April 2022 Mamis

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Geschrieben von AdrienneMesurat am 10.10.2022, 17:29 Uhr

Einschlafstillen abgewöhnt - ausführlicher Bericht

Achtung, lang!!!
Vermutlich gibt es hier im Forum unter den April-Mamas nur zwei, die das sofort so nachvollziehen können aber Einschlafstillen hat mich ja wirklich im letzten Monat so stark belastet und ich wollte berichten, wie es jetzt bei uns geklappt. Und sogar besser als erwartet.

Mein Kleiner hat sich angewöhnt, zig-mal mal in der Nacht zu quengeln, anzudocken aber nicht zu trinken und ich war langsam mit den Nerven sooo fertig. Mein Körper hat auch schon langsam gestreikt, ich hatte ständig Migräne und Kopfschmerzen wegen der Verrenkungen nachts und ich saß in den letzten Wochen so oft weinend und verzweifelt vor meinem Kleinen, der einfach nicht schlafen wollte außer er wurde gestillt oder war in seiner Wippe. Er war ständig müde und quengelig und für mich war einfach die Grenze erreicht. Ich konnte nicht mehr und selbst mein Mann hat sich langsam Sorgen gemacht, dass ich in eine Depression abrutsche, weil ich einfach keine Energie mehr hatte um gerne und vergnügt Zeit mit meinem Sohn zu verbringen. Klingt jetzt hart, aber es gab halt echt 1/2 Tage bei denen ich keine Lust mehr auf das ständige Quengeln und Weinen hatte und einfach nur Oropax wollte und ein Glas Schnaps. Und das war für mich der Wendepunkt und ich habe beschlossen sofort etwas zu verändern, bevor es schlimmer wird.
Insofern, für alle die wissen wollen, wie es bei uns geklappt hat, ein relativ ausführlicher Überblick:

Nacht 1-5: Stillen nur noch im Wohnzimmer und bei Licht, bevor er eingeschlafen war habe ich immer abgedockt. Meistens konnte ich ihn durch Tragen beruhigen und er ist in meinen Armen eingeschlafen (zum ersten mal seit zwei Monaten! Yaayyy). Ablegen ins Bett war noch schwierig und brauchte mehrere Anläufe. Nachts (Geschlafen hat er erst gegen 23 Uhr manchmal) 3 mal aufgewacht, meistens konnte man ihn durch Tragen nach dem Füttern zum Schlafen bewegen und ihn wieder ablegen. Zweimal ging es einfach nicht und ich habe ihn zum Stillen neben mich gelegt, wo er dann eingeschlafen ist und ich auch weil ich so fertig war. Aber insgesamt eine Verbesserung, weil ich zumindest nicht mehr so starke Verspannungen und Kopfschmerzen hatte.

Nacht 6-8: Haben festgestellt, dass er bei meinem Mann nachts viel schneller weiterschläft und er hat deshalb den Kleinen übernommen, sobald ich fertig mit Stillen war. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Kleine eigentlich nur andocken will und kaum etwas trinkt, hat mich sehr erstaunt. Vielleicht war das schon länger so, aber ich war so fertig, dass ich es nicht gemerkt habe. Für mich waren diese Nächte schon deutlich besser, weil mein Mann mit dem Kleinen im Bett saß und ihn gehalten hat, bis er schlief und ich einfach weitergeschlafen habe. Insofern war das für mich schon eine sehr gute Verbesserung. Jetzt wollten wir ihn noch dazu bewegen, in seinem eigenen Bettchen einzuschlafen und weiterzuschlafen.

Nacht 9-11 (heute): Am Donnerstag habe ich nach zwei Nächten einigermaßen Schlaf dann genug mentale Kapazitäten gehabt um mal tatsächlich einen Plan zu machen. Bisher hatten wir keine festen Schlafens- oder Wachzeiten. Jeder Tag wurde halt so genommen, wie er kam. Geschichten von kleinen Babys, die Mittagsschlaf machten waren für uns Zukunftsmusik, der kleine Krümel machte keine Anstalten, mal irgendwie zu einer festen Zeit schlafen zu wollen.
Und dann dachte ich, dass ich das vielleicht vorgeben muss... und es ist seitdem der absolute Game Changer. Donnerstag Abend hatte ich darauf geachtet, dass seine letzte Wachphase mind. 4 Stunden lang war und um 20:30 haben wir das neue Einschlafritual mit kuscheln und Musik hören gestartet und er ist langsam auf dem Arm weggedöst aber bevor er eingeschlafen ist, haben wir ihn wach in sein Bettchen gelegt um 21 Uhr. Dort hat er erstmal gequengelt, mein Mann blieb bei ihm und hat ihn gestreichelt und getröstet und seine Hand gehalten und er ist tatsächlich eingeschlafen!! In der ersten Nacht ist er um 23 Uhr aufgewacht und um 4 (habe ihn dann gestillt), dann wieder um 8. Für uns war das revolutionär! Unser Kleiner wirkte ausgeschlafen und munter und daher dachte ich, so können wir weitermachen.
Zweite Nacht: Wieder vier Stunden Wachphase vor dem Schlafengehen, um 20:30 gestillt, danach Einschlafritual, um 21 Uhr ins Bettchen gelegt. Und dann das Wunder, er hat sich umgedreht, seine Kuscheltier-Giraffe geschnappt und hat nach einer Minute leisem "Nölen" geschlafen. Einmal ist er aufgewacht um 23 Uhr, mein Mann ist zu ihm hin und hat ihn kurz gestreichelt bis er weiterschlief. Und dann sind wir eingeschlafen und wurden um 7:30 wieder geweckt. Ich habe den Kleinen gestillt und wir sind aufgestanden. Das erste mal über sechs Stunden Schlaf seit Monaten, ich fühle mich neu geboren. Und der Kleine ist jetzt auch besser gelaunt, quengelt tagsüber nicht mehr viel, ist munterer und wirkt sehr glücklich.
Dritte Nacht: 4 Stunden Wachzeit, Füttern, Einschlafritual, Hinlegen...Geschlafen. Aufgewacht um 3, bevor ich aufgestanden und bei ihm war, war schon wieder Ruhe. Dann Füttern um 6:30 und ich konnte ihn ins Bett legen und er hat weitergeschlafen, dann sind wir alle um 8:00 aufgestanden.

Also, ich kann es echt nicht fassen. Es ist für uns das erste Kind und ich hätte nicht geglaubt, dass es so schnell besser klappt bei uns. Und das ich nachts jetzt gar nicht mehr Stille ist sozusagen ein Nebeneffekt den ich dankend annehme. Das hatten wir nicht beabsichtigt, aber ich hatte auch nicht mehr den Eindruck, dass der Kleine Hunger hat, er wollte nur nuckeln.

Das gilt vermutlich alles nur für uns, ich wollte trotzdem etwas Mut machen für alle, für die Einschlafstillen nicht schön ist. Es wird besser! Vielleicht sind hier auch einige dabei die denken: Ja klar, Babys brauchen feste Zeiten, sonst kann das nicht klappen! Für mich ist halt alles neu, ich bin ein Baby-Noob. XD

Wir ziehen das jetzt weiterhin so durch, bis es sich richtig gut etabliert hat aber ich merke jetzt schon, wie viel besser es uns allen damit geht. Dem Kleinen auch, er hat heute mit mir einen Ausflug gemacht, wir haben den Herbstwald angesehen, haben Esel angeschaut und haben gemeinsam gespielt und er hat jetzt wieder eine Mama, die kaum erwarten kann, bis er aufwacht und sie Zeit mit ihm verbringen kann. Win-Win.

 
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