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Geschrieben von Kristina77 am 02.05.2009, 22:43 Uhr

Menschliche Enttäuschung

Hi!

Einige von euch können es anscheinend relativ cool nehmen dass sich der KV wenig bis gar nicht ums Kind kümmert. Irgendwie bewundere ich diese Einstellung.
Wie seid ihr zu diesem Punkt gekommen? Ich habe das Gefühl mich nicht abfinden zu können, weiter kämpfen und hoffen zu müssen. Jedesmal wenn darüber nachdenke (und das mache ich täglich) dann bin ich über das Verhalten des KV immer wieder aufs Neue dermaßen fassungslos dass ich fassungsloser nicht sein könnte. Ich begreife es einfach nicht und es tut weh. Es schmerzt ich für mein Kind, aber ich finde es auch für mich als Mutter eine absolute menschliche Enttäuschung. Der KV hat sich anfangs (vor der Schwangerschaft) sowas von anders präsentiert, ich dachte nie im Leben dass er mich und unser Kind so im Stich lässt. Kann auch ich den Punkt erreichen, dass mich sein erbärmliches Verhalten nicht mehr grossartig tangiert? Wann ist die Zeit gkommen an der ich sagen kann: "Ich hab alles versucht und nun ist Schluss"?

Ach, viell. habt ihr einen Tipp od Erfahrungsberichte!

lg, kristina

 
12 Antworten:

Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von Brittad am 02.05.2009, 23:19 Uhr

Da ich noch recht frisch getrennt bin und dazu kommt, daß ich immer Vollzeit im Schichtdienst gearbeitet habe und mein "Mann" sich von Geburt an um die Kinder gekümmert hat, bin ich auch recht erschrocken, wie leicht er es sich nach unserer Trennung gemacht hat und sich nun nur noch minimal um die Kinder kümmert. Ich wundere mich, wie schnell er in sein Junggesellenleben zurückgekehrt ist und sich aus den Dingen, die die Kinder betreffen, raushält. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich ihn manchmal treten... Und in genau diesen Momenten rufe ich meine Freundin an, die mir mit schönster Regelmäßigkeit sagt: "Nicht ärgern, nur wundern"... und sie hat recht, das Ärgern macht nur mir Magenschmerzen und quält nur mich und warum sollte ich mich quälen?
Ich hoffe für Dich, daß Dus irgendwann gelassener sehen kannst!

Viele Grüße

Britta

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von apolia am 03.05.2009, 9:38 Uhr

genauso ergeht es mir auch...

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von leaelk am 03.05.2009, 9:58 Uhr

Hallo,
mein Ex-Mann und ich habe ein ziemlich gutes Verhältnis und meist läuft es ziemlich rund. Er holt die Kinder auch ganz regelmäßig.
ABER dennoch fühle ich mich von ihm in vielen Situationen völlig im Stich gelassen und alleine gelassen. Und manchmal beneide ich ihn um sein Single Leben immer 12 Tage am Stück.

Irgendwann habe ich schon mal gesagt, das wir das gemeinsam Sorgerecht haben: Er hat das Recht sich dann zu sorgen, wann es ihm paßt und ich habe die Pflicht mich immer zu sorgen wenn etwas anfällt!

Okay ganz so negativ sehe ich das nur in Extrem Situationen, aber ein Stückchen Wahrheit ist schon dran.

Auf der anderen Seite bin ich ihm sehr dankbar, das er mir freie Hand läßt bei Entscheidungen, die die Kinder und UNSEREN Alltag betreffen. Das er sich regelmäßig kümmert, das wir so respektvoll miteinander umgehen usw.

Insgesamt kann ich mich wohl nicht beschweren und das Optimum gibt es wohl einfach nicht.

