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Geschrieben von Mama Jana am 09.10.2009, 13:31 Uhr

Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Hallo!

Über mir bricht gerade so langsam die Decke zusammen. Ich habe zwei kleine Kinder (2 und 3 Jahre alt), suche seit dem Frühjahr einen Job, aber erfolglos. Ich habe zig Ausbildungen, immer mit guten Abschlüssen bis hin zu Traumnoten: 1 Berufsausbildung, 1 Hochschulabschluss, 1 Ergänzungsstudium, 1 weiterer Berufsabschluss (mehrmonatige Vollzeitweiterbildung). Die letzten beiden Ausbildungen teilweise parallel während Mutterschutz und Elternzeit absolviert. Nach meinem Hochschulstudium mehrere Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni gearbeitet.

ABER - ich sitze im Elfenbeinturm. Ich bewohne inzwischen einen ganzen Komplex an Elfenbeintürmen, anscheinend. Schon seit einer Weile ahne ich es, aber heute habe ich es sogar schriftlich bekommen: Ich habe zu wenig praktische Erfahrungen. Selbst für ein Praktikum in einem Bereich, der mein Forschungsschwerpunkt war, habe ich zu wenig praktische Erfahrungen.
Ich werde 35, habe reihenweise tolle Abschlüsse (die inhaltlich auch gut zusammen passen), aber quasi Null Berufserfahrung. Jedenfalls in den Augen derer, die mich einstellen sollen.

Ich bin zu alt und zu theoretisch. Klar, andere Absolventen sind 24, wenn sie fertig sind und haben in meinem Alter bereits 10 Jahre Berufserfahrung. Ich war ein Spätzünder, was Ausbildungen betrifft, habe erst mit 22 das Fachabi gemacht und war fast 30, als ich mit dem Studium fertig war. Dafür tolle Abschlüsse angesammelt. Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal SO auf die Füsse fällt.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Mögliche Stellen, auf die ich mich bewerben kann, gibt es nur wenige, manchmal ist 4 Wochen lang gar nichts dabei. Bin durch die Kinder ja auch noch geographisch gebunden. Das ist alles sooo frustrierend. So langsam kann ich mich hier einschließen und mich auf Hausfrau und Mutter reduzieren lassen. Ich HASSE das.

Jana

 
21 Antworten:

durch die Kinder geographisch gebunden

Antwort von berita am 09.10.2009, 13:41 Uhr

Wie meinst du das? Solange deine Kinder nicht in die Schule gehen, kannst du doch noch relativ problemlos umziehen. Das würde ich auf jeden Fall nutzen und mich bundesweit bewerben. Ansonsten ist der Zug wirklich irgendwann abgefahren :-/

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wiss. Mitarbeiterin...

Antwort von speedy am 09.10.2009, 13:58 Uhr

Hi,
das ist die Crux bei wiss. Mitarbeitern - sitzen sie zu lange an der Uni, geht es außerhalb der Uni nicht mehr weiter, es sei denn, die Zeit wurde genutzt, um ausreichend Kontakte aufzubauen (Verbundprojekte...).
Ich bin jetzt, so lange die Kinder klein sind, ganz bewußt von der Industrie in die Wissenschaft gegangen, weiß aber genau, dass ich nach spätestens 5 Jahren wieder zurück muss, sonst ist der Zug abgefahren.

Ich kann dir nur raten zu versuchen, an deinen alten Job anzuknüpfen: andere Forschungsinstitute (Fraunhofer z.B. zielt ganz bewußt darauf ab, dass Wiss. nach Ablauf der Zeitverträge in die Industrie wechseln), Projektträger, wiss. Stellen bei Verbänden und Gewerkschaften... und dich dann aus einem wahrscheinlich befristeten Vertrag heraus nach 3-5 Jahren auf dem freien Markt zu bewerben.

