Baby und Job

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Geschrieben von fiammetta am 22.08.2008, 12:28 Uhr

hohe Rate berufstätiger Frauen = hohe Kinderrate

Hi,

meine Erfahrung als Erwachsenenpädagogin besagt, dass die meisten Frauen ja nicht in Führungspositionen anzutreffen sind, dies sehr häufig auch nicht wollen und die Möglichkeit des Kinderkriegens als günstige Option zum ungeliebten Job betrachten. Wenn man das auch noch mit Hausbauen verquicken kann, dann entspricht man in einer breiten Bevölkerungsschicht der Norm. Haarig wird`s erst, wenn man entweder plötzlich alleinerziehend wird, einen die Kosten auffressen oder man nach durchschnittlich etwa 10-15 Jahren die Schnauze gestrichen voll hat vom Haushalt. Was die meisten aber nicht einkalkuliert haben, ist, dass sich die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt massiv verändert haben und folglich Fähigkeiten aus den frühen 90ern heute restlos uninteressant sind für potentielle Arbeitgeber.

Ich denke, dass eine von vornherein berufstätige Frau leichter damit umgehen kann, dass sie möglicherweise auch mit Kindern alleine überlebensfähig bleibt. Es ist eine völlig andere Form des Selbstverständnisses. Für mich ist es ein klares Bekenntnis zur Selbstständigkeit und zur Autonomie gegenüber einem Ehegesponst, von dem man sonst abhängig wäre. Eine eigenständige Frau tritt anders auf, ist für die Mehrheit der lippenbekennenden Männer immer noch schwer zu ertragen, sie fordert und argumentiert gleichberechtigt. Sie setzt auch andere Prioritäten, d.h. sie rechnet z.B. nicht: ´
Ich verdiene den Betrag x, die Kinderbetreuung kostet mich die Summe y, bleibt als Rest z, das lohnt sich doch nicht

Sondern: ich verdiene x, auch wenn nur z übrig bleibt, so trage ich doch zum gemeinsamen Einkommen bei und habe damit auch eine ganz andere familieninterne Wertigkeit.

Sie fordert aber auch lauter, direkter und begründeter passende Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Je länger ich plärre, desto mehr falle ich auf die Nerven, desto eher wird Abhilfe geschaffen. Funktioniert bekanntermaßen bei Kindern und Männern ja auch hervorragend.

Der nächste Punkt könnte sein, dass eine dauerberufstätige Frau ihre Kinder nicht bekommt, weil das in einem bestimmten Alter gesellschaftsbedingt "so" vorgesehen ist, die Verhütung ganz zufällig einfach nicht geklappt hat und weil sie dann zumindest für die ein paar Jahre den Job hinter sich lassen kann, sondern weil sie sich bewußt für ihre Kinder und die damit verbundenen Umstrukturierungen ihres Lebens und die Mehrfachbelastungen entscheidet.

Gleichzeitig denke ich aber auch, dass Kinder eine Art Statussymbol darstellen. Das geschieht zwar nicht bewußt, funktioniert aber angeblich - das besagen Studien - durchaus. Ähnliches findet sich bei bestimmten Männersorten, die es immer noch als Statussymbol betrachten, wenn ihre Gattin eben nicht arbeitet, weil ER es sich leisten kann, dass sie ihm "den Rücken freihält" (gähn - die 50er lassen grüßen). Auch diese Männchen (etwas anderes sind sie für mich nicht, da ein intelligenter Mann ohne Minderwertigkeitskomplexe auch eine eigenständige, unabhängige Frau neben sich ertragen kann) werden das so nicht zugeben, sondern auf einer völlig anderen Ebene argumentieren.. Es gibt aber offenbar auch den Trend bei besonders einkommensstarken Familien, dass eben nicht das Einzelkind regiert oder maximial zwei Kinder vorhanden sind, sondern eben vier plus. Die Begründung lautet auch hier nicht: Ich kann mir viele Kinder leisten und zeige das auch, sondern "wir sind ja so kinderliebend". Mag sein, das eine schließt ja das andere nicht aus - solange genügend Geld vorhanden ist.

Bin auf weitere Erklärungen gespannt - interessante Diskussion!

LG

Fiammetta

 
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