LG Kerstin

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von berita am 03.05.2009, 10:02 Uhr

Hallo Kristina,

ich denke, es ist eine Art Selbstschutz. Irgendwann merkt frau, dass es der ganze Stress nicht wert ist und sie nur drunter leidet und zieht dann die emotionale Notbremse. Aber ob man den Punkt bewusst herbeiführen kann? Es ist wohl eher so ein Entwicklungsprozess. Ich habe mich bestimmt über ein Jahr nur über den KV aufgeregt und bin ihm hinterhergerannt, dass er was mit seinem Kind unternimmt, Unterhalt bezahlt etc. Irgendwann wars dann einfach genug. Ich finde es immer noch ungerecht und enttäuschend, aber ich lebe jetzt mein eigenes Leben mit meinem Kind und lass mich nicht mehr vom KV runterziehen.

LG

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Irgendwann mag man nicht mehr

Antwort von Joni76 am 03.05.2009, 10:17 Uhr

Ich kenne Deine Gefühle nur zu gut. Ich habe mich 2004 getrennt und das Interesse an seinem Sohn (sein einziges Kind) war von da an praktisch gleich Null. Er wollte mich noch ziemlich lange zurück und als er endlich kapierte, dass ich das auf keinen Fall wollte, war der Ofen ganz aus. Ich hab jahrelang gekämpft, bin ihm hinterhergelaufen, hab ihn angeschrieben...nichts. 2007 bin ich mit dem Kleinen zu ihm nach Straubing gefahren (130 km). Ich war 3 Tage da und hab alles alleine zahlen müssen. Hotel, Benzin usw. Es war total schön und er hat sich auch um den Kleinen gekümmert. 4 Wochen später hatte mein Sohn dann Geburtstag (4 geworden) und er hat sich nichtmal gemeldet! Keine Anruf, Kein Geschenk....das war der Punkt, wo ich es endgültig aufgegeben habe.

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von stef79 am 03.05.2009, 10:37 Uhr

Hallo Kristina,

auch wenn es nicht leicht ist, aber man tut sich keinen Gefallen damit, wenn man sich ärgert, traurig ist und versucht, den Kontakt immer wieder einseitig aufzubauen.
Es gibt leider Männer, die beenden mit der Beziehung zur Frau auch die Beziehung zum Kind. Ist wahnsinnig schade und jede liebende Mutter wünscht sich das natürlich nicht für ihr Kind. Aber weißt Du, manchmal ist es besser, der Kontakt ist praktisch gleich Null als wenn der Vater das Kind jedes Mal enttäuscht und ihm das Kind verzweifelt hinterherläuft.

So wie Du Dich jetzt fühlst, wird sich Dein Kind jedes Mal fühlen, wenn es beim Vater gegen eine Wand läuft und dabei möchte es doch nichts weiter als seine Liebe. Bei solch igrnoranten und egoistischen Vätern ist es manchmal wirklich besser, wenn man einen Schlussstrich ziehen kann und sich auf ein Leben zu Zweit einstellt, ohne dass der Vater eine Rolle spielt.
Du kannst ihm ja regelmäßig Bilder schicken und per Email oder Brief über die wichtigsten Schritte eures Kindes berichten. Dann hast Du Dir nie etwas vorzuwerfen. Aber versuche, dass Du einfach all Deine Erwartungen an den Vater, abstellen kannst. Je mehr Du erwartest und erhoffst, desto mehr wird er Dich immer und immer wieder enttäuschen. Und wenn Du traurig bist, dann merkt das auch Dein Kind. So eine Trennung ist immer schwer, vor allem für das Kind. Von daher solltest Du alles versuchen, Deinem Kind einen sicheren Halt zu geben und für ihn stark zu sein. Versuche in vielen Gesprächen mit Freunden oder Familie selbst Abstand zum Vater zu gewinnen und Du wirst sehen, mit der Zeit ist das Maß einfach voll und Du läßt es nicht mehr zu, dass er Dich enttäuscht, weil Du einfach nichts mehr von ihm erwartest.

Alles Gute und glaub mir, Du wirst irgendwann auch gut damit klarkommen können! Du wirst dem Vater wahrscheinlich nie verzeihen, dass er euer Kind im Stich gelassen hat, aber Du wirst es irgendwann akzeptieren können!!

