Pizza als Beikost!?

Hallo ihr Lieben,

ich bin eigentlich eine stille Mitleserin. Aber jetzt habe ich doch ein Problem, das mir unter den Nägeln brennt und bei dem ich gesammelte Meinungen gebrauchen könnte.

Kurzfassung: Mein noch 5 Monate altes Kind bekommt regelmäßig Pizza und Ähnliches zu essen.

Langfassung: Nein, es sind nicht die berühmten Schwiegereltern schuld. Es ist mein eigener lieber Partner.
Er möchte unserem Kind ALLES geben, was es haben möchte. Und mit „alles“ meine ich: auch Pommes, Pizza, Eis und Ähnliches.
Wenn das Kind nur neugierig schaut, meint er, es möchte sein Essen haben und möchte es ihm unbedingt geben.

Jetzt sind Salz und Zucker ja nicht unbedingt die Lebensmittel, mit denen man in die Beikost startet.
Außerdem beherrscht der Zwerg die Augen-Hand-Mund-Koordination noch nicht - steckt sich also das Essen noch nicht selbst in den Mund.
Was er aber kann, ist abbeißen bzw. -kneifen.
Die abgebissenen Stücke kann er allerdings noch nicht verarbeiten. Die bleiben immer auf seiner Zunge liegen.
Dementsprechend bekomm ich regelmäßig Hitzewallungen, wenn ihm eine salzige Pommes (plus Ketchup) oder ein Stück Pizza in den Mund gesteckt wird.
Heute hab ich ein Stück überbackenen Käse aus seinem Mund geangelt...
Vor dem Abendessen hatte ich ihm extra Brei gegeben und auch die Flasche angeboten.
Trotzdem fand er hinterher die Pizza spannend und als ich versucht habe, ihn mit Flasche, Brust und Brei wieder abzulenken, verweigerte er alles, fing an zu weinen und gierte nach der Pizza.
Menno, das Kind ist doch erst 5 Monate alt...
Ich könnte echt weinen.

Mein Partner weiß genau, dass ich das alles nicht gut finde, aber er meint, ich wäre zu restriktiv.
Dabei bin ich eigentlich gar nicht so dogmatisch mit dem Thema. Wenn das Kind mal probieren darf - so what?
Ich mach da keine Religion draus. Aber jedes Mal?
Hier läuft doch was gewaltig aus dem Ruder.

Zum Thema Verschlucken meint er nur:
„Wir sind doch die ganze Zeit dabei. Im schlimmsten Fall klopfen wir ein bisschen auf den Rücken.“...
So entspannt kann ich das meinerseits nicht sehen. Ich weiß aus Erfahrung, dass es mit „ein bisschen Klopfen“ im schlimmsten Fall nicht getan ist.
Aber warum muss man diesen Fall überhaupt provozieren, indem man dem Kind Dinge in den Mund steckt, die es offensichtlich nicht verarbeiten kann?

Und dann das ganze Salz und der Zucker.
Da gewöhnen sich die sensiblen Geschmacksknospen doch dran!?
Ja, ich weiß, irgendwann isst er das sowieso.
Aber deswegen muss man das ja nicht von Beginn an fördern?
Ich würde meinen kleinen Schatz wenigstens die ersten Jahre so gesund wie möglich ernähren.

Was Zucker angeht, waren wir uns vor der Geburt eigentlich einig, dass wir den am Anfang so gut wie möglich reduzieren wollen.
Wenn es mal bei den Großeltern irgendwann was Süßes gibt, ist das okay. Wir wollen auch keine Verbotskultur einführen.
Aber nun hat sich mein Partner, der eigentlich sehr reflektiert und wissenschaftshörig ist, von seinen Eltern bequatschen lassen, dass Zucker doch gar nicht so schlimm ist. Den haben sie uns doch früher auch gegeben...

Soo, lange Rede, kurzer Sinn:
Wie steht ihr dazu und hat jemand eine Idee, wie sinnvolles Verhalten hier aussehen könnte?
Mir kam schon der Gedanke, nur noch ungewürzten Brei für uns alle zu kochen... -.-