Hab mal eine Frage. Wie verhalte ich mich richtig?

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich brauch auch mal grad einen Tip. So die Zwillis sind nun fast 7 Jahre alt. Dank Familie Igel in der Schule klärten wir vor einiger Zeit die Tatsache, dass jedes Kind einen Papa hat und was mit ihrem Papa ist und wer überhaupt ihr Papa ist. (in den Jahren zuvor tauchte die Fragestellung nicht in epischer Breite auf und ich konnte durch Ablenken immer die Richtung wechseln ala "Was denkst du, wo dein Papa ist?" Und diese eigenen Überlegungen wurden dann nicht weiter hinterfragt)

Ja, wir hatten den "Papa" letztes Jahr Weihnachten auch besucht, aber nur so zum kennen lernen, er war dann einmal hier und ich sagte ihm, dass das jetzt irgendwie sein Thema wäre, wenn er sich als "Vater" outen möchte. Dazu war er aber dann doch irgendwie zu Feige... und er ist ja ohnehin sooooooooo krank (ja, er hat MS - aber nicht soooooo schlimm, wie andere. Mitunter hat er Sehstörungen oder ihm ist schwindelig, oder es kribbelt im Arm. Richtig ernsthaft eingeschränkt ist er zur Zeit durch diese Krankheit nicht, tut aber gern so, als ob er bald ohnehin stirbt) und kann sich nicht richtig um die Kinder kümmern..... ("WILL" triffts nach meiner Meinung wirklich am ehesten...). Er geht lieber im Selbstmitleid auf, statt sich mal irgendwie um die Dinge zu bemühen, die er noch auf die Reihe bekommen könnte.

So viel dazu. Also wir fahren in einer Woche hin. Er hat keine Ahnung, dass ich mittlereile mit den Kindern geredet haben und sie jetzt wissen, dass er der Papa ist. Bin ich jetzt irgendwie moralisch dazu verpflichtet ihm mit zu teilen, dass die Jungs das jetzt wissen, oder soll ich es drauf ankommen lassen, ob sie ihn diesbezüglich zutexten??? *g* Ich habe ehrlich gesagt derweil keine Lust mit ihm dieses Thema durchzugehen, zumal die Telefonate und Terminvereinbarungen mit ihm ohnehin schon schwierig genug sind (er lässt sich dann in epischer Breite drüber aus, wie furchtbar sein Leben ist und wie schwer ER es doch hat und das er ja so ein Versager ist und überhaupt...). Wenn ich ihm jetzt eröffnen würde, dass die Jungs das wissen, dann würde er sich noch elender fühlen und vermutlich den Termin absagen müssen, weil er vor Aufregung nicht mehr von der Toilette kommt............

Andererseits find ich es schon etwas fies von mir, dass es passieren könnte, dass die Jungs ihn da mit überfallen. Insbesondere Kind 1.0 erwähnt das Wort "Papa" in letzter Zeit doch recht häufig.... Kind 1.1 hingegen meinte: "Hmmm - na ja suchen wir uns halt einen anderen Papa, der sich um uns kümmert und bei uns wohnt!"

Mir persönlich wird übrigens jedes Mal dezent übel, wenn Kind 1.0 im warmherzigen Ton von "Papa" redet. Ich dachte immer ein "Papa" hätte eine andere Funktion als selbstmitleidig auf sein Leben und seine Gesundheit zu starren und anderen mitzuteilen, dass es ihm ja soooo leid tut, dass er a) nicht helfen kann und b) nichts zahlen kann.
Wie verhindere ich nur, dass sich mir jedes Mal die Nackenhaare quer hochstellen, wenn ich dieses Wort höre????? *grübel* Ich war mit ihm insoweit eigentlich "durch". Hab da nen großen Haken dran gemacht, Geld und Hilfe abgeschrieben und mir reichte es ihm dann höchstens 2 x im Jahr zu begegnen, zumal er ja auch nicht eine Sekunde in der Lage ist, mit den Kindern allein zu sein/bleiben.........

Tja, wie reagiere ich denn jetzt am Besten??

LG



Nina