Gruß, Speedy

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Re: @berita

Antwort von Mama Jana am 09.10.2009, 14:13 Uhr

Vor allem hat mein Mann hier einen festen Job, den er gegenwärtig ganz sicher nicht aufgeben wird. Und daran hängt ja die ganze Familie, nicht zuletzt auch was das Einkommen betrifft.

Abgesehen davon haben wir endlich, nach langem Warten, für beide Kinder Ganztagesplätze im Kindergarten. Auch einen der hier (NRW) ganz seltenen U3-Plätze für unsere Tochter. Ich werde nicht riskieren, woanders evtl. keine Plätze für unsere Kinder zu bekommen, ohne die es dann arbeitsmässig überhaupt nicht mehr gehen würde...

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Re: @berita

Antwort von berita am 09.10.2009, 14:21 Uhr

Ok, dann bist du durch einen Partner geographisch gebunden, das wusste ich nicht :-) Bei den Kitaplätzen kommt es sehr auf das Bundesland und die konkrete Stadt an, hier in HH würdest du sicher was finden.. Naja, aber das kommt dann für euch nicht in Frage. Ich finde den Vorschlag gut, alte Kontakte zu nutzen, falls vorhanden. Viele Jobs werden über Empfehlungen vergeben.

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von paulita am 09.10.2009, 14:21 Uhr

liebe jana
ich will nicht allzu lehrmeisterlich wirken, aber wenn du nicht wirklich mobil bist, dann engst du deine chancen sehr ein. gerade wenn du bislang ausschließlich in der wissenschaft warst. du könntest doch dort bleiben/wieder einsteigen? aber ohne ein mindestmaß an mobilität geht da gar nichts. ich bin in der uni, immer gewesen. und ich habe zwei kinder (jetzt 8 und 3). und ich bin 8 jahre lang fern gependelt (zunächst 140 km, dann 250 km, dann knapp 500; jetzt habe ich es geschafft und wohne seit 3 monaten am selben ort wie ich arbeite!). das muss man nicht wollen oder toll finden. aber es geht. und bei uns ging es sehr gut, ich finde sogar, es hat ne menge vorteile. wie auch immer: der markt ist hart, sehr hart. derzeit jedenfalls. nicht mobil zu sein, das können sich derzeit nur sehr wenige erlauben - nämlich nur die, die alle gerne haben wollen.

sieh es doch vielleicht so: du könntest ne zeitlang pendeln. als phase. und dann schaust du, wie es läuft. je nachdem, machst du oder suchst du weiter. aber eines ist dabei klar: das geht nur, wenn alle in der familie mitmachen. wieso hat denn der arbeitsort deines mannes vorrang? solange das unangetastet bleibt, reduzierst du dich doch auch selber zur mama + hausfrau. oder?

sorry, falls meine worte arg harsch rüber kommen. ist nicht böse gemeint. und ich weiß schon auch um das unglück des pendelns. aber ich wollte einfach deutlich aussprechen, wie ich das sehe.

was meinst du?
lg
paula

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Re: @paula

Antwort von Mama Jana am 09.10.2009, 14:43 Uhr

Hallo Paula!

Ich nehme an, mit pendeln meinst Du so etwas wie: die Woche über woanders arbeiten, am Wochenende nach Hause fahren.

Ehrlich gesagt, wenn die Kinder nicht wären, bin ich mittlerweile schon so weit, dass zu machen. Und eine Wochenend-Beziehung zu führen.

