Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Katzi01 am 24.07.2020, 14:50 Uhr

Erfahrungen machen lassen

Wie vorsichtig seid ihr eigentlich mit euren Babys? Mein Sohn krabbelt wie ein Weltmeister, zieht sich überall hoch und tut sich dabei auch oft weh. Er hat sich den Kopf an oder klemmt sich machmal irgendwo die Finger ein oder haut zu fest irgendwo drauf. Ich frage mich dann immer: Sollte man ihn die Erfahrung machen lassen, weil er dadurch ja lernt. Oder sollte ich schon vorher, wenn ich weiß, dass er sich wahrscheinlich den Kopf anhhauen oder den Finger einklemmen könnte, ihn von der Gefahrenstelle fernhalten? Wie macht ihr das?

 
3 Antworten:

Re: Erfahrungen machen lassen

Antwort von sunnydani am 25.07.2020, 8:09 Uhr

Also wenn ich sehe, er wird sich gleich den Kopf stoßen, dann halte ich schon meine Hand vor die Kante oder mache ihn darauf aufmerksam.
Es passiert ja trotzdem noch oft genug, dass sie sich irgendwo anstoßen oder wo herunterfallen, aber wenn ich es vermeiden kann, dann hab ich das schon gemacht.

Kinder sind auch da unterschiedlich. Manche merken sich das und lernen aus den Stürzen, etc. Anderen ist es egal und sie werden den gleichen "Fehler" immer wieder machen.

Und ich als Mama sehe mich ja in der Position, dass ich meinen Kindern lernen muss, was Gefahr bzw. gefährlich ist. Ich lasse sie ja auch nicht ausprobieren auf die Straße zu laufen, dass sie von einem Auto überfahren werden können, damit sie lernen, dass Autos gefährlich sind. Sondern da sage ich auch vorher, dass sie das nicht dürfen.
Und ich lasse sie auch nicht auf die heiße Herdplatte greifen, damit sie lernen, das tut weh, sondern ich sage ihnen, dass das heiß ist und sie nicht draufgreifen sollen.

Es gibt ja trotzdem immer noch genug, was einfach so passiert und Kleinigkeiten werden immer sein. Überall hinterher laufe ich nicht und überall daneben stehe ich auch nicht. Also wenn mein Großer auf einen Baum geklettert ist, dann hab ich ihn gelassen und darauf vertraut, dass er es richtig macht und er ist auch schon mal runtergefallen, das gehört irgendwie schon für mich unter selber Erfahrungen machen dazu. Oder auch beim Kinderturnen durfte er alles ausprobieren.
Der Kleine kann auch schon auf die Couch klettern und da lass ich ihn dann genauso, schaue aber noch ein bisschen, dass er eben nicht gegen die Tischkante fällt oder über die Lehne der Couch drüberklettert.
Also es ist irgendwie schwer zu erklären. Man muss es einfach nach Gefühl machen. Sie sollen schon gewisse Sachen selbst ausprobieren dürfen, aber bei vermeidbaren Sachen, die ich schon vorher erkenne, weise ich sie darauf hin, damit sie eben schauen und lernen, wo sie sich wehtun könnten.

Mein Kleiner ist auch gerade dabei überall aufzustehen und alles im Haus zu erkunden, krabbelt total flott und würde am liebsten alles ausprobieren. Da wiege ich eben ab, in wie weit er ausprobieren darf und wo ich besser aufpasse, damit er sich eben nicht wehtut.
Wenn er die Treppe hochklettert, lasse ich ihn, gehe aber hinter ihm her. Wenn er unter dem Tisch aufstehen will und ich weiß, er haut sich dann den Kopf an, sage ich zu ihm, dass der Tisch da ist und dass er sich da anhaut.
Er schaut dann meist und versteht teilweise echt schon gut und geht dann wieder auf die Knie und steht ein Stück weit entfernt auf, sodass er sich nicht mehr stoßen kann.

Hör auf dein Bauchgefühl und entscheide es aus der Situation heraus, wie du es machst!
Alles Liebe!

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Re: Erfahrungen machen lassen

Antwort von JakobsMutti am 25.07.2020, 12:12 Uhr

Gewisse Gefahrenquellen würde ich schon ausschließen.
Kann mich da meiner Vorrednerin nur anschließen.

Also mein Sohn hat irgendwann den Herd aufbekommen (er hatte sich an der Stange hochgezogen - der Herd ging auf und flog hin), den habe ich dann nach dem zweiten Mal abgeschlossen.

Dann gibt es wieder Sachen, wie zum Beispiel Schubladen, die kann und muss man nicht alle abschließen.

