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Geschrieben von Emily am 12.07.2008, 19:29 Uhr

Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Blöder Betreff, aber ich weiß nicht wie ich es sonst ausdrücken soll...

Mir fällt auf, dass viele Eltern hier schreiben, ihr Kind hätte eine Klasse übersprungen. Wie ist das bei euch abgelaufen? Habt ihr als Eltern gesehen, dass das Kind so ein Überflieger ist, dass es springen sollte? Wurde euch gesagt, dass es an der Klassenspitze ist und evtl. unterfordert? Oder haben die Lehrer bzw. die Schule euch drauf angesprochen? Wer entscheidet sowas überhaupt?

Ich denke nicht, dass das Thema unseren Sohn (geht noch in die 1. Klasse) ernsthaft betrifft. Wir wissen, dass er sehr gut in der Schule ist, welche Position kriegt man hier nicht gesagt, ist wohl auch nicht wichtig. Es gibt halt fast täglich Probleme bei den Hausaufgaben, es nervt ihn, er findet es öde und "babyleicht" und versteht nicht, warum er immer und immer wieder seitenweise Buchstaben schreiben soll (das konnte er schon im KiGa) oder Aufgaben bis 20 rechnen.
Ich frage mich, ob er keine Lust hat Hausaufgaben zu machen oder ob er es tatsächlich SO langweilig findet?! Aber andererseits weiß ich nur von einem einzigen Kind hier in den letzten 10 Jahren, das mal eine Klasse übersprungen hat... und frage mich, ob die Lehrer es uns sagen würden, falls unser Sohn doch ein "Kandidat" dafür wäre. Oder ob sie der Meinung sind, er muss durch die einzelnen Jahrgänge einfach durch... ich weiß nicht. Die Klassenlehrerin blockt Fragen in der Richtung sowieso ab und verweist mich drauf, dass mein Kind den Stift nicht richtig hält (aber trotzdem sehr schön und ordentlich schreibt...) und sehr zappelt. Wir sollten ihn sogar auf AD(H)S testen lassen (wir haben dazu einen Fragebogen ausgefüllt und danach hieß es schon, sowas hätte er auf gar keinen Fall). Was mir vom KiGa auf Nachfrage bestätigt wurde - allerdings nur in Situationen, in denen er sich gelangweilt hat... so ist es zuhause auch...

Hmmm... wer hilft einem, wenn man sowas abgeklärt haben möchte? Ich will meinen Sohn bestimmt nicht mit Gewalt in die 3. Klasse springen lassen. Aber ich denke, falls er doch massiv unterfordert ist, tu ich ihm keinen Gefallen einfach wegzusehen... oder?

Schonmal danke im voraus für euren Input

Emily

 
20 Antworten:

Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von magistra am 12.07.2008, 19:42 Uhr

zunächst einmal: als lehrerin halte ich das "geiern" von manchen eltern nach überspringen für ziemlich ätzend, da sie damit kinder sehr oft keinen gefallen tun, aber darum geht es bei dir ja nicht.
ich halte das verhalten der klassenlehrerin für ziemlich verquer, denn genau sie ist es, die euch beratend zur seite stehen sollte. symptome, die ads-ähnlich sind treten oft bei unterforderung auf, und da sollte man überlegen, welche alternativen es gibt. eine alternative ist das überspringen. meines erachtens sollten hier aber zuvorderst (!!!) die sozialen kompetenzen des kindes gemessen werden und weniger die leistungen. ich kenne wirklich viele überspringer und relativ oft (natürlich auf keinen fall immer) werden sie unglücklich, weil sie eben die jüngsten sind und sozial tatsächlich in einer anderen liga spielen.
andere alternative: biete deinem sohn außerhalb der schule was zum knobeln. lass ihn chinesisch lernen oder einen kampfsport oder irgendwas naturwissenschaftliches... da gibt es sooooo viele möglichkeiten (und eigentlich sollte euch auch hier die klassenlehrerin unterstützen).
soweit mein input. alles gute!

