit 3Gang-Krimimenu und Detektivrallye). Im Übrigen sprechen die Kinder auch von solchen Unternehmungen noch Jahre später, und das, obwohl sie so gut wie nichts kosten! Oder siehst du mich oder andere Kollegen als faul an, nur weil wir keine mehrtägigen Fahrten unternehmen? Gegeninterpretation: man hört munkeln, dass viele Eltern Klassenfahrten lieben, weil sie ihr Kind dann für ein paar Tage los sind:-)

Ich stehe nach wie vor zu meiner Meinung, dass ich mehrtägige Klassenfahrten bereits in der GS übertrieben finde. Wohlgemerkt-wir sprechen hier nicht von 3 Tagen Jugendherberge, das ist absolut im Rahmen. Aber eine Woche Ponyhof für mehrere hundert Euro oder ein USA-Aufenthalt sind in meinen Augen bekloppt (dieser Ausdruck ist in meinen Augen ein akzeptabler Bestandteil des Alltagsvokabulars, den ich außerhalb der Unterrichtszeit durchaus hin und wieder verwende).
Und -ja, meiner Erfahrung nach ist das Anspruchsdenken ganz gewaltig gestiegen. An der Durchschnittsschule von heute lockt man mit "normalen" Veranstaltungen immer weniger Kinder hinter dem Ofen hervor. Da muss man schon auffahren. Frag doch mal Kinder einer vierten Klasse, wie sie sich ihre Abschlussfahrt wünschen. Da fällst du um. Vor allem an Schulen in besseren Wohngegenden. Ich habe an einer Schule mein Referendariat abgeleistet, die überwiegend von Kindern aus Ärzte-, Lehrer-, Anwalts,...-familien besucht wurde. Da ging der Punk ab in dieser Hinsicht.Den Kindern fehlte teilweise jegliches Maß und ich finde, hier hat Schule auch eine erzieherische Aufgabe, nämlich, Kindern beizubringen, dass man auch ohne große finanzielle Mittel eine Menge machen kann, um die Klassengemeinschaft zu stärken. Ich finde das total wichtig. Und wo, bitte schön, bleiben die Kinder, deren Eltern sich diesen Zirkus nicht leisten können?


Ich habe während meiner Schulzeit Klassenfahrten nach Berlin (vor 89), München, Taizé und Burgund unternommen und die waren auch sehr bereichernd und wichtig -keine Frage. Noch heute schaue ich mir die Fotos an und erinnere mich gerne.
Ich bin auch der Meinung, dass Klassenfahrten im Laufe der Schulzeit wichtig und unverzichtbar sind.
Aber wohin läuft das? Ich habe viele Freunde/Freundinnen, die an weiterführenden Schulen sind und da schlackerst du mit den Ohren, wenn du hörst, welche Wünsche die Damen und Herren Schüler (teilweise mit Elternunterstützung) äußern. Wie gesagt, 2 Wochen Badeurlaub auf einer kanarischen oder sonstigen Insel sind nicht ungewöhnlich. Was soll das für einen Sinn haben? Ich kann dir da Storys erzählen, da verstehe -zumindest ich- die Welt nicht mehr.

Bevor das zu weit ausufert, resumiere ich nochmal kurz: Klassenfahrten sind richtig und wichtig. Jedoch muss man nicht schon in der Grundschule übertriebene und teure Fahrten machen (und nur von denen war in meinem ersten Posting die Rede).

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War nicht persönlich gemeint

Antwort von Claudia36 am 20.05.2006, 18:38 Uhr

ich sagte nur es gibt solche

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Ich habe es auch nicht persönlich genommen...

Antwort von sumse am 20.05.2006, 19:20 Uhr

...ich sagte nur, dass diese Aussage rein gar nichts mit dem Inhalt meines Postings zu tun hat. Aber es ist natürlich am einfachsten, gleich mal einen Rundumschlag auszuteilen.

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Re: Nochmal zu Klassenfahrten in der Grundschule...

