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Geschrieben von oeli_bene am 02.01.2008, 14:17 Uhr

3-gliedriges Schulsystem

Hallo,

ein schönes neues Jahr erstmal. In den letzten Beiträgen ging es wieder ein paarmal um Gymnasialempfehlung, Trennung nach Klasse 4 und die Hoffnung, es möge sich etwas ändern.

Gibt es eigentlich jemanden im Forum, der dem dreigliedrigen Schulsystem positiv gegenübersteht?

Viele Grüße,

oeli_bene

 
23 Antworten:

Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von KaMeKai am 02.01.2008, 16:41 Uhr

ich hatte eine super Schulzeit auf dem Gymnasium und war wirklich nicht traurig drüber,dass einige Kinder von der Grundschule nicht mit mir aufs Gym kamen.

Meine Tochter kommt nächstes Jahr zum Gymnasium und freut sich ebenfalls, einige Mitschüler nicht mehr anzutreffen.

Ob das allerdings gut oder schlecht ist, kann ich nicht bewerten.

Für mich war es jedenfalls richtig, wie es war.
LG
Kathrin

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Quatsch, dieses Jahr schon :-))

Antwort von KaMeKai am 02.01.2008, 16:42 Uhr

sdf

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von dani01 am 02.01.2008, 17:22 Uhr

Hi,
also mit 3gliedrig meinst Du inkl. Orientierungsstufe, richtig ?

ich fand das sehr gut, mir hat unendlich geholfen mich zu entwickeln ohne den ganzen Druck.

Meinst Du das ??

LG
D.

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dani, sie meint die Aufgliederung in Haupt-, Realschule und Gymnasium nach der 4. Klasse oT

Antwort von sun1024 am 02.01.2008, 17:29 Uhr

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von sun1024 am 02.01.2008, 17:32 Uhr

Nein, ich stehe dem dreigliedrigen Schulsystem NICHT positiv gegenüber. Ich bin zwar SEHR dafür, Schüler nach Leistungsgrad zu trennen, aber nicht an komplett unterschiedliche Schulen. Für mich ist das System viel zu unflexibel. Ich wär dafür, dass jemand, der in einzelnen Fächern besser oder schlechter ist in diesen auch am höheren oder niedrigeren Unterricht teilnehmen kann, ohne dass es den Unterricht der anderen Fächer beeinträchtigt. Bei uns wird davon ausgegangen "in allen Fächern halbwegs gleich schlecht / gut" und danach einsortiert.

LG sun

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von uteginamona am 02.01.2008, 17:45 Uhr

ich unterschreibe bei sun1024!
was mich aber am meisten stört, ist, dass schon nach der 4. klasse selektiert wird! ich fände es viel sinniger, erst nach der 6. klasse zu trennen, weil es viele kinder gibt, die noch reifen müssen; gerade, wo heute immer früher eingeschult wird!
und ich selber war auf dem gymnasium, aber richtig glücklich war ich nicht, denn so viele eingebildete hühner auf einem haufen habe ich selten erlebt! meiner freundin(anderes gym) ging es genauso.

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von Eileen am 02.01.2008, 19:10 Uhr

Ich kenne selber die "Trennung" nach 6 Jahren Grundschule für alle. Wurde selber so getrennt - ohne Druck mit Notendurchschnitt und PIPAPO. Ich kam ins Gymnasium zusammen mit meiner wackelkandidatige Freundin; die übrigens ein prima Abitur und Jura-Studium hingelegt hat. In D hätte sie keine Chance bekommen. Ich finde das deutsche System ganz fürchterlich. Dieser ganz fieser "Notendruck" fängt bereits in der 3. Klasse an und erreicht den Höhepunkt im ersten Halbjahr der 4. Klasse. Hier werden die Weichen für die spätere Karriere der 9-10jährigen Hümmelchen gelegt. Es ist menschenverachtend. Gerade in D - wo man den Anspruch hat den Kindern eine schöne, lange Kindheit zu gönnen, im 1. Schuljahr gänzlich auf Noten verzichtet, lange Eingewöhnungszeiten im Kiga hat und möglichst weiche Übergänge liebt, dem Kind zuliebe. Dieses Wattenpaket wird spätestens ab der 4. Klasse ausgepackt und die Kinder spüren in diesem zarten Alter wer mal etwas erreichen wird im Leben, und wer nicht... bzw. in der Hauptschule hängen bleibt. Schrecklich. Es passt einfach überhaupt nicht zusammen; oder vielleicht doch...;-( !

