Januar 2020 Mamis

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Geschrieben von Zak am 13.04.2022, 23:48 Uhr

Update und Frage?

Für micht klingt das auch ziemlich normal. Allerdings können wir hier ja nicht sehen, wie es wirklich ist. Von daher lässt sich das schwierig bewerten.
Hast Du denn Autismus im Hinterkopf? Das ist ja ein wirklich weites Feld und die Ausprägungen sehr unterschiedlich.

Meine Jungs haben übrigens alle die Autos in Reihen aufgestellt. Trotzdem sind nicht alle Autisten ;-). Aber der ein oder andere wahrscheinlich schon...
Mir stellt sich die Frage, was es Dir bringt, festzustellen, dass Dein Louis anders oder vielleicht auch Autist ist?! Das spielt doch derzeit noch gar keine so große Rolle.

Mein Sohn (fast 6) hat vor ein paar Monaten die Autismusdiagnostik begonnen. Natürlich sind wir noch nicht sehr weit gekommen in der kurzen Zeit und haben entsprechend noch lange kein Ergebnis.

Trotzdem ist er ein ganz, ganz lieber kleiner Kerl. Natürlich mit ein paar mehr Ecken und Kanten als andere. Aber wir leben damit und versuchen ihm zu helfen, seine Möglichkeiten zu erweitern. Das ist meine Aufgabe als seine Mutter! Ich sehe in ihm nicht die vielen Schwierigkeiten, die er hat und uns damit auch macht. Ich lerne jeden Tag, mich auf ihn und seine Möglichkeiten einzulassen. Das ist manchmal wirklich ein Lernen und ziemlich schwer. Aber dadurch geht es immer wieder ein kleines Stück voran. Zum Beispiel habe ich ihn jetzt soweit, dass er sich freiwillig auf Toilette setzt und 2 Minuten sitzen bleibt, bevor er seine Windel bekommt. Noch vor kurzem ging das gar nicht. Aber mit viel Geduld und einigen Erklärungen hat es doch geklappt - auch wenn es vermutlich noch ein weiter Weg ist, bis die Windel endlich ganz weg kann.
Mein Mann würde das lieber mit Zwang, Schimpfen, Zorn und Ärger hinbekommen. Aber das läuft dann nicht wirklich gut.

Ich möchte Dir so gerne Mut machen, Dich auf Deinen Sohn einzulassen, so wie er ist. Ich glaube, dann könnt Ihr trotzdem glücklich miteinander werden. Er ist doch auch ein kleiner liebenswerter Kerl! Du bist seine Mama und Du kannst die stressigen und nervigen Situationen entschärfen um sie erträglicher zu machen. Da musst Du einen Weg finden.
Hier bei uns bin ich auch oft am überlegen, wie ich die "Schreiattacken" besser aushalten oder vielleicht sogar verkürzen oder ganz umgehen kann.
Bei meinem Sohn ist es so, dass manchmal eine winzige Kleinigkeit ausreicht, um ihn in eine Weinattacke zu versetzen. Er bleibt dann stehen, sein Blick ist ziemlich leer und er schreit und schreit. Man kann ihn da auch erstmal nicht rausholen. Und es ist ihm egal, ob da gerade andere Leute dabei sind oder wir alleine irgendwo sind. Er reagiert dann auf gar nichts. Das muss man auch erstmal aushalten. Aber mittlerweile stehe ich da drüber.
Irgendwann merke ich dann, dass er doch wieder ansprechbar wird und wir klären das Problem. Danach ist es wieder gut.
Ich muss da wirklich noch viel lernen! Aber auch das macht das Mama-sein aus: Immer wieder selber lernen, sich auf den kleinen Kerl einlassen, nicht verzweifeln oder aggressiv werden.
Soll ich Dir mal was verraten? Manchmal bin ich auch ein klein wenig stolz auf mich, dass ich Mama eines so besonderen Zwerges sein darf und schon einiges mit ihm gemeistert habe. Und das Beste ist: Er sagt mir jeden Tag "Mutti, ich habe Dich ganz, ganz, ganz....tief in meinem Herzen!" Das sagt er mit so vielen "ganz" niemandem. Und er hat auch nur ganz wenige Leute in seinem Herzen - ich glaube, es sind mit mir 4 :-)

 
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