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von Namens-Fee am 12.07.2008, 19:46 Uhr

In unserem Fall hatten wir von der Psychologin den dringenden Rat bekommen, uns für einen Klassensprung von 3 nach 5 einzusetzen. Also haben WIR es den Lehrern vorgeschlagen. Sohnemann war unterfordert - aber nie Klassenbester, immer so im guten Bereich, kein 1er-Kandidat, faul ohne Ende, hat nie etwas getan, um nur einiges zu nennen.

Die Klassenlehrerin sah überhaupt keinen Anlass, die Mathelehrerin sah es kritisch - letztlich hatten wir aber binnen weniger Tage das O.k. für den Sprung auf Probe. die aufnehmende Lehrkraft sagte von Anfang an, es sei die richtige Entscheidung gewesen, aber warum erst so spät (6 Wochen vor den Sommerferien, als Ende der dritten Klasse).... tja....

Von Nicks Lehrern wäre der rat definitiv NICHT gekommen...

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von doro u. pascal am 12.07.2008, 19:52 Uhr

Leider kann man diese Frage nicht so einfach beantworten. Mein Sohn hat übersprungen, weil er auffällig (depressiv) geworden ist. Er ist ein Einzelgänger und ich glaube nicht das dies sich durch den Wechsel ändert, manche würden dies eventuell als sozial unreif ansehen. Seid dem Wechsel ist er aber viel ausgeglichener und von der Leistung her kein Thema. Was später kommt, wir werden sehen. Angesprochen wurde ich von der Lehrerin, die auch alles in die Wege geleitet hat mit viel persönlichem Einsatz, als mein Sohn dazu bereit war (ca 1 Jahr später als wir dies gesehen haben).

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von Graupapagei3 am 12.07.2008, 20:13 Uhr

Meine Kinder sind beide von 1 nach 2 gesprungen. In beiden Fällen hat die Schule nur auf unser ok gewartet, im Hintergrund waren die Fäden schon gezogen worden, es war alles mit der Schulleitung abgesprochen.

Bei unserem Sohn war es so, dass die Lehrerin im Oktober andeutete, dass sie davon ausgeht, dass er irgendwann springen sollte. Damals war er noch 5 und der Sprung für uns unvorstellbar. Er bekam damals schon den Mathestoff der 2.Klasse und durfte Bücher lesen, während die anderen lesen lernten. 6 Monate später war uns klar, dass er nicht weiter in der Klasse bleiben kann und nachdem wir beim Elterngespräch unser ok gegeben hatten, dauerte es 4 Tage bis er in der 2.Klasse war. Der Vorschlag war bereits von der Lehrerin an die Schulleitung herangetragen worden ohne dass wir es wussten.

Töchterlein bekam die Lehrerin, zu der unser Sohn damals gesprungen war. Als mein Mann nach den Oktoberferien das Gespräch suchte, sagte sie nur:"Ich habe schon ängst mit der Schulleitung gesprochen, wir gehen gleich dorthin und besprechen den Verlauf." Wir brauchten nichts zu machen.

Also in beiden Fällen haben es die Lehrer vor uns angesprochen, natürlich muss man als Eltern zustimmen und dann eben auch für das Schulamt formal den Antrag stellen.

Sie sind gesprungen, weil die Lehrerinnen den Abstand mit normaler Binnendifferenzierung nicht mehr auffangen konnten. Die Langeweile war übrigens nur kurz vorbei, allerdings hat sich bei unserem Sohn die gesamte Klassensituation deutlich verbessert und Töchterlein ihre Traumlehrerin gefunden.

Ich würde Unterforderung immer ansprechen - ein Sprung setzt allerdings voraus, dass das Kind eben wirklich in allen Bereichen in der höheren Klasse mithalten kann.

Bei uns an der Schule gab es in den letzten Jahren insgesamt 5 Springerkinder.Und wir haben im Bekanntenkreis neben 2 Springerkindern (sind an anderen Schulen) auch Fälle mit gescheiterten Sprüngen - da wollten es eben die Eltern, obwohl as Kind doch nicht geeignet war.