Aber mit den Kindern? Die sind 2 und 3. Kann man denen das in dem Alter zumuten, dass die Mama die ganze Woche nicht da ist? Klar, umgekehrt, bei den Männern "geht" das. Aber ich hätte da dann doch ein schlechtes Gewissen. Ob ICH das so wollte, ist noch eine ganz andere Frage.
Vor allem aber wäre es organisatorisch gar nicht machbar. Denke ich. Mein Mann kommt kaum vor 18:00 Uhr aus dem Büro. Der Kindergarten schließt um 16:45 Uhr. Dann ist da Feierabend, da ist nichts zu machen (auch alle anderen Kiga hier in der Gegend schließen um diese Zeit). Wir haben keine Großeltern, Verwandten etc. in der Nachbarschaft, die das erledigen könnten. Die nächstgelegenen Großeltern wohnen 50 km entfernt und sind selbst (voll) berufstätig. Also wer soll dann die Kinder aus dem Kiga holen? Dann betreuen etc.? Mein Mann muss auch ab und zu auf Geschäftsreisen, dann wäre überhaupt keiner mehr für die Kinder da. Und die brauchen uns beide schon noch sehr. Die Kleine ist erst 2, der Große nicht viel älter, und hat außerdem Zöliakie, womit er mit seinen 3 Jahren schon ganz schön kämpfen muss.

Und dass mein Mann wegen meiner Jobsuche seinen Job aufgibt, in der derzeitigen schwierigen Lage, auf keinen Fall. Er ist derzeit der einzige, der überhaupt noch das Einkommen garantiert. Ab nächstes Jahr bekomme ich kein Arbeitslosengeld mehr, dann sieht es ganz schlecht aus. Dann ist mein Mann mit seinem Job der einzige finanzielle Halt. (Ich darf gar nicht dran denken.)

Also wie gesagt, wären die Kinder nicht, könnte ich mir das sogar vorstellen. Aber so, mit den beiden Kleinen, kaum vorstellbar, oder?

Jana

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von SkyWalker81 am 09.10.2009, 14:52 Uhr

Auf was genau bewirbst Du dich denn jetzt ? Was war deine letzte Berufsausbildung ?
Es IST nunmal so: wenn man deinen "Werdegang" anschaut dann bist Du seit Du 22 Jahre alt bist eigentlich nur in Ausbildung gewesen (ausser der wissenschaftlichen Mitarbeit über wieviele Jahre ?). Also eigentlich so um die 10 Jahre Theorie aber eben numal wirklich keine Praxis.

Daher muss man die AG schon auch verstehen.
Allerdings wenn Du Dich für ein Praktikum bewirbst verstehe ich das Argument zu wenig Praxis weniger....

Kurzum: wenn du geographisch gebunden bist und nicht zu Hause sitzen willst, dann probier ALLES mögliche aus, auch wenn es nur ganz entfernt mit deiner Ausbildung zu tun hat. Auch wenn Du vielleicht "überqualifiziert" bist. Denn nur das bleibt dir übirg. Nur warten bis DEIN Traumjob kommt, bringt nur noch mehr Leerlauf und der kommt in keiner Bewerbung gut !
Also bleibt nur:

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von cosma am 09.10.2009, 14:57 Uhr

Hallo,

weißt Du genau, was DU willst ?

Kannst Du Dir nicht mit so vielen Ausbildungen Deinen Job selbst schaffen, also irgendwas Selbständiges machen ?

LG

Cosma

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von Henni am 09.10.2009, 15:13 Uhr

??? was cih cniht verstehe ist, warum der Beruf deines Mannes da so vor geht! WARUM könnte ER denn für den falld ass DU woanders nen Job hast nciht mal in Elterzeit gehen? Waru macht er nciht teilzeit falls DU woanders nen Job findest und mal ne zeitlang pendeln musst? Dnan muss er eben reduzieren? Denn, das siehst du sicher richtig, wenn du cniht BALD was findest bist du echt schonf ast zu alt um JEMALS was in deinem Job zu finden.... dann war die Ausbildung umsonst ! ich denke du bist doch nun einfach DRAN mit arbeiten, da muss dann eben mla deine Mann zurückstecken!

Und ehrlich: mein MAnn ist jetzt über 40, zum Glück lange verbeamtet, aber er bewirbt sich auch hin und wieder mal auf andere Posten....seitdem er über 40 ist hat ihn niemand mehr zur Vorstellungsgespräch eingeladen, er ist einfach zu ALT !!! (Ich natürlich auch, aber als LEhrerin ist es immer einfacher mal zu wechseln...)