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von sistafly76 am 02.01.2008, 19:51 Uhr

Ich bin auch dafür, das die primärstufe erst nach der 6. oder gar 7. Klasse endet.
mit 9 bzw 10 Jahren finde ich es sehr früh.
Für meinen Sohn wünschte ich mir auch, die Entscheidung wegen Sekundärstufe um gut 2 jahre verschieben zu können.
Es ist einfach gesagt ach nach der realschule kann man ja aufs gym wechseln, aber so einfach ist es dann nicht mehr...
Nun er wird wohl aufs gym gehen. aber ich finde für einen 10 jährigen Jungen ist es eine ganz extremer einschnitt...
sistafly, die mal wieder gross und kleinschreibung überwiegend missachtet

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von RenateK am 03.01.2008, 8:47 Uhr

Hallo,
ich bin absolut gegen eine solche Selektion und für eine einheitliche zehnjährige Schule für alle Kinder. Ich erlebe gerade "Vorstellungsgespräche" an Gymnasien mit meinem Sohn und finde es absolut schlimm, was da mit Neunjährigen gemacht wird.
Differenzierung muss natürlich sein - aber das ist ja auch schon in der Grundschule möglich - aber nicht eine Selektion nach sozialen Kriterien (und was anderes ist die Aufteilung bei uns ja nicht, wie viele Studien inzwischen beweisen).
Gruß, Renate

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von Birgit 2 am 03.01.2008, 9:23 Uhr

Hallo,
ich habe es bislang zumindest nicht als nachteilig erlebt. Ich habe einige Freunde/Bekannte, die trotz des "schlechteren" Starts aufgrund von Hauptschule später höhrere Schulen besucht haben und auch studiert haben. Ich selbst war zunächst auf dem Gymnasium, habe mich dort aber nicht sehr wohl gefühlt und bin mit dem Leistungsdruck nicht so klargekommen. Habe nach einem halben Jahr auf die Realschule gewechselt, was ich nicht als nachteilig empfunden habe. Nach der 10. Klasse habe ich Fachabitur gemacht...

Gruß
Birgit

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@birgit:

Antwort von uteginamona am 03.01.2008, 9:55 Uhr

huhu!
du schreibst, dui hättest nach der 10. klasse fachabi gemacht-wo geht das denn? hier in in nrw geht das frühstens nach der 12. klasse.
ich bin erstaunt über die unterschiede!
hier bekommt man nach der 10. klasse die fachoberschulreife, wenn die noten gut genug sind.
lg
ute

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von Nelja-Nike am 03.01.2008, 10:02 Uhr

Hallo,
ich empfinde die Selektion nach 4 Jahren als sehr früh und da es tatsächlich auch eine Selektion nach sozialen Kriterien ist, dass ganze als äußerst ungerecht und traurig.
ABER: Ich bin auf jeden Fall für ein mehrgliedriges Schulsystem.
Differezierung gut und schön, aber zum einen ist es dann immer Lehrerabhängig inwieweit er das in die Praxis umsetzt und zum zweiten erlebe ich gerade hautnah wie selbst oberangagierte Lehrer an ihre Grenzen geraten. D.h. so eine Differenzierung ist in meinen Augen in unserem Schulsystem gar nicht möglich.