Mein Sohn ist gerade total an Wasser und der Toilette interessiert, aber auch hier versuche ich eine Alternative anzubieten - soll er anders planschen - denn wenn die Fliesen alle nass sind von seinem Geplansche, dann rutscht er irgendwann aus. Und naja, die Toilette ist halt auch kein Spielplatz

Meiner Erfahrung nach, wächst man da rein.

Bei den Schubladen habe ich beispielsweise wirklich die Erfahrung gemacht, dass er nach einiger Zeit sich deutlich seltener die Finger geklemmt hat und jetzt (13 Monate) gar nicht mehr oder eben nur noch ganz selten) - das müssen Kinder auch lernen, wenn es nach mir geht.

Aber eine Pfanne oder Geschirr muss nicht immer wieder in Reichweite stehen und vom Tisch gezogen werden - da kann im schlimmsten Fall das erste mal, das letzte mal gewesen sein.

Schau dir einfach mal an, was echte gefahren sind und womit man gut leben kann.

Ich habe tatsächlich meinen Sohn mal vor einem Sturz bewahren wollen, und am Ende war’s für ihn schlimmer, als wenn ich ihn hätte selbe stürzen lassen - also aus dem Stand.

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Re: Erfahrungen machen lassen

Antwort von Kacenka am 29.07.2020, 19:52 Uhr

wir hatten zwei Kamikaze-Brüder, der Grosse ist manchmal sogar nach einem Sturz nochmal hin und hat geschaut, ob da wirklich aua ist. Mit 7 Monaten hat er sich überall hochgezogen und ist dabei oft mit den Beinen weggerutscht, einmal hat er sich sogar so gerammelt, dass eine Fissur am Schädel dabei entstanden ist. Ich hatte überall Polster und Eckschutz in der Wohnung und von der ärztin den Rat, ihn halt, wenn er sich so früh schon hochziehen will, wenigstens weit weg von den Möbeln zu legen - damit er wenigstens hinkrabbeln muss. Was soll ich sagen - wir wohnen nicht in einer Turnhalle und er ist halt hingekrabbelt. Ging ratz fatz. Von wegen und erklären, warnen - dafür war er zu klein, um das zu verstehen.
Ganz ohne Beulen geht es garantiert nicht, aber scharfe Kanten, Tassen mit heissem Tee, Herd, scharfe Messer und dergleichen gehören definitiv erst mal ausser Reichweite.
Unsere Kinder sind auch im HOchstuhl immer aufgestanden, daher war auch da Vorsicht angesagt...
Vielleicht hilft es ja, wenn man bei einer Beule - aktuellem Schmerz - sagt "auauau" und tröstet - dann kann man beim nächsten Mal mit "au" warnen und das Kind versteht es? bei uns hat das lange gedauert. Auch konnte er mit 11 Monaten die Treppe hochklettern und auch Leitern auf dem Spielplatz - runterklettern sicher erst mit etwa 2,5 Jahren... bis dahin musste ich halt dabeistehen und schauen, dass er Richtung Rutsche geht oder ihm runterhelfen. Treppe durfte er - aber eben unter Aufsicht. Vom Sofa runter immer wieder rückwärts runter üben - Beine zuerst.

Gut fand ich das Konzept bei unserem Babyschwimmen - die Kinder wurden von ganz klein auch getaucht - mit etwa einem Jahr mussten sie vom Rand aus zusehen, wie Mama untertaucht und auf Anweisung warten. Sind die kinder hinterher - zu Mama - tauchten sie kurz unter, das war unangenehm (weil ohne Vorwarnung) und sie haben es schnell kapiert: Mama sagt "warte hier", dann muss ich das tun, sonst wird es unangenehm.
Das hat mir beim Grossen Kamikazebruder sehr geholfen, denn wannimmer wir an einem Wasser mit Geländer mit riesen Abstand der Stangen langkamen, habe ich ihm erklärt, dass das wie im Schwimmbad ist (Signalwort fürs Tauchen) und ohne Mama gefährlich. Also auch hier musste er - begleitete - Erfahrung machen um zu verstehen, dass Mama nicht bloss so daherfaselt

Dass die Kinder "hören" kenne ich in dem Alter nicht - erst viel später.
Manche Kinder sind aber viel vorsichtiger - ist dann sicher für die Eltern etwas weniger anstrengend. Stelle ich mir so vor.

Super fand ich auch Brennnesseln: eine "aua"Pflanze, die beim Anfassen sofort wehtut. Praktisch, wenn man den Kindern beibringen will, dass manche Pflanzen giftig sind (dass Brennnesseln eigentlich essbar sind, kann man ja später verraten).
Alles Gute!
K

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