Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von März07 am 16.08.2012, 18:55 Uhr

5jähriger - normal oder nicht?

Ich weiß, was normal ist und was nicht, kann man nicht so pauschal beantworten. Mache mir aber trotzdem momentan Gedanken um meinen Sohn, vor allem, wie ich richtig reagieren soll. Erkenne ihn grad kaum wieder.

Kurz zur Erläuterung: Anfang des Jahres habe ich mich von meinem Mann getrennt, der unter Alkoholeinfluss oft aggressiv wurde und mit dem Familienalltag überfordert war, was sich in Herumgebrülle und wüsten Beschimpfungen geäußert hat, und zwar sowohl mir gegenüber, als auch unserem Sohn. Zwischen den beiden war es eine Art Hassliebe - in manchen Momenten kamen sie klar, aber unser Sohn tendierte doch klar zu mir. Seit wir ausgezogen sind, kommen die beiden deutlich besser miteinander klar. Trotzdem macht meinem Sohn die Umstellung natürlich deutlich zu schaffen. Er vermisst die alte Wohnung und ist jetzt zu mir oft bockig und ungezogen. Er hört überhaupt nicht mehr, widerspricht am laufenden Band, brüllt mich an und ist oft grob zu mir. Auch anderen fällt das auf. Ich versuche da gelassen zu bleiben, aber auf Dauer fällt das schwer. Alles will ich auch nicht auf die Trennung schieben, aber es ist nicht einfach, das nicht zu tun.

Mittlerweile haben wir uns mit den Nachbarn angefreundet (ein alleinerziehender Vater mit Tochter im selben Alter) und treffen uns oft zum Spielen, aber es ist schwierig. Ständig ist einer von beiden beleidigt. Die Kleine ist auch oft bockig zu meinem Sohn und will ihn nicht mit ihren Sachen spielen lassen - andersrum genauso. Einmal behauptete sie, er habe sie gehauen, was aber niemand von uns mitbekommen hat. Da mein Sohn sich mir gegenüber aber oft aggressiv verhält und extrem aufgedreht ist, wenn wir uns sehen, hat er den schwarzen Peter direkt zugeschoben bekommen, und ich habe das Gefühl, ihm nicht mehr Herr zu werden. Trotzdem wollen die beiden sich aber ständig gegenseitig besuchen, und es klappt auch oft. Kürzlich meinte er aber, manche Kinder wären eben immer böse, und er gehöre dazu.

Dabei gebe ich mir nach wie vor große Mühe, viel mit ihm allein zu unternehmen, damit er nicht zu kurz kommt (was neben der Arbeit nicht immer einfach ist) und ihn zu für positives Verhalten zu loben. Manche "Grobheit" ist auch einfach nur eine zu stürmisch geratene Zuneigungsbezeugung, aber es geht wirklich oft mit ihm durch und er findet kein Ende. Dann tippt er auf dem PC herum trotz Verbot wenn ich arbeite bis ich wirklich wütend werde, wählt irgendwelche Nummern im Telefon und muss an allem fast gewaltsam gehindert werden (ich schlage ihn nicht, muss ihn aber förmlich "wegschleppen"). Er brüllt mir überraschend ins Ohr oder springt auf mich drauf, schlägt mich, tritt, etc. Ich kann auch seinen Frust verstehen, aber ich möchte nicht permanent drunter leiden. Sprüche wie " bei Papa war es schöner als bei dir" treffen mich aber doch, vor allem, weil ich in meiner Ehe so viel mitgemacht habe und die Trennung auch meinem Sohn zuliebe vollzogen habe.

Die Frustrationstoleranz meines Sohnes ist derzeit einfach so niedrig... er fängt sofort an zu schreien wenn er irgendwas nicht darf, und hört überhaupt nicht mehr.

Wem fällt ein, wie ich damit umgehen kann, damit das nicht einreisst? Er verhält sich mir gegenüber hochgradig respektlos und frech, zumindest manchmal.

 
2 Antworten:

Re: 5jähriger - normal oder nicht?

Antwort von Lian am 16.08.2012, 23:13 Uhr

Hallo März,

Kinder, insbesondere wenn sie klein sind, haben häufig das Gefühl, dass sie schuld daran sind, wenn die Eltern sich trennen. So eine Trennung und ein Umzug, der Wechsel aus der gewohnten Familienkonstellation das muss alles erst mal verarbeitet werden. Gut wäre es, wenn Du und der Kindsvater ruhig und respektvoll miteinander umgehen und für das Kind verlässliche Absprachen treffen könnt.

Was die Streitereien unter den Kinder angeht: Solche Phasen haben meine Tochter und ihre Freundin auch immer mal gehabt. Wir haben dann versucht einen Mittelweg zu finden, bei dem die Kinder ihre Probleme unter sich lösen können, wir aber vermitteln, wenn sie unsere Hilfe brauchen.
Wer sagte, Dein Sohn gehört zu den bösen Kindern? Er selbst oder der Vater der Freundin? Beides fände ich alarmierend.

Liebe Grüße und alles Gute
Lian

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 5jähriger - normal oder nicht?

Antwort von Birgit67 am 17.08.2012, 11:01 Uhr

auch wenn sein Vater Alkoholiker ist liebt er ihn und gibt sich die Schuld dass ihr Eltern Euch getrennt habt - das ist leider viel zu oft so dass die Kinder bei sich die Schuld suchen das sie ja beide Elternteile lieben.

Mein Vater war auch Alkoholiker und manchmal sehr Cholerisch - aber ich habe ihn trotzdem sehr lieb gehabt. Meine Eltern haben sich nicht getrennt da er nie zugeschlagen hat.

Ich denke Ihr soltet Euch profesionelle Hilfe bei einem Kinderpsychologen suchen - geh zu Deinem KA dass er hilft einen schnellen Platz zu bekommen wenn das ganze von Ärzten ausgeht geht es immer viel schneller.

Aber er braucht hilfe um aus der Schleife rauszukommen dass er sich schuld fühlt und böse ist und sich deshalb auch so verhalten muss.

Er wird älter und dann wird es schwieriger an ihn ranzukommen von daher: Scheue dich nicht und lasst Euch helfen von Menschen die es können.

Der Nachbar kann es nicht denn dieser Mann ist für seinen Sohn ein Eindringling der dafür sorgt dass Du nicht mehr mit Deinem Mann zusammenkommst genauso wie Du der Eindringling für das Mädchen bist der versucht die Mutter zu vertreiben.

Gruß Birgit

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.