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von Dinaseat am 03.05.2009, 12:43 Uhr

...iiirgentwann arrangierst du dich damit, denn du kannst nix erzwingen.
mach mit deinem Kind das beste draus - ER wird sich nicht ändern
und ewig hinterherrennen wird wohl keine,... oder doch ????

Dinaseat *die das hinter sich gelassen hat*

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von kruemel22 am 03.05.2009, 12:44 Uhr

Liebe Kristina,

ich bin in genau derselben Phase wie du. Ich zermartere mir tagtäglich den Kopf, wie "Mann" so ein kann. Ich bin so traurig und wütend! Bei uns kommt noch dazu, dass er das Konto vom Kleinen leer gemacht hat. Es ist so schwer, immer zu kämpfen...

Wie du siehst, ich kann dir leider keinen Ratschlag geben, aber ich nehme dich in den Arm...ich kann dich so gut verstehen...

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Re: Irgendwann mag man nicht mehr

Antwort von Kristina77 am 03.05.2009, 13:06 Uhr

Hi!

Danke für eure Beiträge! Traurige Geschichten sind das! Offensichtlich bin ich nicht alleine damit.

Stef79 und Joni: Ihr habt genau den Punkt angesprochen an dem ich auch gerade bin: Nämlich die Frage: Wenn ICH persönlich keine Beziehung in irgendeiner Art und Weise zum KV "pflege": Bekommt er dann sein Kind überhaupt noch zu Gesicht? Wir sind einmal zusammen, dann wieder getrennt (wohnten aber nie zusammen), haben zwischendurch immer wieder ein sexuelles Verhältnis. Das hat für mich bis vor kurzem ganz gut gepasst, aber in letzter Zeit möchte ich einfach nicht mehr mir ihm schlafen. Ich habe mal zu meinem Therapeuten gesagt: "Ich bin mir nicht sicher, ob er sein Kind überhaupt noch sehen würde, wenn ich nicht mehr mit ihm schlafen will, denn er sieht es nur, wenn er zum vö.... kommt.

Nun bin ich an dem Punkt der mir echt Angst macht - ich befürchte dass es so kommen wird. Andererseits bin ich entsetzt über mein Verhalten. Die Aussage, die ich gegenüber meinem Therpeuten getroffen habe fand ich im nachhinein komisch und nicht ganz korrekt von mir. Schliesslich machte es mir auch Spass mit ihm zu schlafen. Aber seit kurzer Zeit eben nicht mehr und die letzten beiden Male wollte ich echt nicht mehr, hab´s aber trotzdem getan. Ich erschrecke deswegen über mich selbst und fühle mich dem KV gegenüber irgendwie schlecht. Ich habe allerdings bei ihm abgesprochen, dass die sexuelle Beziehung für mich nicht mehr passt. Zwei Wochen später sagt er, er möchte dann und dann kommen zum p...
Auf irgendeine Art und Weise mag ich ihn auch gerne - obwohl er richtig, richtig böse sein kann.

Ich bin hin- und hergerissen - aber ich sehe dass ich noch viiiel lernen muss. Gott sei Dank bin ich in Therapie.

Berita, du hast so Recht mit dem: Es ist wahrscheinlich ein etwas längerer Prozess. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Es gibt noch einen Punkt warum das alles so kompliziert ist, aber ich kann jetzt nicht mehr weiterschreiben, das "bespreche" ich ein andermal!
(Entschuldigt meine Offenheit, es musste einfach raus!)

lg, kristina

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von Kristina77 am 03.05.2009, 13:09 Uhr

Ich finde euch so toll! Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Irgendwann werden wir aus dem Sumpf steigen und einfach drüberstehen!



lg, kristina

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Re: Menschliche Enttäuschung

Antwort von Camelot am 03.05.2009, 20:11 Uhr

Ich kann alle Beiträge so gut verstehen... da ich in ähnlicher Situation bin und gezwungener Maßen getrennt, weil ich den vagen Zustand mit dem KV (sich nicht ganz für uns entscheiden zu können), irgendwann nicht mehr ausgehalten habe. Er hat mich so sehr hingehalten, letztendlich uns: mein Kind von ihm und mich. Es tat so lange so weh und ich hielt an ihm fest, weil ich zum einen ehrliche Gefühle (immer noch) für ihn habe, aber zum anderen unser Familienleben einfach wollte. Es gab für mich keine Alternative.

