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von spiky73  am 18.02.2013, 11:11 Uhr

waaaah, ich ertrage mein kind nicht!

moin in die runde,

die überschrift ist bildzeitungs-niveau, natürlich ertrage ich mein großes kind. aber ich habe das gefühl, je älter sie wird, desto kürzer wird mein nervenkostüm. *schiefgrins*

sie war die letzten anderthalb wochen krank (grippe) und hat die erste woche wirklich fest mit fieber gelegen und viel geschlafen (in der hinsicht ist sie wirklich pflegeleicht, wenn kind1 wirklich krank ist, haut es sie um und sie legt sich ins bett und schläft).
sie hatte ein antibiotikum, und als das aufgebraucht war, ging es ihr so weit wieder gut, aber trotzdem jammert sie noch über husten, halsschmerzen, teilweise schwindel und druck auf den ohren. letzte woche waren ferien und der kinderarzt hatte wg. renovierung der praxis geschlossen. wie das halt immer so geht. also habe ich entschieden, sie heute noch zuhause zu lassen um mit ihr zum arzt zu gehen, damit der nochmals in ohren und hals leuchtet.

vorhin also beim arzt angerufen, und da heute die praxis offenbar sehr voll ist, wurden wir für kurz nach zwölf einbestellt. also habe ich meiner großen die ansage gemacht, sie solle sich unter die dusche begeben und sich zwischen den beinen waschen (wasser und sie sind noch nicht die allerbesten freunde, wahhh).
sie: und meine haare?
ich: wäschst du heute abend bei oma und opa.

5 minuten später

kind1 ruft aus dem bad: wir haben ein problem! (betonung auf WIR, ausserdem ist genau das ihr lieblingsspruch, obwohl es dann gar keine probleme gibt, oder nur marginal dinge, die mit etwas menschenverstand einfach zu lösen wären).
kind guckt mich vorwurfsvoll an und hält mir die brause entgegen. ich lange mit der hand unters wasser, das wasser ist lauwarm (tagsüber ist zu bestimmten zeiten eine absenkung eingeschaltet, damit nicht ständig geheizt wird, weil die meisten bewohner dann eh aus dem haus sind) und sehe gleichzeitig, sie steht da mit nassem haar.
ich: warum sind deine haare nass?
sie: aber ich sollte doch...
ich: ja, dich zwischen den beinen waschen, also mach schnell, dafür reicht das wasser noch.

wenige minuten später geht eine sirene im bad an. großes geheule, ganz großes dramatisches theater unter der dusche. das wasser ist eiskalt, kind1 von oben bis unten eingeseift.
ich bin grad aus dem weg in den keller und rufe ihr zu: dann musst du dich eben kalt abduschen.

im keller (vor der waschmaschine) höre ich pubertäres geheule in den höchsten tönen aus dem ersten stock.
kind2 ruft quer durchs haus: mama, kind1 hat ein probleeeheeeeem!
ich rufe quer durchs haus zurück: ja, ich weiss!

wenig später erscheint kind2 barfuß (arghhhhhhhhhhhhhhhhh) im keller.
kind2: mama, kind1 hat seife im auge!
ich: dann muss sie das auge abspülen!
kind2: ah! (geht wieder in die wohnung)
(im keller höre ich dann, wie sie oben sagt: du musst die augen ausspülen, hat mama gesagt!)

wieder zurück in der wohnung bietet sich in der dusche ein bild des jammers und des elends: kind1 sitzt in der wanne (wir haben badewanne mit kabine) und heult vor sich hin.
ich: warum hast du denn die augen nicht ausgespült??
kind1: ich sehe doch nichts! *schnüffschneuf* ich kann noch nicht mal aufstehen, weil ich nix sehe! *nochmehrschnüffelundschneuf*
ich (denke): arghhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

gehe ins wohnzimmer und höre im bad wasser plätschern, gefolgt von weiterem jammern und lamentieren. dann die alles entscheidende frage:
(man beachte: ich bin im wohnzimmer, kind1 steht unter der dusche im bad)
kind1: mamaaahaaaaaa, sind meine haare abgespült??
ich: meine glaskugel ist kaputt!

sie hat sich dann irgendwie so halbwegs abgespült und von seifenschaum befreit und sitzt jetzt in ein badetuch gewickelt auf dem sofa.

eigentlich ist die geschichte witzig, jetzt, wo kind1 nicht mehr weint, kann ich darüber sogar schmunzeln.
aber momentan eispringe ich vor mich hin (und bin daher schon recht kratzbürstig gestimmt), und sobald kind1 wieder jammert und weint merke ich, wie sich innerlich alle stacheln stellen.
sie hat einen ganz bestimmten tonfall und weint auch mit 13 jahren noch leidenschaftlich gerne. manchmal leise in sich hinein (in der hoffnung, dass man sich dann um sie kümmert), manchmal in völlig unpassender intensität über lappalien. und kann sich dann da richtig reinsteigern (das laute geheule kann sich auch aus dem leise-in-sich-rein-weinen entwickeln, wenn sie durch leises weinen eben nicht den gewünschten aufmerksamkeitseffekt erzielt).
ich habe ihr bereits mehrfach an den kopf geworfen, wie froh ich wäre, wenn sie endlich mal anfängt, teenagermäßig zu zicken und zu toben, statt immer diesen leidenden, klagenden ton an den tag zu legen.
klar, es ist die persönlichkeit des kindes, das ändere ich nicht.
aber wie lerne ich, es zu ertragen und auszuhalten?
wie gesagt, je älter sie wird, desto schwerer tue ich mich damit, weil es irgendwie kein altersentsprechendes verhalten ist (und irgendwann ist es einfach nur noch nervig und sie macht sie lächerlich, bei ihren altersgenossen ist sie ja auch so drauf und ich denke, damit 'erarbeitet' sie sich ja auch eine aussenseiterstellung und schafft es, dass sie irgendwann nicht mehr ernst genommen wird)...

seufzende grüße,
martina...

... die jetzt beide kinder mit dem lasso einfängt und zum arzt bugsieren wird...

 
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