Ich hab irgendwie das Gefühl, das bei vielen ...

Hallo Iris,

leider ist die Hauptschule eine stark vernachlässigte Schulform. Und ich muss ehrlich sagen, ich würde alles in Bewegung setzen, wenn meine Kinder eine HS-Empfehlung bekämen.

Und jetzt missversteh mich nicht: Nicht weil es für mich eine Katastrophe wäre, und ich wäre keinesfalls enttäuscht von meinen Kindern, sondern weil Hauptschüler mit Abstand die schlechtesten Ausbildungschancen haben.

Wir bilden selbst jedes Jahr Hauptschüler oder Werkrealschüler aus und das Niveau ist einfach sehr bescheiden. Das liegt nicht an den Shcülern, sondern auch an dem, was ihnen vermittelt wird.

Und ein werkrealschulabschluss ist nicht gleichzusetzen mit einem Realschulabschluss.

Wir haben prima Azubis, mit denen ich zufrieden bin im großen und ganzen, aber wenn sie zu uns kommen, habne sie bereits etliche "Maßnahmen" hinter sich (EQJ, Praktika, Berufskolleg, BQJ), weil es einfach grottenschwer ist einen Ausbildungsberuf zu bekommen. DAs zweite Problem ist, dass viele mit der Einstellung kommen, dass sie Bürokauffrau werden wollen - das geht aber mit einem HS-Abschluss nicth, zumidnest bin ich nicht bereit, denen das Rüstzeug zusätzlich zur Ausbildung mitzugeben. Das sind Kandidaten für die Lehre zur Verkäuferin, auf die man ohne Probleme noch einjährig die Einzelhandelskauffrau aufsatteln kann, was einfacher und strukturierter ist. Aber auf 50 Bewerbungen für Bürokauffrau oder Kauffrau für Bürokommunikation kommt maximal eine Bewerbung auf den Beruf Verkäuferin! Da wird den Schülern auch falsches vorgegaukelt.

Du sprichst die Handwerker an. Das kannst Du mit eine HS-Ausbildung von vor 30 Jahren auch nicht vergleichen. Das sieht man alleine an dem Anteil der Schüler,d ie noch auf die HS gehen. Dafür können die Schüler nichts! Das ist das Problem unseres Systems. Meine Cousine unterrichtet an einer Hauptschule und es ist teilweise nicht zu glauben, was sie erzählt. Da besteht ein Klassensatz Bücher aus 8 Büchern! Das einzige Anschuaungsobjekt für Tierskelette ist ein gespendeter Katzenkopf und das im reichen Bundesland Baden-Württemberg. Zumindest haben wir hier kaum Gewaltprobleme wie z.B. in Berlin-Neukölln.

Ich habe die anderen Beiträge nicht gelesen, aber ich vermute, sie gehen in die gleiche Richtung. Es geht alleine um die Chancen der Kinder später und nicht um "persönliche Enttäuschung".

Ich finde es super, dass Du ohne aBstriche hinter Deinem Sohn stehst. Es ist so wichitg, dass wenigstens die Eltern den Kindern den Rücken stärken. Wenn Du jetzt hadern würdest, wäre das nur zu seinem Schaden. Er wird bestimmt seinen WEg gehen!

Grüße Tina