Unser Kind geht in die vierte Klasse. Die Lehrer bemühen sich und trotzdem ist es nicht möglich bei 24 Kindern allen gerecht zu werden. da sind 2 Kinder in der Klasse, die 7 und 8 Jahre sind, denen dauernd langweilig ist. Da ist ein Kind drin, was weit über 11 ist und noch nicht die Grundregeln der englischen Sprache versteht und dafür die 7 jährigen aufs poppen anspricht usw.
D.h. Differenzierung in Klassenverbänden funktioniert in meinen Augen nur bedingt.
Da ich aber unsere Regierungen der einzelnen Bundesländer nicht so einschätze, dass sie innere Revolutionen vollbringen, die kostentechnisch zu ihren Lasten gehen, so bin ich auf jeden Fall dafür eine Gliederung des Schulsystems beizubehalten. Ob es zwei oder drei Gliederig sein sollte, ob bis nach Klasse 6 oder 9 ist wieder etwas anderes.
VG
Nelja

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von oeli_bene am 03.01.2008, 10:25 Uhr

Gerade dieser Notendruck ist wirklich heftig. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich in anderen Posts sehe, wie in der vierten Klasse um Punkte und Noten in einer Matheklausur gefeilscht wird - immer mit dem Blick auf die Noten und die Empfehlung.

Wie soll denn da jemand mitkommen, der keine Unterstützung (direkt oder indirekt) vom Elternhaus hat und nicht gerade zu den 10% Besten eines Jahrgangs gehört? Da ist die soziale Auswahl doch vorprogrammiert. Naja, vielleicht will man das gerade.

Selbst bei dem Argument der Leistungsförderung bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmt. Wenn ich mir z.B. die französischen Zentralabifragen anschaue, finde ich die ganz schön schwer, und dort gehen die Kinder bis zur 10. Klasse in die selbe Schule und 70% oder so machen danach weiter bis zum Abi.

oeli_bene

(der froh ist, dass seinen Kindern dieser Stress erspart wird.)


p.s. Zur Rettung des deutschen Gymnasiums sei gesagt, dass deutsche Abiturienten im Schnitt weitaus besser kritisch hinterfragen können und gelernt haben, in Zusammenhängen zu denken. Das stelle ich immer noch im Berufsleben fest. Das kann man natürlich besser, wenn man nur die 30% Intelligentesten bzw. besser geförderten um sich herum hat, da lernt sich der Stoff leichter und man hat Zeit ausgiebig darüber zu diskutieren. In Frankreich haben die nicht die Zeit dazu, weil sie ziemlich viel Wissen in ziemlich kurzer Zeit in 70% der Kinderköpfe einbimsen müssen. Aber das ist eine andere Debatte.

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von Henni am 03.01.2008, 11:55 Uhr

Hallo

ich bin GEGEN 3 schularten und GEGEN das frühe "Sortieren". Als Lehrerin an einer Grundschule mit hauptschule und werkrealschule dabei sehe ich tagtäglich, dass zu früh entschieden wurde, denn 50 % unserer hauptschüler schafft den realschulabschluss. Also im Prinzip eine "falsche " entscheidung nach klasse 4, die aber zum damaligen zeitpunkt nciht anders getrofen werden KONTE weil das Kind (meist ein Junge) eben einfach NOCH NICHT reif für die realschule war.


Auch unterrichten wir HS Lehrer eh mittlerweile Haupt udn realschüler, also ich mache sowohl mathe klasse 9 (HS) als auch klasse 10 (RS) . Natürlich IST es ein unterschied, aber es leigen defintiv nciht größere Unterschiede dazwischen als bei kindern im ersten schuljahr.


Also fazit:

MINDESTENS 6 jahre gemeinschaftsschule mit modernem Unterricht, danach reichen für mich ZWEI schularten aus. Noch besser würde ich 9 oder 10 gemeinsame jahre finden und mir auch zutrauen, das zu unterrichten.

LG HEnni

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@uteginamona

Antwort von Birgit 2 am 03.01.2008, 13:33 Uhr

Hallo,
natürlich nicht direkt mit Abschluss der 10. Klasse, sondern ich bin nach der 10. Klasse auf eine Fachschule für Sozialpädagogik gegangen und habe dann quasi nach 2 Jahren das Fachabi für Sozialpädagogik gemacht.
Gruß
Birgit (auch NRW)

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von Potter am 03.01.2008, 13:53 Uhr

Also ich bin zufrieden mit dem Schulsystem. Es wäre besser, die Einteilung erst nach der 6. Klasse zu machen, wie es früher war, aber auch so finde ich es in Ordnung.