Antwort von sechsfachmama am 20.05.2006, 19:51 Uhr

diese totale Ausuferung der Ziele, Tage und Kosten finde ich schon bedenklich - egal in welcher Klasse.
Viele Kinder wollen nur noch Action, teuer muss es sein, exklusiv usw. - da frage ich mich schon, wo das hinführen soll.
Ich bin der Meinung, eine Klassenfahrt ist dazu gedacht, dass sie Schüler und Lehrer im "normalen Alltag" näher kommen, sich außerschulisch den ganzen Tag erleben und (das wichtigste) dass sie dort auch was lernen.

Bei uns gibts in der GS immer in der 4. Klasse am Ende die Klassenfahrt (dann gehen die Kinder auseinander an verschiedene Schulen - Mittelschulen, Gymnasium) und bei dieser Fahrt geht es in erster Linie darum, Schulstoff auf andere Art und Weise zu vermitteln - in der Natur, bei Projekten usw. Kostenpunkt für 2 Ü/VP liegt bei uns bei 50 Euro.
Unser Großer war in der 4. Klasse 5 Tage, das kostete 90 Euro.
Auf dem Gymi fahren sie in der 6. Klasse eine Woche ins Skilager in die Tschechei, Kostenpunkt war 120 Euro mit Ü/VP und Skiausrüstung.
Das zählt dann mit in den Sportunterricht.

In diesem Rahmen finde ich Klassenfahrten vertretbar, aber Badeurlaub auf Ibiza? Flug nach New York? - bis auf wenige Ausnahmen könnte das gar keiner bezahlen ...

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*Boah* Flug in die USA????

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 20.05.2006, 21:02 Uhr

da schlacker ich tatsächlich mit den Ohren!!! Ich würde NIE UND NIMMER mein Kind mit der Schule in die USA schicken! Oder in sonst ein Land!

Unsere fahren jedes Jahr (ab der 1.) ins Schullandheim, Montag hin, Freitag vormittag schon zurück. Und auch immer in die näherere Umgebung, max 2 Stunden Fahrtzeit etwa.

Das sind jedesmal um die 120 Euro, und das mal 2 und das noch neben Schulgeld und sonstigen Kosten der Montessori.

Ich würde es im Traum nicht einsehen, die Kinder schon in der Grundschule in aller Herren Länder rumzuschicken.

Skilager gibts dann in den höhreren Klassen der Schule, aber auch das ist FREIWILLIG in den Ferien eine Woche mit Lehrern. Genauso gibts demnächst einen einwöchen Segeltörn mit der Schule, auch freiwillig in den Ferien.
Ich finde Skilager auch doof für alle, die sowieso nicht skifahren wollen und sich wegen einer Woche alles kaufen/leihen müssen und auf dem 'Idiotenhügel' rumrutschen. Eine Woche Kultur und andere Aktionen bringen mehr, finde ich.

LG

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Danke!

Antwort von sumse am 20.05.2006, 22:06 Uhr

Ich dachte schon, ich sei die einzige Person weit und breit, die Sinn und Zweck teurer Fahrten -und das schon in der GS- anzweifelt.

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Re: Danke!

Antwort von schnecke71 am 20.05.2006, 22:28 Uhr

Ich bin da ganz deiner Meinung, sumse!
Bin selbst Mama eines Kindes, das im Herbst zum ersten Mal für eine Woche mit der Schule wegfährt. Es wird aber sicher keine Action-Woche sondern eher ein Ausflug in die Natur. Ich finde eine Woche schon ziemlich viel.
Aus Sicht des Lehrers muss ich sagen, dass ich - würde ich jetzt arbeite - mit Sicherheit nicht mit den Kindern wegfahren würde. Ein Grund wäre, dass ich dann von meinen Kindern eine Woche getrennt wäre- wer versorgt sie dann? Ein anderer Grund ist, dass ich glaube, mit einem Wochenende mit Eltern (!) und freiwillig und privat viel mehr Zusammenhalt/Kennenlernen etc erreichen würde. Zudem kommt, dass ich schon mehrmals auf solchen Fahrten mit war und das Heimweh immer ein großes Thema war - eine Woche mit Fremden (die Lehrerin ist nunmal nicht DIE Bezugsperson) ist für viele Kinder sehr schwer aus zu halten. Nicht zu vergessen ist auch die finanzielle Belastung für die Eltern - auch wenn angespart wird. 200€ (wurde bei uns als Richtwert angegeben - genau wissen wir es noch nicht) fehlen möglicherweise in der Urlaubskasse der Eltern und ich kenne genug Eltern, die aus diesem Grund auf den Familienurlaub verzichten mussten....dabei sollte die Familie doch im Vordergund stehen.
Argumente gegen kostspielige und lange Klassenfahrten hätte ich noch viele ;-))

