Rund um die Erziehung

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Geschrieben von SusanneZ am 26.02.2007, 11:42 Uhr

Plötzlich ein Dickkopf ?!

"Also bisher war mein Sohn 15 Monate eigentlich immer relativ problemlos wenn es um Windelwechsel/Umziehen oder Zähneputzen ging. Anstandslos folgte er mir ins Kinderzimmer zum wickeln/umziehen oder in die Küche (Zähneputzen mit Mama vom Kinderstuhl aus). Aber jetzt auf einmal wenn ich sage "Komm, wir gehen ins Bad und holen einen Waschlappen und gehen dann Windel wechseln" ist nur noch eine Staubwolke zu sehen. - Ins Bad kommt er noch mit, schnappt sich den nassen Waschlappen, grinst mich an und geht stiften."

Ich denke mal, sein erster Wille sagt was anderes als du ;-) Keine Sorge, ich denke dieses "Problem" kennen hier so einige und viele schon viel eher.

"Sonst hat er den Lappen immer schon ins Kinderzimmer getragen und gewartet, dass ich ihn auf den Wickeltisch setze. Jetzt muss ich ihn einfangen und quengelnd ins Kinderzimmertragen - (oder in die Küche zum Zähne putzen)."

Versuchs doch mal mit Ablenkung, einem lustigen ritualartigem Spiel oder wenn er jetzt nicht gleich will, dann halt später. Der Wille ist ja noch nicht gradlinig. Was er jetzt grad nicht will, kann in 5 Minuten schon ganz anders aussehen. Vielleicht will er auch mitten im Windeln nicht, dann läuft er halt paar Minütchen ohne rum, wenn gar nix mehr geht. Mit Dickkopf und dir auf der Nase rumtanzen hat das auf jeden Fall nix zu tun. Der erste Wille ist rein triebsam und nicht steuerbar. Das Steuern kann man auch nicht üben, man kann sich sein Kind allerdings durch hartes Durchgreifen gefügig machen...würde ich allerdings nicht empfehlen, denn ein eigener Wille ist ja doch von Vorteil - auch wenn er zu Beginn für beide Seiten etwas anstrengend ist ;-)

"Erst hatte ich den Verdacht, es liegt an mir. Weil er vielleicht Angst hat, Mama würde wieder Fieber messen / Zäpfchen geben oder andere unangenehme Dinge machen (er war jetzt leider mehrmals direkt hinereinander Krank und brauchte Medis). Also hab ich meinen Mann bzw. auch mal die Oma darauf "angesetzt". Ohje, das ging gar nicht. Mein Sohn hat nur noch geschriehen und gestrampelt und sich zum Schluß versucht vom Tisch zu bewegen. Ich hatte schon Angst er fällt vom Wickeltisch bei dem Theater."

Hat er denn eine ausgeprägte Bindung zu Papa und Oma? Wenn nicht, dann ist leicht erklärbar, warum der Schuss nach hinten los ging. Auch wenn sie rein objektiv Verwandte sind, sind sie ohne Bindung wie Fremde (ohne emotionalen Bezug) für deinen Sohn. Und diese Personen lässt er halt nicht direkt an sich ran. Das wäre die Erklärung falls die Bindung bisher nicht stark genug zu diesen Personen aufgebaut wurde. Falls die Bindung ausreichend ist (er sich auch sonst immer windeln lassen hat, sich von ihnen ins Bett bringen lassen hat,...), dann könnte es auch sein, dass es dennoch die Medis sind. Fand er das denn immer schlimm, die zu bekommen? Es könnte nämlich sein, dass sich die Medis zum Teil des Wickelns gemacht haben und nicht zum Teil von dir. Also die Verknüpfung Wickeln und Medis wäre dann entstanden.

Wie gesagt, sei geduldig und warte wenn nötig ein bisschen (plane also auch mehr Zeit ein). Denk dir ein Spielchen aus, gib ihm ein Exklusiv-Spielzeug, windel ihn im Stehen, oder oder oder. Mach es dir aber nicht zum Stress, indem du irgendwo eine Schuld suchst. Die gibt es nicht - dein Sohn entwickelt sich. Genieße es bevor es vorbei ist.

LG

 
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