Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Majlinda am 09.12.2001, 1:37 Uhr

Liebe Chatila! (lang)

Ich kann verstehen was für einen Stress du hast - ein Baby ist sehr stressig, niemand hat etwas anderes behauptet.
Aber ich denke, mit 5-6 Mahlzeiten machst du es dir selber unnötig schwer! Du kannst von deinem Baby nicht erwarten mit so wenig Mahlzeiten auszukommen, wenn es eigendlich mehr braucht. Und das scheint der Fall zu sein!

Meine Tochter hatte die ersten 6 Monate ihres Lebens Stillabstände von 2 Stunden. Seid sie knappe 4 Monate alt ist arbeite ich (gezwungenermaßen) 6 Stunden am Tag, das heisst seid dem habe ich zusätzlich abgepumpt. Da ich auf der Arbeit nur eine Pump-Pause hatte und nie mehr als 50ml pro Pump-Sitzung herausbekomme, aber mindestens drei Portionen Mumi a 120ml für den Babysitter brauchte habe ich zusätzlich zu dem Stillen zu Hause alle 2 Stunden noch abgepumpt. Habe ich erwähnt, dass ich von Geburt meiner Tochter an alleinerziehend bin?

Am Anfang war das echt höllisch!! Aber man wächst da rein, man gewöhnt sich daran und dann ist es garnicht mehr schlimm. Dann bekommen Aussenstehende auch den Eindruck, dass alles total einfach und lässig abläuft. Mehr noch, man bekommt selber diesen Eindruck. Es wird einfach alles einfacher! Ich habe abgepumpt bis meine Tochter 1 Jahr wurde, erst dann kam sie die 7 Stunden die ich weg war/bin ohne Mamamilch aus.

Ich vermute wirklich, dass dein Baby hungrig ist! Muttermilch ist in 60-90 Minuten völlig verdaut, adaptierte Säuglinsnahrung braucht 10-20 Minuten länger. Babymägen sind winzig, sie fassen nur kleine Mengen, brauchen schnell Nachschub. Man kann also nicht von einem Baby erwarten 4 Stunden auf sein Essen zu warten. Durchschnittlich wollen Säuglinge 8-10 Mahlzeiten am Tag, zu den Wachstumsschüben noch häufiger. Das Strecken der Abstände muss ein Schock für dein Baby sein. Es weiss nicht warum es hungern soll, es versteht nicht, dass es später Nahrung bekommt. Es weiss nicht, warum es nicht sofort seinen Hunger gestillt bekommt. Es merkt nur, dass es jetzt, wo es Bedarf anzeigt, keine Nahrung bekommt und das muss doch sein Urvertrauen erschüttern, meinst du nicht?

Ich bin selber ein grosser Still-Fan, stille meine Tochter jetzt seid 16 Monaten und das war wirklich nicht immer leicht. Wir hatten auch Hochs und Tiefs und ich musste oft hart kämpfen! Aber als ich dein Posting gelesen habe, habe ich mir gedacht, ob es in eurem speziellen Falle wohl besser wäre, das Abpumpen sein zu lassen und Flaschenmilch zu geben. Wenn du durch das fehlende Abpumpen dann etwas mehr Nerven, etwas mehr Geduld, Kraft und Zeit für deinen Sohn hast, ist es vielleicht besser so! Ich denke auch mit Flaschennahrung werden ihm die 5-6 Mahlzeiten zu wenig sein, da er ja recht wenig trinkt (wahrscheinlich fasst sein Magen einfach noch nicht mehr), aber vielleicht hast du dann mehr Zeit ihm diese Mahlzeiten zu geben. Denk mal darüber nach. Muttermilch ist etwas wunderbares - aber besser ausreichend Flaschennahrung als zu wenig Muttermilch.

Die Idee, ihn mal auf das KISS-Syndrom untersuchen zu lassen finde ich auch gut. Dein Kleiner kann ja nicht an der Brust saugen, dass ist oft so bei Kiss-Kindern. Hast du bemerkt, ob er eine auffällige Lieblingsseite hat? Oder Probleme hat den Kopf zu einer Seite zu drehen?
Wenn er Koliken oder Blähungen hätte würdest du das wissen! Kolik- oder Bläh-Kinder krümmen sich krampfartig, ziehen die Knie in den Magen oder schlagen sich mit den Fäustchen in den Magen.

So wie du es beschreibst, klingt es eigendlich für mich nach Hunger! Lass ihm einfach mal ein paar Mahlzeiten mehr. Füttere ihn nach Bedarf, das ist und bleibt nunmal die einzigst babygerechte Art zu füttern, auch wenn sie manchmal nicht ganz mamagerecht ist...
Du kannst mir auch gerne mailen, wenn du möchtest!
Viele Grüsse und viel Erfolg,
Melanie

 
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