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Re: Nochmal zu Klassenfahrten in der Grundschule...

Antwort von Birgit 2 am 21.05.2006, 8:21 Uhr

Hallo,
da gebe ich die vollkommen Recht. Meine Schwester arbeitet an einer Fachschule und da fahren sie auch nur im kleinen Rahmen und selbst das können sich einige ihrer Schüler nicht leisten. Selbst nicht durch Bewilligung bestimmter Zuschüsse. Sie fahren in der Regel zur Partnerschule in Polen, was immer gut ankommt (die Schüler sind zwischen 16 und 18 Jahren)...

Dann kenne ich wiederum eine weiterführende Schule, die fliegen bis Israel...

Bei uns fahren sie in der Grundschule am Ende der 4. Klasse für ein paar Tage in ein nahegelegenes Landheim und das finde ich in Ordnung. Auch an den weiterführenden Schulen hier in der Gegend nehmen sie Abstand von so bombastischen Reisen, unternehmen Klassenfahrten zu Partnerschule, Austauschfahrten, etc., wo die Kinder dann in anderen Familien leben, etc.

Diese übertriebenen Fahrten sind ja leider nur ein Beispiel für unsere teilweise sehr verwöhnte Gesellschaft. Es fängt schon im Kleinen bei den Kindergeburtstagsfeiern an. Da werden keine netten Feiern mehr zu Hause gefeiert, es muss der Zoobesuch, das Schwimmbad, Bowlen, etc. sein... Wenngleich ich mich da bislang von ausgeschlossen habe und sich noch nie jemand beschwert hat ;-)

Oder was mich vielfach wurmt, sind die mangelnden kleinen Wünsche der Kinder zu eben solchen Feiern. Da wird sich schon mit 7 Jahren Geld gewünscht oder ein Gutschein, weil sie entweder nichts wissen (wahrscheinlich haben sie schon alles) oder sie haben solche große Wünsche, die man eben nicht mit 5 bis 10 EUR erfüllen kann. Diese Entwicklung finde ich sehr traurig und sie macht mich teilweise total wütend...

Ups, jetzt bin ich etwas abgeschweift, aber ich denke, das ist der Punkt, den du auch bemängelst und das zu recht...

LG
Birgit

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Re: Danke!

Antwort von TineS am 21.05.2006, 9:07 Uhr

wenn ich das lese schlackern mir die Ohren. Bei uns kommt dieses jahr der erste in die Schule. Das Schule nicht günstiger wird ist mir klar. Aber wenn ich für jedes Kind unsummen für irgendwelche Flüge/fahrten etc zahlen sollte, wäre es unmöglich. Wir haben 4 Kids und könnten nicht jedem Kind so mir nicht dir nicht irgendwann 200 euro oder mehr locker machen.

Gottlob wohnen hierviele mit 3 und mehr kindern, und von so teuren Fahrten hab ich noch nix gehört.

viele grüße

tine

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Re: Nochmal zu Klassenfahrten in der Grundschule...