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Danke schonmal :-)

Antwort von Emily am 12.07.2008, 20:40 Uhr

Eben wegen der sozialen Seite haben wir ihn (Dezemberkind) erst mit knapp 7 eingeschult. Wir haben zuerst überlegt ihn früher einzuschulen, weil er schon mit 5 lesen und schreiben konnte - da wäre er Kannkind gewesen. Aber ich bin eigentlich gegen das frühere Einschulen und außerdem wollte er schlichtweg noch im KiGa bleiben. Dagegen bin ich deshalb, weil ich bei unserem regulär eingeschulten Großen in der 8. Klasse sehe, wie weit die Schere auseinandergeht - er ist 14 und hat 17jährige in der Klasse. Die wurden später eingeschult, haben evtl. die 5. Klasse beim Übertritt 2 x gemacht und wenn sie dann noch ein Jahr wiederholen... bei einem vorzeitig eingeschulten Kind ist die Schere noch weiter auf, das finde ich nicht so gut. Die Spanne in der körperlichen und emotionalen Entwicklung ist da so groß, dass es oft Ärger gibt.

Karate macht er schon, außerdem Musikschule (geht jetzt aber zu Ende und ein Instrument will er nicht lernen - ich hoffe, er überlegt es sich irgendwann noch ). Wir wohnen auf dem platten Land, mehr ist hier nirgends zu holen... Fremdsprachen für Kinder oder Naturwissenschaften ist leider utopisch. Er macht sowas ab und zu allein am PC... interessieren würde es ihn schon.

Gruß und danke

Emily

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Differenzierung :-(...

Antwort von Emily am 12.07.2008, 20:50 Uhr

Tja... auch so ein Thema. Die Lehrerin hat ja sofort gesehen, dass er schon lesen und schreiben konnte. Trotzdem musste er das normale Programm der Klasse mit durchziehen beim Lesenlernen. Die anderen haben sich nach und nach die einzelnen Worte erarbeitet, er musste das auch. Auf meine Frage, warum er während dieser Zeit nicht einfach ein Buch von zuhause mitbringen und still darin lesen dürfe, meinte sie, dass das nach Weihnachten evtl. möglich wäre "wenn die anderen auch so weit sind". Er sollte sich nicht bevorzugt behandelt sehen.
Ich hab auch schon von anderen Müttern gelesen, dass deren Kinder in Deutsch oder Mathe einfach mit in die 2. oder 3. Klasse gehen können und dort mitarbeiten - das wäre bei uns komplett undenkbar.

Nach Weihnachten durften dann alle Kinder die Klassenbibliothek nutzen. Das hat er anfangs auch gemacht, inzwischen liest er aber "richtige" Bücher wie Hexe Lilli und das magische Baumhaus bzw. überhaupt alles, was gedruckt ist - von der Tageszeitung bis zur Rückseite der Chipstüte . Die Bücher aus der Klasse hatte er immer in maximal 1 Stunde durchgelesen, weil sie relativ wenig Text haben.

Gruß und danke

Emily

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Re: Differenzierung :-(...

Antwort von Mama Carina am 12.07.2008, 21:27 Uhr

Ich denke es ist schon ein großer unterschied von der 1. Klasse direkt in die 3.Klasse zu springen.
Du schreibst dein Sohn kann sehr gut lesen und schreiben - wie ist es denn mit rechnen , und Sachunterricht etc. ? Ist er denn überall so gut ?! Und ist das Soizale auch dem eines 3. Klässlers ? Wenn ja dann würde ich alles dran setzen ihn in die 3.Klasse zu bekommen.....

Aber wenn nur ein-zwei Sachen von den anderen wichtigen dingen nicht "perfekt" sind würde ich es mir nochmals überlegen.

Dann förder ihn doch lieber in dem er noch eine zweite Fremdsprache ( kein Englisch da es das ja in der 3.Klasse gibt und er sonst wieder alles vorher kann ) sondern so was wie Italienisch,Spanisch etc. was man eben nicht direkt in der Schule lernt.

Ich denke so hat er nochmals einen ansporn und kann die Sachen die ihm nicht ganz so liegen noch super meistern und somit die Grundschule sehr gut beenden.

