Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Tina M. am 27.12.2000, 19:52 Uhr

Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Hallo ihr,

unsere kleine Viviane ist nun 4 Wochen alt. Ihr Vater ist letzte Woche fuer 6 Monate in den Kosovo stationiert worden. ( Berfussoldat). Natuerlich hat er die ersten 3 Wochen mit seiner Tocher total genossen und sie leider auch ziemlich verwoehnt. Ich mache ihm ja keinen Vorwurf, aber jetzt bin ich nun mal ganz alleine auf mich gestellt. Viviane schlaeft nur ein, wenn man sie mindestens 2 Stunden rumschleppt, oder wie Papa das immer gemacht hat, auf den Bauch liegt. Bei liegt sie aber nicht gerne auf dem Bauch und zweitens versuche ich, ihr abzugewoehnen, dass sie immer und ueberall getragen werden will. Z.B. laesst sie sich noch nicht mal in die Wippe legen,wenn ich mal aufs Klo muss ( bin ja auch nur ein Mensch), Flasche fertig mache etc. Sie bruellt wie am Spiess und ist toetlich beleidigt. Dazu kommt dann noch die schlimme Kollik, die sie hat.
Wer kann mir helfen? Wie kann ich meiner Tochter "beibringen", dass sie halt auch mal warten muss und das ich sie nicht ueberall mit mir rumtragen kann. Baden z.B. ist schon ein Riesenproblem, weil ich erst alles fertig machen muss. Und Madame bruellt und bruellt...
Koennt ihr helfen?

Eure Tina

 
11 Antworten:

Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von schneggal am 27.12.2000, 20:38 Uhr

hallo Tina,

also erstmal...zu sehr verwöhnen kann man ein Kind in den ersten Lebenswochen nicht, es ist total normal, daß sie dauernd bei dir sein will....das war sie ja schliesslich die letzten 10 Monate auch !!!

Es ist sicher furchtbar schwer jetzt so alleine und ich bewundere jede Mutter, die ihr Kind teilweise alleine aufziehen muß.
Aber du wirst das schon irgendwie schaffen.....
achja, einen Tip hätt ich noch für die ersten Wochen....ein Tragetuch erleichtert die Arbeit mit Kind ungemein....
Mit 6 Monaten allerdings sollte man dan schon einem Kind auch mal verständlich machen, daß Mama hier oder dort auch mal schenll alleine was mache muß/kann/will....und dann kann man das Kind auch ruhig mal schreien lassen.
Aber vorher würd ich sie nur im äussersten Notfall länger schreien lassen. Sie kann es einfach noch nicht versthene, warum Mama nunmal JETZT nicht da ist.

Ich wünsch dir ganz viel Glück, daß du es bald in den Griff bekommst.

lg Janina mit Rebecca

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Mandy26 am 27.12.2000, 20:58 Uhr

Hallo Tina,
ich weiß nicht, ob ich Dir eine große Hilfe bin. Meiner ist jetzt schon 5 Monate alt, aber Deine Probleme kommen mir doch sehr bekannt vor.
Nur weiß ich nicht mehr so genau, wie wir/ich das eigentlich in den Griff bekommen habe.
Meiner schlief am Anfang, auch schon im Krankenhaus, nur auf meinem Bauch; manchmal bis zu 3 Stunden. Da macht man sich noch keine Gedanken von wegen Verwöhnen und so. Aber irgendwann stößt man an seine Grenzen. Wie Du sagst, Du bist ja auch nur ein Mensch und der Haushalt muß ja auch noch irgendwie laufen. Bei mir hat dann mal die Hebamme auf den Tisch gehauen und gemeint, wir sollen doch aufhören, das Kind so zu verwöhnen. Wir würden nur noch nach seiner Pfeife tanzen. Das war hart aber wahr. Da haben wir Ordnung reingebracht. Zuerst mal in die Fütterungszeiten, da gabs vorher absolutes Chaos; mal nach 2 Stunden, mal nach 6 Stunden. Immer wenns dem Herrn gerade beliebte. Da hab ich dann auf 4 Stunden umgestellt. Erst gabs Gemecker, aber mit einem Mal waren dann auch die Koliken vorüber.
Und wenn Deine Kleine meckert, wenn Du ihr das Fläschen machst oder die Wanne bereit, dann laß sie halt kurz mal schreien. Da muß sie durch. Da brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben, sie gewöhnt sich daran, dass Du mal etwas Zeit für etwas anderes brauchst, denn zu kurz kommt sie sicherlich ohnehin nicht.
Du schaffst das schon.
LG Mandy

