Viel reisen

Hm, ich glaube - ganz unabhängig vom Baby - magst Du die Autolastigkeit Eurer Unternehmungen schon lange nicht mehr so arg. Vielleicht könnt Ihr einen Kompromiss finden zwischen den Interessen Deines Mannes und Deinen. Zum Beispiel, dass Ihr nicht mehr so weit wegfahrt, dafür aber vor Ort viel wandert (mit Baby in Rückentrage). Du schreibst, dass Ihr auch am Reiseziel meist noch viel im Auto herumfahrt. Das ist ja nun das Gegenteil eines gesunden, aktiven Lebens. Es tut nicht gut, und das ist es vielleicht, das Du immer mehr spürst.

In einer Paarbeziehung gibt es immer Konflikte, wenn ein Baby kommt. Es muss der ganze Alltag, alle Aufgaben, alle gemeinsamen Aktivitäten neu abgesteckt werden. Es ändert sich einfach alles. Dass Dein Mann - pseudo-tolerant - sagt, dass Du ja nicht mitzukommen brauchst, geht so nicht. Er kann sich nicht aus der Verantwortung fürs gemeinsame Baby heraus stehlen, zumal er ja in Elternzeit ist. Dich mit dem Baby alleinzulassen, ist KEINE faire Alternative.

Du wirst ein paar Streits, Diskussionen und Konflikte aushalten müssen, wenn Du zukünftig nicht zu kurz kommen willst. Liebsein war gestern, eine Mutter muss gut für sich eintreten, wenn sie kräftemäßig nicht irgendwann am Stock gehen will.

Ideal wäre es, Ihr fändet eine Lösung, die Euch Beiden zusagt (kürzere Strecken, mehr Tagesausflüge statt Übernachtungen, mehr schöne Aktivitäten vor Ort ohne Auto). Wenn das nicht klappt, wirst Du besser auf Dich achtgeben müssen. Das heißt: Fahre selbst regelmäßig ein paar Tage weg, gehe mit einer Gruppe (Internet) wandern, besuche Verwandte, Freundinnen, mach' mal eine Städtereise mit Kulturprogramm - und lass das Baby bei Deinem Mann.

Er wird staunen, wie gut Du neuerdings für Dich eintrittst, und er wird mal Einsatz fürs Baby zeigen müssen. Und Du hast in dieser Zeit Freiraum und machst DEIN Ding. Tu' das wirklich, sonst wirst Du bald ein Hausputtel sein, während Dein Mann seine "Freiheit" genießt. Du musst jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.

LG