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Re: wir hatten das gleiche Problem und

Antwort von beeri am 12.07.2008, 21:43 Uhr

vor 3 Wochen ist einer meiner Söhne zum Schnuppern in die 2.
Vorher war die Beratungsleherin da und hat einen Test mit ihm gemacht. Dieser ist so unglaublich ausgefallen, dass uns mehr als nahegelegt wurde ihn in die 2. Klasse zu schicken.
Tja, was soll ich sagen, dort ist er nun seit 3 Wochen und will dort auch bleiben, d.h. er komm dann nach den Ferien in die 3. Klasse

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Re: Differenzierung :-(...

Antwort von Emily am 12.07.2008, 21:56 Uhr

Ja, soweit ich das sehen kann, ist er eigentlich überall gut - Jahreszeugnis gibts ja erst in einigen Wochen bei uns. Aber in den Proben - egal was - hatte er maximal 2 Fehler, meistens weniger bzw. gar keine.

Sozial ist er Durchschnitt, würde ich sagen. Er kommt mit allen gut aus, braucht aber keine anderen Kinder, sondern beschäftigt sich gern alleine, liest, bastelt, baut Lego, denkt sich Sachen aus.

An "Extrafutter" wird hier nicht mal Englisch angeboten, was anderes schon gar nicht - wir sind auf dem Land weit weg von jeder größeren Stadt. Was wir ihm anbieten, macht er alleine zuhause, anders gehts nicht.

Ich will ihn ja nicht mit Gewalt "hochdrücken". Aber ich möchte auch vermeiden, dass er vielleicht wirklich in einer anderen Klasse besser aufgehoben wäre und ich es nicht mitkriege, weil die Schule mauert, verstehst du? Neulich hat er mal wegen der langweiligen Babyhausaufgaben geheult und das hat mich schon sehr alarmiert. Vorher hab ich mir keine Gedanken gemacht und gedacht, das passt sich schon alles an, die anderen werden sicher bald aufgeholt haben...

Emily

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Re: Differenzierung :-(...

Antwort von sun1024 am 12.07.2008, 23:45 Uhr

Es gibt immer irgendwo einen zuständigen Schulpsychologen, guck doch mal bei der Adress-Suche unter www.schulpsychologie.de . Da kannst du dich hinwenden mit der Frage, ob dein Sohn in seiner Klasse richtig aufgehoben ist.

Bei uns hat die Klassenlehrerin den Sprung von sich aus empfohlen, den wir eh schon immer als nötig vermutet hatten. Ist aber von eben derselben Lehrerin später rückgängig gemacht worden aus etwas fragwürdigen Gründen... naja wie auch immer.
Ich kenne noch drei andere Springerkinder, die auf Anraten der Klassenlehrerin gesprungen sind, aber es gibt auch Lehrer, die auf so eine Idee nicht von alleine kommen würden... deswegen würd ich echt mal bei der Schulpsychologie nachfragen, wenn du das Gefühl hast, die Langeweile lässt es ihm immer schlechter gehen.

LG sun

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von helga 26+2 am 13.07.2008, 9:21 Uhr

hallo
ich bin immer wieder verblüfft,wie oft hier von Überspringen die Rede ist, man gewinnt den Eindruck, es wäre das Normalste der Welt. Mir persönlich mit eigenen 12 Jahren Schule, großer Sohn 12, Kleiner 3 Jahre, kein Fall in meinem Umfeld bekannt. Im Gegenteil, wir kennen Kinder von Ärzten und Rechtsanwältinnen, die auf der Hauptschule bleiben (müssen).
Die Beiträge klingen hier wirklich nicht nach Eltern-Ehrgeiz sondern nach sorgfältigem Abwägen was fürs Kind gut ist und ich möchte wirklich NIEMAND hier angreifen.
Nur spiegelt es meiner Meinung nach nicht die Realität wieder und deshalb wäre ich vorsichtig, in der ersten Klasse, von der sogar ich noch weiß daß ich sie doof fand, gleich an überspringen zu denken. Ich war keinesfalls hochbegabt und habe mich letztendlich wie meine Söhne so durchgewurschtelt.
Freu Dich, wenn Dein Kind gute Noten/Beurteilungen bekommt, kritisch wäre es wenn er sich so langweilt, daß er nicht mehr mitmacht. Ansonsten sehe ich keinen Nutzen im Überspringen.

gruß helga

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Re: Differenzierung :-(...