Also: setz dich mit deinem Mann hin und plan mal deine berufliche perspektive und inwieweit ER da zurückstekcne kann!

Alles Gute!

Wenn du magts verrat doch aml was genau du machst!!

LG HEnni

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von Mama Jana am 09.10.2009, 15:42 Uhr

Als Wiss. Mitarbeiterin war mein Schwerpunkt Web-Usability. Mein Ergänzungsstudium (vor 1 Jahr abgeschlossen) habe ich aber an einer Journalistenschule gemacht. Seitdem möchte ich im Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit arbeiten. Auch wenn ich in diesem Bereich keine konkrete Berufserfahrung habe, könnte mein gesamtes Fachwissen sehr gut darin einfliessen.

Jetzt hatte ich mich u.a. an einer großen PR-Agentur beworben. Es war zwar eine Initiativbewerbung (mangels passender Stellenausschreibung), aber es lief sehr gut an. Wurde auch zum Gespräch eingeladen. Da hieß es schon, für eine richtige Stelle hätte ich zu wenig praktische Erfahrung. Wie es denn mit einem Praktikum wäre? Und ich habe gesagt, dass ich auch gern bereit bin, dieses zu machen. Die Abteilung dort soll ausgebaut werden, von jetzt unter 10 Mitarbeitern im nächsten Jahr auf 30 bis 40 Leute. Ich hatte zumindest das Praktikum dort als relativ sicher angesehen. Immerhin haben z.B. Absolventen, Studenten etc., die sonst üblicherweise Praktika machen, wahrscheinlich weit weniger Fachwissen als ich, und noch weniger Erfahrung.
Vor einem Jahr noch musste ich Rahmen meiner Weiterbildung ein Praktikum machen, hatte mich an mehreren Stellen darum beworben und mit Leichtigkeit mehrere Zusagen bekommen. Jetzt ist mein Stand ja eigentlich nicht SO viel anders wie vor einem Jahr, aber jetzt geht plötzlich gar nichts mehr. Ist das die derzeitige wirtschaftliche Lage? Ich will nicht alles DARAUF schieben.

Dass es jetzt unter den bestehenden Bedingungen nicht einmal für ein PRAKTIKUM reicht (in meinem angestammten Wissensgebiet), macht mich völlig fertig. Im Moment sitze ich hier und heule, hätte nie gedacht, dass ich einmal solche Schwierigkeiten hätte, einen Job oder zumindest ein Praktikum zu finden.

Jana

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von ursula05 am 09.10.2009, 16:11 Uhr

Hallo Jana,

kennst Du diese Web Side?
http://www.profiplaza.de/
Vielleicht kannst Du Dich da mal registrieren lassen?

Gruß,
Ursula

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Re: @ursula

Antwort von Mama Jana am 09.10.2009, 16:57 Uhr

Vielen Dank für den Link. Die Seite klingt interessant, werde mich damit mal beschäftigen.

Jana

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Re: @paula

Antwort von paulita am 09.10.2009, 16:58 Uhr

hallo
klar geht das! ich sag ja: ich bin immer halb-, manchmal auch ganzwöchentlich weg gependelt, 8 jahre lang, d.h. seit wir überhaupt kinder haben. bei uns hat es sehr gut geklappt - gerade WEIL wir in der wissenschaft und also relativ privilegiert sind (flexibilität!). das geht so gut oder so schlecht wie mit den faktisch ja eh meist abwesenden papas auch. und "zumuten" kann man das den kindern auch - wenn ihr das denn alle wollt. einzige veränderung: dein mann muss sich nach 16:30 um die kids kümmern. mit allem drum und dran. wenn er das nicht kann oder will, dann wird es nicht gehen. und wenn du das nicht willst oder kannst, schon gar nicht.


lg
paula

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Re: @paula

Antwort von +emfut+ am 09.10.2009, 16:59 Uhr

Ganz ehrlich: Auch, wenn Du den Praktikumsplatz (oder sogar den Job) bekommen hättest, hättest Du den Griffel nicht um 16:00 Uhr fallen lassen können. Insofern hast Du m.E. so oder so ein Problem.

