@scrollan

oh weia. neustart, endlich vergessen...das ist noch nie gut gegangen. aber darum geht es hier doch auch gar nicht. oder? es ging um einen spruch, den man aufgrund seiner historischen verwendung mit vorsicht genießen sollte. mir kommt er nicht über die lippen, aber ich wollte niemandem damit die ganze schuld für das nazi-übel einreden, wollte damit auch niemandem seinen stolz nehmen darauf, ein deutscher zu sein. ist doch immer wieder verräterisch, dass manche - wie du - die dinge derart miteinander vermischen. was hat denn die aufmerksamkeit gegenüber der eigenen sprache und ihrer verwendung mit dem nationalstolz zu tun??? wieso kann man nicht stolz darauf sein, deutscher zu sein, gerade wenn und insofern man auch heute aktiv gegen rassismus, antisemitismus usw. eintritt und im alltag ein minimum an sensibilität für die sprache hat? was ist genau dein problem? sei doch stolz, ich will dir das bestimmt nicht ausreden. auch wenn ich es selber ziemlich lächerlich finde, sowas nötig zu haben. aber, wirklich, ausreden wollte dir das doch hier niemand, da hast du dir was eingebildet.

im übrigen ist die nazi-zeit keine 2000 jahre her. und auch keine 600. sondern gerade mal 60. das ist etwas mehr als eine generation. historisch gesehen ist das ein NICHTS. nicht nur deshalb hat das auch weiterhin sehr viel mit uns zu tun. auch mit dir. nicht im sinne von persönlicher schuld, sonderm im sinne von verantwortung, aufmerksamkeit und auch schlicht im sinne, dass DU heute in einer historischen kontinuität stehst. da du das nicht siehst, glaube ich nicht wirklich, dass du - wie du schreibst - das thema "studiert" hast. würde mich sehr wundern. die erste lektion nämlich, die man in einem historischen propädeutikum bekommt, ist, dass geschichte auch gegenwart prägt.

lg
paula (weder stolz noch beschämt, sondern um würde und verantwortung, schon allein der kinder und ihrer zukunft wegen, bemüht)