Antwort von schneggal am 13.07.2008, 10:01 Uhr

Tsja, genauso war es leider bei uns auch, nur dass meine sogar von sich selber aus recht schnell zur Lehrerin ging und bat, ein Buch mitnehmen zu dürfen....Antwort war die selbe wie bei euch, sie muss mitmachen und wenn die andren soweit sind, dürfen sie alle ein Buch lesen...

Inzwischen ist sie im Lesen im Mittelfeld, hat eigentlich das Schuljahr über gar keinen Fortschritt gemacht und die Lehrerin fühlt sich nun nur bestätigt, dass mein Kind eben doch nicht "so schlau" ist....

Dafür hat sie nun Mathe für sich entdeckt, das Kind, von dem ich dachte, es wird nie einfach mal schnell im Kopf rechnen können, meckert nun, dass Mathe langsam richtig langweiliig ist....ich hoffe nur, dass die Lehrerin es schafft, ihr diese Freude daran nun nicht auch noch zu verderben..

Ich würde, wenn ihr euch sicher seid ( aber wann ist man sich das schon...) konkret die Lehrerin darauf ansprechen. (da geb ich den Rat und würd mich aber selber niemals trauen....*seufz)

Viel Glück

lg schneggal

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von Jari am 13.07.2008, 12:15 Uhr

Hallo,

also unsere Tochter ist zum Halbjahr von der 1. in die 2. Klasse gesprungen. Vorangegangen sind 4 Wochen Probe, also nach den Weihnachtsferien bis zu den Winterferien und nach den Winterferien dann der endgültige Sprung. Uns hat der Lehrer letztendlich angesprochen, dass er sie einfach nicht mehr mit in die Klasse einbezogen bekommt, und das eben nicht am Können liegt. Sie hat aber teilweise auch abgeschaltet, alles angemalt incl. sich selber und nicht mehr mitgemacht. Sie ist einfach nicht mehr sie selber gewesen. Wir haben dann die Probezeit abgewartet und mit den Lehrern nochmal ein Gespräch geführt. Insbesondere ich hatte mit dem springen ein Problem, aber es haben mich dann doch alle überzeugt. Heute nach einem halben Jahr kann ich sagen, ja es war richtig. Sie ist wieder sie selbst, auch wenn es gerade am Anfang nicht einfach in dem Klassenverband war. Zeugnis bekommen wir nächste Woche, aber es wird von 1 bis 3 alles vertreten sein. Zensurentechnisch wird sie wahrscheinlich nie der Überflieger werden, aber was soll&7; . Sie fühlt sich wohl und ist halbwegs angekommen. Wichtig war mir dann immer, was will unsere Tochter. Und die hat in den Herbstferien das erste Mal von sich aus gesagt, sie will gleich in die 2. KLasse. Für uns war der Weg richtig, aber er will gut überlegt sein.

LG Janet

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von Sylvia1 am 14.07.2008, 1:43 Uhr

Hallo,

habe die anderen Antworten nicht alle gelesen. Meine Tochter hat jetzt gerade das 4. Schuljahr sehr erfolgreich beendet und sie ist nicht gesprungen. Beim ersten Elternsprechtag im 1. Schuljahr (nachdem einige Monate vergangen waren) hatte ihr Klassenlehrer mir gesagt, sie wäre vielleicht eine Kandidatin, die später (wann genau, hat er nicht gesagt - habe auch, da ich von diesem Thema überrumpelt war, auch nicht nachgefragt) mal eine Klasse überspringen könnte. Da ich von der Vorstellung nicht ganz so begeistert war, da ich befürchtete, dass sie dann doch einiges verpassen würde und das Ganze dann womöglich nach hinten losgehen könnte, haben wir das Thema aber in den folgenden Jahren dann nicht mehr aufgegriffen. Ich habe ihn zumindest nicht mehr darauf angesprochen.