Antwort von sumse am 21.05.2006, 9:56 Uhr

Ich bin wirklich beruhigt, dass das noch mehr Mütter so sehen wie ich.
Ich selbst bin nicht nur Lehrerin, sondern auch Mutter von zwei Kindern. Das Beispiel mit den Kindergeburtstagen kenne ich auch zur Genüge. Einen ganz "normalen" Kindergeburtstag (wie ich ihn von früher kenne)mit Kakaotrinken und Topfschlagen gibt es hier kaum noch. Da laden schon Sechsjährige (!) ihre 10 oder mehr Freunde ins KIno (!!) ein. Mit dem Resultat, dass die Eltern der eingeladenen Freunde dermaßen unter Druck stehen, dass eben auch der Geburtstag des eigenen Kindes in den nächsten Indoor-Spielplatz oder ins Spaßbad verlegt wird, samt anschließendem McDonald's Besuch, auch wenn der Geldbeutel das hinten und vorne eigentlich nicht hergibt.
So schraubt sich das immer witer hoch. Und das meine ich mit Anspruchsdenken. Ich finde es ganz schlimm, wenn einige Kinder nicht mehr wissen, wie man auch mit geringen Mitteln Spaß haben kann.
Meine Tochter feiert immer Mottogeburtstage. Die machen zwar viel mehr Arbeit, kosten aber kaum etwas und kommen super bei den Kindern an.
Und meiner Erfahrung nach geht es in einigen Schulen mit den Ausflügen und Klassenfahrten so weiter und das finde ich schlimm!
Übetriebene Klassenfahrten sind nur ein Beispiel für die wachsenden Ansprüche und das Konsumdenken.Was hat eine Fahrt in einen teuren Vergnügungspark, wo die Kinder in Dreiergruppen Daueraction und Passivberieselung vonm feinsten haben, mit der Gemeinschaftsförderung zu tun?
Und von solchen Fahrten habe ich gesprochen-und die gibt es zur Genüge, Ehrenwort! Kosten viel Geld und bringen vom Sinn her nichts. In den Vergnügungspark können die Kinder auch mit ihren Eltern fahren, so sich diese das leisten können.
Übrigens ist der Erfolg, dass die Klasse dann gemeinschaftlich stöhnt, wenn man anschließend einen "normalen" Wandertag mit kleiner Waldrallye unternehmen möchte "Das ist öde!". Ja, DAS ist für mich gesteigertes Anspruchsdenken und eine typische Folge permanenter Reizüberflutung.

Gruß sumse

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Jepp, das mit den Geburtstagen ist das gleiche.

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 21.05.2006, 10:16 Uhr

FInde ich schrecklich! Zumal ich mein Kind keiner andern Mutter mit noch 6 Kindern ins Schwimmbad mitgeben würde.
Das ufert alles total aus!

Da unsere im April Geb haben, wollten wir im Playmobil Funpark feiern (wettermässig unabhängig) aber die Zwillis wollten lieber wieder daheim feiern...*stolzbin*

Das gleiche ist mit Spielzeug. Meine Kinder haben mit 8 J zum ersten mal einen Game Boy in die Hand bekommen. Und den nicht mal als Eigentum, sondern sie dürfen meinen ab und an benutzen. Der Game Cube steht im Wozi, gespielt wird 2 mal im Jahr....na das hat sich ja gelohnt, den anzuschaffen...

Unsere Kinder spielen mit Lego, Puppen, Autos, Büchern, Sandkasten, Dreck, Brettspiele, malen, basteln, fahren Rad, Roller etc.

Manchmal denke ich, dass unsere Kindheit tausendmal schöner war!!!! Unkomplizierter!

LG

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Na - das ist ja fein, dass Deine Eltern sich das leisten konnten...

Antwort von AndreaL am 21.05.2006, 11:21 Uhr

Hallo Bonnie,

das, was Du in Deiner Schulzeit machen durftest, gab es auch in meiner Schulzeit vor ungefähr auch 25 Jahren.

Ich hätte all' diese Fahrten durchaus auch bereichernd gefunden...

Allein - meine Eltern konnten es sich schlichtweg nicht leisten.

Und so war ich eben NICHT mit zum Ski-Fahren, NICHT mit in Seattle und schon gar nicht auf irgendeiner megageilen Abi-Fahrt...

Ich war in Berlin - das war die Standard-Fahrt, die sich alle leisten konnten. Und mit meiner Tutoren-Gruppe auf ner Hallig - auch extrem günstig.