Was ist denn mit einer Tagesmutter, die die Kinder abholt und versorgt, bis einer von Euch nach Hause kommt?

Oder Du ziehst mit den Kindern zum Job und Dein Mann pendelt?

Oder Dein Mann arbeitet mal eine zeitlang Teilzeit?

Ich kenne die Branche ein bißchen, weil meine beste Freundin und ihr Mann darin arbeiten. Der Mann sucht immer wieder feste Jobs, um eine Art "Basiseinkommen" zu sichern - das ist seit drei, vier Jahren fast unmöglich geworden, er hat seitdem keinen festen Job für mehr als ein Jahr halten können. Derzeit arbeitet er für einen unterirdischen Lohn bei einem Online-Magazin und macht das, was ihm Spaß macht (und was neben der Butter die Wurst auf Brot bringt), freiberuflich zu Hause - oft bis tief in die Nacht. Muß man mögen.....

Meine Freundin arbeitet nur freiberuflich, damit sie keine zusätzliche Kinderbetreuung brauchen. Erst kürzlich hatte sie ein Projekt für eine kommunale Einrichtung und kam da auf einen Stundenlohn von 4,- Euro. Sie hat das nur gemacht, weil sie auf Nachfolgeprojekte hofft.

Und die haben beide jahrelange Praxis in dem Bereich, inklusive der dazugehörigen Kontakte. Beide sind wirklich gut vernetzt. Nur so kommt freiberuflich noch irgendwas rum. Meine Freundin sagte mir neulich, daß "Neueinsteiger" derzeit kaum Chancen haben, weil sich die "alten Hasen" schon zwangsweise richtig billig verkaufen, und die haben immerhin meistens schon den einen oder anderen Fuß in der Tür.

Meines Erachtens werdet Ihr über eine FAMILIENentscheidung nicht drumrumkommen. Wenn Du noch Karriere machen willst, wird Dein Mann Dich entlasten müssen, so oder so. Er muß den Job ja nicht hinschmeißen, aber doch für eine Weile kürzertreten. Wenn Du weiterhin zu 100% für die Kinderbetreuung außerhalb der KiGa-Öffnungszeiten zuständig bist, wird das m.E. nicht klappen. Mittelfristig könnt Ihr Euch das sicher teilen, aber bis Du Fuß gefaßt hast, wird Dein Mann halt mal Dir den Rücken freihalten müssen - schließlich hast Du jahrelang seinen Rücken freigehalten.

Ich habe jahrelang mit kleinen Kindern Karriere gemacht - aber das ging nur, weil mein Ex mir damals das ermöglicht hat. Ich wäre sicher nie so weit gekommen, wenn ich jeden Tag den Griffel um 17:00 Uhr (wir hatten immerhin Kinderbetreuung bis 17:30 Uhr) hätte fallen lassen müssen. Und ich war schon vor den Kindern auf der Karriereleiter, ich mußte nicht mal neu einsteigen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: @paula

Antwort von +emfut+ am 09.10.2009, 16:59 Uhr

Ganz ehrlich: Auch, wenn Du den Praktikumsplatz (oder sogar den Job) bekommen hättest, hättest Du den Griffel nicht um 16:00 Uhr fallen lassen können. Insofern hast Du m.E. so oder so ein Problem.

Was ist denn mit einer Tagesmutter, die die Kinder abholt und versorgt, bis einer von Euch nach Hause kommt?

Oder Du ziehst mit den Kindern zum Job und Dein Mann pendelt?

Oder Dein Mann arbeitet mal eine zeitlang Teilzeit?