Ich hatte allerdings schon vor ihrer Einschulung (mit 6,5 Jahren - Februarkind) darüber nachgedacht, sie ein Jahr früher einschulen zu lassen, da sie schon sehr weit war (und auch immer noch ist). Da mir damals in ihrer ehemaligen Kita keiner so wirklich weiterhelfen konnte (da waren sie grundsätzlich eher gegen frühe Einschulungen - waren auch viele Kinder da, die eher Probleme hatten) und ich mit meinem Wunsch/meiner Idee auch sonst nur auf Unverständnis und ratlose Gesten stieß, habe ich diesen Gedanken nicht mehr weiter verfolgt. Aber das hätte ich persönlich die bessere Alternative gefunden, ein Jahr früher anzufangen und die kompletten vier Jahre zu machen, als ein Schuljahr zu überspringen.

Ich persönlich kenne kein Kind, welches ein Schuljahr übersprungen hat. Das kommt - zumindest bei uns im realen Umfeld - wohl nicht so häufig vor. Ich kenne allerdings mehrere Kinder, die trotz (teilweise sehr) früher Einschulung sehr gute Schüler geworden sind. Ich kenne solche Schüler noch aus meiner eigenen Schulzeit, aber auch jetzt aus der Klasse bzw. Generation meiner Tochter.

Vielleicht hätte ich den Lehrer noch mal ansprechen sollen auf das Springen. Aber meine Tochter hat sich in ihrer Grundschulklasse auch wohl gefühlt und ich wollte ihr ein Umgewöhnen in eine neue Klasse auch ersparen. Außerdem war ihr Klassenlehrer wirklich gut, nett und engagiert und es ist alles optimal gelaufen in den 4 Jahren, auch organisatorisch (was auch nicht zu unterschätzen ist). Wer weiß, ob wir auch soviel Glück mit dem Lehrer/Lehrerin gehabt hätten, wenn sie ein Jahr früher in die Schule gekommen wäre oder gesprungen wäre. Ich glaube, sie wäre auch nicht wesentlich schlechter in der Schule gewesen, wenn sie ein Jahr früher in die Schule gekommen wäre oder wenn sie doch gesprungen wäre. Aber vielleicht wären andere Bedingungen ungünstiger gewesen. (Hätte der Hund nicht gesch... hätte er bekanntlich den Hasen gefangen). Nun war es eben anders und so hat sie nun die 4 Jahre in der Grundschule äußerst entspannt (natürlich unterfordert) herumbekommen und fast nur Einsen gehabt, ohne jemals einen Schlag mehr als die Hausaufgaben dafür zu tun.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, es ist üblich dass es der betreuende Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin, der/die das Kind ja am besten bezüglich des Lern- und sonstigen Verhaltens und Wissens auch im Vergleich zu anderen Kindern beurteilen kann, das vorschlägt, wenn ein Kind ein Kandidat zum Springen ist. Ich vermute, dass die Eltern das eher nicht vorschlagen können, nur weil sie der Meinung sind, ihr Kind wäre so gut.

Viele Grüße
Sylvia

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Re: @helga26+2

Antwort von Graupapagei3 am 14.07.2008, 7:17 Uhr

Wenn ich von meinem Umfeld ausgehen würde, dann wäre es völlig normal, wir kennen 3 weitere Springerlinder im Alter meines Sohnes ... Natürlich ist es nicht wirklich normal, es ist einfach so, dass man den Kontakt zu Eltern sucht, die sich in der gleichen Situation befinden.

Davon mal abgesehen, laufen die meisten Eltern nicht mit einer Tafel:"Mein Kind ist gesprungen" herum, weil sie meist reichlich negatives Feedback geerntet haben.

In unserem Umfeld wissen es nicht mal alle und die , die es wissen, haben es teilweise erst 1-2 Jahre nach dem Sprung mitbekommen.

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Re: Bei uns war es genau umgekehrt ...

Antwort von Graupapagei3 am 14.07.2008, 7:19 Uhr

... mit jedem Tag hat sich der Abstand zu den Klassenkameraden weiter vergrößert.

