Mal ein Erfahrungsbericht

Ich selbst, inzwischen einschlägig pädagogisch studiert und Mutter zweier Kinder, habe als Kind, ich glaube in der 3. Klasse auch mal die Unterschrift meiner Mutter gefälscht. Ich kann mich da noch gut dran erinnern. Es ging zwar nicht um Hausaufgaben oder so was, sondern - eigentlich versicherungstechnisch wirklich bedenklich - um die Einverständniserklärung der Eltern zum Schulausflug. So, das Zettelchen hatte ich drei Tage lang im Ranzen schlichtweg vergessen und am letzten Tag hatte meine Mutter Spätschicht und war nicht erreichbar. Ich hatte total Bammel davor, meiner Lehrerin zu beichten, dass ich es drei Tage lang nicht geschafft habe, die Unterschrift einzuholen. Klar, keiner hätte mir den Kopf abgerissen und sicher hätte sich auch eine andere Möglichkeit gefunden, z.B. den Zettel halt noch einen Tag später abzugeben oder meine Mutter hätte anrufen können oder so was. Aber als Kind sucht man sich den Weg, der einem am wenigsten Schwierigkeiten bereitet. Also hab ich die Unterschrift gefälscht und den Zettel nachmittags in der AG abgegeben. Ich hatte ein sauschlechtes Gewissen meiner Mutter gegenüber (wahrscheinlich hat sich mir das Ganze daher so eingebrannt), hab`s ihr aber trotzdem nie erzählt. Nicht weil ich ihr nicht vetraut hätte, sondern einfach, weil ich wusste, dass es Ärger geben würde, und wer will das schon?! Tja, ist zum Glück nie rausgekommen aber wenn, dann hätte ich mir auch Eltern wie aus Reinhard Meys Lied gewünscht. Ist ja das Eine. dem Kind klarzumachen, dass es falsch gehandelt hat und man enttäuscht. Etwas ganz anderes ist es, sich trotz Fehlern und falschem Verhalten nach außenhin vor sein Kind zu stellen...

LG,
lupa