Eine Einteilung nur durch soziale Kriterien sehe ich nicht.
Bei uns wird gar nicht zuvor mit den Schülern gesprochen. Man meldet sich mit dem alten Zeugnis an und wird nun mal angenommen.

Es kommt auch NICHT auf die Empfehlung an, wobei die mit "schlechterer" Empfehlung durchaus ein Gespräch mit dem Direktor bekommen, aber nur um seine Chancen abzuklären und die Nöglichkeiten der Nachhilfe auf der entsprechenden Schule zu präsentieren.

Ich bin wirklich zufrieden, gerade da meine ältesten beiden auf dem Gym sind und den Stoff schön schnell drannehmen können, da die Lehrer ja davon ausgehen, dass alle von ihnen schnell lernen können.
Und sie können eben gute Diskussionen auch im Unterricht führen und so.

Mir gefällt das, obwohl ich nicht wüsste, ob es mir auch noch gefallen würde, wenn mein nächstes Kind eine Hauptschulempfehlung bekommen würde, obwohl ich ihn wesentlich besser einstufe. ;)

LG,
Potter

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Re: 3-gliedriges Schulsystem

Antwort von Eleanamami am 03.01.2008, 14:34 Uhr

Die Selektion in so frühen Jahren finde ich völlig falsch!

Mir graut schon davor, dass ich im Februar die Empfehlungsgespräche führen muss.
Wir Erwachsenen treffen eine Entscheidung die für das Leben des Kindes so wichtig ist....das Kind selbst, ist sich der Tragweite noch nicht bewußt, jedenfalls nicht im vollen Umfang.Und sowas widerstrebt mir schon mal grundsätzlich.

Das alle Pisa-Gewinner die frühe Selektion und die Benotung abgeschafft haben, ist mehr als nur ein Argument.....

Aber will man hierzulande wirklich eine gute Schulbildung für alle Kinder????

Übrings, die Schulreform, die vor vielen Jahren in Finnland durchgeführt wurde und die offensichtlich erfolgreich war, ist aus deutschen Ideen entwickelt worden....hier ließen sie sich nicht umsetzen :-(((((

LG
LG

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@Eealamami

Antwort von LeeAnn am 03.01.2008, 15:11 Uhr

Aber will man hierzulande wirklich eine gute Schulbildung für alle Kinder????

Hallo,
genau das ist der - zumindest für mich-entscheidende Gedanke !

VG
Leeann

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@ potter

Antwort von oeli_bene am 03.01.2008, 15:26 Uhr

Eben, was wäre, wenn Deine Kinder keine Gymnasialempfehlung bekommen?

Bzgl. des sozialen Aspekts nehme ich mich mal als Beispiel. Wenn mein Kind keine Gymnasialempfehlung bekommen würde, setzte ich Himmel und Hölle in Bewegung, um mein Kind auf dem Gymnasium unterzubringen. Natürlich würde ich auch juristisch vorgehen und wenn es nicht klappen sollte, ist mein Einkommen hoch genug, um mir eine Privatschule zu leisten. Ich kann auch den Nachhilfeunterricht bezahlen und so das Kind irgendwie zum Abi hiefen. Dann kann es nach Neigung studieren und wenn es keine Ahnung von Mathe hat, dann halt Kunstgeschichte oder Soziologie. Es ist aber unwahrscheinlich, dass dies passiert, denn durch die häusliche Förderung stehen die Chancen gut, dass es sich im Konkurrenzkampf (mit 9 Jahren !!!) durchsetzt.

Ich kann das alles machen. Der, sagen wir einmal, Aufzugsmechaniker kann das nicht bzw. er kommt gar nicht auf die Idee zu pushen, weil er z.B. nie die Vorzüge des Studierens kennengelernt hat und sich denkt, die Realschule ist auch was gutes. Das Aufzugsmechanikerkind ist allein auf seine Intelligenz und Anpassungsfähigkeit angewiesen.