... aber irgendwann tat es so weh, dass nichts anderes mehr als eine Trennung infrage kam. Deshalb stimme ich dem Beitrag von Stef79 vollkommen zu, dass Frau irgendwann damit durch ist, aufgrund der Anzahl der Enttäuschungen und Verletzungen...

Und darüber reden hilft wirklich! reden, reden, reden... irgendwann ist Frau es so leid, weil sich ja nichts ändert und dann geht es auch ohne KV weiter!

Schwer ist es allemal!

Ich erlebe derzeit 3 Freundinnen im Umfeld, denen es auch so ergeht... eine ist sogar verheiratet nach vielen Jahren mit 3 Kindern und Haus (wegen einer 21jährigen - halb so alt wie der Mann), sitzen gelassen worden... wir telefonieren oft und reden, reden, reden... da ist viel Wut, vor allem aber Traurigkeit und Verletztheit. Aber mit jedem Telefonat wird es besser und irgendwann ist alles gut!

Ich denke dann immer positiv und sage mir: "hat wohl alles seinen Sinn!" selbst wenn man ihn nicht immer sofort erkennt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute! allen anderen, denen es ähnlich geht, auch!!!

Ganz liebe Grüße!

Heike

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Löse Dich!

Antwort von desireekk am 03.05.2009, 23:12 Uhr

Hallo,

ich hab die anderen Antworten nicht gelsen, und bin auch nur "ahlöb" betroffen.

Für mich hört sich deine Fassungslosigkeit immer noch nach dem Anspruch an, daß die Eltern sich doch bitte an ihren Kindern erfreuen sollen, sich kümmern solleb, es toll finden, so ein tolles kind zu haben etc. pp. ...

MUSS er das? (der Vater)
Warum?

Weißt Du, ich bin mit dem vater meiner Kinder (wieder) zusammen.
Aber in einigen Bereichen ist er nicht der "Vater" wie man ihn gerne hätte.

Ich habe lange (jahre) gehadert, weiß jetzt aber eines:
ICH habe die Kinder gerne
ICH habe meine Erlbenisse mit den Kindern
ICH kümmere mich
die KINDER haben MICH

Wenn er mitmachen möchte: herzlich gerne, wenn nicht: sein pach.

Was zählt sind die Erinnerungen und die können die Kinder mit oder ohne ihn haben.
Wichtig ist auch meine opersönliche Einstellung, die die Kinder auch (voll) übernommen haben.
Geht Papa mit ist gut (und auch schön), wenn nicht, auch OK.
Selten betteln sie nach.

Wobei ich ihnen auch gerne Erlebnisse nur mit Papa oder einer meiner Freundinnen lasse, ich bin da gar nicht so :-)

Nimm ihm doch nicht SEINE Verantwortung ab, wenn er sein Kind sehen will, dann kann er das sagen, wenn nicht, auch OK.

Wenn Du das GUT innerlich tragen kannst, wird es auch Deinem Kind viel innere Stärke geben!

DU wirst dein Kind haben, du nimmst ihm doch den Vater nicht.
Das macht der Papa schon schön selbst und hat auch der Papa ggf. mal später selbst zu verantworten.
Sicher, evtl. wird dein Kind auch mal seinen Papa-Frust bei Dir abladen, aber mei, dafür sind wir Mamas :-)))
Hilf ihm ggf. durch den Frust aber mach ihn nicht zu Deinem.

Ich hatte getrennte Eltern, ich weiß wovon ich rede :-)

Geh also mal innerlich einen Schritt zurück.
deinen "vollen Körpereinsatz" in Ehren, aber lass mal gut sein ;-)

Viele Grüße

Désirée

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