Ich kenne die Branche ein bißchen, weil meine beste Freundin und ihr Mann darin arbeiten. Der Mann sucht immer wieder feste Jobs, um eine Art "Basiseinkommen" zu sichern - das ist seit drei, vier Jahren fast unmöglich geworden, er hat seitdem keinen festen Job für mehr als ein Jahr halten können. Derzeit arbeitet er für einen unterirdischen Lohn bei einem Online-Magazin und macht das, was ihm Spaß macht (und was neben der Butter die Wurst auf Brot bringt), freiberuflich zu Hause - oft bis tief in die Nacht. Muß man mögen.....

Meine Freundin arbeitet nur freiberuflich, damit sie keine zusätzliche Kinderbetreuung brauchen. Erst kürzlich hatte sie ein Projekt für eine kommunale Einrichtung und kam da auf einen Stundenlohn von 4,- Euro. Sie hat das nur gemacht, weil sie auf Nachfolgeprojekte hofft.

Und die haben beide jahrelange Praxis in dem Bereich, inklusive der dazugehörigen Kontakte. Beide sind wirklich gut vernetzt. Nur so kommt freiberuflich noch irgendwas rum. Meine Freundin sagte mir neulich, daß "Neueinsteiger" derzeit kaum Chancen haben, weil sich die "alten Hasen" schon zwangsweise richtig billig verkaufen, und die haben immerhin meistens schon den einen oder anderen Fuß in der Tür.

Meines Erachtens werdet Ihr über eine FAMILIENentscheidung nicht drumrumkommen. Wenn Du noch Karriere machen willst, wird Dein Mann Dich entlasten müssen, so oder so. Er muß den Job ja nicht hinschmeißen, aber doch für eine Weile kürzertreten. Wenn Du weiterhin zu 100% für die Kinderbetreuung außerhalb der KiGa-Öffnungszeiten zuständig bist, wird das m.E. nicht klappen. Mittelfristig könnt Ihr Euch das sicher teilen, aber bis Du Fuß gefaßt hast, wird Dein Mann halt mal Dir den Rücken freihalten müssen - schließlich hast Du jahrelang seinen Rücken freigehalten.

Ich habe jahrelang mit kleinen Kindern Karriere gemacht - aber das ging nur, weil mein Ex mir damals das ermöglicht hat. Ich wäre sicher nie so weit gekommen, wenn ich jeden Tag den Griffel um 17:00 Uhr (wir hatten immerhin Kinderbetreuung bis 17:30 Uhr) hätte fallen lassen müssen. Und ich war schon vor den Kindern auf der Karriereleiter, ich mußte nicht mal neu einsteigen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von JoMa am 09.10.2009, 17:02 Uhr

Hallo Jana!

Wie einige andere schon schrieben, DU mußt für Dich erst einmal festlegen, welche Kompromisse Du bereit bist einzugehen, um arbeiten zu können. Dann müsstest Du mit Deinem Mann zu einer Übereinkunft kommen.

Dabei gibt es ja viele Möglichkeiten:
-Du findest ein Praktikum für das Du pendeln mußt: könnt Ihr das über Urlaub Deines Mannes, der Großeltern, Unterstützung von Freunden und Babysittern überstehen?
-Du findest einen Job für den Du pendeln müsstest: Dein Mann geht auf Teilzeit bis Deine Probezeit vorbei ist und bekommt so die Kinderbetreuung auf die Reihe. Während dessen bewirbt er sich an Deinem neuen Wohnort. (So habe ich mit Mann, 1 KiGa Kind und 1 Krippenkind den Jobwechsel geschafft. Mitlerweile arbeiten wir beide wieder Vollzeit und haben beide einen viel besseren Job. Dabei sind wir zusammen umgezogen und mein Mann ist für 3 Tage die Woche an unseren alten Wohnort gependelt).