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Natascha am 27.12.2000, 21:01 Uhr

Hallo!
Doch ich denke acu das man ein Kind verwöhnen kann. Ich erlebs immer wieder,das wenn wir bei Verwandten waren meine kleine (3 Mo) 2 Tage lang sich nicht mehr selbst beschäftigen will und ich sie für keine Minute mal alleine lassen kann.Da gibts auch nicht aufs Klo oder Wäsche waschen und putzen oder so.Weil wenn wir weg sind sie gehädschelt und gedätschelt wird und auf dem Arm zum einschlafen gewiegt wird.Sie ist dann auch fürchterlich am brüllen. Und ich verstehe dich..man Brauch auch mal zeit für sich.Eigentlich hab ich damit kein problem,weil ich von Geburt an versucht hab nicht zuviel des guten zu tun..so das jeder etwas davon hat.ich und sie..Manchmal will sie abends auch nicht einschlafen und schreit wie am Spieß,wenn der Papa auf Schicht ist.und dann gibts ein verschwitztes T-Shirt und siehe da sie schläft.Vobei ich sagen muß das mit jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett hat auch nur geklappt weil ich sie über 1Woche schreien lassen habe.Es tat mir auch in der seele weh und wollte 2 Tage bevor sie sich daran gewöhnt hatte aufhören..und bin froh das ichs nicht gemacht habe.Ich weiß manche denke anderst aber meine kleine ist glücklich und zufrieden dann kann ich ja wohl keine so schlechte Mama sein..
Jeder muß wissen was das richtige ist.
Laß dir doch ein getragenes T-Shirt von deinem Mann in einer Plastiktüte zuschicken,dann riecht sie den Papa wieder.

Viele Grüße

Natascha

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Anne am 27.12.2000, 21:28 Uhr

Hallo Tina,

bestimmt hast Du es jetzt ziemlich schwer alleine, daher ist Deine Frage auch verständlich. Ich bin aber der Meinung, daß so kleine Babys Ur-bedürfnisse nach Nähe, Sicherheit, Nahrung usw haben und das sie niemals im Sinn haben, uns das Leben schwer zu machen. Ich bin immer so verfahren, daß ich meinen sechs Monate alten Sohn niemals habe schreien lassen. Ich habe ihn immer getröstet, hochgenommen, getragen. Wenn er weint, hat er einen Grund und wenn ich helfen kann, daß er nicht mehr weinen braucht, dann tue ich das, weil es ihm und mir dann besser geht. Mein Sohn tanzt mir deshalb überhaupt nicht auf der Nase herum sondern ist ein äußerst zufriedens, vergnügtes Kind.

Wenn Dein Baby Koliken hat, so ist es das beste, es viel zu tragen. Ein Tragetuch ist eine große Hilfe und ermöglicht dir auch, noch anderen Dinge zu tun (einkaufen, Haushalt usw.). Im Tragetuch sind Kinder fast immer zufrieden, sie fühlen sich geboren und sicher wie im Mutterleib, schlafen problemlos dort ein. Wahrscheinlich hat Dein Mann intuitiv genau das Richtige getan. Und daß Euer Kind darauf nicht gerne verzichten möchte ist klar.

Du kannst natürlich Dein Kind auch schreien lassen. Irgendwann wird es aufgeben, seine Bedürfnisse zu äußern, weil ja doch niemand es versteht. Du kannst aber auch Deinem Muttergefühl vertrauen und es immer trösten, wannimmer es Dich braucht.