Ich denke gerne an die Fahrten zurück, an denen ich teilnehmen konnte. Und ich bin manchmal heute noch traurig über das, was nicht ging.

Aber es ging bei vielen meiner Freundinnen damals nicht.

Also - wozu dann solche Angebote für besser- und vielverdienende Eltern? Ich stimme Sumse da also zu. REISEN sind toll, ABER gehören in ihren finanziellen Dimensionen IN die jeweiligen Familien.

Schulen sollten sich am Mittelmaß orientieren.

M.E. gehören in die Grundschule Fahrten, aber nur als 'Gruppenaktion' - da kommt es nicht auf ein das mega-tolle Ziel drauf an. Ein Spielplatz, viel an der frischen Luft... das reicht doch.

Ich stimme sumse komplett zu!

ICh bin mir noch nicht sicher, wie wir das später mit unserem Sohn handhaben werden. Gerne möchte ich ihm alles ermöglichen (wir könnten es im Ggs. zu meinen Eltern damals) - aber es darf nicht ausufern.

Und um Dich Dich zu zitieren, auch Dir fehlt das rechte Maß für das, was sich die deutsche Durchschnittsfamilie leisten kann.

Und fluchen... dürfen tatsächlich auch Lehrer! Stell Dir das mal vor...

Was war denn das für eine seltsame Bemerkung? Glaubst Du ernsthaft, Sumse stellt sich mit diesen Begriffen täglich vor ihre Klassen...? Wir sind hier in einem FORUM... im virtuellen Nichts, wo man durchaus mal etwas SO sagt, wie man es sonst wohlerzogen nur denkt.

Und die Computer-dicke-Kinder-Masche ist doch kein Totschlag-Argument, mit dem mal alles andere aushebeln kann... Da hat das eine mit dem anderen 'rein gar nix zu tun.

Andrea

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Danke Andrea...

Antwort von sumse am 21.05.2006, 11:45 Uhr

da fällt mir ein Stein vom Herzen:-)
Die bekloppte, irrsinnige sumse, die ihre Schüler definitiv NICHT mir Begriffen dieser Art bomardiert :-)))

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Re: An sumse und AndreaL: Auch Kinder mit weniger Geld konnten IMMER mit, weil...

Antwort von Bonnie am 21.05.2006, 12:30 Uhr

Hallo,

alle unsere Klassenfahrten waren sehr preiswert, weil immer günstige Busse gemietet wurden und in billigen Schul-Heimen übernachtet wurde, auch bei den Städtereisen. Es gab keinen Firlefanz und keinerlei Luxus, das war aber wurscht. Wenn Eltern sich die Kosten trotzdem nicht leisten konnten, konnten sie sich bei der Schulleitung melden, und die Kosten wurden vom Förderverein der Schule teilweise oder ganz übernommen, und zwar OHNE dass dies jemand erfahren hat. Solche Fördervereine gibt es eigentlich an allen Schulen, vielleicht haben Eure Eltern sich nicht getraut, dort nachzufragen...?

Wenn alle paar Jahre eine Klassenfahrt gemacht wird, ist dies kein übertriebener Luxus, finde ich. Meine Eltern waren während meiner Grundschulzeit auch arm, denn sie waren beide noch Studenten, wir lebten in einer kleinen Dachwohnung, und ich hatte kein eigenes Zimmer. Trotzdem gab es kleine Ersparnisse, die für solche Dinge ausgegeben wurden, und auch Tanten und Großeltern "spendeten" ein bissel Geld, damit das klappte. Später auf der weiterführenden Schule habe ich auf die USA-Fahrt einfach verzichtet, weil wir dafür kein Geld hatten, na und? Es nutzen eh maximal 20 Prozent der Schüler dieses Austausch-Angebot.

Ihr braucht nicht gleich aggressiv zu werden, wenn jemand nicht Eurer Meinung ist, und ohne dass Ihr den Hintergrund kennt, eh? Ihr müsst ganz einfach damit leben, dass andere Leute Eure Argumentation nicht nachvollziehen können und anderer Ansicht, das ist im Leben einfach so - tja :-) Nehmt's mit Gelassenheit und kriegt Euch wieder ein...