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von Anda am 14.07.2008, 8:10 Uhr

Hallo,
ich habe zwei Springerkinder und kenne auch einige andere. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass das Springen so gehäuft vorkommt, wie es hier den Anschein macht. Es sind schätzungsweise, je nach Schulgröße, zwischen 0 und 2 Kindern je Jahrgang.
Grundsätzlich halte ich Springen für sinnvoller als eine frühe Einschulung. Kinder, die weit voraus sind, werden sich auch in der ersten Klasse extrem langweilen, wenn sie ein/zwei/drei Jahre im Voraus eingeschult werden. Dann lieber springen und das Elend der langweiligen Grundschule in weniger als vier Jahren beenden.
In Eurem Fall würde ich abklären, inwieweit Euer Sohn den Stoff des 2. Schuljahres schon sicher beherrscht. Wenn, würde sich nämlich ein Sprung zu Beginn des neuen Schuljahres in die 3 anbieten. Während des laufenden Schuljahres von der 2 in die 3 hineinzuspringen, halte ich nicht für sinnvoll, da sich im 3. Schuljahr die Arbeitsmethoden ja doch verändern und ich es für sinnvoll halte, dass die Kinder das mitbekommen. Der Unterricht wird schulischer, weniger verspielt, kindergartenhaft wie in den ersten beiden Klassen. Aber vielleicht ist das auch schulabhängig.
Sprech doch einfach die Lehrerin auf den Stand deines Sohnes an.
LG
Anda

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von 2Bücherwürmer am 14.07.2008, 14:08 Uhr

Unsere Große (geb. Juli 1999, eingeschult als Kannkind 2005) ist nachdem sie wegen Auffälligkeiten getestet wurde von Mitte der 2. Klasse in die 3. gesprungen. Die Initiative ging also hier ganz klar von den Schulpsychologen aus, obwohl die Lehrerin Anfang der 1. schon über einen Sprung nachgedacht hat, aber erstmal abwarten wollte und leider nicht mit uns gesprochen hat....!!!! Denn ich denke, wenn ein Kind springt, ist es leichter, wenn es noch jünger ist.

Meine Zweite (eingeschult 2007 als normales Musskind) war die ganze erste Klasse hindurch eine der Leistungsträger in der Klasse, bekam nach einem Lehrerwechsel im April auch sehr viel Extraaufgaben. Die Lehererin hat aber uns im Mai klar gesagt, dass sie nicht weiß, ob sie die Differenz auf Dauer auffangen kann und wenn nicht auch bei ihr über einen Sprung nachgedacht werden sollte. Hoffe jetzt, dass es entweder bald passiert oder sie nicht springt eben wegen der Erfahrungen mit der Großen.

Ach übrigens das viel zitierte Argument mit dem Sozialverhalten ist bei Springerkindern auch nicht immer wahr. Meine Große war viel glücklicher und hatte viel mehr Freunde nach dem Sprung. Der Abschied jetzt in der 4. war sehr sehr hart und schon deswegen hätte ich ihr eine längere Zeit im nachhinein in dieser Klasse gewünscht als nur die 1 1/2 Jahre.

Viel hat dir das jetzt sicher nicht geholfen, aber denke gerade bei dem Thema gibt es keine allgemeine Lösung. Ätzend ist es nur, wenn Unterforderung da ist und die Lehrer nicht reagieren. LG,

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von alphafrau1 am 14.07.2008, 15:44 Uhr

Hallo, ich kann nur über die Erfahrungen einer Freundin berichten, deren Kind dieses Jahr von der 2. in die 3.Klasse gesprungen ist. Die Lehrer wollten davon überhaupt nichts wissen,weil sie sich mit Hochbegabung u.ä. noch nie auseinandergesetzt hatten (Kleinstadt, ländlich, soll nun kein Vorurteil sein, aber naja...) Jedenfalls wurde er getestet und kratzt an der Grenze zur Hochbegabung. Mit diesem offliziellen Test konfrontiert gab die Schulleitung nach und ließ den Jungen springen. Inzwischen bin ich begeistert, wie er sich verändert hat. Er ist einfach nur glücklich und zufrieden, weil er endlich gefordert wird. Natürlich sind seine Noten noch so lala, aber er hatte ja auch etliches nachzuholen, hat z.B. die Schreibschrift so nebenbei gelernt. Und seine Eltern und auch ich sind überzeugt, daß er nächstes Jahr locker die Gymnasiumsempfehlung kriegt. Fazit ist, daß Du für Dein Kind kämpfen mußt, laß ihn nicht leichtfertig als hyperaktiv oder sowas abstempeln. Laß einen IQ-Test oder was ähnliches machen, das wird dir schon viel weiter helfen. VG pali

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Re: Klasse überspringen... wer schlägt das vor?