Gruß, Anne

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Nina am 28.12.2000, 10:58 Uhr

Hallo,
ich kann Anne nur zustimmen. Bei uns waren die ersten 3 Monate auch ein bißchen stressig mit Rumtragen und so, aber es hat sich gelohnt, weil meine Tochter-jetzt 6 Monate- sich schon toll alleine beschäftigen kann (obwohl wir sie immer "verwöhnt" haben) und auch so eifach sehr zufrieden ist. Wenn sie mal einen Schreitag hat (eher selten geworden), versuche ich, auf sie einzugehen, auch wenn das leider nicht immer geht. Aber ich habe festgestellt, daß sie, wenn man ihr dann eine halbe Stunde intensiv Aufmerksamkeit widmet, sie wieder ruhiger ist. Und wenn ich sie eine halbe Stunde quengeln lasse, fühle ich mich auch nicht so gut. Allerdings denke ich nicht, daß es etwas macht, wenn sie mal schreit, wenn sie auf ihre Flasche warten muß oder Du mal auf der Toilette bist. Du wirst schon einen richtigen Weg finden, wie Du mit Deinem Schatz umgehst, alles Liebe,Nina.

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Anja23 am 28.12.2000, 12:03 Uhr

Hallo Anne!
Bei mir ist es schon ein wenig länger her, aber ich kann mir gut vorstellen, wie es Dir jetzt geht! Meine Kleine war auch ein totales Traggkind und ich war auch die meiste Zeit allein mit ihr. Mein Mann war zwar nicht weg, aber dank seines Jobs etwa 12 Stunden am Tag in der Arbeit, weswegen ich die Zeit, die ich selbst wach war, eigentlich auch komplett allein mit Zwerg war. Und meine Maus hielt auch nichts davon, in ihrem Stubenwagen oder so zu schlafen.
Ich hatte allerdings (zum Glück!!!) eine Hebamme, die mich eher darin unterstützt hat, so gut wie möglich auf die Bedürfnisse meines Wurmes einzugehen und lieber nach Möglichkeiten zu suchen, wie ich trotzdem noch zu was komme, als Wege zu finden, es ihr abzugewöhnen! Es geht nämlich schon irgendwie: Zum einen habe ich mir ein Tragetuch gekauft, so hatte ich den Wurm ständig bei mir, was ihr natürlich gefiel, und konnte doch ein paar Handgriffe machen. Zum anderen habe ich die ersten drei Monate wirklich Haushalt Haushalt sein lassen: Ich habe veilleicht mal gekocht, Fläschchen und Schnuller ausgekocht, das nötigste an Wäsche gewaschen usw. - aber eben Minimum! In der Zeit hatte ich die Kleine dann im Tuch mit dabei. Ansonsten habe ich sie viel auf meinem Bauch liegen lassen, weil sie auch nur dort schlief und habe dann eben auch geschlafen, etwas gelesen oder Musik gehört - und konnte so auch wieder ein wenig Power von den durchwachten Nächten aufholen und war dadurch auch insgesamt wieder lockerer drauf, erholter und kam besser mit allem zurecht. Auch die Mahlzeiten waren die ersten drei Monate sehr unterscheidlich: Mal 12 am Tag, mal 8, mal 15, mal 6 - mit 3 Monaten wurde es schlagartig besser! Von selber...
Wenn ich wirklich duschen mußte, dann habe ich sie halt in der Wippe vor mir stehen lassen, ständig mit ihr geredet - klar hat sie da auch mal gebrüllt, aber das waren wirklich die einzigen Situationen, wo ich sie brüllen ließ, weil ich keine Alternative hatte!
Aber ansonsten habe ich mehr Rücksicht auf mich und das Kind genommen, als auf alle anderen Verpflichtungen! Und nach den ersten Monaten wird es wirklich von selber besser! Da mußten wir gar nicht viel dazu tun! Außerdem habe ich festgestellt: Wenn ich mich voll dem Rhythmus der Kleinen überließ, ging es auch mir beser, weil ich nicht ständig genervt durch das Gebrüll war, weil ich erholter war, ruhiger und schnell einen sher engen Kontakt zu dem Baby aufbaute.
Generell bin ich auch der Meinung: Ein Kind in dem Alter KANN man nicht verwöhnen!!! Die Kleinen hören in dem Alter nicht so gut, sehen nicht weit und haben kein Zeitgefühl und kein Erinnerungsvermögen - d.h.: Wenn Mama weg ist, ist sie weg! Sie hat mich verlassen - ich muß sie irgendwie wieder herholen! Also Brüllen! Die Kleinen können einfach noch nicht nachvollziehen, daß Mama nur im nebenzimmer ist, daß Mama ja immer wieder gekommen ist, also auch diesmal wieder kommen wird, daß Mama etwas tun muß und sie nicht lange allein läßt - sie haben einfach Panik, wenn sie den Kontakt zur Mutter verlieren - die einen mehr, die anderen weniger. Gerade Kinder, die sehr sensibel auf die neuen Reize außerhalb des Mutterleibs reagieren, brauchen die Nähe der Mutter meist stärker als Kinder, die ohnehin sher tief und fest und viel und lang schlafen - sie nehmen das meist relaxter und kommen auch besser eine Zeitlang ohne Mama klar (nicht alle - es gibt überall auch Ausnahmen!)
Deshalb meine Meinung: Wo es wirklich gar nicht anders geht, laß sie notfalls mal ein paar Minuten weinen (Duschen z.b.), aber nimm sie dahin mit, wo Du bist und rede mit ihr, damit sie zumindest weiß, daß Du noch in der Nähe bist und keine Panik bekommt! Und in allen anderen Fällen: Gönn ihr den Körperkontakt! Dann wird sie von selber mit der Zeit selbständiger werden, ohne daß Du sie dazu "erziehen" mußt! Ganz sicher! Laß Dir und ihr ein paar Wochen Zeit!!!
Meine Maus ist inzwischen 18 Monate - wir haben auf jedes Schlafprogramm, Fütterungszeiten-festlegen, Schreien lassen usw. verzichtet: Sie schläft trotzdem von 20 Uhr bis 7.30 Uhr durch (okay, erst mit gut 10 Monaten, aber auch davor war schon ein guter Rhythmus erkannbar), hat noch immer ihre festen Mahlzeiten und vor allem: Sie spielt traumhaft viel allein! Total zufrieden, fröhlich, ausgeglichen usw., so daß mich viele Mütter (die zum Großteil ihr Kind übrigens auch sehr früh zur "Selbständigkeit" erzogen haben, mittels Schlafprogrammen, mal auf der Krabbeldecke weinen lassen usw.) heiß beneiden! Diese hatten zwar vielleicht die ersten Monate leichter, weil sie früher ein ruhigeres Kind hatten, daß auch ruhig blieb, wenn es kurz allein war - aber das hatte nicht unbedingt zur Folge, daß diese Kinder dann auch später selbständig sind. So wie ich das im Bekannten-, verwandten- und Freundeskreis erlebe, würde ich eher sagen: Im gegenteil! )Gilt natürlich auch wieder nicht in jedem Fall: Sicher gibt es Kinder, die deswegen trotzdem gut und viel und schön etwas mit aich allein anfangen können!)
Also: halte diese ersten Monate durch - und Du wirst es später dadaurch viel leichter haben!
Liebe Grüße
Anja