Ganz unabhängig davon ist es immer schwer einen Einstieg ins Berufsleben zu finden und es ist ja oft bei Akadermikern, dass sie örtlich flexibel sein müssen, vor allem wenn beide einen Anspruch an Ihren Job haben und keine Berufe, die es in jedern Großstadt x mal gibt (z.B. Apotheker). Vielleicht kannst Du ja als Vorteil ausspielen, dass Du schon Kinder hast und immer gearbeitet hast (für Deine Aubildung).

An Deiner Stelle würde ich zweigleisig fahren:
1. Suche deutschlandweit oder wie weit auch immer ihr pendeln/umziehen könnt nach einer passenden Stelle
2. Suche in für Dich und Deinen Mann fahrbarer Entfernung nach einer Stelle, die auch nicht ganz ideal auf Dich passt. Damit müsste sich die Anzahl der vorhandenen Stellen erhöhen. Wenn die Großeltern nur 50 km weit weg wohnen, könntest Du sie, wenn sie sich bereit erklären, mit den das Konzept einbinden (Ihr könntet ja in Ihre Richtung ziehen und sie Euch vielleicht ein bisschen unterstützen und wenn es nur mal das Abholen nach dem KiGa ist.

Kannst Du irgendetwas über Kontakte (Profs, Kollegen, Freunde...) an ein Praktikum/eine Stelle/eine freiberufliche Tätigkeit kommen?

Und zu guter letzt mit der Kinderbetreuung: auch Dein jüngstes wird spätestens in einem Jahr 3 und dann ist es schon einfacher einen Ganztagesplatz zu finden, falls ihr umziehen müsst.

Halte die Ohren steif und versuche das nicht so sehr auf Dich selbst zu beziehen. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht PR ist wohl schon immer ein schwieriger Geschäftsbereich gewesen... Verbreitere Deinen Suchradius innhaltlich und geograpisch und wenn sich eine Gelegenheit bietet kannst Du immer noch überlegen, ob es dann zu viele Kompromisse für Dich sind oder nicht.

Viel Erfolg!
Sabine

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Bin durch die Kinder ja auch noch geographisch gebunden...??? Wieso???

Antwort von TinaDA35 am 09.10.2009, 20:11 Uhr

Solange die Kinder nicht in die Schule gehen.... wäre es für mich keine Grund in einer Gegend zu bleiben....

Meine Arbeitsstelle ist 35 km weit entfernt.

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Re: Bin durch die Kinder ja auch noch geographisch gebunden...??? Wieso???

Antwort von Nathalik am 09.10.2009, 20:24 Uhr

MamaJana, ja, es ist die wirtsch. Misere, dass Du jetzt kaum Chancen in dem Bereich hast. Es gibt Branchen, die sind von den Aufträgen her um 30, um 40, um 70 % eingebrochen. In Einmzelfällen waren plötzlich Null Aufträge im Kontor. Und rate mal, wo sie als erstes sparen (müssen)? An PR.

Es liegt nicht an Dir. Verzweifle nicht. Schick mir doch mal ne PN, in der Du mir Deinen Standort und Deine Expertise näher erläuterst....

Ich wette, es gibt DEN AG, der genau auf DICH wartet. Jetzt musst Du ihn bloß noch finden, wie ein Trüffelschwein.

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Bewirb dich für einen Job,

Antwort von DieTwins.Tina am 10.10.2009, 12:18 Uhr

der vielleicht nicht ganz Deinem Niveau entspricht, aber erstmal ein Einstieg ist. So sammelst Du Berufserfahrung und schafft dann eventuell den Sprung in den für Dich passenden Job.

Den Job den Du anscheind suchst, bekommst Du mit Sicherheit nicht mit einer Teilzeitstelle geregelt und wenn der KiGa um 16:45 Uhr dicht macht, wird es mit Vollzeit auch schwer, oder?

LG Tina

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Willkommen in der Realität!