Antwort von Litoai am 15.07.2008, 0:16 Uhr

Mensch! Das klingt aber sehr, sehr bekannt! Mein Sohn Tobias ist am 1. Juli 7 Jahre alt geworden... Er ist gelegentlich völlig durchgeknallt und sehr schlau... Die Klassenlehrerin ist eine sehr gute Lehrerin und ist sehr besorgt um Tobias. Sie meinte, dass er ADHS haben könnte. Sie hat mir sein Verhalten geschildert und ich dachte "Mensch, der Kerle langweilt sich und hält die gute Frau auf trab!" Das glaubte sie aber natürlich nicht! Er machte auch absichtlich Fehler, da er sich so langweilte. Er hat aus spaß Fragen und Antworten vertauscht. Sie glaubte mir das auch nicht.... Ich habe ihn zur Rede gestellt. Er benahm sich im Unterricht und er machte keine Fehler mehr... Seine Sportlehrerin ist wirklich eine schreckliche Person. Sie hat aus Wut eine Schülerin am Arm gepackt und durch die Turnhalle gezogen. Tobias hat die Lehrerin angebrullt und gesagt dass sie dazu kein Recht hat! Das kam natürlich sehr gut an! Ich bin Amerikanerin und wir sind nicht so zurückhaltend. Tobias auch nicht... Er ist ein Kämpfer!

Naja, ich hab ihn natürlich testen lassen.... ADHS hat er nicht... Das wußte ich aber schon. IQ = das Kind langweilt sich seit Jahren! Ups! Naja... Da muss die Lehrerin sich doch etwas einfallen lassen.... Herausforderungen müssen her, damit Tobias sich anpassen kann. Sie gibt ihm freiwillige Aufgaben, die er nicht macht, da sie doch auch langweilig sind. Das glaubt sie aber wieder nicht!
Die Situation wurde für alle unerträglich. End vom Lied.... Tobias wird ständig von 4-5 Jungs aus seiner Klasse gleichzeitig geschlagen und gekickt. Pausen, Umkleidekabine... Sie sagen, dass Tobias nervt. Tobias hat große Angst, kann nicht schlafen und ist sehr nervös! Super! Die Schulleiterin versetzt Tobias in eine höhere Klasse, um die Situation in den Griff zu bekommen. Sie will ihn eigentlich anschließend in seine alte Klasse zurückführen oder ihn in eine andere Schule schicken. Tobias kommt glücklich nach Hause. Er hüpft in die Schule und freut sich auf den Unterricht... Er will nächstes Jahr in die 3. Klasse gehen. Er ordnet sich unter und paßt sich an! Er ist ja auch ganz unten! Alle andere Schüler wissen mehr wie er... Er denkt aber etwas schneller... Er versteht sich gut mit den Mädchen und mit einem Jungen, der schon immer Außenseiter war. Na klar! Ich bin mal gespannt wie lange es dauert bis er Klassenbeste ist und sich wieder langweilt....
Tobias ist vom Psychologen und Psychater durchgestestet worden. Es gibt übrigens hochbegabte Kinder, die tatsächlich ADHS oder ADS haben... Allerdings könnte es eine Überlegung wert sein, Ihr Sohn zur Probe in eine höher Klasse zu schicken. Wenn er den Stoff siemlich selbständig nachholen kann und innerhalb von ca. 6 Wochen mit guten Noten nach Hause kommt, ist er sehr, sehr intelligent und sie können sich die Besuche bei den Psychologen sparen. Viele hochbegabte Kinder verhalten sich hyperaktiv, wenn sie sich ständig unterfordert fühlen....
Sie fühlen sich sehr unwohl in der Schule, weil sie nichts lernen dürfen. Tobias hat schon gesagt, dass er keine Schule braucht. Sie sollen ihn einfach die Bücher geben. Oh... je!
Ich wünsche Ihnen viel Kraft!
Lisa

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