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von SusieK mit Philipp am 28.12.2000, 12:03 Uhr

Hallo,

ich denke nicht, daß man das Verwöhnen nennen kann. Das Baby braucht Nähe und die Mutter um sich und manche sind halt empfindlicher, wenn dieser Zustand nicht greifbar ist und brüllen - aus Angst und Unsicherheit. Das ist kein Verwöhnen ! Die erste Zeit mit einem Baby ist nun einmal anstrengend. Jeder, der es nicht aushält und sich überfordert vorkommt, hat schlicht und einfach was anderes erwartet und falsche Vorstellungen gehabt. Man kann nicht erwarten, daß sich ein so junges Baby anpaßt, es müssen die Eltern tun bzw. das Umfeld. Und daß es brüllt, wenn Du duschen willst o.ä., ist dann leider mal so. Wenn es satt ist und keine volle Windel hat, mußt Du es halt mal 5 Minuten brüllen lassen und Dich schnell waschen und frischmachen. Man darf sich halt nicht aufgeben, nur weil die Umstände schwieriger sind. Übrigens übertraägt sich Genervtheit und Unsicherheit auch wieder, also versuch doch mal, jemanden zu finden, der das Baby mal beschäftigt oder herumschleppt, damit Du mal durchatmen kannst bzw. Dich mal in die Wanne legen kannst. Das geht alles vorbei und wird bald besser !!!!!! Kopf hoch !