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Re: An sumse und AndreaL: Auch Kinder mit weniger Geld konnten IMMER mit, weil...

Antwort von sumse am 21.05.2006, 13:30 Uhr

Anscheinend hapert es mit dem Lesen.
Zum letzten Mal: es geht nicht um preiswerte Jugendherbergs-Aufenthalte, die sind für mich ganz klar im Rahmen. Vielleicht liest du dir meine Posting noch einmal durch und versuchst zu verstehen, worum es mir ging. Das hast du definitiv nicht erfasst.

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Nachtrag zu Förderverein.....

Antwort von sumse am 21.05.2006, 13:36 Uhr

...es gibt NICHT an "fast jeder" Schule einen Förderverein, vor allem nicht an kleinen Grundschulen auf dem Land.
Und...es sind nicht nur die Kinder von offiziell "armen" Familien, bei denen es ob der Finanzierung hapert.
Auch in Durchschnittsfamilien mit einem Einkommen kann das Geld mal knapp werden, da müssen nur mal ein paar unvorhergesehene Ausgaben dazwischenkommen.Und es gibt noch lang nicht überall Oma und Opa, die helfend mit ihrem Geldbeutel daherkommen.
Und nochwas: Gerade auf dem Land gibt es viele Eltern, die schämen sich, Hilfe in Anspruch zu nehmen, gerade vom Förderverein. Weil auf dem Dorf eben jeder jeden kennt. Und wenn dann die Vorsitzende des FV gleichzeitig die tratschige Nachbarin ist (und das gibt es!), dann kann ich das auch durchaus nachvollziehen.
Klar, Kinder kosten Geld. Aber man muss es nicht übertreiben!

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Vor 25 Jahren...

Antwort von AndreaL am 21.05.2006, 13:53 Uhr

... gab er derart definitiv keine Fördervereine - das ist eine 'Erfindung' der späten 80'er. Die Art, wie sich Eltern heutzutage in Schule einbringen (wollen und sollen) ist noch nicht lange üblich.

Gedanken anderer Leut's Kinder Fahrten zu unterstützen, sind auch eher nicht der Geist der End-70'er und frühen 80'er gewesen.

Und noch weniger üblich war es, dass - wenn man sich eine Sache nicht leisten konnte - darüber nachzusinnen, wem man die Kosten aufbürden könnte. Man konnte es nicht und damit war jede Diskussion hinfällig.

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es falsch ist, Klassenfahrten zu machen, die per se fördervereinsbedürftig sind. Das ist am 'Kunden' vorbei geplant. Was macht das mit den Kindern...? Meine Eltern können nicht, aber es wird sich schon noch eine Geldquelle auftun...?

Gut, das geht dann ein bisschen am Thema vorbei. Da ich an einer Förderschule unterrichte, erlebe ich aber die Auswirkungen eines solchen 'sponsorings'... und die sind im Alltag nicht wirklich gut. Es hat sich eine Nehmerqualtität entwickelt bei einigen Kindern.

Ich bin nicht aggressiv geworden, sondern habe habe mich an Dir orientiert. Das kann manchmal ... wie jetzt ... ganz fruchtbar sein... ;-)

Andrea

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anscheinend hapert es...

Antwort von KaMeKai am 21.05.2006, 18:04 Uhr

das finde ich frech Sumse.
Und so habe ich Dich aus einigen anderen Foren auch in Erinnerung mit reichlich unangebrachten Kraftausdrücken und einiger Überheblichkeit. Es beruhigt mich, dass Du versicherst, so nicht vor den Kids zu reden.
Nichts für Ungut, aber ich wollte so nicht angeredet werden, auch nicht von Dir.
LG
Kathrin

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Mag sein...

Antwort von sumse am 21.05.2006, 19:56 Uhr

...dass das frech ist. Aber ich habe meinen Stadpunkt mehrfach erklärt (auch verständlich, denke ich) und irgendwann nervt es, wenn es immer noch heißt "Aber Klassenfahrten sind doch gut und schön...".

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