Beruflicher Neuanfang mit Anfang / Mitte 40 - Erfahrungsberichte gesucht

Hallo emka,

aus deinem Beitrag lese ich raus, dass du deinen Job eigentlich gerne machst, aber dein Arbeitgeber gerade nicht genug Sinnvolles für dich zu tun hat.

In diesem Fall würde ich mich auf jeden Fall erstmal nach einem anderen Arbeitgeber im gleichen oder zumindest ähnlichen Umfeld umgucken.
Klar, du schreibst, der Beruf wird langsam wegrationalisiert. Aber Büro-Berufe werden niemals ganz aussterben, und du bist doch eine erfahrene und motivierte Kraft!

Fänd ich sinnvoller, als sich auf was umschulen zu lassen, von dem du noch nicht weißt, ob es gefällt und passt.

Du hast nach Erfahrungen gefragt:
Ich habe Anfang 30 meinen Beruf (inkl. Verbeamtung) an den Nagel gehängt, um nochmal was komplett Neues zu studieren. Die Kinder waren da 3 und 4. Ein drittes Kind kam dann während des Zweitstudiums.

Was hat mich dazu bewogen? Ich habe mich immer für zwei Themen begeistert: das Pädagogische und das Logische. Im ersten Job hatte ich nur das Pädagogische, und dann eben noch eigene Kinder zuhause, und mir hat das Logische einfach zu sehr gefehlt.

Ich habe aber, bevor ich diese Entscheidung getroffen habe, erst ein Semester Fernstudium und dann ein Semester Gasthörer an der örtlichen Uni neben meinem Job gemacht, um mir ganz sicher zu sein, dass der Drang nach dem Logischen wirklich groß war und nicht nachließ.

Eine Umschulung hätte ich damals selbst bezahlen müssen, das hätte ich nicht gekonnt.

Wie konnten wir es im Alltag organisieren?
Mein Mann war vollzeit weg, die Kinder vollzeit in der Kita. Ich konnte maximal von 10-16 h Vorlesungen hören, freitags bis 14 h. Wenn die Kinder krank waren oder die Kita zu, hab ich in der Uni gefehlt. Gelernt habb ich vor allem samstags und in den Semesterferien. Ein Wintersemester musste ich komplett wiederholen, weil die drei Kinder sich gegenseitig Krankheiten weitergereicht haben.

Großeltern oder ähnliche Netzwerke zur Betreuung konnten wir auch nicht nutzen. Die Uni war ne gute Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt. Finanziell konnten wir uns das nur leisten, weil wir dafür von Baden-Württemberg (Kita-Beiträge nicht nach Einkommen gestaffelt) nach NRW (Kita-Beiträge nach Einkommen gestaffelt, und übergangsweise Wohnen in leerstehender Etage im Elternhaus) gezogen sind.

Ich habe es nicht bereut, aber wie gesagt, mir hat definitiv was in meinem Job gefehlt, was ich jetzt habe. Das lese ich bei dir noch nicht so ganz raus?

So oder so viel Glück bei deinem Weg!

LG sun