SusieK

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Melanie mit Noah am 28.12.2000, 12:06 Uhr

Hallo!
Also ich würd Dir raten, Dein Kind auf keinen Fall schreien zu lassen. In den ersten 6-9 Monaten ist ein Baby darauf angewiesen, dass immer prompt auf seine Bedürfnisse reagiert wird. Es KANN noch nicht anders, als weinen. Viele Bedürfnisse kann es selbst noch nicht einmal identifizieren. Es fühlt sich einfach nur unwohl.
Sicher können sich die Mäuse an etwas "ge"wöhnen, aber "ver"wöhnen kann man sie nicht! Im Gegenteil, Kinder, die im ersten Lebenshalbjahr nicht die absolute Sicherheit bei den Eltern finden, können keine sichere Bindung entwickeln. Diese ist aber absolut nötig, um sich irgendwann loslösen und ein eigenes Leben führen zu können. Es gibt Studien, die zeigen, dass Kinder mit sicherer Bindung sich besser selbst beschäftigen können. Auch der IQ ist im Schnitt höher als bei Kindern, die nur eine unsichere Bindung haben. Kinder mit unsicherer Bindung werden im späteren Leben häufiger straffällig.
Erst wenn das Kind etwa ein halbes Jahr alt ist, lernt es kausale Zusammenhänge. Erst dann kann es sein Weinen einsetzen, um etwas zu erreichen. Dann wirst Du sehr schnell merken, was wirklich ein BEdürfnis ist und wo Du nicht nachgeben solltest.

Das ist jetzt viel graue Theorie (ich bin Erziehungswissenschaftlerin) Ich habe allerdings auch zwei praktische Beispiele zu Hause:
Laura ist 4. Ich hab sie nie weinen lassen als Baby, hab immer sofort reagiert. Und siehe da, schon mit einem halben Jahr konnte sie sich prima allein beschäftigen. Heute spielt sie oft stundenlang zufrieden in ihrem Zimmer. Sie ist sich unserer Lieb absolut sicher und ist deshalb allem Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen.
Noah ist 2 monate alt. Er braucht viel mehr Nähe als Laura. Wenn ich den ganzen Vormittag alleine mit ihm bin, erledige ich meine Hausarbeit, indem ich ihn im Tragetuch habe. Er weiss, dass ich sofort für ihn da bin und weint so gut wie nie. Inzwischen kann ich ihn auch schonmal eine halbe Stunde auf seine Krabbeldecke legen, wo er fröhlich strampelt.
Die ersten Wochen werden sicher schwer, vor allem, wenn Du alleine bist. Aber Du wirst sehen, es lohnt sich!!!! Und ausserdem geht die Zeit so unglaublich schnell vorbei! Wenn Dein Kind erstmal ständig mit seinen Freunden spielt anstatt mit Dir zu schmusen, wirst Du Dich danach zurück sehen.
Tu, was Deinem Baby gut tut. Es ist das Beste für Euch alle!

Viel Kraft für die nächsten Wochen!

Melanie
(Auch wenn ich jetzt vielleicht angegriffen werde...)

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Janina hat recht mit 4 Wochen kann man ein Kind nicht verwöhnen

Antwort von Tinai am 28.12.2000, 16:20 Uhr

Liebe Tina, Du brauchst ein Tragetuch. In den ersten 6 Monaten kannst Du Deine kleine nicht verwöhnen. Ich musste meinen Sohn die ersten 4 Monate immer rumtragen (habe ich mit Tragetuch gemacht). Zum schluss konnte ich so sogar aufs Klo (aber nicht zu empfehlen), ich habe ihn im Klo manchmal auf eine Decke gelegt, aber schreien lassen ist das schlimmste was Du tun kannst. Jetzt ist mein Sohn 10 Monate, will die ganze Zeit auf den Boden. Der Ablöseprozess kommt von ganz alleine. Es ist doch eine Wahnsinnstrennung, 9 Monate eng verbunden und plötzlich ohne Körperkontak.
Der Zwerg muss erst einmal Urvertrauen gewinnen, dann kann er sich lösen. Darüber gibt es auch Studien, Kinder die besonders viel in den ersten Monaten getragen wurden, lösen sich in der Regel leichter von den Eltern, wenn die Zeit dazu gekommen ist (in der Regel wenn sie krabbeln).
Schau mal bei DIDYmos, die haben eine gute Seite und können Dich bestimmt beraten (www.didymos.de)
auch eine Tina

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Re: Verwoehntes Kind - wer weiss Rat?