Wer glaubst Du, hat in 25 Jahren das höhere Einkommen und Sozialprestige. Mein Kind (Papa Jurist, Mama mit MBA) und das des Aufzugsmechanikers? In allen Ländern dieser Welt ist es wahrscheinlich meines, aber nur in Deutschland hat das Arbeiterkind nur 4 Jahre Zeit, den Gegenbeweis anzutreten.

oeli_bene

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Re: @Eealamami

Antwort von babu am 03.01.2008, 19:55 Uhr

Ich bin für das 3-gliedrige Schulsystem. Bereits in der Grundschule ist der Leistungsstand der Schüler enorm unterschiedlich, für die schwächeren Schüler werden Förderkusre angeboten und für die Leistungsstarken ?

Was macht es für einen Sinn sich eine ganze Schullaufbahn am kleinsten gemeinsamen Nenner zu orientieren. Ich finde auch, dass man im Allgemeinen nach der vierten Klasse sagen kann, welcher Schulzweig für ein Kind Sinn macht. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber für eben diese Schüler, die einfach eins später durchstarten gibt es ja auch in höheren Klassen die Möglichkeit, bei entsprechenden Leistungen, den Realschulabschluss oder das Abitur zu machen. Und dass ein Kind aus einer sozial schwächeren Familie mit guten Leistungen keine Empfehlung für das Gymnasium erhalten würde, halte ich für absolten Nonsense.

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@babu

Antwort von sun1024 am 03.01.2008, 20:22 Uhr

Ich hab auch niemals gesagt, dass ich gleichen Unterricht für alle möchte, im Gegenteil ist mir das Schulsystem ja jetzt schon zu unflexibel.

Eine gemeinsame Schule soll für mich keineswegs Orientierung am Schwächeren heißen, sondern innerhalb einer Schule Möglichkeiten für alle bieten.
Ich finde selbst am Gymnasium noch zu wenig Fleixibilität für z.B. die Leistungsstarken, die du erwähnt hast.


Und dass das Elternhaus eine Rolle spielt, finde ich absolut. Nicht, weil ein Kind aus einer sozial schwachen Familie mit super Noten keine Gym-Empfehlung bekommen würde. Sondern weil die Noten eben oft durch häusliche Unterstützung beeinflusst werden.

Das Gym meiner Tochter sagt ganz deutlich, dass die Stoffmenge, die es durch G8 pro Schuljahr mehr geworden ist, zu einem großen Teil auf die Hausaufgaben verlegt wird.

Meine Tochter hat während der Hausaufgaben mindestens einen Elternteil da, wenn sie Fragen hat. Beide Eltern haben selber Abi und sprechen deutsch und können ihr weiterhelfen, wenn nötig. Sie hat einen ruhigen Arbeitsplatz im eigenen Zimmer. Sie hat vorher ein vernünftiges Mittagessen bekommen. Sie muss sich nicht um kleinere Geschwister kümmern. Und am Ende des Tages fragen wir sie sogar noch mal kurz, ob sie alle Hausaufgaben hat.
Wir würden rechtzeitig merken, wann sie in einem Fach mehr üben muss, weil wir die Noten mitverfolgen und zu den Sprechtagen gehen. Und könnten im Zweifel sogar Nachhilfe organisieren, wenn es in einem Fach schlecht aussieht.

Kinder, die vieles oder alles davon nicht haben - die haben nicht die gleichen Chancen wie meine Tochter. Das ist Fakt.


Das ist übrigens meiner Meinung nach nicht nur eine Sache von früher Selektion oder nicht, sondern auch von reinem Vormittagsunterricht oder nicht. In Ländern, in denen gemeinsames Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung dazu gehört, spielt das Elternhaus dementsprechend weniger Rolle...

Aber ich schweife ab :).