Antwort von ASU02 am 12.10.2009, 10:27 Uhr

Liebe Jana,

Das ist mir mit Anfang 30 sehr ähnlich passiert: Traumnoten, Abschlüsse ohne Ende, in Deutschland auch einige Jobangebote, aber als ich dann ins angelsächsische Ausland ging, der knallharte Spruch: "Sie sind unvermittelbar, sie sind zu alt und unerfahren". Das saß erst einmal.

In meinem Fall hatte das Ganze ein Happy End, da ich in der Lage war, genau in einen Engpaß am Markt hineinzustoßen. Bei mir war es die Kombination meiner Abschlüsse und fließendes Deutsch. Insofern würde ich mal nachforschen, wo genau in Deiner Region (wenn Du dort bleiben willst/mußt) zur Zeit Bedarf besteht, und wie Du Dich dort einbringen kannst, auch wenn es nicht ganz Deinem Forschungsschwerpunkt/Deinen Abschlüssen entspricht.

Das wesentliche und wichtige ist, daß Du praktische Erfahrungen sammelst, wie ist zweitrangig. Vielleicht kannst Du (ich weiss, nicht genau Dein Thema) mal ohne Auftrag für ein Unternehmen in Deiner Region oder einen Freund/eine Freundin eine Webseite einrichten oder umschreiben und das dann vorstellen. Oder vielleicht braucht man in Deiner Heimatgemeinde einen Kirchenvorstand, der mit Zahlen umgeht? In einer Berufsvereinigung von Kollegen Deiner Ausbildung jemanden, der Lobbying bei den Behörden betreibt? Überlege Dir, wie Du proaktiv werden kannst und einen Fuß in die Tür bekommen kannst.

Als guten Anhaltspunkt: Wenn Du zur Zeit eine neue Stelle in Deiner Region willst, solltest Du mit ungefähr 99 Absagen rechnen, bevor Du die eine Stelle erhälst. Das dauert gerne mal ein Jahr. Insofern erstaunen mich jetzt die 6 Monate, die Du schon suchst, nicht besonders.

Ich versuche derzeit selber, mit über 10 Jahren Berufserfahrung und aus einer sicheren Stellung heraus mich weiterzubewerben und habe zur Zeit einen Schnitt von ca. 3 Vorstellungsgesprächen im Jahr.

Also, bewahre die Ruhe, stelle Dich auf eine längere Bewerbungsphase ein und nutze die Zeit, praktische Erfahrungen zu sammeln .

Alles Gute wünscht
Michaela

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Re: Hochqualifiziert, Mitte 30, aber zu wenig Berufserfahrung - verzweifle gerade

Antwort von azenclu am 12.10.2009, 11:01 Uhr

hi,
ich leite eine forschungsgruppe an der uni, habe 17 mitarbeiter. meine kinder sind 6 und 26 monate alt. habe nie aufgehört zu arbeiten, auch nicht im mutterschutz. klar, ich habe den vorteil, dass ich keine anwesenheitspflicht habe, trotzdem arbeite ich mehr als die stunde die ich "bezahlt bekomme" und klar, die motivation ist anders. und nicht zu vergessen, ich habe beide kinder bekommen als ich schon professorin war. aber was ich dir empfehlen würde ist wie schon die anderen sagten, dass du deine chancen nicht kaputt machst indem du nicht mobil bist und nicht bereit bist mehr zu machen als von dir verlangt wird. das merkt man sehr wohl der arbeitgeber beim bewerbungsgespräch. wichtig: schaff dir unterstützung! ohne die unterstüzung von dem ehemann geht gar nicht, also MUSS er mal die kinder vom Kiga abholen. tagesmutter oder nanny die die kinder an bestimmten tagen übernimmt: du hast bestimmt vorträge zu hören, zu halten, meetings etc. großeltern und freunde können auch helfen.
wie paulita schon sagte, es geht wenn man es will!
darf ich dich fragen um welche stellen du dich beworben hast?
lg ana

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