Antwort von Nadine am 28.12.2000, 22:36 Uhr

Hallo Tina,

Dein Kind ist sicherlich nicht verwöhnt. Verwöhnt ist in dem Alter sicher der falsche Ausdruck. Aber sie will halt lieber rumgeschleppt werden oder auf dem Bauch vom Papa liegen um einzuschlafen. Sie ist es schließlich so gewohnt.
Ich bin eher der Meinung von Mandy und Natascha und absolut kein Freund von 6-Monate-im-Tragetuch-rumschleppen. Man sollte vielleicht auch zwischen "mal eben 5 Minuten schreien lassen weil man aufs Klo oder duschen muß oder mal schnell ein Brot ißt weil man Hunger hat" und ne halbe Stunde am Stück schreien lassen unterscheiden.
Wenn Marie (7 Monate) schreit (was - wenn überhaupt - beim Zubettbringen der Fall ist), dann warte ich erstmal ab und hole sie wenn ich merke, sie beruhigt sich nicht mehr selbst. Dann bleibt sie halt nochmal ne halbe Stunde länger auf und dann versuche ichs wieder. Als sie so winzig war wie Deine Tochter hatten wir ein ähnliches Problem. Sie schrie sehr viel und wir haben es mit 5 Minuten schreien lassen und dann 10 Minuten rausholen probiert. Nach ner halben Stunde hatte sie sich so eingeschrien, daß sie überhaupt nicht mehr zu beruhigen war. Irgendwann hatten wir keine Nerven mehr und haben sie sofort in ihre Wippe zu uns ins Wohnzimmer gelegt. Irgenwann war ihr das aber auch zu blöd und sie fing an zu schreien. Ihr Vater hat sie daraufhin in der Wippe "geflogen". Aber wehe er hat sie wieder auf den Boden gestellt, dann gings sofort weiter. Wir haben sie also jeden Abend von ca. 17 Uhr bis 22 Uhr geflogen (abwechselnd), gegen 22 Uhr ist sie meistens in der Wippe eingeschlafen und wehe wir haben sie versucht ins Bett zu legen.

Als sie 9 Wochen alt war haben ihr Vater und ich uns getrennt. 3 Nächte pro Woche schläft sie seitdem bei der Oma weil ich arbeiten muß. Die "gewöhnte" Marie erstmal um, weil sie auf rumfliegen keine Lust hatte. Also wieder die 5 Minuten schreien lassen, 15 Minuten raus-Methode. Es dauerte 2, 3 Tage und dann ging es besser (sie brüllte nur noch bis 20/21 Uhr). Als sie so 11, 12 Wochen alt war wurde es schlagartig besser.

Lange am Stück würde ich ein Baby (auch nicht mit 7 Monaten) überhaupt nicht brüllen lassen. Halt immer wieder versuchen ins eigene Bettchen zu legen, dann wieder rausholen und trösten, aber dann wieder rein ins Bett und nicht rumtragen bis sie einschläft. Irgendwann wird es besser, meistens nach den ersten 3 Monaten.

Viel Kraft wünscht Dir Nadine

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Also da trag ich lieber mein Kind in den Schlaf ...

Antwort von Anne am 28.12.2000, 23:24 Uhr

... denn dann ist er in fünf Minuten eingeschlafen, statt stundenlanges Brüllen, immer wieder hingehen. Wenn ich mir nur annähernd vorstelle, wie ein so kleines Baby sich fühlt, wenn es müde ist und nicht einschlafen kann, sich verlassen fühlt. Was sind fünf, zehn Minuten Weinen für ein Baby? Die Ewigkeit. Das Einschlafthema ist ja sowieso ein Reizthema und das Ferberisieren meiner Meinung nach eine Mode, für die mir die Worte fehlen. Also da bin ich richtig froh, ich stille mein Kind in den Schlaf und es ist fünf Minuten im Traumland. Alles andere ist für mich nicht leichter, sondern blanker Horror.

Anne

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