LG sun

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Auch noch kurz zum Thema: die Kinder lernen mehr auf dem Gym, wenn Gute von Schlechten getrennt sind

Antwort von like am 03.01.2008, 22:41 Uhr

..ich kann das leider nicht bestätigen mit 2 Söhnen auf dem Gym, Kl. 5 und 8. Eher das, was auch in den Pisa- und Iglu-Studien ermittelt wurde: Dass nämlich die Stoffvermittlung in der Grundschule besser und umfangreicher ist als im Gym. Klar, haben sie auf dem Gym mehr Fächer und Stunden und bei manchen Lehrern kommt auch wirklich was rüber an Stoff, Wissen und Fertigkeiten. In vielen Fächern (besonders den Nebenfächern) ist es aber wirklich nur "Lul und Lal", was rüberkommt und die Kinder können nicht wirklich was für die Zukunft mitnehmen. Da war in der Grundschulzeit in ALLEN FÄCHERN wirklich mehr Substanz dahinter, obwohl hier auch noch die "Schwächeren mitgeschleift werden mussten" - gut - die hatten dann halt auch schlechte oder zumindest nur mäßige Noten, aber sie haben sich ANGESTRENGT UM MITZUHALTEN, was später auf der Hauptschule evtl. nicht mehr der Fall ist, weil sie auch mit geringem Aufwand passable Noten erzielen können. (Interessanter Artikel - ich seh das für die Hauptschulen in abgemildeter Form genauso: http://www.focus.de/schule/schule/unterricht/schulen_aid_137199.html). ( Nun gut, wir leben hier auf dem Land Grundschulmäßig vielleicht auch ein bisschen auf Stern der Glückseligen mit maximal 1 - 2 Kinder mit Migrationshintergrund in der ganzen Schule ;-)))

Meine Meinung aber trotzdem: Der gemeinsame Schulbesuch schadet den starken Schülern nicht und nützt den Schwachen. Was evtl. den "Kindern aus gutem Hause" schadet, sind Diziplinprobleme durch Kinder aus sozial benachteiligten Schichten. Aber diese Probleme in Haupt- und Sonderschulen zu separieren kann ja auch nicht Sinn und Zweck des dreigliedrigen Schulsystems sein - da müsste man vielleicht mal andere pädagogische Mittel anwenden, allen voran eine deutlich Senkung der Schülerzahl in den Klassen.

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Re: @ oeli_bene

Antwort von Potter am 05.01.2008, 0:57 Uhr

Wenn mein Kind keine Gymnasialempfehlung bekommen würde?
Hey, so what? Ich darf mein Kind dahin schicken, wo ich denke, dass es dahin gehört. Ich halte meine Kinder für intelligent genug, um das Abi zu schaffen, also schicke ich sie aufs Gym.
Würden sie allerdings vor allem handwerklich begabt sein, würde ich sie ohne Frage auf Realschule schicken, weil bei uns dort vor allem die Handwerklichkeit gefördert wird.

Aber du hast Recht. Ich könnte meine Kinder auch besser fördern, als ein normaler Mechaniker (Mann Übersetzer, selbst Anwältin).

Aber gerade deswegen, weil die Kinder der ärmeren Leute sich sozusagen shcneller beweisen müssen, denke ich, man sollte die Trennung nach der 6. Klasse vollziehen. Auch wenn die Lehrer (zumindest bei uns an der Grundschule) auch sehr gut so die Potenziale erkennen und alle Kinder genug fördern, wenn sie merken, dass mehr Potenzial dahintersteckt, sodass die meisten schon die richtige Empfehlung bekommen, sollte man manchen Kindern noch zwei weitere Jahr zustehen.

Aber WENN dann jemand wirklich an der falschen Schule ist, ist es doch kein Problem, sie wechseln zu lassen, beziehungsweise die hauptschüler Abitur machen zu lassen. Diejenigen, die das Potenzial besitzen, werden nicht wegen ihrer derzeitigen Schule die Hoffnung verlieren und aufgeben, denke ich, oder sollten sie zumindets nicht. Da sollten die Hauptschullehrer besser aufpassen, deswegen meine ich ja, dass die besten Pädagogen eigentlich in die Hauptschule müssten.

LG,
Potter

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